Mai 2016  Spanien - Portugal - Frankreich

                        

 

 

Dienstag den 02.05.16

Hier in Andalusien ist der Montag noch ein arbeitsfreier Tag wenn wie gestern der Feiertag auf einen Sonntag fällt. Halb sieben bin ich schon wach, mache mir Frühstück und packe meine sieben Sachen zusammen. Das Rad und der Anhänger verladen Friedhelm und ich in den Jepp Patrol und das Gepäck kommt in den Mercedes. Zuerst fahren wir zum Frühstücken zu Hernandez. Um 10:30 Uhr sind wir oben auf dem Pass und genießen bei traumhaft schönen Wetter die Aussicht von hier oben.

 

Die Kletterpartie haben Edith und Friedhelm mir durch ihren Einsatz erspart.

 

Abschied

 

Im Hintergrund, sieht man noch die Villa von Roman Polanski die er hoch oben auf einen Berg gebaut hat. Nach dem ich mich verabschiedet habe trete ich in die Pedale und Kurbel die Küste entlang. Kurz vor Aguila blockiert mein linkes Pedal und ich tausche es aus, gegen mein Fundstück aus Mali. In Aguila verlasse ich das Mittelmeer und biege ab ins Landesinnere. Ich werde quer über die Iberische Halbinsel fahren bis zum Atlantik. Auf der RM 11 geht es hoch in die Berge, (560müNN) um dann zur Stadt Lorca hinunter zu führen.

 

Oben auf dem Scheitelpunkt

 

Meine Suche nach einem Campingplatz bleibt vergebens. Hinter Lorca fülle ich die Wasservorräte an einer Tankstelle auf und suche einen geeigneten Platz aus wo ich mein Zelt aufbauen kann. An der alten Brücke über dem Rio Torrealvilla finde ich einen idealen Platz.

 

Krasser kann der Wechsel nicht sein. Gestern noch von Friedhelm und Edith verwöhnt worden, gut gegessen und im schönen Bett geschlafen, heute Butterbrote und Zeltlager.

 

Tagesdaten: 101 Km / 7:10 Std. in Fahrt / 1101m Anstieg und 13 Km mit dem Auto. 

 

 

 

Dienstag den 03.05.

Da es Gestern 23:00 Uhr waren als ich in meinen Schlafsack schlüpfte, verzichte ich auf einen Wecker und lasse den Körper entscheiden wann er ausgeschlafen hat. Das ist um 7:00 und es ist schon hell. Zwei Stunden später bin ich wieder auf dem grauen Asphaltband und Kurbel die nächsten Hügel hoch.

 

Die kleine Kapelle erinnert mich daran dass ich mich jetzt im christlichen Abendland befinde.

 

Nach 35Km habe ich den für heute höchsten Punkt erreicht knapp 900müNN. Nun geht es eine längeres Stück Berg ab bis hin zur Stadt Caravaca de la Cruz. Im Supermarkt kauf ich Wasser, Joghurt und Bananen ein bevor die nächste Kletterpartie losgeht.

 

Blick von der Serpentinen Straße runter auf die Stadt und die Festung

 

Die RM715 schraubt sich an der Bergflanke hoch und bietet immer wieder schöne Ausblicke auf die Umgebung bis ich auch hier die Passhöhe erreicht habe.      

 

 

Blick auf Moratalla

 

Den Ort erreiche ich um 15:35 Uhr. Hier gibt es auch einen Campingplatz, der liegt aber 8Km abseits meiner Rute also fahre ich weiter auf der RM715. Nach dem ich den Wassersack in einem Restaurant aufgefüllt habe finde ich auch einen geeigneten Zeltplatz in einem Olivenhain.

 

Es ist 18Uhr 30 und die Sonne scheint noch immer warm. Heute koche ich ein Nudelgericht und nach dem Essen telefoniere ich noch mit meinem Lieblings Sohn Ingo.

 

Tagesdaten: 92 Km / 7:35Std in Fahrt / 1128 m Anstieg und 862m Abstieg

 

 

 

 

Mittwoch den 04.05.

Auch diesmal werde ich ohne Wecker wach und es beginnt gerade die Dämmerung.

 

 

Zwei Stunden später bin ich wieder auf der Straße. Die Nebenstraßen die ich mir ausgesucht habe sind breit und haben einen schmalen Seitenstreifen. Dazu kommt noch hinzu dass sehr wenig Verkehr herrscht und die Fahrzeuglenker sehr rücksichtsvoll fahren, also ein Paradies für Radler.

 

Blick auf Socovos

 

Die heutige Route führt mich in einem ständiger Wechsel von auf und ab von Socovos über Villares, Ferez, Elche de la Sierra, Fuente Higuera bis ins Tal des Rio Mundo. Eine fantastische Landschaft aber auch eine anstrengende Route.

 

 

Klatschmohn                                                         Campingplatz in Sicht

 

Passhöhe von nun an geht es Berg ab

 

So viele tolle Ausblicke kann man genießen wenn man mit dem Rad fährt. An einer Quelle fülle ich noch mein Trinkwasser auf, denn besseres Wasser kann man nicht bekommen.

 

Von der Quelle habe ich einen hervorragenden Blick auf den markanten Felsen.

 

16Uhr 30 stehe ich vor dem Campingplatz dessen Schild ich schon in Elche de la Sierra gesehen habe

 

Hier ist nicht viel los und die paar Gäste haben den Platz für sich. Umso besser ist das Internet. Ich lerne auch direkt einen Spanier kennen der mit seiner Frau lange Zeit in Duisburg gelebt hat und noch immer haben die beiden den Ruhrpott Slang drauf.

Hier gefällt es mir so beschließe ich mal wieder Einstimmig den morgigen Tag hier zu verbringen. Eine Pause nach den drei Klettertagen tut mir bestimmt gut.

 

Tagesdaten: 62 Km / 6:05 Std in Fahrt / 1121m Anstieg und 909m Abstieg

 

 

 

Donnerstag den 05.05.         Vatertag der höchste Feiertag im Jahr

Schon in der Nacht werde ich wach vom leichten Tröpfeln auf mein Zelt. Am Morgen fallen nur noch ab und zu ein paar Tropfen aus dem grauen Himmel. Das hat man nun davon wenn man das schöne Wetter nach Deutschland schickt damit die Väter bei Sonnenschein feiern können.

Nach dem Frühstück gibt es genug zu tun, zB. die Wäsche waschen und der Anhänger muss mal wieder repariert werden. Ich stehe gerade unter der Dusche da ruft mein Sohnemann Ingo an und gratuliert mir zum Vatertag, wo ich mich riesig drüber gefreut habe.

Um die Mittagszeit, der Magen knurrt, versuche ich mein Glück im Restaurant in der Nähe aber ich muss feststellen dass sie heute geschlossen haben. Da bleibt nur der Campingplatz wo es im Restaurant wenigstens Pizza gibt.

 

 

Im Dorf                                                                  Blumen für die Väter

 

 

Auf dem Campingplatz gibt es Pizza und Bier

 

Jetzt habe ich viel Zeit um im Internet die Spanientour durch zu rechnen. Dabei fällt mir auf das ich Gestern die 90.000 Km vollgemacht habe.

 

 

Morgen geht es weiter, der Tag Pause hat meiner Muskulatur gut getan.

 

 

 

Freitag den 06.05.

Gestern am späten Nachmittag ist noch ein holländisches Paar mit Wohnmobil angekommen und ein Radler Paar aus den Niederlanden, so kam doch noch etwas Leben auf dem Platz.

Vom Platzpächter verabschiede ich mich um acht Uhr Morgens und schenke ihm als Andenken eine Dülken Postkarte. Er hatte mir Gestern das letzte Bier spendiert, dass fand ich nett.

Nach 6 km komme ich nach Riopar, dem letzten Ort vor dem Pass. Hier kaufe ich noch Joghurt und Brot ein, dann geht es hoch.

 

Eine schöne Landschaft da fehlt nur noch der blaue Himmel. Schwere Regenwolken hängen über der Sierra Alkaraz und es hat gerade mal 10 Grad Plus.

 

Ist das schon das Hinweisschild für die nächste Ratinger Photobörse?

 

Wo wir gerade bei Kameras sind, ich bin sehr zufrieden mit meiner Canon PowerShot G1 X Mark II. Sie macht super Bilder, wie man sehen kann. Die Kamera hat ein lichtstarkes Objektiv einen großen Sensor und ausklappbaren Bildschirm. Doch das aller wichtigste, sie ist handlich klein und Hitze, Kälte, Feuchtigkeit und die täglichen Erschütterungen der sie ausgesetzt ist beim Transport konnten ihr nichts anhaben. Wer eine gute Reisekamera braucht dem kann ich die Canon nur empfehlen. Natürlich aus dem Fachgeschäft Photo Porst in Ratingen.

 

Generalprobe für die Pyrenäen Überquerung

 

Der Pass hat auch 8% Steigung und ist nur 500 m niedriger als der Pyrenäen Pass den ich noch fahren will. Für die 19 Km Berghoch habe ich zwei Stunden gebraucht.

Auf der Passhöhe ziehe ich mich warm an, denn nun geht es 500m runter und es beginnt zu regnen. Zur ersten Stadt hinter dem Pass steigt die Straße noch mal 200m an. Danach beginnt ein munteres Wellenreiten auf ca. 900 -1000 müNN.

 

Die Innenstadt von Villanueva de la Fuerte

 

Jeder Ort wirbt  mit dem Ritter von der traurigen Gestalt „ Don Quijote“, denn ich bin in der Region: CASTILLA LA MANCHA.

 

Wellenreiten

 

Mein Tagesziel die Stadt Villanueva de los Infantes erreiche ich um 16:30 in strömenden Regen. An der Tankstelle am Ortseingang wo ich mich unterstelle, bekomme ich einen Tipp wo ich günstig und gut übernachten kann.

 

Das Eingangsportal zum Hostal

 

Das sieht doch schon mal gut aus und 25,- € incl. Frühstück ist preiswert. Das Zimmer mit dem Namen Micomicona No.111 beziehe ich. Es hat ein Bad und es gibt sogar eine Heizung so dass meine Sachen schnell trocknen. In der Stadt sind alle Speiselokale geschlossen und machen erst spät am Abend auf wegen einer Festlichkeit. Also kauf ich ein und koch selber auf dem Zimmer.

 

Auf dem Marktplatz  stehen, Don Quijote de la Mancha sein Pferd Rosinante und sein Knappe Sancho Pansa in Bronze gegossen.

 

Tagesdaten: 85Km / 6:45Std / 906m Anstieg und 900m Abstieg

 

 

 

Samstag den 07.05.

Der Himmel hat heute Morgen sein schönstes Grau angelegt und dekoriert mit dunklen Regenwolken. Genau 20 Km gibt mir Petrus um mich einzufahren, dann öffnet er die Schleusen. Gerade komme ich an einem Stausee vorbei der fast randvoll ist. Erst gegen zwölf Uhr Mittag als ich nach 3Stunden 15 Minuten eine Pause einlege hat es aufgehört zu regnen.

 

Pause am Rande der Straße.

 

Dieses Klatschmohnfeld, hätte Don Quijote sicher als Feld der roten Rosen seiner angebeteten Dulcinea geschenkt.

 

Als ich in Puerto Lapice bin stellt sich die Frage für mich einen großen Umweg zu machen wegen der Autobahn, oder auf gut Glück mir einen Weg zu suchen. Da ich Umwege nicht mag und es sich um eine Strecke von zwanzig Kilometer handelt, versuche ich es auf dem Feldweg neben der Autobahn. Das klappt hervorragend nur mein Rad wird schmutzig.

 

Das Autobahnkreuz

 

Vor mir liegt das Autobahnkreuz Toledo / Madrid und links davon mein Ziel für heute die Stadt Consuegra. Dann sehe ich auf der anderen Seite den Osborne Stier und die Idee ist geboren. Ein Rad Foto, direkt am schwarzen Stier, der mittlerweile zum Symbol für Spanien geworden ist, muss her. Aber wie komme ich da hin. Die Autobahnen sind eingezäunt hier in Spanien. Zwei Meter im Durchmesser sind die Drenagerohre unter der Autobahn die ich nutze um auf die andere Seite zu kommen. Jetzt nur noch den Hügel hoch und ich stehe vor dem 14 Meter hohen Stier, bestehend aus 70 Metallplatten (150 qm) mit einem Gewicht von 4 Tonnen.

 

„Watt de sich ens in de Kopp gesotte hät, dat mäk de och.“

 

Von hier ist es einfach nach Consuegra zu kommen. Die Stadt ist mein Ziel für heute und im Hostal San Pou bekomme ich ein gutes Essen, ein Zimmer, und Wifi gratis.

 

Tagesdaten: 136 Km / 8:30 Std. in Fahrt / 498m Anstieg

 

 

 

Sonntag den 08.05.

Im Gegensatz zu Gestern regnet es schon als ich losfahre. Da ich auf der Ruta de Don Quijote unterwegs bin mach ich noch ein Foto von den Riesen gegen die der tapfere Ritter gekämpft hat. Diese Route ist auch ein Teil des Camino de Levante, der Pilgerweg von Alicante der quer durch Spanien über Toledo, Avila, und Zamora nach Santiago de Compostela verläuft.

 

Kampf gegen Windmühlen

 

Die CM 4025

 

Gegen neun Uhr bin ich auf der CM 4025 die ich bis auf einzelne Fahrzeuge alleine befahre.

 

Nicht ein Bett im Kornfeld, sondern jede Menge Bäume stehen hier im Haferfeld.

 

Nach 31Km, ich radele jetzt schon auf der N 401, kommt ein 900m langer beleuchteter Tunnel mit eigener Spur für Fahrräder. Gerade kommt der nächste Ort in Sicht, wird aus dem bisherigen Nieselregen ein Wolkenbruch und ich kann mich noch unter das Dach einer Bushaltestelle retten, wo ich meine Tee Pause mache. Bei nasskalten 10 Grad tut ein heißer Tee besonders gut.

Im www. habe ich Bilder von Toledo gesehen die von einem Aussichtspunkt gemacht wurden, diesen Punkt gilt es zu finden. Nach 2 km Autobahn (ließ sich nicht vermeiden), bin ich auf der richtigen Straße. Am Hospital Viegen del Valle geht ein Fußweg bis zum Aussichtspunkt.

 

Einfach umwerfend der Blick auf die Stadt von hier Oben. Jetzt fehlt nur noch ein wenig Sonnenschein.

Auf dem Weg nach unten zur Stadt halte ich noch einige Male an um Fotos zu machen.

 

Kathedrale Santa Maria im Hintergrund

 

Alcazar

 

 

Punte de San Martin

 

Im Hostal Madrid  am Rande der Altstadt buche ich zwei Übernachtungen. ( 30,-€ pro Nacht incl. Wifi) Es regnet noch immer, das hab ich nun davon dass ich das schöne Wetter zu Vatertag nach Deutschland geschickt habe.

 

Tagesdaten: 79 Km / 5:35 Std. Zeit in Fahrt / 480m Anstieg

 

 

 

Montag den 09.05. in Toledo

Im Internet hatte ich schon viel über die Stadt die etwa 70 Km südlich von Madrid, liegt gelesen. Hier war von der schönsten Stadt Spaniens zu lesen. So viele Städte in Spanien habe ich noch nicht gesehen um mir selber ein Urteil bilden zu können. Nach dem gestrigen und dem heutigen Tag muss ich sagen das könnte schon so sein.

 

Puerta de Bisagra

 

 

Durch das Haupttor betrete ich die Innenstadt von Toledo. Nun wandere ich ziellos durch die schmalen und steilen Gassen. Ich versuche den Strom der Touristen Gruppen, die meist aus Südkorea kommen, aus dem Weg zu gehen. Viele sehen die Stadt nur durch den Sucher ihrer Kamera oder sind mit Stöcken bewaffnet wo an einen Ende das Smartphone montiert ist um sich selber ablichten. Ich und die Kathedrale. Ich und ……….. naja wer das braucht.

 

 

Die Kathedrale ist recht schwierig abzulichten da die Bebauung bis an die Kirche geht. Manchmal sieht man den Turm im Hintergrund, so wie hier auf dem Bild.

 

Die Kathedrale  Santa Maria

 

Die Stadt ist aber nicht zu einem Museum erstarrt, sondern ist sehr lebendig. Abseits vom Rummel und Andenkenläden findet auch das ganz normale Leben statt.

 

 

Eine von zahlreichen Kirchen und Kapellen in der Stadt

 

Plaza Zocodover mit Blick auf den Alcazar

 

Eine nette Begegnung hatte ich heute Nachmittag an der Sankt Martin Brücke wo man an einem Drahtseil hängend über den Rio Tajo fliegen kann. Eines der modernen und schnellen Abenteuer die heute angesagt sind. Der junge Mann am Schleus Seil spricht mich auf gebrochenen Deutsch an und fragt mich ob ich auch mal darüber fliegen will. So kommen wir ins Gespräch. Er hat wohl an der Lenkradtasche gesehen dass ich dem Rad unterwegs bin und erzählt mir dass er einen Lebenstraum hat einmal mit dem Rad nach Indonesien zu fahren. Ich gebe ihm meine Visitenkarte mit meiner Web Adresse Radtraum.de und er ist erst mal sprachlos. Beim Abschied sage ich ihm, es muss kein Traum bleiben fahre einfach los.

Das werde ich Morgen auch machen und wenn es alte Weiber regnet.

 

 

 

Dienstag den 10.05.

Um acht Uhr starte ich bei trockenen Wetter, sogar ein paar blaue Stellen zeigen sich am Himmel. Nach neun Kilometer bin ich aber trotzdem nass. Es ist nur das T-Shirt es ist vom Anstieg durch geschwitzt. Toledo ist auf einem Hügel erbaut, im Tal des Rio Tajo und rund um geht es hoch.

 

Blick zurück auf das wunderschöne Toledo

 

Um diese Stadt zu besichtigen braucht man mindestens eine Woche, aber das mache ich dann im nächsten Leben. Die heutige Etappe geht von Toledo auf der N403 über Torrijos, Maqueda, Eskalona, Almorox nach San Martin de Valdeiglesia. Die Beschilderung für den Camino de Levante, der spanische Jakobsweg von Valencia nach Santiago sehe ich hier zum ersten Mal.

 

Kaum zu übersehen

 

 

Der erste Pilger den ich treffe kommt mir entgegen, hat er sich verlaufen?

Natürlich nicht, wenn ich ihn richtig verstanden habe, kommt er aus Rom und war schon in Santiago. Jetzt geht er den Camino de Levante noch bis Valencia. Gerade haben wir uns gute Reise gewünscht fängt es an zu regnen. Ich hatte schon früher damit gerechnet denn die schwarzen  Regenwolken hängen über der Sierra Madrid. 16Uhr 30 stehe ich vor dem Hostal „Plaza de Pilar„ in San Martin de Valdeiglesia, wo ich ein Zimmer für die Nacht für 20,-€ bekomme. 

 

Blick aus dem Fenster

 

Hoffentlich ist es Morgen trocken denn es geht über den Puerto de Paramera 1395müNN.

 

Tagesdaten: 82 Km /6:10 Std In Fahrt / 1042m An und 847m Abstieg                     

 

 

 

Mittwoch den 11.05.

Es ist trocken heute Morgen und Straße lässt von den ersten Metern an, keine Zweifel aufkommen, es geht Berg auf. Kommt man oben an geht es gleich im freien Fall runter ins nächste Tal wo das Spiel von neuem beginnt.

 

Runter ins Tal

 

Der Stausee ist randvoll denn man muss schon Wasser kontrolliert ablassen. Nun ist Schluss mit dem auf und ab. Die neue Straße, für den modernen Verkehr gebaut, strebt auf kürzesten Weg der Passhöhe entgegen.

 

Die Passhöhe ist erreicht  

 

Von hier ist es nicht mehr weit bis Avila und bald tauchen vor mir die Stadtmauern der Stadt auf. Ein Ort wie im Bilderbuch doch es ist erst 14:00 Uhr und ich will noch ein Stück weiter.

 

Avila

 

Nun geht es wieder die nächsten 24 Km im gewohnten Takt auf und ab, bis zur Ortschaft San Pedro de la Aroyo wo ich zu Nächtigen gedenke. Aber Pustekuchen das Hostal hier ist pleite und das nächste Hotel 30 km entfernt, wie man mir sagt. In der Ferretteria im Ort bekomme ich Gaskartuschen für meinen Kocher. Nun beginnt es leicht zu regnen aber ich ziehe nur die Regen Jacke drüber. Ich bin jetzt schon in der Provinz Salamanca. Die kleinen Siedlungen sehen verlassen und ärmlich aus.

 

Dorfkirche mit Storchennest

 

Ein Farbenspiel auch ohne Sonne

 

Endlich im Ort Penaranda de Bracamonte finde ich, nach langen Suchen, im 3 Sterne Hotel „La Cabanas „ein Zimmer für die Nacht. Nach dem ein Hotel geschlossen und ein Hostal ausgebucht war, musste ich mal etwas mehr für die Übernachtung auslegen. Es ist 19Uhr 15 als ich mein Zimmer bezogen habe. Nach dem ich gekocht und gegessen habe lasse ich mir ein Bad ein. Eine Wohltat für die strapazierten Muskeln. Danach tippe ich noch den Text ins Schreibprogramm. Jetzt um halb Zwölf bin ich fertig mit der Welt.

 

Tagesdaten: 115 Km in 10 Std. Fahrzeit dabei 1617m Anstieg und 1398m Abstieg bewältigt.

      

 

 

Donnerstag den 12.05.

Es ist 19:30 Uhr im Hostal in Salamanca. Ich habe ich es mir auf dem Bett gemütlich gemacht um den Tagesbericht zu schreiben, da bricht draußen ein Unwetter los. Ein Gewitter reinigt die Luft, sagt man, vielleicht war der Donner aber auch das Signal zum Ende der Regenzeit. Aber am besten ich fang von vorne an.

Um neun Uhr gehe ich runter zum Frühstück, aber auch hier im drei Sterne Hotel gibt es nur eine Tasse Kaffee, zwei Scheiben Toast, Butter und Marmelade, was in Spanien so üblich ist.

3762

Start vom Hotel bei trockenen Wetter

 

Wieder auf der N 501 empfängt mich ein frischer Gegenwind der mich veranlasst mich wärmer anzuziehen. Der Dülkener sagt: „Wär sing Fott verwaart, verwaart noch lang ken doof Nuet.“

Als es zu regnen beginnt, kurz vor Salamanca, geht an meiner Regenjacke der Reißverschluss kaputt.“ Gott sei Dank“ es hört bald wieder auf und ich fahre weiter.

Die letzten Kilometer sind schnell runtergespult und das erste Foto mache ich vom Radweg der am Rio Tormes entlang führt.

 

Schöne Stahlbrücke über den Rio Tormes

 

Am Rande der Altstadt mache ich mich auf die Suche nach einem Hostal. Nach einiger Sucherei werde ich fündig. Im Hostal GOYA wird auch mein Rad sicher untergebracht. Es ist 14:00 Uhr als ich mein Zimmer bezogen habe. Als erstes wasche ich mein Fahrrad Dress, damit es auch Zeit zum Trocknen hat.  Danach repariere ich meine Regenjacke, in dem ich von der Brusttasche den Zipper nehme und ihn gegen den defekten Zipper vom Hauptreißverschluss austausche. Man(n) muss sich zu helfen wissen.

Das war aber noch nicht alles. Das Hinterrad verliert über einen Zeitraum von zwei Tagen so viel Luft dass ich nachpumpen muss. Schlauch flicken ist angesagt. Das Einkaufen verbinde ich mit einen kleinen Altstadtbummel. Morgen werde ich ganz in Ruhe die Altstadt besichtigen.

 

  

Altstadt                                                                 Kirchenportal

 

Tagesdaten: 47 Km / 3:30 Std Zeit in Fahrt / 161m Anstieg

         

 

 

Freitag den 13.05  

Nach dem Frühstück, montiere ich das Hinterrad, welches ich Gestern zwecks Flicken des Schlauchs mit aufs Zimmer genommen habe. Dabei sehe ich dass die Bremsbelege fast abgenutzt sind und ich baue neue ein. Jetzt kann ich in Ruhe durch die Stadt bummeln. Die Sehenswürdigkeiten liegen recht nahe beieinander und man kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Stadt hat eine lange Geschichte und es lohnt sich allemal Salamanca zu googeln. Noch viel besser wäre es, man schaut sich die Stadt selber an.

 

Die Kirche Clericia und das Muschelhaus, das mit über 300 Jakobsmuscheln aus goldgelben Sandstein verziert ist.

 

   

Der Altar von La Clericia 

 

Die Kathedrale

 

Um die Kathedrale mal als Ganzes zu sehen gehe ich über die moderne Brücke aufs andere Ufer des Rio Tormes, der wie kann es auch anders sein im Moment Hochwasser führt. Über die alte Römische Brücke komme ich wieder zurück in die Altstadt

 

 

Das Portal der Kathedrale                                      Das Portal der alten Universität

 

Mit Speck fängt man Touristen

 

Plaza Mayor

 

Der schönste Hauptplatz in Spanien, sind viele der Meinung. Im Moment mit Ausstellungsständen zugestellt.

 

Der hat doch einen Vogel

 

Ich habe genug gesehen und freue mich schon auf die Stippvisite in Portugal. Morgen breche ich auf, Richtung Porto am Atlantischen Ozean.

 

 

 

Samstag den 14.05.

Ich frage den Portier ob ich hier wirklich in Spanien bin, denn draußen sind es sieben Grad und der Himmel wolkenverhangen. Morgen wird das Wetter, meint er. „ Äfer mit mene pische klen Kenger ined Bett“

Hauptsache es bleibt trocken, das ist wichtig, so denke ich noch als ich auf der CL 517 zu Stadt hinaus Pedale. Die Landschaft ist auch eher trist, die grau schwarzen Steine als Einfassung der Felder die vielen kleinen Seen und das satte Grün, sehen eher nach Irland aus, als das man sich in Spanien wähnt.

 

Irland ?

 

Gegen Mittag wird auch die Landschaft etwas ansprechender, oder liegt es daran das es die Sonne ab und zu schafft durch die Wolkenlücken ihre wärmenden Strahlen zu mir zu schicken.

 

Die alte Brücke über den Rio Huebra

 

  

Die Blumen blühen auf in der Sonne                        Die Kirche von Lumbrales    

 

Den kleinen Ort Lumbrales, ca 20 Km vor der Portugiesischen Grenze, erreiche ich gegen 16Uhr 30 und im einzigen Hostal weit und breit nehme ich ein Zimmer.

 

Tagesdaten: 98 Km / 7:15 Std, in Fahrt / 678m Anstieg + 751m Abstieg 

 

 

 

Pfingstsonntag den 15.05

Kurz vor acht Uhr bin ich auf der Straße. Es ist diesig und leicht bewölkt. Mit jeden km den ich radele wird der Himmel heller. Da hinten am Horizont, das könnte es sein, es kommt näher und jetzt erkenne ich es, ja es ist das Azoren Hoch was tief daher kommt.

 

Die Sonne so strahlend habe ich sie lange nicht gesehen.

 

Vom Ort La Fregeneda beginnt eine rauschende Abfahrt 500 Höhenmeter runter zur portugiesischen Grenze. Dort bekomme ich eine Stunde geschenkt. ( portugiesische Zeit)

 

Die Brücke über den Rio Douro die auch die Grenze Spanien und Portugal markiert.

 

Wie kann es anders sein, jetzt muss ich auf der anderen Seite wieder hoch was nicht so schnell und rasant von Statten geht.

 

Einige Etagen höher

 

In der Ferne kann ich den Grenzfluss und die Brücke erkennen dann geht es im großen Bogen um den Berg herum. Im ersten Dorf mache ich Tee Pause, dabei fallen mir die Reklametafeln auf.

 

 

Das erste Schild das auf mein Etappenziel Porto hinweist.

 

Rio Duoro aus der Vogelperspektive

 

Nach einigen Auf und Ab, was man sicher an den Tagesdaten ablesen kann, komme ich nach Vila Nova de Foz Coa. Von einem Busfahrer, den ich nach einem Campingplatz frage, bekomme ich den Tipp mit dem Parque de Merendas. Es ist ein Picknick Park mit vielen Tischen und Bänken, Dusche außen, und in der Toilette ist eine Steckdose. Wie geschaffen für mich. Besser wie so manch teurer Campingplatz.

 

 

Es ist 21Uhr 15, der Report von Heute ist geschrieben und ich sitze noch draußen. Die Sonne verschwindet jeden Moment hinter den Bergen und es sind immer noch 22 Grad.

 

Tagesdaten: 86Km / 7:10 Std in Fahrt / 1242m Anstieg + 1376m Abstieg

 

 

 

Montag den 16.95

Wolkenloser Himmel und 12Grad sind die idealen Wetterbedingungen für eine Kletterpartie mit Dreirad. Nach einem kurzen Abstieg runter auf 400m auf geht es hoch in die Weinberge des streng geschützten Alto Doure ein Port und Rotweinanbaugebiet.

 

Fantastische Aussichten bieten sich von hier oben.

 

Obstplantage

 

Trinkwasser braucht man nicht zu kaufen aus zahlreichen Brunnen bekommt man das kühle Nass.

 

Schmucke Dörfer liegen eingebettet in den Weinbergen

 

Von weitem leuchten ihre weißen Häuser mit roten Dächern und eine halbe Stunde später schaut man von oben auf sie herunter. Von dem Ort Sado Joao Pesqueira 666müNN, führt eine Serpentinenstraße runter an den Rio Douro auf 105müNN.

 

Tolle Muster in den Weinbergen auf dem Weg runter zum Douro

 

Der Rio Douro.

 

Mit seinen 897Km ist er der drittlängste Fluss auf der Iberischen Halbinsel. Er entspringt in Spanien und mündet bei Porto in den Atlantischen Ozean.

Um nach Peso da Regua zu gelangen wechsele ich auf die andere Seite vom Fluss.

 

Es ist 15:40 Uhr, im Supermarkt kaufe ich das Nötigste ein und nach einer Pause bei 32 Grad im Schatten mit Gerstenkaltschale, fahre ich weiter in Richtung Porto.

 

Wieder in den Weinbergen.

 

Um 18Uhr 45 kann ich auf dem Parkplatz neben einem Restaurant, wo ich lecker Essen gehe, mein Nachtlager einrichten.

 

Tagesdaten: 107 Km in 8Std 50 und 1356m Anstieg und 1580m abstieg bewältigt.

 

 

 

Dienstag den 17.05.

Kurz nach fünf Uhr gehe ich ein Stück in den Weinberg um meine morgendliche Geschäfte zu erledigen. Dicke Suppe herrscht da Draußen man kann noch keine zwanzig Meter weit sehen. So ist es auch als ich mich um 7Uhr20 in den Sattel schwinge.

 

Nach zwei Stunden Blindflug durch die Weinberge kommt das Schild

 

Harm Evert en Reina Waalkens

 

Die beiden Radler aus Holland treffe ich kurz bevor ich wieder unten am Douro bin. Vieleicht treffe ich die Beiden noch mal denn sie wollen auch über den Pyrenäen Pass.

 

Es klart auf

 

Wer jetzt meint die Straße würde unten am Fluss entlang führen, der irrt. Schnurstracks geht es wieder hoch, erst zur Stadt Entre-os-Rios komme ich wieder zum Fluss runter. 20Km vor Porto kommen mir meine Landsleute Ulrike und Rainer aus Frankfurt entgegen.

 

Sie haben gerade ihre Tour in Porto begonnen, viel Spaß noch ihr Beiden.

 

Nach ein paar kleinen Hügeln kommt endlich die Stadt in Sicht.

 

Die Stahlbrücke D. Luis 1 und auf dem Miradouro die Monsteiro Serra do Pilar

 

Die Altstadt von Porto

 

Jetzt beginnt die Suche nach einem Quartier. Beim ersten Guesthouse, macht man sich lustig über mein Rad, damit würde ich so schnell kein Zimmer finden meint er. Ich nehme ihm das nicht Übel denn er kennt mich nicht. Das zweite Guesthouse ist ausgebucht aber im Homy Guesthaus  bekomme ich ein schönes helles Zimmer und mein Rad kommt in den Keller.

 

  

Blick von meinem Balkon                         Mein Nachbar gegenüber raucht eine nach der anderen

                                                             und beobachtet das Treiben in seiner Gasse.

 

Tagesdaten: 98 Km / 8:10 Std. in Fahrt / 1151m Anstieg + 1348m Abstieg

 

 

 

Mittwoch den 18.05.  

Bilder aus der wunderschönen Stadt Porto, zweitgrößte Stadt in Portugal.

 

Blick vom Monsteiro da Serra Da Pilar

 

Die Ponte Dom Luise I, das Wahrzeichen der Stadt

 

Die Bogenbrücke aus Stahl mit zwei Fahrebenen, verbindet Porto mit Vila Nova de Gaia. Sie wurde von einer belgischen Firma nach den Plänen von Gustave Eifel und Ingenieure Theophile Seyring, erbaut.

Am 4 November 1877 wurde das Bauwerk vom Königspaar Luis I und seiner Gattin Maria Pia feierlich eingeweiht.

 

Kabelbahn

 

       

Kunst                                                               Kunststudenten an der Kathedrale

 

Über den Dächern von Porto

 

   

Selphy ohne Stick                                                    Prinz Heinrich zeigt mir wo es morgen lang geht.

 

Die nächste Etappe führt mich von Porto auf dem Camino do Noroste, der Portugiesische Pilgerweg, nach Santiago de Compostela.

 

 

 

Donnerstag den 19.05.

Ich verlasse den Stadtteil Ribura und pedale, meist auf Fahrradwegen, der Mündung des Douro und so dem Atlantik entgegen.

 

Der raue Atlantik

 

Ich radele solange es geht auf kleinen Nebenstraßen die gepflastert sind die Küste entlang. Das Kopfsteinpflaster ist eine holprige Angelegenheit und darum wechsele ich kurz vor der Stadt Vila Conde auf die N13 auf der ich heute bleiben werde.

 

 

 

Typisch für die Region sind die gekachelten Hausfassaden, mit von Hand bemalten Kachelbildern oder auch Inschriften. Der Tag begann diesig und bewölkt aber gegen Mittag klart es auf.

 

 

Mein Friedhofbesuch in Portugal. Diese Art Friedhöfe habe ich auch in Argentinien gesehen. So gegen 14Uhr 30 überquere ich den Rio Lima und schaue mir den schönen mittelalterlichen Stadtkern von Viena do Castelo an.

 

 

Mit einer schönen Plaza wartet die Stadt auf. Dort treffe ich eine Reisegruppe aus dem Rheinland und ich muss so mansche Frage beantworten, bevor ich weiter pedale und mir einen ruhigen Platz suche um Mittagspause zu machen. Anschließend wird es etwas hügeliger aber höher als 70 m steigt die Straße nicht an.

 

Die Bucht von Caminha

 

Der Rio Mino, der auch die Grenze zu Spanien markiert, mündet hier in den Atlantik. Die alte portugiesische Festung die mitten im Mündungsdelta erbaut wurde, ist schon von Weiten zu erkennen.

In dieser schönen Landschaft liegt auch der Campingplatz Orbitur den ich ansteure und mein Lager für heute aufschlage.

 

Morgen früh pedale ich zur ca. 3 Km entfernten Fähre, die erste geht um 9:00 Uhr und lasse mich nach Spanien übersetzen.

 

Tagesdaten: 108 Km / 8:00 Std in Fahrt / 626 m Anstieg

 

 

 

Freitag den 20.05.  Heute wird meine Tante Marianne  92 Jahre alt

Um halb neun Uhr stehe ich an der Fähre und es ist keine Menschenseele zu sehen. Gerade will ich zum Ticket Schalter gehen, da kommt ein spanischer Pilger mit der schlechten Nachricht dass wegen Niedrigwasser die Fähre nicht ausläuft. Auf die nächste Flut will ich nicht warten, also trete ich in die Pedale und überquer den Rio Mino auf der 11 km entfernten Brücke. Auf der anderen Flussseite Pedale zurück, bis ich wieder am Atlantik bin. Das war jetzt eine Stunde Umweg plus eine Stunde Zeitverschiebung, was soll`s.

 

Ein Horrero

 

Ein Getreidespeicher der typisch für Galizien ist. Jedes Haus hatte mindestens einen. Auf Stelzen gebaut damit keine Nager dran kommen und Belüftungsschlitze das der Wind das Getreide, meistens Meis, trocken hält. Die Horrero stehen jetzt unter Denkmalschutz und dürfen nicht abgerissen werden.

Der Camino verläuft jetzt direkt am Meer entlang und ich folge oft der Beschilderung die von der Hauptstraße ab, durch die kleinen Fischerdörfer führt.

 

Bei dem Dunst der vom Meer her ins Land zieht, eine mystische Landschaft

 

Der Touristenort Baiona

 

So wie Gestern klart es um die Mittagszeit auf. Der Camino folgt dem Meeresarm an dem nach dem Ort Baiona die Großstadt Vigo liegt. Das Garmin führt mich durch das Straßengewirr von Vigo

 

Blick runter zum Hafen wo gerade ein Kreuzfahrschiff vor Anker liegt.

 

Bei Dia, eine Supermarktkette gehe ich noch einkaufen da ich bei dem schönen Wetter lieber zelte. Beim Ort Cesantes frage ich an einer Bar, nach dem nächsten Campingplatz da zeigt man mir ein Hostel, an dem ich sonst vorbei geradelt wäre.

 

Das Hostel De la Jerezana das einer sehr netten Deutschen gehört, ist in einem Top Zustand, wie könnte es anders sein.

 

Das ist ein Volltreffer, die Übernachtung im Schlafsaal kostet 12,-€ incl. Frühstück, Free Wifi und ein drei Gänge Menü (9,-€) mit einem Getränk der Wahl, wo sogar ich pupe satt von werde. Auch sehr nette und interessante Gäste sind da, ein Kanadier, vier junge deutsche Studenten und ein holländisches Paar mit denen ich zu Abend esse. Der Gesprächsstoff geht uns nicht aus weil die Beiden auch schon weit gereist sind. Ingo schicke ich noch die GPX und meine Tante Marianne rufe ich an und gratuliere ihr zum 92. Geburtstag. Dann bin ich nur noch müde und schlafe auch direkt ein.

 

Tagesdaten: 102 Km / 7:45 Std / 932m Anstieg + 869m Abstieg

 

 

 

Rückblick Portugal

Ja, Joaquim da Costa, wenn ich gewusst hätte das dein Heimatland so schön ist und die Menschen so warmherzig sind, dann hätte ich es bestimmt schon früher bereist. Jetzt habe ich ja nur einen kleinen Teil des Landes gesehen aber es steht schon auf der Liste wo ich gerne noch mal hin möchte. Also Leute macht nicht den gleichen Fehler kommt nach Portugal.

Joaquim ein Freund und früherer Arbeitskollege

 

 

 

 

 

Samstag den 21.05

Nach dem Frühstück mit den sympathischen Holländern, zu meiner Schande ich habe die Namen vergessen, pedale ich um halb acht Uhr bei bewölkten Himmel los. Für heute haben die Wetterfrösche Regen gemeldet. Wie sagt der Dülkener „ et kütt wie et kütt“

 

Die Autobahnbrücke im Morgendunst

 

Heute geht es mal wieder auf und ab. Mein T-Shirt wechsele ich weil es durch geschwitzt ist vom Klettern.

 

Da kommt das erste Hinweisschild 40Km bis zu meinem Etappenziel

 

Kleine Dorfkirche

 

 

Die Kirchen werden größer und alle naselang kommt jetzt ein Wegweiser des Camino Santiago

Am Ortseingang Santiago wo ich um 14:00 Uhr bin, stelle ich mein Navi auf „ Busbahnhof“ weil ich die nächste Etappe nach Pamplona, aus Zeitgründen, mit dem Fern Bus zurücklegen möchte. Doch Pech gehabt der Schalter ist nur bis 13Uhr 30 geöffnet. Nun gehe ich auf Unterkunft Suche. Ein Hotel was auf halber Strecke zwischen Kathedrale und Busbahnhof liegt ist leider ausgebucht. Das Personal, zwei junge Damen die auch der deutschen Sprache mächtig sind, fragen telefonisch einige Hotels ab aber entweder ausgebucht oder mir zu teuer. Sie geben mir aber einen Tipp, ein paar Häuser weiter in der Bar nachzufragen, da würde man auch Zimmer vermieten. Hier bekomme ich ein Zimmer mit Bad auf dem Flur für 20,-€. Nach dem ich Kaffee getrunken habe und geduscht habe setze ich mich ins Nebenzimmer der Bar und schreibe die Berichte von den letzten beiden Tage. Morgen früh um 9:00 Uhr stehe ich am Schalter von ALSA um den Bustransfer zu buchen wenn das in trockenen Tüchern ist kann ich mir in Ruhe die Stadt anschauen.

 

Ich bin fertig und draußen regnet es Bindfäden.

 

Tagesdaten: 80 Km / 6:30 Std / 1964m Anstieg + Abstieg 831m

 

 

 

Sonntag den 22.05

Ich bin der erste in der Schlange am Alsa Schalter. Ich buche die Busfahrt von Santiago am 23.05. Ab: 18:00 Uhr nach San Sebastian. An: 24.05. 6:40 Uhr. Von S. Sebastian Ab: 8:30 Uhr nach Pamplona An: 10:00 Uhr. Das Rad muss verpackt werden, die Radtasche bekommt man auch am Ticketschalter. Die Strecke beträgt rund 700 km und die ganze Aktion kostet 98,80 €.

Nach dem das geregelt ist, kann ich mich der Besichtigung der Stadt und der Kathedrale widmen.

 

Die Kathedrale vom Alameda Park aus.

 

Die Kathedrale ist ein riesiger Komplex und ein noch größerer Wirtschaftsfaktor für die Stadt und die Region. Pilgern oder auch nur wandern liegt voll im Trend, das merkt man hier schnell, wenn man in die Stadt kommt.

 

Der Nordeingang

 

 

Der Turm von der Südseite                                     Das Weihrauchfass

 

Das Weihrauchfass wird nur noch bei hohen Feiertagen an einem langen Seil durch die Kirche geschwenkt. Oder mehrere Pilgergruppen legen zusammen und bezahlen 200,-€ für das Event.

 

Das Grab des heiligen Jacob

      

Der Hauptaltar 

 

Das erste Gold was Kolumbus aus der neuen Welt nach Spanien brachte wurde zum ausschmücken des Altar verwendet.       

 

Ein wenig unromantisch.

 

Wenn man Geld einwirft gehen die künstlichen Kerzen an. Auch ich habe auch ein paar so angezündet, für eine liebe Freundin aus Ulm und das Goldhochzeitspaar Franz und Irmgard aus Dülken.

 

 

 

Montag den 23.05

Nach einem Fernsehabend im Bett, was ich auch schon ewig nicht mehr hatte, schlafe ich etwas länger. Nach dem Frühstück bringe ich das Gepäck runter, wo es mit dem Rad bleiben kann bis heute Nachmittag.

 

Casa Leis für mich ein Geheimtipp hier stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Unterwegs gibt es so einiges zu sehen und zu beobachten.

 

 

Dudelsackspieler                                                   Büßer oder Bettler?

 

Nun mache ich mich auf den Weg in die Stadt weil es noch einiges zu erledigen gibt. Zum Beispiel ein Frisörbesuch und eine Radtasche muss genäht werden. Danach schlendere ich durch die Stadt und beobachte die ankommenden Pilger vor der Kathedrale.

 

Ankommende Wanderer

 

Fahrradpilger

 

 

Etwas kurioses, ein umgebauter Kleinwagen der von einem Esel gezogen wird.

 

Um 13:00 Uhr setze ich mich auf der Plaza Rodrigo an einen sonnigen Tisch und speise zu Mittag. Zurück in der Casa Leis tippe ich diesen Bericht ins Programm und schicke ihn an Ingo. Nach 16:00 Uhr gehe ich zum Busbahnhof wo ich an meinem Rad die sperrigen Teile demontiere und es anschließend verpacke.

 

Adios bis Pamplona

 

 

 

Dienstag den 24.06.

Um 16:30 war ich Gestern am Busbahnhof. An meinem Fahrrad  muss ich beide Laufräder, die Pedale, den Ständer und den Lenker demontieren. Vom Anhänger nehme ich das Laufrad raus und demontier die Fahnenstange, so passt alles in die Fahrradtasche von ALSA. Drei Radtaschen verstaue ich in meinem Seesack die restlichen Drei Taschen und der Packsack müssen einzeln verladen werden. Den Computer und etwas Proviant für die Fahrt habe ich in den Rucksack gepackt und zusammen mit der Fototasche nehme ich ihn mit als Handgepäck. Aber zuerst muss ich den ganzen Plunder zwei Etagen tiefer schleppen, wo der Bus abfährt.

Fünf Minuten bevor der Bus abfährt sitze ich auf meinen Platz No.13. Die Fahrt verläuft planmäßig. Am Morgen, auf die Minute genau bin ich pünktlich in San Sebastian so dass ich noch umbuche und den 7:00 Uhr Bus nach Pamplona nehmen kann. „Hallo Señor Pamplona“ ruft der Busfahrer, ich war so im www.vertieft das ich nicht mit bekommen habe das wir Pamplona erreicht haben.

 

Jetzt heißt es schrauben

 

Ich nutze die Montage um den Zustand des Bikes zu überprüfen. Ölen, Fetten und Luft pumpen, so steht ein Top Fahrzeug vor mir, bevor ich um 10:00Uhr den Busbahnhof verlasse. Nach dem ich in einem Cafe gefrühstückt habe, Kurbele ich durch die Altstadt und nach bekannter Manier schaue ich mir schon mal was an und halte Ausschau nach einer Unterkunft.

4043     

 

     Die Kathedrale Santa Maria la Real

 

 

Alberge de Pamplona                                              Ein Stierkämpfer

 

Meine Schlafkoje für zwei Nächte 30,-€ inclu. Frühstück

 

Auf meine Nachfrage bekomme ich einen Restaurant Tipp von der Dame an der Rezeption. Der Tipp war Gold richtig. Extra für meinen Freund Herr Bert mache ich die folgenden drei Fotos weil ich weiß das er auch ein Freund von guten Lebensmitteln ist.

 

Ensalatda de salmon

 

Abanico de cerdo con chufney de mango

 

Gxuo

 

Nach dem Motto: Zwei Sekunden am Gaumen und ein Leben lang auf der Hüfte.

Das Menü mit Wein Wasser und Brot 13,-€

Nach so einem guten Essen brauche ich Bewegung und ich schaue mir den Weg an welche die Stierläufer beim alljährlichen Sanfermines zurücklegen. Aber darüber mehr Morgen.

 

Tagesdaten: 14Km / 1:55 Std. in Fahrt / 85m Anstieg und ca. 730Km mit dem Bus

 

 

 

 

Mittwoch den 25.05

Pamplona eine Stadt mit ca.196.000 Einwohner und einen der höchsten Lebensstandards in Spanien. Ernest Hemingway machte durch seinen Roman „ Fiesta“ nicht nur den Stierlauf sonder auch die Stadt weltberühmt. Die Sanfermines werden hier alljährlich vom 6. bis zum 14. Juli zu Ehren des heiligen Firmin des Älteren, eines Sohns der Stadt, der um das dritte Jahrhundert n. Chr. die Gegend um das französische Amiens missionierte gefeiert. Am 7. Juli wird im Rahmen einer Prozession eine große Figur San Fermíns durch die Altstadt Pamplonas getragen ( Camparsa de Gigantes )

Ein weiterer Höhepunkt ist der Encierro, der weltbekannte Stierlauf. Zum Fest platzt die Stadt aus allen Nähten aber auch das ganze Jahr über läuft das Geschäft mit den Stieren gut.

 

Souvenirs, Souvenirs

 

Ein ATM, mal ehrlich würdest du da deine Karte da reinstecken?

 

Die 825 m lange  Strecke des Stierlaufs  geht durch die Altstadt am Rathaus vorbei bis zur Stierkampfarena.

 

Das Rathaus

 

Durch dieses Tor kommen die Stiere in die Arena

 

Durch die Stadt führt auch der navarische Zweig des Jacobs Weg der im Frühjahr und Sommer viele Touristen in die Stadt bringt. Ich werde auf ihm, in entgegen gesetzter Richtung die Stadt verlassen.

 

Durch das Frankentor mit Zugbrücke

 

Dann über die mittelalterliche Brücke die den Rio Arga überspannt.

 

Ab jetzt geht es langsam aber sicher in die Berge wo ich mich schon drauf freue.

 

 

 

Donnerstag den 26.05   Start zur Pyrenäen Etappe

Da heute Fronleichnam ist, habe ich mir einen Brückentag genommen und habe so ein langes Wochenende um eine Radtour durch die Pyrenäen zu machen. Hier merke ich nichts vom Feiertag, ein ganz normaler Arbeitstag in Spanien.

 

 

Um Sieben habe ich meinen Zossen bepackt und Startklar. Auch die Wanderer scharren mit den Hufen und wollen los. Der Radtag beginnt mit ein paar Tropfen Regen wo es sich aber nicht für lohnt die Regenjacke anzuziehen. Das erste Stück der Strecke fahre ich den Camino de Santiago in entgegengesetzter Richtung, was bei manchen Pilgern Verwirrung stiftet und sie noch mal ihre Karte studieren. Dann verlasse ich den Camino und pedale auf der Nebenstraße NR150 weiter.

 

Morgendlicher Himmel über der Provinz Navarra

 

Talsperre

 

Jetzt bin ich schon auf der N 2420 die wiederum später zur N240 wird.

 

 

Hier und da geben die Wolken den Blick frei auf das Gebirge und man kann die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen sehen. Acht Kilometer vor der Stadt Jaca sehe ich einen idealen Zeltplatz mit Tisch Bank und einer Überdachung. Doch ich habe kein Wasser gebunkert, also weiter. Da sehe ich den Bach der hinter dem Platz vorbei fliest, also so drehe ich um und baue dort mein Zelt auf.

 

 

Ein idealer Platz für mich der direkt am Camino Santiago liegt. Im Bach kann ich mich waschen und sauberes und schmackhaftes Trinkwasser habe ich nun auch genug, Nach dem Kochen, Essen und nach dem ich meine Hausaufgaben gemacht habe ist es 22:00 Uhr und ich bin redlich müde.   

 

Tagesdaten: 118 km / 9:05 Std. in Fahrt / 1270m An + 1015m Abstieg

 

 

 

Freitag den 27.05.

Ich sitze gerade vor meinem Zelt und tippe den Tagesbericht ins Schreibprogramm. Dabei habe diesen fantastischen Blick auf das Bergmassiv vor mir. Nach so einem Wetter sah es heute Morgen noch nicht aus.

 

 

Nach dem gestrigen Tag lasse meinen Körper entscheiden wann er ausgeschlafen ist. Um 8:45 Uhr bin ich mit meinem Gefährt wieder auf der Straße und nach 7 Km erreiche ich Jaca.

 

Von hier geht der Camino de Santiago über die Pyrenäen. Ich nehme die nächste  Passstraße die über Biescas nach Frankreich führt. Laut Internet der landschaftlich schönste Pyrenäen Pass.

 

Der Rio Gallegro

 

 

Hinter dem Ort Biescas ist eine Pause fällig und ich wechsele mein Rad Dress weil es durch geschwitzt ist. Immer wieder sind da tolle Ausblicke die das Bergauffahren zum Genuss machen.

 

 

Schlucht                                                                Stausee

 

 Mein Zuhause für heute

 

Das Wetter hat sich von Stunde zu Stunde gebessert und als ich um 14:00 Uhr den Ort Escarrilla erreiche, beschließe ich für heute Schluss zu machen. Der Campingplatz Escarra ist wunderschön am Hang gelegen und von dort hat man einen tollen Rundumblick auf die Berge.

 

 

Tagesdaten: 50 Km / 4:10 Std. in Fahrt / 715m An + 247m Abstieg

 

 

 

Samstag den 28.05.

Als ich gestern Abend gerade im Zelt liege bricht ein Gewitter los und es beginnt zu regnen, darüber schlafe ich ein. Am Morgen ist es trocken, leicht bewölkt und zehn Grad. Das Zelt muss ich leider nass einpacken. Um kurz nach acht Uhr trete ich in die Pedale und versuche einen gleichmäßigen Tritt zu finden denn es geht stramm bergauf. Die Landschaft ist traumhaft schön und viele Fotostopps lassen mich die Anstrengung vergessen.

 

Still ruht der See

 

Über allen Gipfeln ist Ruh

 

Puento del Portalet 1798müNN

 

Nach vierzehn schweißtreibenden Kilometern habe ich die Passhöhe erreicht. Zuerst mache ich ein Alibi Foto, dann ziehe ich warme Sachen über, denn die nächsten 40 Km geht es bergab.

 

 

Eine herrliche Abfahrt

 

Viele Rennfahrer kommen mir entgegen und schauen ganz verdutzt wenn sie mich sehen mit meinem bepackten Dreirad.

 

An einer Skihütte stopp ich mein Gefährt und mache eine Pause. In der Zeit kann das Zelt trocknen, das ich ausgebreitet habe.

 

Les Eaux Chaudes ein schöner kleiner Kurort mit heißen Quellen

 

Gorges du Hourat

 

Das letzte Stück geht es durch eine enge Schlucht und wenn man an dessen Ende durch den Tunnel kommt mit Blick auf weite Tal, hat man das Gefühl der Berg hat dich gerade ausgespuckt.

 

Unverkennbar Frankreich.

 

Am Gefallenenehrenmahl in Louvie Jazon die Symbole der Nation, der gallische Hahn und die Tricolore.

Von Laruns sind es noch 13 km bis zum Campingplatz den ich mir ausgesucht habe. Von dort telefoniere ich mit Herr Bert der zurzeit mit seinem Altargeschenk Tilly und Womo in Lurdes weilt. Den Beiden werde ich Morgen einen Besuch abstatten.

 

Tagesdaten: 58 Km / 4:36Std / 795m Anstieg + 1439m Abstieg

 

 

Rückblick Spanien

Spanien, ein vielseitiges Land mit einer fantastischen Natur und überaus interessanten Kultur. Tolle Städte weiße Strände und imposante Berge all das und noch mehr hat das Land zu bieten. Ein Kompliment an die spanischen Kraftfahrer, die so rücksichtsvoll beim Überholen sind, wie ich es so nirgends wo erlebt habe. Es macht einfach Spaß, mit dem Rad dieses Land zu bereisen.

 

 

 

 

 

Sonntag den 29.05

Die ganze Nacht hat es geregnet, erst am Morgen hört das trommeln auf meinem Zelt auf. Das Frühstück bereite ich unter der Überdachung vom Aufenthaltsraum zu. Der holländische Radfreund, der auf dem Weg nach Compostela ist, trinkt mit mir einen Kaffee und packt genau wie ich, anschließend seine Sachen zusammen.

Um acht Uhr ruft Herr Bert an, um mir zu sagen dass er jetzt beladen mit zwei leckeren frisch geschmiert und belegten Baguettes losfährt und mir mit dem Moped entgegen kommt. Halb neun bin ich auch Startklar und mache mich auf den Weg nach Lourdes.

 

 

Herr Bert

 

Nach zehn Kilometer kommt mir Herr Bert, Alias Herbert Moors aus Dülken, entgegen. Er hat sich an seinem Moped auch eine Dülkener Fahne montiert. Das Hallo ist groß denn wir haben uns ja auch eineinhalb Jahre nicht mehr gesehen.

 

Der Ort Lestelle Betharram

 

Im nächsten Ort auf einer Parkbank verspeisen wir die mit gebrachten Baguettes.

 

Die Burg von Lourdes

 

Wir fahren durch die Stadt direkt zum Campingplatz wo uns Tilly die Frau von Herbert schon erwartet.

 

Erstmal gibt es Kaffee und Plätzchen und später stoße ich mit den Beiden mit einem Leckeren Altbier auf unser Wiedersehen an.

 

 

Da das Wetter ist im Moment nicht so prickelnd ist und immer wieder mit Regenschauer aufwartet, nehme ich mir eine Hütte in Sichtweite vom Womo. Die Eigentümerin vom Platz „ Le Moulin du Monge“ macht mir auch einen super günstigen Preis für die drei Übernachtungen, das ich nicht ausschlagen kann.

 

Nach dem Abendessen mit selbstgemachtem Kartoffelsalat, Koteletts und Frikadellen, verbringen wir den Abend zusammen denn wir haben uns viel zu erzählen.

 

Tagesdaten: 41Km / 2:30 Std. in Fahrt /334m Anstieg

 

 

 

Montag den 30.05.16

Nach dem gemeinsamen Frühstück machen Herbert und ich uns auf den Weg nach Lourdes.

 

 

Man betritt den heiligen Bezirk durch die Pforte der Barmherzigkeit, kommt über den Rosenkranz Platz zur Rosenkranzbasilika dessen Kuppel eine goldene Krone ziert. Dahinter die Basilika der unbefleckten Empfängnis. Auf der rechten Seite unterhalb der Basilika ist die Grotte der Erscheinung mit der Quelle. Hier soll der 14 Jährigen Bernadette Soubirous im Zeitraum vom 11 Februar bis  16 Juli  1858 die Mutter Gottes  mehrfach erschienen sein.

 

 

Die Grotte                                                             Heilendes Wasser aus der Grotte

 

 

Jährlich kommen mehr als 6 Millionen Besucher zu dem den weltweit meistbesuchten Wallfahrtsort in Südfrankreich.

 

 

 

An diesem  Kerzenstand war zu lesen: Jeden Morgen werden hier die Kerzen aufgestellt und angezündet, die über Internet bestellt wurden. Auch hier hat die moderne Technik Einzug gehalten.

 

Der Chefkoch

 

Am späten Nachmittag, nach dem wir einkaufen waren, sorgt Herbert für unser leibliches Wohl und backt Reibekuchen. Eine Rheinische Spezialität mit niederrheinischen Altbier, einfach lecker!

Herbert meint hinterher ich hätte 30 Reibekuchen verputzt, das kann doch nicht sein oder, er hat sich sicher verzählt.

 

 

 

Dienstag den 31.05.

Der letzte Tag bei Tilly und Herbert.

Als erstes nach dem gemeinsamen Frühstück beschäftige ich mich mit der Radroute nach Paris. Hier meine angedachte Strecke mit dem Fahrrad: Von Lourdes pedale ich bis an die Garonne und folge dem Fluss bis zur Mündung. In Le Verdon-sur-Mer nehme ich die Fähre nach Rojan. Danach geht es die Atlantikküste entlang über La Roschelle bis zur Mündung der Loire in den Atlantik. Von dort soll die Fahrt über Nantes, Agens und Tours Flussaufwärts nach Orleans gehen um dann Richtung Norden bis Paris zu gehen. 

 

Herbert bereitet in der Zeit unser letztes Abendmahl zu, einen zünftigen Bohnen Eintopf.

 

Der Chefkoch  Herr Bert

 

 

Tilly teilt aus

 

Nachher

 

Zwei Doofe ein Gedanke

 

Die Suppe war ein Gedicht, aber nicht nur die Suppe. Ich habe es genossen mit Euch die Abende zusammen zu sitzen und Gespräche zu führen über Gott und die Welt. Es waren zwei Tage die ich in vollen Zügen genossen habe.

 

Danke liebe Tilly und Herbert

 

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