Mai 2012 Indonesien

 

 

 

Dienstag den 01.05.
Erster Radtag auf JAVA. Die Uhr zeigt 6:15 AM an als ich das Rad von der Garage auf die Strasse bringe. Der Verkehr ist noch ruhig für hiesige Verhältnisse.
 

 
Der Stadtplan von Jakarta ist eine große Hilfe in Verbindung mit dem Kompass klapp die Orientierung sehr gut. Wo ich mir nicht sicher bin frage ich noch mal nach. Auf der gegen Spur Stadteinwärts geht im Moment gar nichts mehr. Die stehen in vierer Reihen, ein Gestank und Gehupe das ist nicht mehr schön. Ab Tageskilometer 50 habe ich den Großraum Jakarta verlassen der Verkehr normalisiert sich und die ersten Reisfelder tauchen auf.
  

  

 
Das ist auch ein Grund um mal eine Pause einzulegen. Heute gibt es zum zweiten Frühstück, echtes Holländisches Rosienenbrot mit Zitronat dazu wird gereicht Scheiben Käse,” Echt Lecker”.Hier gibt es auch eine Lebensmittelkette ALFA MART die fast in jeder Stadt vertreten sind wo ich einkaufen gehe.
  

 

Kurz nach der Pause fahre ich mir einen Nagel in den den Hinterradreifen. Hier rechts und links der Strasse werden alte Europaletten auseinander genommen und verwertet, daher sicher der Nagel. Kurz drauf erwischt es den vordern Reifen. Als ich den Mantel nach dem Übeltäter absuche sehe ich das der Mantel von innen auf geplatzt ist und ein Loch hat. Ich montier einen neuen Mantel und weiter geht es.”Guter Dinge sind Drei” sagt man, denn das Vorderrad verliert Luft. also neuen Schlauch rein.jetzt muss es aber gut sein für heute. Bis Mitte Iran hatte ich überhaupt keinen Platten und heute gleich drei an einem Tag. Kurz hinter dem Ort CIKAMPEK finde ich ein Hotel, es sieht als wäre das Verfallsdatum schon abgelaufen,aber ich habe keine Lust mehr weiter zusuchen. Die drei Schläuche flicke ich zuerst und wasche dann noch mein Radlerdress aus. Tagestemperaturen von Heute von Morgens 25 Grad bis Mittags 45 Grad auf dem Rad.

 

 
 
 
Mittwoch den 02.05.
Die Nacht habe ich nicht so gut geschlafen. Die Mücken haben mich trotz Autan immer noch eine Stelle gefunden wo sie zustechen konnten. Auch diese kleinen Ameisen fühlten sich wohl von meiner Körperwärme angezogen und so bin ich froh als der Wecker um 4.45 AM klingelt. Nach einer Indo-Dusche, Schöpfkelle und kaltes Wasser aus einem Fass, fühle ich mich bessernd um Punkt Sechs trete ich in die Pedale. Die Landschaft hat sich total geändert, wo Gestern noch ein Häusermeer war sind Heute links und rechts der Strasse Reisfelder soweit das Auge reicht.
 

     

Dreiradtransporter
  

Dreirad mal ganz anders
 
Bei Tk. 68.5 führt die Strasse die direkt am Strand der JAVA SEA entlang
  

  

 
Bald knickt die Strasse nach Süden ab meinem Tagesziel CIREBON entgegen.
  

Die Bettelfraktion
  

Eine schöne Moschee
  

Ein Besuch auf einem Moslemischen Friedhof

 

Die Kirchen sind ganz aus dem Straßenbild verschwunden. Nach 152 km erreiche ich die Hafenstadt CIREBON, die ersten drei Hotels die ich anfahre sind voll, das Dritte zu schmuddelig, aber beim Vierten habe ich Glück. Superschöne Zimmer mit heißer Dusche und in der Lobby habe ich Internetzugang. Als erstes gehe ich ausgiebig heiß duschen das tut meinen heute arg strapazierten Muskeln gut. In der Lobby gebe ich Ingo meine Tagesdaten durch. Ich esse mir was und sortiere die Fotos am Laptop. Beim schreiben der Reports von Gestern und Heute fallen mir die Augen zu. Die werde ich Morgenfrüh schreiben und meinem Sohn schicken.

 

 

 

Donnerstag den 03.05

Wie gewohnt stehe ich um kurz vor Fünf auf, esse mein Müsli und setze mich mit einem dampfenden Becher Kaffee vor den PC und schreibe die fehlenden Tagesberichte. Dann runter in die Lobby denn von dort komme ich ins Netz. Es ist schon nach Acht als ich mein Dreirad in einer Slalomfahrt um die Pfützen lenke, denn in der Nacht hat es heftig geregnet. Mitten in der Großstadt aber jetzt die richtige Straße finden. Erstmal fahre ich nach Kompass, dann frage ich einen Autofahrer nach dem Weg. Er macht seine Warnblinkanlage an und sagt nur ich solle hinter ihm her fahren. Fünf Kilometer lost er mich durch den dichten Stadtverkehr bis ich auf der Strasse nach BREBES bin. Seine Frau und Tochter machen fleißig Bilder von mir aus dem Seitenfester des Wagens. Ich bedanke mich bei den Dreien mit einem Bild der Narrenmühle.Die Route führt heute die Küste entlang. Hier reiht sich ein Ort an den Anderen. Ab und zu kommt mal ein Stück freies Feld aber das ist eher die Ausnahme. Kein Wunder denn Java gehört zu den am dicht bevölkersten Regionen auf der Welt. Bei meiner dreiviertel Radelhose ist im Schritt die Naht aufgegangen und ich halte Ausschau nach einem Schneider der es fachgerecht nähen kann. Ich finde ihn, er hat den Schaden schnell behoben. Als ich frage was er bekommt wehrt er ab, das wäre gratis, aber ein Foto von ihm und seiner Familie soll ich doch machen, was ich doch gerne mache.
 

 

 
Heute ist “Der Tag des Findens“, denn im nächsten Ort bekomme ich Flickzeug , wo ich auch schon einige Zeit nach suche und jetzt wurde es auch langsam Zeit denn ich hatte nach der gestrigen Flickorgie kein Stück mehr. Mittagspause mache ich einem kleinem Lokal mit netten und herzlichen Wirtsleuten.
 

Er nennt sich Bin Laden sagt er lachend zu mir.
 

   

 
Frisch gestärkt, mit Reis und Gemüse, 10 Fleischspießen und gegen den Durst zwei Eistee, mache ich mich wieder auf den Weg. Kurz vor PEMALANG verläuft die Straße dicht am Meer entlang und ich sehe von Weiten eine Werft wo die traditionellen Holzschiffe gebaut werden. Das muss ich mir natürlich aus der Nähe anschauen.
 

 

 

 
Bei TK.104 finde ich auch auf Anhieb die richtige Bleibe für mich und um 16:45 stehe ich schon unter der Dusche. was für ein Luxus! 
 

 

 

Freitag den 04.05.
Dichter Verkehr erwartet mich, als ich um sechs Uhr dreißig auf meinen Drahtesel steige. Das bleibt auch erstmal so, denn wenn ich aus der einen Ortschaft raus bin, kommen schon die Häuser der nächsten Siedlung. Hinter Pekalongang, ca. ab 40 KM steigt die Strasse an. Sie ist nicht gerade in einem guten Zustand. Extrem tiefe Spurrillen, Schlaglöcher und zum Seitestreifen einen Höhenunterschied von 20 cm machen mir das Leben schwer. Wenn man sich da nicht voll auf die Strasse und den Verkehr konsentriert ist schnell was passiert. Es geht mit 6-8% Steigung nach Oben um dann gleich wieder 10 - 20 Meter an Höhe zu verlieren und das am laufenden Band die nächsten 40 Kilometer.
 

 
Das hatte ich gar nicht auf dem Programm für Heute aber was soll`s. Um Elf mache ich Pause an einer Hütte wo es kalte Getränke und frische Kokosnüsse angeboten werden.
 

 
Die Nuss wird oben geöffnet, dann kommt Eis in die Kokosmilch, ein Strohhalm dazu und fertig ist das super erfrischende Getränk. Ich habe mich auf der Liege lang gemacht, mit dem Gedanken das ich es ja nur noch 16 Km bis zu dem heutigen Ziel WELERI habe. “ Und Erstens kommt es anders und Zweitens als du denkst.”
Nach dem ich mich auf 280 m hoch gekurbelt habe, kommt die Abfahrt nach Weleri, wo ich um 13:00 eintreffe. Dort sagt man mir, ich solle doch lieber über SEMARANG fahren die Strecke sei schöner und nicht so steil. OK. dann machen wir das doch, es sind ja nur schlappe 38 Km lt. Karte.
 

 

 
Später Nachmittag er reiche ich die Großstadt Semarang und finde auch schnell ein Zimmer. Leider kein Internet. Das Restaurant neben an hat normalerweise WiFi aber Heute ausgerechnet eine Störung. Dann soll es eben nicht sein. Ich habe seit ein paar Tagen Probleme mit meiner Rohloffschaltung. Der 11te Gang rutscht durch könnte auch an der Ketten Spannung liegen. Also spanne ich die Kette nach, mal schauen ob etwas bringt. Morgen weiß ich mehr.

 

 

 

Samstag den 05.05.
Wolkenlos ist der Himmel als ich mich um Sieben auf den Weg mache. Ein netter junger Mann vom Hotel hat mir eine Wegeskizze gezeichnet, nach der ich den Weg zur Stadt hinaus und die Strasse nach Jogyakarta gut finde.
 

  

                                                                           Großstadtverkehr 
 
Es geht direkt zur Sache, das heißt Steigungen zwischen 6-12%
 
    
Da komme ich her.                                                             Da will ich hin.
 

Durch das nachspannen der Kette ist keine Änderung eingetreten. Da werde ich heute Abend oder Morgenfrüh ein neues Ritzel und eine neue Kette montieren . Mittagspause bei einer Höhe von 500 münN.und Tageskilometer 40. Eine Nudelsuppe und einen Kaffee bestelle ich mir. Es ist heute sehr schwül und heiß ,der Tacho zeigt 41 Grad. Bei T. Km 45 und einer Höhe von 620 lasse ich mich von einem Lkw mitnehmen. “ich hann de Muur af. “ es geht noch bis 700m hoch und dann Berg ab.

 

25km Verschnaufpause.
  

So düster ist auch meine Stimmung.

 

In Muntilan stoppt der LKW und ich steige von der Ladefläche, pack mein Rad und fahre los. Es beginnt zu regnen was mich aber weiter nicht stört. Meine Gedanken kreisen um mein Rad und die Schaltung weil jetzt mittlerweile schon sechs Gänge durchrutschen und nicht fahrbar sind. Nur so ist es zu erklären das ich erst 10 Km weiter merke, das der Abzweig nach BOROBUDUR vor der Ortschaft liegt. Der LkW Fahrer hatte mich hinter dem Abzeig nach Borobodur abgesetzt . Also suche ich mir ein Hotel für die Nacht denn es wird schon Dunkel. Erst Zehn Km weiter kommt endlich eins. Das Zimmer ist spartanich eingerichtet aber wenigstens Sauber. Gott sei Dank war ich vorher noch einkaufen und kann mir jetzt ein Brot schmieren und einen Kaffee aufschütten. Danach geht es mir besser. Nach dem duschen lade ich noch die GPX Daten und Fotos von Heute runter ,dann fallen mir schon die Augen zu.

 

 
Montag den 07.05.
 
Um Sieben mache ich mich auf den Weg zum Tempel. Ein knapper Kilometer Fußmarsch und ich stehe am Eingang der Tempelanlage von Borobudur.
 
 

 
 
15 US $ kostet das Ticket dazu eine Flasche Wasser und um die Hüfte ein bedrucktes Baumwolltuch.
 

Einer der Vulkane
  

Stupas
 

Schau ins Land
 
Ich gehe die Stufen bis ganz oben um ein Bild Vulkan im Hintergrund zu machen, danach um runde ich jede Etage der pyramidenförmig angelegten Anlage. Die Wände rund um sind verziert mit Reliefs.
 

 

      

                                                                              Wasserspeier
 

 
Um 10:30 mach ich mich auf den Rückweg.
Nachmittags mache ich noch Ölwechsel an dem Getriebe und von Ingo bekomme ich schon die Info das die Fa. Rohloff mir eine neue Nabe schickt. Jetzt muß ich kurzfristig entscheiden wohin sie das Teil schicken sollen. Ich riskiere das und lasse sie nach Cairns zu einem Bike Shop schicken. Jetzt geht es mir besser und ich hoffe ich komme noch mit dem Getriebe bis Bali.

 

 

 

Dienstag den 08.05.
Nach dem ich ausgeschlafen bin, gefrühstückt habe, die Taschen gepackt sind, versuche ich noch mal mein Glück am Laptop. Direkt im ersten Anlauf schaffe ich es die Bilder hoch zuladen und per E-Mail an Ingo zuschicken. Um kurz nach Acht verlasse ich Borobudur in Richtung Yogyakarta. Viele Steinmetze haben sich an der Hauptstraße angesiedelt und zeigen ihr Können.
 

 
Die 43 Kilometer bis in die Innenstadt habe ich in drei Stunden runter gespult.
 

Beginn der Innenstadt
 

Die Einkaufsstrasse

 

Busse mit erhöhtem Einstieg

 

Südlich vom Bahnhof TUGU ist das Hotel und Losmanviertel Auf der Hauptstrasse und in den engen Gassen findet man Übernachtungsmöglichkeiten für jeden Geldbeutel.
 

   

Das Backpacker-Viertel

 

Dort finde ich auch eine Bleibe für die Nacht. Heute habe ich sogar WiFi auf dem Zimmer.

Das nächste Highlight auf meiner Tour ist der Mt.BROMO 2329 münN. Er ist einer der aktivsten Vulkane auf Java . Bis ich dort bin sind noch ca. 400 schwierige Km zu bewältigen. Morgenfrüh gehts los.

 

 

 

Mittwoch den 09.05.
Es wird hier schon merklich früher Hell, den als ich mein Dreirad um 6:00 AM auf die Strasse schiebe ist es schon Taghell und es herrscht ein geschäftiges Treiben. Die Strasse nach SURAKARTA oder wie die Einheimischen sagen SOLO, ist schnell gefunden und so radele ich ganz entspannt dem neuen Tag entgegen.
 

Stadt am Morgen
 

Der noch aktive Vulkan Mt.Merapi 2928 münN.überragt alles.
 
Nach einer Stunde Fahrt tauchen links die Tempelanlagen von PRAMBANAN auf, die ich mir anschauen möchte. Vor dem Haupteingang werde ich schon gestoppt, ich soll mein Rad auf dem Parkplatz stellen. In der Anlage gibt es Räder sie sind im Eintrittspreis schon mit drin. Nee nicht mit mir, ich mache kehrt und fahre wieder auf die Strasse. Wer mich kennt weiß “der lässt nicht locker “und so radele ich den Zaun entlang, ca.ein Kilometer bis das Gelände zu Ende ist. Dort ist ein Tor was offen steht. Den Wachmann grüße ich freundlich und fahre einfach durch.
 
 
Der Sewu Tempel
 

Der Eingang
 

Der Mt.Merapi
 
Den SEWU Tempel kann ich mir in Ruhe ansehen und Fotos schießen. Gerade als ich weiter fahren will kommt einer vom Sicherheitsdienst fragt nach dem Ticket und außerdem, meint er, darf man nicht mit dem eigenen Rad hier hinein. Ich stelle mich dumm, was mir nicht schwer fällt, entschuldige mich und trete den Rückzug an. Bei TK.50 mache ich zweites Frühstück mit Nudelsuppe und Kaffee. Um die Mittagszeit durchfahre ich die Großstadt SOLO. Die Strassen sind verstopft aber mit dem Rad kann man sich noch gut durch schlängeln. Da ich mir vorgenommen habe mehr auf meine Ernährung zuachten und auch die Pausen einzuhalten, mache ich um halb Eins Mittag. Mit zwei Männern, die mir gegenüber sitzen, komme ins Gespräch. Eigentlich so das übliche über die Tour mein Alter und so weiter. Als sie gehen sagen sie mir das sie mein Essen und Getränke mit bezahlt haben. Ich kann mich gerade noch bedanken da steigen die Beiden schon auf ihr Moped und sind weck. Ich mache mich auch auf den Weg und beende die heutige 103 Km lange Etappeso gegen 3PM in der Ortschaft SRAGEN wo ich gut unter komme.
 

 

 

 

 

Donnerstag den 10.05
Heute Morgen starte ich schon um halb Sechs. Das ist der richtige Zeitpunkt hier, es wird gerade hell und es sind noch angenehm kühle 24 Grad. Der Himmel ist noch bewölkt aber nach einer Stunde hat die Sonne das Regiment übernommen und sie scheint von einem Stahlblauen Himmel. Um den Mt.LAWU halten sich die Wolken hartnäckig.
 

Der Vulkan LAWU 3365münN.
 
Die Strecke ist sehr kurzweilig, mal geht es durch bewaldete Gebiete, an endlosen Plantagen entlang und dann wieder ist die Landschaft offen und ich fahre durch ein Meer von Grün.
  
 Java die grüne Insel.
 
 

 Fisch von der Stange

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Auch komme ich durch ein Seeengebiet, wo die Menschen die hier leben, mit Fischfang ein Zubrot verdienen. Der Fang wird auch direkt an der Strasse verkauft. So geht der Radtag um wie im Fluge und als ich um 4 PM in den Ort KERTOSONO einfahre zeigt mein Tacho 139 km an. Das Hotel des Ortes liegt an der Hauptstrasse und ist so nicht zu verfehlen. Nach dem Duschen gehe ich mir die Beine vertreten. Die Rikschafahrer preisen ihre Dienste an, ich versuche ihnen zu erklären das ich zu Fuß gehen will, weil ich doch den ganzen Tag im Sattel gesessen bin.
 
 Die Rikschafahrer warten auf Kundschaft
 

    

 

 

 

Freitag den 11.05.
Das macht mir richtig Spaß so früh in die Pedale zu treten. So auch heute wieder sitze ich um 5:30 AM im Sattel. Man kann vom Rad aus zusehen wie die Städte und Dörfer erwachen. Der Eine öffnet gerade seinen Laden, der Andere fegt vor seinem Haus den Müll zusammen und verbrennt ihn direkt. Der Rikschafahrer liegt noch in seinem Gefährt, wo er wohl übernachte hat.
Um 9:00 AM nach drei Stunden Pedalen habe ich schon 56 km erledigt und es ist Zweites Frühstück angesagt.Zum Frühstück habe ich Müsli zwei Brote gegessen. Eine Portion Nasi Goreng und einen Kaffee bestelle ich mir. Ich habe auch wieder echt Hunger. “Watt sinn mott mott sinn” Die Landschaft ist ziemlich monoton heute. Es herrscht auch reger bis starker Verkehr der meine volle Konzentration erfordert.
 

Windvögel
 

 

 

 
Doch das Ein oder Andere am Straßenrand zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Da werden Drachen verkauft, dort stellt ein Steinmetz seine Skulpturen aus und ein anderes mal fallen mir die Türen auf die der Schreiner gefertigt hat. Kurz nach 12:00 sind die 100 Km voll und ich mache Mittagspause. Spagetti mit Meeresfrüchten dazu Eistee und zum Schluss einen Cappuccino." Man gönnt sich ja sonst nichts."hätte Wilhelm jetzt gesagt.
 

Das ist hier der Renner Chips in allen Farben, Formen und Größen.
 
Bei Km 115 habe ich mein Ziel, die Hafenstadt PASURUAN an der JAVASEE erreicht. Das erste Hotel BJ.PERDANA,das ich ansteuer,ist nicht meine Preisklasse, Obwohl mir die nette Dame an der Rezeption schon einen Rabatt eingeräumt hat liegt der Preis noch bei 335.000 IDR. Sie erklärt mir noch wie ich zu einem preiswerteren Hotel komme und ich mach mich auf die Suche. Fünf Minuten später kommen zwei Männer vom Hotel mit dem Moped hinter mir her und sagen ich soll wieder zurück kommen. Im Empfang erklärt mir die Dame der Chef hat angeordnet das ich das Zimmer, für die von mir erwähnten 150.000 IDR, bekomme. Einen Begrüßungs- Drink bekomme ich serviert zusammen mit feuchten Waschlappen um mich frisch zumachen. Das Zimmer ist auch Klasse und ich frage nach heißen Wasser und schon bringt mir einer eine Kanne voll. So muss sich das anfühlen wenn man Berühmt ist. Morgen in aller Frühe geht es weiter zum Mt. BROMO da ist klettern angesagt.
 

 Mein Zuhause für eine Nacht habe ich mich wohl gefühlt. 
 
 
 
 
Samstag den 13.05.
Auch Heute starte ich früh, der Höhenmesser zeigt 25 münN an, wenn ich da schon gewusst hätte das es am Ende 1909 Meter sein würden hätte ich vielleicht einen Lift genommen. Aber es ist oft besser nicht alles vorher zu wissen. Es geht auch die ersten zehn Kilometer ganz locker los . Die 4% - 6% Steigung sind prima zufahren auf der schmalen zweispurigen Straße die sich den Berg hoch schlängelt.
 

Die Kleinstadt Pasrepan

 

Kleinstransporter  °ob de näcke Fööt"

 

In der Ferne zu meiner Rechten kann ich den Vulkan ARJUNO sehen. Bei meiner ersten Pause nach 20 Km habe ich 438 münN erreicht. Plötzlich und unerwartet, weil fast geräuschlos kommt mir ein Haufen Grünfutter, der die halbe Straße einnimmt, entgegen und ist auch schon hinter der nächste Kurve verschwunden. Weiter Oben sehe ich so ein Holzgestell auf Rädern unbeladen am Straßenrand stehen.
 

 
Während der nächsten Pause kommt so ein Gefährt den Berg herunter gerauscht und es gelingt mir noch Fotos zumachen.
 

 

 
Jetzt windet sich Strasse in Serpentinen den Berg hoch. Es geht nur noch im ersten Gang denn es sind Steigungen von 6% - 10 % zu bewältigen. Aber es soll noch dicker kommen. Bei dem Ort TOSARI Tageskilometer 38 habe ich mich auf 1775 Meter hoch gekurbelt. Es hat zu nieseln begonnen oder ist es der Nebel der die Hänge hoch kriecht?
 

 Da unten komme ich her.

 

Es geht etwa 70m runter und dann tierisch hoch. Zwischen 10% + 18% geht es die letzten vier Kilometer hoch. Ich muss die letzten Kräfte mobilisieren um das Rad das steilste Stück im Ort WONOKITRI, zum SURYA HOMSTAY hoch zuschieben und das geht nur wenn ich alle zehn Meter kurz verschnaufe.( 21% zeigt der Tacho an, was ich später nach schaue. )
 

 

 

 LETO im blauen T-Shirt.
 
Abgekämpft komme ich am Guesthouse an. Dort lerne ich LETO kennen er vermietet die Zimmer.
Nach dem Duschen ( Schöpfkelle und kaltes Wasser ) mach ich mit Leto einen Termin aus für morgen Früh um Vier. Dann fahren wir mit dem Moped zum PENANJAKAN Vievs 2770 münN. um den Sonnenaufgang am Mt. BROMO zusehen. Nach dem ich was gegessen und getrunken habe, liege ich auch schon um 20.00 Uhr im Bett. Ich bin auch redlich müde,um nicht zusagen “Kapott wie nee Honk
 

Abendrot Schönwettert tot. 

 

Halt da hätte ich fast was vergessen. Auf dem letzten Kilometern habe ich die drei Dahmen getroffen. Sind die nicht nett!!

 

Ein Kilometer vor meinem Ziel.  Was die wohl denken  ??

 

 

 

 
 
 
Sonntag den 13.05.
BESICHTIGUNG Mt.BROMO
 
Drei Uhr fünfzehn zeigt meine Uhr als es bei mir an der Tür klopft. Leto bringt mir wie versprochen eine Thermoskanne mit heißem Wasser für den Kaffee. Ich mache mich Startklar und als ich gefrühstückt habe fahren wir los. Es sind schon etliche Mopeds und ebenso viele Jeeps unterwegs. Nach dem ich 20.000 IDR am Eingang des BROMO-TENGER-SEMERU Nationalpark bezahlt habe geht es los. Um 4:50 AM sind wir an der Aussichtsplattform.
 

Allewarten auf den Sonneaufgang.
 
Hier herrscht ein Gedränge und Geschiebe jeder möchte doch vorne einen Platz haben. So wie ich das sehe findet der Sonneaufgang Heute hinter dem Nebel statt. Ich suche mir ein windgeschütztes Plätzchen aus. Es wird hell und die Sonne steckt noch hinter dicken Nebelschwaden. Viele verlassen die Plattform und jetzt kann ich mir einen guten Platz zum fotogaphieren aus suchen. Dann ist es so weit immer für einen kurzen Moment lichten sich die Nebelschwaden und gibt den Blick frei auf den Mt.Bromo und seiner Umgebung. Der Mt.Bromo ist leicht zu erkennen. Die komplette Spitze ist weg gesprengt der Krater hat einen Durchmesser von ca 10 Km
 

Links im Bild der Mt.Bromo 2329m 

 

Vulkan BATOK 2775 m
 
Der höchste und aktivste Vulkanen der Mt.SEMERU 3376 m ist nicht zusehen.
Dann zieht es sich ganz zu. Auf einer steilen schlechten Strasse ,eher als Piste zu bezeichnen, fährt Leto mit mir runter bis in die Caldera an den Fuß des noch aktiven Mt. Bromo. Zwischen durch stoppt er und ich kann noch ein paar Fotos schießen.
 

Im Vordergrund der Mt.Batok.
 

Der Mt. Arjuno 3339m
  
Die Caldera gleicht einer Mondlandschaft vorwiegend aus schwarzen vulkanischen Sand bestehend. Ein krasser Gegensatz zu dem ansonst so üppig grünen Land. Über etliche Stufen steige ich das letzte Stück hoch bis zum Kraterrand. Dort unten brodelt und dampft es.
 

 

Der Schlund des Mt. Bromo.
 

Er wartet auf Kundschaft
 

Mein Fahrer hält Siesta.

 

Tempel am Fusse des Mt.Batok
 

Nun geht den gleichen Weg zurück. Auf den letzten Kilometern haben wir am Vorderrad einen Platten. Es geht nur Berg ab und Leto fährt damit bis Wonokitri zurück wo wir um 9:30 AM ankommen. Nachmittags schaue ich mir den Ort an.

Das Dorf Wonokitri 1900münN.

 

Da bin ich Gestern hoch gekommen.

 

Die Glocke am Tempel in Wonokitiri.
 

Morgen möchte ich Richtung Küste aufbrechen. Um nicht den gleichen Weg zurück zufahren muss ich ein Stück mit dem Pickup überbrücken. Ab Ngadisari beginnt wieder die Strasse die runter nach Probolinggo führt.

 

 


Montag den 14.05.

Heute Morgen um 6:30 Uhr kommt Leto zum Homstay. Als wir uns über den Preis für die Fahrt nach Ngadisari einig sind besorgt er den Pickup und ich gehe schräg gegenüber einen Kaffee trinken. Sieben Uhr fünfundvierzig ist das Rad und Gepäck auf dem Wagen verstaut und es kann los gehen. Das Wetter ist noch schlechter als Gestern und es nieselt noch als wir losfahren. Das schmale Sträßchen windet sich steil 18% -22% den Berg hoch. An den Hängen des Berges wird im Terrassenanbau Kartoffel angebaut. Am Abzweig zur Aussichtsplattform halten wir uns rechts und erreichen nach sechs T. Km den Höchsten Punkt der Strasse. 2205 münN. Nun geht es steil runter, beim Ski fahren wäre das eine tief schwarze Piste. Die Strasse ist schon ein Erlebnis der ganz besonderen Art und nichts für zart Besaitete. Wenn dann auch noch Gegenverkehr kommt wird es eng.

 

    

                                                                             Blick auf den Mt.Batok

 

    

                                                                            Gegenverkehr

 

“Doch der Kutscher kennt den Weg”, jedes Schlagloch, oder sollte ich besser sagen jedes Stückchen Asphalt was noch vorhanden ist und bringt uns heil runter in die Caldera.(2123 m)

 

 

Nun geht es auf einer Vulkansand Piste, am Fuße des Mt. Batok durch einige zur Zeit trockenen Wasserläufe, bis zur anderen Seite wo oben der kleine Ort NGADSARI ( 2205m ) auf einem Plateau liegt. Dort hinauf führt eine steile aber gute Asphaltstrasse. Hier nach 13,5 Km lade ich mein Rad ab, verabschiede mich von LETO und Fahrer. Nach dem ich die Strecke jetzt kenne würde ich bei schönem Wetter die Strecke mit dem Rad fahren. Auf keinen Fall bei Regen ( Steinschlag Gefahr und sehr rutschig.) Dann im Ort Nagadsari übernachten und am nächsten Tag erst weiter fahren. 

 

 

 

Ich schaue noch ein letztes mal Richtung Mt.Bromo und mache mich bei 17 Grad und Nieselregen auf den Weg ins Tal. Es sind ausgesprochen fruchtbare Täler. Hier sehe ich alle Ackerfrüchte die ich von Zuhause her kenne. Zum Beispiel werden an den Steilhängen Kartoffel,kohl,Tomaten,Suppengrün, Möhren und so einiges mehr angebaut. Gerade werden Katoffel und Kohl geerntet.

  

Kartoffel und Gemüse Anbau an den Hängen

 

    

Kartoffel Säckeweise                                              Kohl wird verladen

  

    

Bergdorf                                                                Trompetenallee

 

Nach 43 Kilometer rauschender Abfahrt, zum Anfang auch 23% Gefälle, komme ich in den Küstenstadt PROBOTINGGO wo ich im RUMAN WAHIDIN Guest Houses unter komme.

  

 

Neu modern und Blitz sauber mit WiFi für 80.000 IDR ca.7€ Da kann man doch nicht meckern. Meine Schmutzwäsche gebe ich auch ab zum Waschen. Hier werde ich auch morgen noch bleiben. Und meine Hausaufgaben und Post erledigen.

 

 

Dienstag den 15.05.
Gestern Abend habe ich auch mal den Fernseher angemacht. Da lief der Hollywood Streifen KING KONG Beziehungsweise Reklame mit Filmschnipsel da zwischen. Es herrscht noch eine riesige Kluft zwischen dem Leben was in der Werbung gezeigt wird und dem Alltag der meisten Indonesier. Um halb Acht Frühstück auf dem Zimmer. Danach setze ich mich ans Laptop. Mein frisch gewaschenen Sachen bekomme ich zurück. Für Zehn Teile bezahle ich 2 €. So sauber krieg ich das auch per Handwäsche auch nicht. Zum Mittagessen gehe ich in die Stadt. Auch wenn ich nicht Rad fahre habe ich mächtig Hunger. Nachmittag noch mal ins Netz. Morgen geht es die Küste entlang Richtung BALI.
 

EXTRABLATT

Vieles habe ich schon auf meiner Reise durch vierzehn Länder gesehen und gehört, aber das hier hätte ich doch nicht für möglich gehalten. Zur Vorgeschichte: Seit Jarkarta sehe ich diese Wahlplakate und irgendwie kam das Gesicht mir bekannt vor. Oben auf dem Mt. Bromo hatte ich die Erleuchtung.

 

  

Ein bekannter ehemaliger deutscher Fußballstar geht in Indonesien in die Politik.
Im WWW. finde ich auch ein Jugendbild von Lothar, oder sollte ich mich da so Irren ? Was meint ihr dazu.
 
 
 
 
Mittwoch 16.05.2012
Unter mir grauer Asphalt, über mir strahlen blauer Himmel so kurbel ich zur Stadt hinaus.
 

zugemüllte Flusslandschaft.
 

Der Mt.Argupuro 3088 m
 
Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich, in der Ferne kann ich den mächtigen Mt.Argopuro sehen und bald darauf verläuft die Strasse am Meer, ( die Strasse von Madura ) entlang.
 

 

Das Gold der Insel” REIS”
  

Die Dreschmaschine.
 
Auf vielen Feldern wir der Reis geerntet und vor Ort gedroschen. Reis ist das Nahrungsmittel schlecht hin hier. Einen Tag ohne Reis kann sich hier keiner vorstellen. Schon zum Frühstück kommt er auf den Tisch. Bestelle ich mir ein Nudelgericht bekomme ich eine Schale Reis dazu. Zum Omelett ist es das Gleiche. Ist der Reis geerntet, wird das Feld für die nächsten Setzlinge vorbereitet. Um die Mittagszeit bin ich in der Stadt SITUBONDO wo ich eigentlich übernachten wollte, aber Erstens ist es noch recht früh und Zweitens sind hier total überhöhte Zimmerpreise. Standard Room 170,000 IDR
 

 

 
Hier im Ort merke ich das an meinem Sattel, zwei von drei Nieten die den Sattelkopf mit der Satteldecke verbinden, abgerissen sind. Eine Mopedwerkstatt kann den Schaden schnell beheben. Nach dem ich zu Mittag gegessen habe fahre ich weiter. Doch den nächsten Ort mit Hotel verpasse ich. Laut Karte geht die Strasse durch den Ort KARANGGANYAR, doch wo bleibt der Ort. Da kommt das Schild Nationalpark BATURAN und jetzt weis ich ich bin am Ort vorbeigefahren. Umkehren will ich nicht also ist zelten angesagt. Auf der Suche nach einem geeigneten Platz sehe ich zur rechten Seite eine Hütte der Parkranger. Als ich nach frage ob ich da Übernachten kann wollen die mich zur Stadt zurück schicken. Als ich sage das ich ein Zelt habe stimmen sie widerwillig zu.
 

 

Das Bad

 

Das Wasser für ein Nudelfertiggericht und den Kaffee kann ich bei ihnen auf dem Gaskocher erhitzen. Es sind nicht gerade die gastfreundlichsten, aber was solls. So liege ich schon um 19:00 Uhr im Zelt, was ich neben der Hütte aufgebaut habe. In meiner aufpumpbare Liegematte von EXPET löset sich die Verrippung so das eine dicke Wulst entsteht und man nicht mehr drauf liegen kann. Ich lasse die Luft fast ganz ab, so liegen meine Füße und der Kopf noch auf einem Luftkissen. Trotz dem schlafe ich schnell ein. Es waren heute 142 Km, somit habe ich Morgen eine kurze Etappe bis zur Fähre nach Bali.

 

 

 

Donnerstag den 17.05.

So wie das aussieht werde ich wohl die Vatertagstour alleine fahren müssen. So bald es hell wird packe ich meine Sieben Sachen und fahre ohne Frühstück los. Ich merke schon noch wo ich willkommen bin oder nicht. Das Frühstück hole ich im nächsten Ort nach . Heißen Kaffee, eine Nudelsuppe und die besagte Schale Reis dazu. Zur zweiten Tasse Kaffee verdrücke ich noch drei süße Brötchen. So jetzt kann es weiter gehen.

 

 

Wieder am Meer

 

Ochsenkarren

 

Der Naturschutzpark mit seinem dichten Wald, das Meer was hier die Strasse von Bali heißt, bieten soviel Abwechslung das keine Langeweile aufkommt. Nach 41 km,4 km vor dem Ort KETAPANG mit dem Fährhafen, kommt ein schönes Hotel was direkt am Strand steht mit Blick auf Bali. Als ich Nachfrage was die Übernachtung kostet und die Dame an der Rezeption mir sagt 75,000 IDR mit WiFi inc.Frühstück, da bleibt mir ich doch gar nichts Anderes über als zu bleiben und fahre Morgenfrüh rüber auf die Insel der Tausend Tempel. Nach dem alles erledigt ist hole ich mir neben an zwei Flaschen Bier und stoße mit mir selber auf Vatertag an und freue mich schon auf Bali.

 

Die Strasse von Bali, Blick vom Balkon

 

 

 

Freitag den 18.05.

Die Sonne geht gerade über Bali auf als ich meine Gepäcktaschen nach unten schleppe. Nach dem Frühstück, Reis , Nudeln Hühnchen und Tee mache ich mich auf den Weg. Nach 5 Km stehe ich an der Fähre. Das Ticket für die Überfahrt nach Bali mit der PT. ASDP FERRY kostet 8.000 IDR.

 

 

 

Für die sechs Kilometer Überfahrt ( Strasse von Bali ) braucht das Schiff eine Stunde. Auf meinem Garmin sehe ich das ich mich in einer neuen Zeitzone befinde. Die Uhr muss eine Stunde vorgestellt werden. Jetzt sind es sechs Stunden Diverenz zu Europa und drei Stunden zu Australien. Neun Uhr betrete ich Balinesischen Boden und pedale Richtung SINGARAJA. Die gute Strasse führt zum Anfang ein Stück durch den West Bali National Park. Da viele Flüsse aus den Bergen Richtung Meer fließen und meinen Weg kreuzen geht es immer auf und ab. Dann geht es mehr oder weniger die Küste entlang.

 

 

     

                                                                             Haus Altar

 

Jedes hinduistische Haus hier auf Bali hat einen eigenen Altar. Manchmal fast so groß wie das eigentliche Haus. In jedem noch so kleinem Dorf findet man einen Tempel.

 

Der Vorhof

 

Der Innenbereich des Temels

 

 Das Glückssymbol

 

Ich zucke immer noch zusammen wenn ich das Hakenkreuz sehe, so negativ ist das Zeichen bei mir besetzt.

 

Bin ich denn in Koblenz ?

 

Mittagspause mache ich am Straßenrand im Schatten eines großen Baumes, es sind schon 36 Grad im Schatten. In meinen Packtaschen habe ich noch Brot,Käse, Bananen und Äpfel gefunden. Ein kaltes Bintang Bier dazu, was ich mir im Laden gegenüber hole, und das Menü ist perfekt. Gestärkt radel ich weiter den Strand entlang wo jetzt bis Singaraja ein Hotel neben dem Anderen steht. Vom vier Sterne Hotel bis zum einfachen Zimmer ( Homstay ), ist hier alles vertreten. Cafes, Läden und Speiselokale sorgen dafür das es den Toristen an nichts fehlt. Hier ist mir zuviel Rummel und ich fahre bis zum nördlichsten Zipfel Balis dem CAP BUNKULAN, wo ich eine Hütte direkt am Meer beziehe.

 

   

 

Mit einen Postkarten Sonnenuntergang endet der erste Tag auf Bali. Hier gefällt es mir, also bleibe ich noch einen Tag hier. Am Abend, ich komme gerade vom Essen, ruft mein Sohn Ingo mich an und hat eine gute Nachricht für mich. Camping Hammans schickt mir eine neue Isomatte nach Cairns. Auf diesem Weg ein herzliches Dankeschön an das Hammans Team. Es geht nichts über den guten Fachhandel !! Hier an der Stelle möchte ich Jedem raten der so eine Reise plant, sich zu Hause eine Vertrauensperson zu suchen, die wenn Not am Mann ist helfen kann. Nicht jeder hat das Glück wie ich das er gleich mehrere Menschen hat die die Reise helfend begleiten. Dank meiner Bodenstation, wie ich diese guten Geister nenne, ist es für mich wesendlich einfacher und stressfreier zu Reisen. Ganz besonderen Dank an meinen Sohn Ingo der mit mir die meiste Arbeit hat.

 

 

 

Samstag den 19.05.

Jetzt wird es natürlich erst um 6:30 AM hell, ein Stunde später, dafür ist es Abends länger hell. Das Frühstück ist gut. Es gibt einen süßen Pfannekuchen und frischen Obstsalat dazu Kaffee oder Tee. Den Report von Gestern tipp ich ins Schreibprogramm und suche die passenden Bilder aus. Anschließend schwinge ich mich aufs Rad um ein WARNET zu suchen, so heißen die Internetcafes hier. Ich finde auch eins das aber geschlossen hat. Von 9:00-13:00 und von 16:00-20:00 geöffnet steht an der Tür dem nach müsste offen sein. Dann werde ich es heute Nachmittag noch einmal versuchen. Jetzt ist erstmal faulenzen angesagt. Heute erfahre ich auch von einem Balinesen, hier vom Hotel, das er mich im TV gesehen hat. Auf Sumatra bin ich ja mal Interviewt worden und ein kurzes Video wurde gemacht, was wohl gesendet wurde. Kurz vor 17:00 Uhr radele ich noch mal zum Warnet mal sehen ob jetzt geöffnet ist. Es ist offen aber die Anlage hat einen Defekt und nichts geht mehr. Habe Heute kein Glück mit Internet. Morgen werde ich direkt nach dem Frühstück los fahren, denn es wird jetzt von Tag zu Tag heißer in der Mittagszeit. Zum Glück geht die Route am Meer entlang wo immer eine kühlende Brise weht.

 

Ein traditionelles Boot

 

 

 

Sonntag den 20.05.

 

Irenes Homstay

 

Ich sitze hier vor meinem Domizil für Heute, in Mitten einer wunder schönen Hotelanlage die mit viel Liebe zum Detail gemacht ist, und gebe diesen Text ein. Ein wirklicher Geheimtipp “IRENES HOMSTAY” , aber jetzt erst mal der Reihe nach. Nach dem Frühstück starte ich meinen 78 ten Radtag in diesem Jahr.

 

 

Die schmale Straße bleibt meist nah am Wasser und eröffnet mir tolle Ausblicke auf das Meer und seine felsige Küste. Die erste Tempelanlage: PURA PONJAK BATU nach 15 Km schaue ich mir etwas genauer an.

 

                

Der Eingang                                                                  Der Glockenturm

 

Ein typisches Dorf

 

 Der Mt.Agung

 

Durch viele kleine Dörfer führt der Weg. Von Weiten kann man Ihn schon sehen. Erst den Mt.Batur 1717münN. bis dann der noch aktive und alles überragende Vulkan Mt.Agung 3142 münN. meine Blicke auf sich zieht. Ein mächtiger Bergriese dessen Flanken bis runter zum Meer verlaufen. Um 11:00 Uhr finde ich in einem Ort ein Cafe mit free WiFi. Dort mache ich Pause und kann die Daten, Berichte und Fotos der letzten beiden Tage an Ingo schicken. Eine Stunde später sitze ich wieder im Sattel und ab jetzt fängt die heutige Kletterpartie an. Mittagspause mache ich oben auf der Passhöhe Bei 355 münN. mit Blick auf die Reisterrassen.

 

                

 

Nach einer Portion Spagetti Carbonara und einem Bier lasse ich das Rad laufen denn es geht mächtig runter. Durch den schönen Ort Amlapura bis runter zum Meer zum Puri Taman Uzung

 

Floating Palace

 

Nun muss ich ein Stück zurück um zu dem kleinen Ort Bugbug zu kommen . Am Floating Palace sehe ich das Schild “IRENES HOMSTAY “ 2 Km. Dem Schild folge ich bis ich vor der Tür stehe. Ich will schon umdrehen weil das Ganze ziemlich teuer aussieht, doch dann denke ich mir fragen kostet ja nichts. Zu erst soll das wunderschöne Zimmer 300.000 IDR kosten, was es auch wert ist, als ich Ihm erkläre das ich mir ein Limit gesetzt habe von 150.000 pro Übernachtung bekomme ich das Zimmer dafür. Erst gehe ich mal schwimmen das tut richtig gut. Internet funktioniert nicht aber den Text kann ich schon mal schreiben und die Bilder aussuchen. Mittlerweile habe ich zu Abend gegessen und es sind schon 20:00 Uhr durch.

 

Mein Bett

 

Mein Bad

 

Mein Pool

 

Das ist der pure Luxus hier. Habe ich mir auch mal verdient oder?

 

 

 

Montag den 21.05.

Nach einem kühlen Bad im Pool steht auch schon das Frühstück auf dem Tisch. Ich hatte mich für Bananenpfannkuchen, Obstsalat und Kaffee entschieden. Acht Uhr verabschiede ich mich vom Hausherrn und mache mich auf den Weg. Ich lasse es ruhig angehen denn heute habe ich nur eine Kurzetappe zu bewältigen. Die Landschaft ist hier auch wunderschön und abwechslungsreich, Bilder wie man sie aus Hochglanz Reisekatalogen kennt.

 

  

 

Nach sechs Kilometer habe ich auch die erste Anhöhe, 103m geschafft. Im nächsten Internet Cafe packe ich Daten, Fotos und Bericht in eine Mail und schick sie an die Bodenstation. Dann rollt das Rad weiter die Küste entlang. Bei dem Tempel Goa Lawah kann ich einer Opfer Zeremonie bei wohnen. In einer Prozession werden die Gaben wie, ein gebratenes Ferkel, Obst, und lebendes Geflügel zum Meer gebracht. Das Federvieh wird im hohen Bogen ins Wasser geworfen, wo schon eine Meute junger Burschen wartet und jeder versucht was zu ergattern.

 

 

 

 

Kurz darauf verlässt die Strasse die Küste und führt ins innere der Insel, was auch heißt es geht hoch. Kurz nach 13:00 mache ich Mittagspause. Nasi Goreng mit Hünchen und Gemüse und einen Eistee . Das hat mir gut geschmeckt.

 

 

Eine Statue kurz vor Ubuk.

 

In der Nähe von dem Ort Ubuk haben Aad und Jacky ein Haus. Die Beiden habe ich auf Java kennen gelernt und sie haben mich spontan eingeladen, falls ich in diese Gegend komme. Jetzt nach 60 Km stehe ich vor ihrem Haus. Es liegt weit ab vom Trubel der Touristenstädte auf 322m Höhe in Mitten von Reisfeldern. Einfach traumhaft schön.

 

 

Leider sind die beiden nicht da, aber das Personal schüttet mir Kaffee auf. Um 16:30 Uhr kommen Aad und Jacky zurück. Sie unterstützen eine Hilfsorganisation die sich um Aids kranke Kinder kümmert. Mit Spendengeldern aus den Niederlanden wurde ein Klinik und ein Weisenhaus gebaut. Sie begrüßen mich herzlich und zeigen mir mein Zimmer.

 

Das Gästezimmer

 

Blick vom Balkon

 

Nach einem guten Abendessen sitzen wir noch zusammen und sie erzählen mir einiges über Bali und ihre Bewohner. So schön es hier ist aber Morgen möchte ich zum Lake Batur hoch fahren. Und am nächsten Tag auf den gleichnamigen Berg 1717 m wandern. Der Mt. ABANG 2153 münN. Ist auch vom Lake aus zu erreichen. Schauen wir mal.

 

Die Hausherrin

 

 

 

Dienstag den 22.05.

Nach einem super Frühstück verabschiede ich mich von Jacky." Es war sehr schön bei euch ", aber der Berg ruft. So schwinge ich mich in den Sattel und radele erst mal das Stück zurück bis zur Hauptstrasse. Bei Tkm.14 , kurz hinter dem Abzweig nach Kintamani im Tal liegt auf 516 m der wunderschöne Tempel TIRTA IMPUL, den ich mir an schaue.

 

                         

Der Eingang                                                                                  Tor im Innenbereich

 

In der Tempelanlage, in einem Becken das von einer Mauer umgeben ist befindet sich eine heilige Quelle. In der Mitte des Beckens kann man sehen wie das Wasser aus dem Fels quillt. Geht man weiter durch ein Tor kommt man zu den Wasserbecken, wo sich die Gläubigen durch Rituale Waschungen und Gebete ihren Körper und ihre Seele reinigen.

 

 

 

 

 

Nach einer halben Stunde geht meine Fahrt weiter. Es geht zwar nur Berg auf, aber mit 6% - 8% Steigung kann ich gut leben. Die letzten 5 Kilometer bis zum Ort Penelokan sind steiler aber ich brauche nicht zu schieben. Um 14:15 habe ich es geschafft. Am Ortseingang 1325münN. muss man Eintritt bezahlen für das Gebiet BATUR-VULKANSEE. Ich brauche ausnahmsweise nicht zahlen, sagt der nette Beamte, weil ich mit meinem bepackten Rad hier hoch bin. Im Ort fülle ich meine Reisekasse am ATM Automaten auf und genieße den tollen Ausblick auf den See.

 

 

Auf der Suche nach einem Warnet finde ich eine Restaurant das Free WiFi hat. Die Leitung ist zwar langsam aber irgendwann habe ich auch das geschafft und kann mich auf den Weg runter zum See machen.

 

 

Auf halber Strecke zu meinem Tagesziel, dem Dorf TOYA BUNGKAH das auf 1270m liegt, geht es auf einer schmalen und sehr steilen Strasse in unzähligen Serpentinen runter. Unten gabelt sich der Weg und ich halte mich links.

 

 

Der schmale Weg nimmt jede Bodenwelle mit und ich komme mir vor als wäre ich auf einer Motorcrossbahn. 17:00 Uhr bin ich im Dorf und finde nach einigem suchen das Vulkano 2 Resto.

 

 

Ein Reihenhäuschen, ein Raum mit Bad für 100,000 IDR, beziehe ich für erstmal zwei Tage. Im angeschlossenen Restaurant gehe ich nach dem Duschen Essen und bei eiskaltem Bintang Bier lass ich den Tag ausklingen.

 

 

 

Mittwoch den 23.05.

Nach dem ich ausgeschlafen bin gehe ich in Ruhe frühstücken. Indonesischen Kaffee eine Nudelsuppe und einen Bananenpfannekuchen dann bin ich satt.

 

 

Bei einem Spaziergang runter zum See, kann ich den Fischern bei der Arbeit zusehen. Meine Radsachen habe ich schnell mal durch gewaschen, die dann in die Sonne gerade mal eine Stunde zum trocknen brauchen. In der Zeit gebe ich den Report von Gestern ins Schreibprogramm ein und suche die Bilder dazu aus. Internet gibt es hier nicht ob wohl einige damit werben. Es sind angenehme 25 Grad im Schatten und so mache ich mich auf die Suche nach dem Weg zum Vulkan Mt. Batur, den ich Morgenfrüh besteigen möchte. Der Weg ist leicht zu finden und führt an zwei Tempel vorbei.

 

 

Der obere Tempel liegt mitten im Wald. Die Stufen die zu den drei wunderschön geschnitzten Eingangstüren führen, sind schon fast vom Unkraut überwuchert. Kurz darauf mache ich kehrt und gehe den gleichen Weg zurück. Die andere Tour die hoch zur Caldera geht, beginnt am Ende des Lake Batur. Für die 5 Km Anfahrt nehme ich mein Bike. Von dort ist der Weg nicht zuerkennen und in der Dunkelheit ist es besser ich nehme mir einen Führer.

 

Der See und rechts der Vulkan Mt.Bartur den ich Morgen besteigen werde.

 

 

 

Donnerstag den 24.05.

Es ist noch Dunkel als ich mir Kaffeewasser aufsetze. Nach dem Duschen kocht das Wasser das Müsli ist fertig und ich kann Frühstücken. Die Sonne hat es noch nicht über den ehemaligen Kraterrand geschafft als ich los gehe , aber den Mt. Batur, mein Ziel für Heute, wird von Ihr schon angestrahlt.

 

Der Berg ruft.

 

Das erste Stück durch den Wald, am Tempel vorbei, kenne ich ja schon. Bald ist der Wald zu Ende und ich kann den Weg nach Oben gut erkennen denn eine Karawane von Touris kommt den Weg runter. Die sind um Vier in der Früh los um dort oben den Sonnenaufgang zu sehen. Nach ein einhalb Stunden kann ich auf dem Gipfel meine Thermoskanne auspacken, ein trockenes Sweatshirt anziehen und den Ausblick in vollen Zügen genießen. Den Berg habe ich jetzt für mich alleine. Auf dem Gipfel steht eine offene Bambushütte und ich traue meinen Augen nicht, da hängt doch tatsächlich eine FC Bayern Fahne.

 

Ist das jetzt eine Verbannung ????

 

Das Lavafeld von der letzten Eruption 1974

 

 

Der See mit Mt.Abang und dahinter der Mt.Agang In der Ferne kann ich das Meer und die Insel Lombok sehen. Nach dem ich mich satt gesehen habe gehe ich auf dem schmalen Pfad, der rund um den Krater führt, weiter. An verschiedenen Stellen tritt heißer Dampf aus Spalten im Boden. Der Weg ist wirklich nur was für schwindelfreie und ich bin froh das ich mir aus dem Wald eine langen Stock mitgenommen habe.

 

       

Heißer Dampf                                                                       der Weg über den Grat

 

Dann beginnt auch schon der Abstieg. An einem kleinem Tempel mache ich Brotzeit. Tee Toastbrot Scheibenkäse und Obst habe ich noch in meinem Packsack, den man auch als Rucksack nutzen kann ( mit Tragegurte ). Das war eine gute Entscheidung dieses Teil mitzunehmen auch meine Wanderstiefel kommen mal wieder zum Einsatz.

 

                       

 

Nun geht es nur noch Bergab. Ein Stück laufe ich quer durch den Wald sonst wäre ich zu weit vom Dorf entfernt ausgekommen. Über Stock und Stein bis ich einen schmalen Pfad finde der später in den Weg mündet, den ich morgens hoch gekommen bin. Kurz vor Toya Bungkah steht einer und zeigt mit dem Daumen nach Oben.

 

 

Um 12:30 Uhr sitze ich vor meiner Hütte und trinke mir einen Kaffee. Nebenan sind zwei Zillertaler Burschen, Andreas und Stefan eingezogen. Zwei Gleitschirmpiloten die heute auch hier geflogen sind. Für zwei Übernachtungen habe ich noch nach gebucht, das heißt Samstagmorgen fahre ich weiter. Mit meinem Guide bespreche ich die Sun Rise Tour Caldera Batur und er steht Morgen früh um 5:20 bei mir auf der Matte. Das Abendessen bekomme ich um 19:00 Uhr heute gibt es Fisch aus dem Batursee den hatte ich schon heute Mittag vorbestellt. Menü: Fisch, Reis, Gemüse und als Nachtisch ein Honigpfannekuchen Für 45.000 IDR ( ca.4 € ) da macht Essen gehen noch Spaß.

 

 

 

Freitag den 25.05.

Pünktlich um 5:20 ist Widiasa mein Guide mit seinem Moped zur Stelle und wir können starten. Wir fahren durch den Ort Sondan bis zum Tempel, den lassen wir links liegen und es geht auf der schmalen Asphaltstrasse weiter. Als die Strasse so steil wird und das Moped mit zwei Personen nicht mehr hoch kommt, gehen wir zu Fuß weiter immer Bergauf. Dort wo der ehemalige Kraterrand durchbrochen ist gehen wir links. Mal rauf mal runter geht der Weg bis rechts ein Schmaler Pfad zum Aussichtspunkt führt.

 

       

  

Die Insel Lombok

 

Mein Guide

 

Der Altar am Aussichtpunkt

 

Die Aufgehende Sonne hat den Himmel in ein gelbgoldenes Meer verwandelt. Die Berge der Insel Lombok heben sich schwarz ab wie bei ein Scherenschnitt. Eine Frau kommt mit Kaffee und Tee zu uns. Ich habe zwar Tee mit genommen aber kaufe der Frau einen Kaffee und einen Tee ab, wenn sie schon extra für uns hier hochgekommen ist. Wir sind die Einzigen hier Oben. Nun stahlt die Sonne die Berge rund um an und ich kann noch ein paar schöne Bilder machen.

 

Kraterrand-Caldera

 

Rechts der Mt, Agung den ich Übermorgen erklimmen möchte.

 

Wir essen unser Brot und Banane, trinken Tee und machen uns dann auf den Rückweg. Vor einem Haus steht ein Holzgestell mit Bronzetöpfe. Ich frage nach was das ist. Es ist ein Glockenspiel, das mit Klöppel geschlagen wird und zum Gebet ruft.

 

 

Glockenspiel

 

Felder

 

Um 8:00 bin ich wieder zurück. Für die Tour braucht man eigentlich keinen Führer wenn man den Weg kennt. Guide Widiasa macht mir eine Vorschlag für die Besteigung des Mt.Agung, den ich nach reiflicher Überlegung annehme. Er kommt mich in der Nacht vom 26.05 auf den 27.05. mit dem Pickup um 3:00AM abholen und bringt mich samt Rad in einer einstündigen Fahrt zum Ort Besakih, der am Fusse des Mt- Agang liegt. Nach dem ich mein Gepäck und Rad ins Hotel gebracht habe, geht es mit einem Guide in einem ca. sechs stündigen Aufstieg auf den 3162m hohen Gipfel des Mt,Agung. Der Abstieg müsste in fünf Stunden zu schaffen sein. Also müsste ich ca um 16:00 Uhr wieder im Hotel sein und die Beine hoch legen können. Am 28.05. Nach dem ich ausgeschlafen habe werde ich Richtung Denpasar aufbrechen. So ist erstmal die grobe Vorplanung.

 

 

 

Samstag den 26.05.

Gestern Nachmittag konnte ich das Moped von Andreas ausleihen. Damit bin ich nach Penelokan gefahren zum Internet Cafe. Fast zwei Stunden hat es gedauert bis ich die Daten, Bilder und Berichte an die Bodenstation geschickt habe. Andreas und Stefan sind meine Nachbarnin im Vulkano 2. Die beiden Gleitschirmpiloten aus Mayrhofen im Zillertal haben Heute, wie versprochen Fotos geschickt, die möchte ich euch nicht vorenthalten.

 

        

Die beiden in Aktion auf dem Festival am Batursee             Stefan

 

Andreas

 

Im Internet schaue ich nach was für mich interessantes über den Mt.Agung zu lesen ist. Dort schreibt man das der Aufstieg von Besakih 7-8 Stunden dauert und der Abstieg noch mal 5-6 Stunden. Hier war die Rede von 6 Stunden hoch und 5 Stunden runter. Auch steht im Netz das man Morgens auf dem Gipfel sein sollte. Weil dann die beste Sicht herrscht und sich der Berg Mittags gern in ein Wolkenkleid hüllt. Als ich zurück bin rufe ich Wideasa an und wir ändern den Abfahrtstermin auf 22:30 Uhr. Ein wenig Muskelkater hat sich bei mir in der Schienbeinmuskelkater eingestellt, das ist die Muskulatur die beim runter gehen beansprucht wird. Nach dem Umpacken meiner Ausrüstung, damit ich die Packtasche als Rucksack nutzen kann, gehe ich Mittagessen. Anschließend lege mich hin versuche etwas zu schlafen. Doch das klappt nicht. Der Fahrer für heut Nacht kommt und hat einen Toyota Kombi dabei. Wir versuchen das Rad hinein zu bekommen, erst als ich das Vorderrad rausnehme klappt es. “Bis Heute Abend,”sagt er und düst ab, Ich gehe einwenig durch den Ort spazieren, denn schlafen kann ich doch nicht. Nach dem Abendessen versuche ich es noch mal doch vergebens und so bin ich froh als es 21:30 Uhr sind und ich aufstehen kann. Nach dem ich Kaffee getrunken habe und mein Müsli gegessen habe fühle ich mich topfit. Der Fahrer kommt pünktlich und wir verstauen mein Gepäck und es kann losgehen. Die Strecke hoch nach Penelokan kenne ich ja schon. Wir müssen noch tanken, dann geht über eine schmales Bergstraße noch mal mächtig hoch um dann runter zum Dorf Besakih ( 891münN.) zu führen, Punkt 12 Uhr stoppen wir am Trecking - Büro von Putu Suantara Yasa und ich kann meinen Guide für heute begrüßen. Das Rad und Gepäck verstauen wir in meinem Hotelzimmer.

 

 

 

Sonntag den 27.05.

Dann kann es ja endlich losgehen, Mit dem Moped fahren wir noch bis zum Haus von Arnawe Kadek so heißt mein 18 Jähriger Guide, der sein Moped hier abstellt. Ich schaue auf meine Armbanduhr und es sind 0.30 Uhr als wir los gehen. Eine stockdunkele sternenklare Nacht, kein Mond ist zusehen, als wir über einen Trampelpfad durch hüfthohes Gras Berg auf marschieren. Das Gras und Gestrüpp ist vom Tau bedeckt und es dauert nicht lange und Hose und Schuhe nass sind . Ich gehe vor und öfters, wenn sich der Weg gabelt oder nicht zu erkennen ist, muss ich fragen wie es weiter geht. Der Weg geht sehr steil nach oben durch den Wald, über um gestürzte Bäume und vorbei an baumhohen Farnen. Bei Höhe 2500 erreichen wir die die Baumgrenze und legen die zweite Pause ein.

 

 

Wir stärken uns mit gekochten Eiern, Brot, Kekse. Bananen und heißen Tee, den ich in meiner Thermoskanne mit genommen habe. Danach verläuft der steile Weg über ein zerklüftetes Lavafeld mit Spalten und Geröllfeldern. Das erfordert meine volle Aufmerksamkeit und oft muss ich stehen bleiben um im Schein des Headlight zu schauen wo es weiter geht. Bald erreichen wir den südlichen Bergrücken, der allmählich hoch zum Gipfel führt. Das letzte Stück ist ein Spaziergang und ich kann schon die Aussicht genießen. Die Lichter der Städte und Dörfer, im Süden bis Depasar, im Norden Penelokan mit den Dörfer am Batursee, und im Osten die Küste sind schon gut zuerkennen. Fünf Uhr sind es als wir Oben bei 3142 m über Meereshöhe ankommen. Arnawe betet zu seinem Hindu Göttern und legt sich dann hin um noch etwas zu schlafen.

Mein Guide schläft.

 

Ich ziehe alles an was ich mit habe, denn es ist kalt hier oben und lege mich auch hin, den Rucksack als Kopfkissen so kann ich den Anblick des Firmaments über mir genießen. Drei Sternschnuppen ziehen vorbei und ich wünsche mir,” halt das darf ich ja nicht verraten” sonst geht der Wunsch nicht in Erfüllung. Langsam wird es heller.

 

Der erste Licht schein am Horizont

 

Von Osten her breitet sich das Licht in Sichelform am Horizont aus. Ich habe schon einige Sonnenaufgänge erlebt, aber dieser ist wohl der Schönste bisher. Es liegt vielleicht an der Höhe und das der Mt.Agung direkt am Meer sich befindet. Ich habe aber auch nichts dagegen wenn ich mich später ein mal in dem Punkt korrigieren muss.

 

Sie ist da

 

Die Sonne ist zum greifen nah.

 

Alleine auf dem Berg

 

Auch Arnawe ist jetzt aufgestanden und wir machen Fotos und Frühstücken wir auf dem Gipfel. Für den Aufstieg haben wir nur Vier einhalf Stunden gebraucht.

 

Lavaskulpturen

 

Im langen Schatten des Berges.

 

Noch mal den Ausblick genießen.

 

 

Eine Steile Angelegenheit.

 

Den Rückweg treten wir um kurz nach Sieben im langen dreieckigen Schatten des Berges an . Jetzt bei Tageslicht kann man erst richtig sehen wie steil es ist. Bevor es in den Wald geht genieße ich noch mal den super Ausblick.

 

Mächtige Farne

 

Ein umgestürzter Riese

 

Den Regenwald mit seinen riesigen Bäumen , mächtigen Farnen und der üppigen Vegetation durchqueren wir erneut, aber jetzt bei Tageslicht. Wenn so ein Baumriese fällt läst man ihn liegen, so behält der Wald seinen ursprünglichen Karakter.

 

Hier geht es lang

 

Wie verzaubert wirkt der Wald.

 

Vom Tal her kriechen jetzt die Wolken den Berg hoch und es herrscht eine Luftfeuchtigkeit von nahezu 100% . Nun merke ich auch wie der Aufstieg an meinen Kräften gezehrt hat. Die nassen Schuhe und Socken bewirken auch ein scheuern an meinen Zehen. So bin ich heil froh und geschafft als wir nach Vier Stunden wieder das Haus von Arnawe erreichen. Ich verabschiede mich von ihm und der Chef von dem Treckingbüro Putu bringt mich mit seinem Motorbike zu der Garküche die seine Frau Komang betreibt. Hier fülle ich mit zwei Portionen Mie Goreng meine Speicher wieder auf. Zwei Tassen starken Indokaffee sollen die Müdigkeit vertreiben, denn ich möchte mir noch den größten und Mutter aller Tempel auf Bali anschauen. Heute ist Sonntag und viele Hindus aus Denpasar und Umgebung kommen hierher um zu beten. Zurück im Hotel säubere ich meine Wanderstiefel und Socken damit diese schon mal trocknen können. Ich gehe mich Waschen denn mein Zimmer hat kein Bad ( Schöpfkelle und kaltes Wasser ).Nun ziehe ich mich an und binde mir den Sarong um die Hüfte.( Sarong ist ein Tuch was man beim Besuch des Tempels tragen muss.) Die riesige Tempelanlage ist mal gerade 300 Meter vom Hotel entfernt.

 

Die Übersicht.

 

Die Anlage

 

Der Haupttempel

 

Blick vom Tempel

 

Eintritt inklusiv Führer kostet 50.000 IDR. Es ziehen viele Prozessionen mit Opfergaben, die meist von den Frauen auf dem Kopf getragen werden, zu den verschiedenen Tempeln hin.

 

Prozession

 

Betende

 

Mein Guide, den ich gebeten habe schön langsam zu sprechen, erzählt mir in Englisch vieles über die Tempelanlage und über den Hindu Glauben, die einzelnen Kasten und die balinesische Kultur. Ich mache viele Fotos und verlasse die Anlage nach ca zwei Stunden.

 

 

Noch was essen ein Bier dazu und dann zurück ins Hotel. Ich schaffe es noch das Bildmaterial zu sichten dann fallen mir die Augen zu.

 

WAS FÜHR EIN TAG !

FAZIT DER TOUR:

Start 1:00 in der Nacht reicht. Eine anstrengende aber wunderschöne Tour. Wasserdichtes Schuhwerk, Gamaschen, Ersatzstrümpfe mitnehmen. 1,5 Liter Wasser und 1 Liter Tee reichen pro Person.  

 

 

 

Montag den 28.05.

Nach 14 Stunden Schlaf werde ich vom trommeln der Regentropfen auf der Terrassenüberdachung geweckt. Draußen ist alles Grau in Grau und ich beschließe noch einen Tag zu bleiben. So kann ich in Ruhe packen, die Reiseberichte schreiben und Fotos bearbeiten. Als ich aufstehe merke ich das sich bei mir ein kräftigen Muskelkater eingestellt hat. So was habe ich lange nicht mehr gehabt. Kaffee und drei Bananen bekomme ich als Frühstück. Auf meinem Bett mach ich es mir bequem und beginne mit dem Schreiben der Reiseberichte.

 

     

Trecking Büro von Putu                                                      Putu mit Familie, nur der kleine Sohn fehlt

 

Als ich gegen Mittag Hunger verspüre gehe ich zur Garküche von Komang und esse Bakso Suppe dazu Kaffee. Wir erzählen noch ein wenig dann gehe ich zurück an meinen Laptop. Spätnachmittag, als alles erledigt ist gehe ich noch eine Kleinigkeit essen. Dann packe ich meine Sieben Sachen denn Morgenfrüh will ich runter nach Denpasar zur Sabrina Ermler. Sie ist die Tochter meines Kegelbruders Wolfgang, die hier studiert und mit Freunden ein Haus gemietet hat, wo ich für die Zeit bis zum Abflug nach Australien bleiben kann.

 

 

 

Dienstag den 29.05.

Der letzte Radtag auf Bali und auch in Asien. Auch heute Morgen ist hier die reinste Waschküche. Es regnet Bindfäden. Nach dem ich mein Rad bepackt habe ziehe ich die Regenjacke an denn es geht erst mal runter. Ich bin gerade zur Stadt raus da kommt mir Putu mit dem Moped , mit seiner Frau auf dem Sozius, entgegen. Nach dem ich mich verabschiedet habe rolle ich weiter Berg ab bis ins nächste Flusstal. Jetzt geht es noch mal ca.100 Meter hoch. Nur gut das für das Radeln andere Muskeln beansprucht werden, denn ich habe immer noch einen ausgewachsenen Muskelkater vom Bergsteigen. An einem Computerladen mit Internet ( die haben meist eine gute Leitung ) stoppe ich und kann die Tourenberichte Fotos und Daten an Ingo mailen. E- mails checken und beantworten und so sind auch schnell zwei Stunden um. Jetzt kommt auch die Sonne raus und ich kann die Regensachen wegpacken.

 

In der Ferne kann man schon das Meer sehen.

 

 

Jetzt geht es aber tierisch runter und ich halte mich an die Beschilderung Denpasar. Rechts und links der Strasse kommt eine Art Galerie nach der Anderen. Steinmetze die aus dem schwarzen Lavastein tollsten Figuren schlagen. Die Bildhauer bevorzugen Abbildungen von Tiermotiven. Dann wiederum werben Juweliere oder Silberschmuckläden um Kundschaft. Kein Zweifel ich bin in der Hochburg des Bali Tourismus angekommen. Án Denpasar fahre ich links vorbei die Küste runter bis Kuta und frage mich durch bis ich nach Seminyak komme . An einem Laden unweit von der VILLIA AYU kaufe ich noch was ein als mich ein Mädel anspricht “ Du willst bestimmt zur Sabrina “ und wenige Minuten später stehe ich schon vor der Haustür Nr. 7 wo ich von Sabrina herzlich empfangen werde.

 

 

Sie stellt mir ihre Mitbewohnerinnen vor. Ihre Zimmergenossin Judith, Verena und Kim teilen sich ein Zimme, Julia und Laura haben gemeinsam einen Raum . Und da ist noch Fabian der Hahn im Korb er ist auch zu Besuch hier. Eine moderne aber im balinesischem Stiel gebaute Bungalowanlage.

 

 

 

 

Drei einzelne freistehende Zimmer mit Klimaanlage und Bad unter einem zum Pool offenen Überdachung unter der sich der Gemeinschaftsraum mit Küche befindet. Es ich richtig schön hier, doch das Schönste ich mich mal wieder richtig unterhalten kann in meiner Muttersprache. Für alle die nicht in die Rubrik Statistik schauen die Daten der Tour bis hier.

TOTAL: 25.487 geradelte Kilometer 117.873 gekletterte Höhenmeter 1746.00 Stunden im Sattel

 

 

 

Mittwoch den 30.05.

Auf dem Sofa im Gemeinschaftsraum habe ich gut geschlafen. Da ich es gewohnt bin früh aufzustehen bin ich natürlich heute auch schon um 7.30 Uhr auf, mache mir Frühstück und schlürfe einen heißen Kaffee. Die Mädels sind jetzt auch auf und müssen zur Uni. Mit dem Moped sind das ca.30 Minuten. Julia ist krank und der Arzt der gut Deutsch spricht, diagnostiziert Seitenstrang Angina. Den ersten Teil Wäsche gebe ich in der Wäscherei um die Ecke ab. 21 Teile für 51.000 IDR. Alle Radtaschen mit Wasser von Innen und Außen reinigen. Zelt und Heringe säubern. Die Wanderstiefel, Fahrradschuhe und Sandalen gründlich vom Schmutz befreien. Als alles zum Trocknen in der Sonne liegt schaue ich mal in meinen elektronischen Briefkasten . Campiung Hammans hat mir geschrieben, sie bräuchten noch Fotos von der Liegematte aus verschiedenen Blickwinkeln, die neue Matte ist aber schon unterwegs. Kein Problem mache ich direkt. Nach dem ich alle Mails beantwortet habe, erstelle ich die Tour-Statistik von Indonesien. So vergeht der Tag wie im Flug. Am Abend fahren wir in die Stadt und gehen in einem schönen balinesischen Restaurante Fisch essen.

 

 

 

Donnerstag den 31.05.

Wie jeden Morgen gehe ich erst mal in den Pool ein paar Bahnen schwimmen. Nach dem Frühstück hole ich die Wäsche ab und gebe den zweiten Schub ab. Eine kleine Radtasche ist eine Naht vom Innenfutter aufgegangen. Der Schaden ist schnell behoben beim nahe gelegenen Schneider Mit dem Hausmeister der Anlage fahre ich auf dem Moped nach Kuta, einen Fahrradkarton und Klebeband organisieren. Da der Karton zu klein ist nehme ich Zwei mit. Das Rad auseinander nehmen reinigen und verpacken nimmt den ganzen Nachmittag in Anspruch. Gegen Abend fahren wir noch mal in die Stadt. Dort gibt es ein kleines Restaurant Deutsch -Balinesische Küche. Der Eigentümer kommt aus Bayern, seine Frau ist Balinesin.Dort esse ich mir Bratwurst mit Kartoffelpüree und Sauerkraut. Einfach köstlich nach so langer Zeit mal wieder was typisch Deutsches zu essen.