Juni 2016 Frankreich

 

 

Mittwoch den 01.06.

Einen strahlend blauen Himmel sehe ich heute Morgen als ich aus dem Fenster schaue. Nach dem ich mein Rad bepackt habe Frühstücke ich mit Tilly und Herbert im Womo.

 

Abschied von zwei lieben Menschen

 

Abschied von den Pyrenäen

 

Auf der N21 komme ich ganz gut vorwärts. Im Ort Milan überholen mich die Dülkener mit ihrem Wohnmobil. „Tschüß Herbert und Tilly kommt gut nach Hause“ ruf ich ihnen noch nach.

Bei Km 69 wechsele ich auf die Nebenstraße D 939 wo wenig Verkehr ist und ich die Straße oft für mich alleine habe.

 

Allee

 

Es sind 17Uhr 20 als ich auf dem Camping Municipal in Condom mein Rad abstelle und zur Anmeldung gehe. Ich bin angenehm überrascht das ich nur 6,32 € bezahlen muss und auch noch Free Wifi habe. Die nette junge Frau an der Rezeption weist mir einen Platz zu, von dem ich einen guten Empfang habe und mit meinem Sohn Ingo skypen kann.

 

Tagesdaten: 122Km / 7:30 Std. In Fahrt / 751m Anstieg + 1026m Abstieg.

 

 

Meine Nachbarn in Dülken feiern heute Goldene Hochzeit.

Irmgard und Franz Braßeler

 

auch vom Radträumer

Herzlichen Glückwunsch zur Goldenen Hochzeit

 

 

 

Donnerstag den 02.06.

Heute Morgen ist es total bewölkt und 15 Grad zeigt das Thermometer an. Um 8Uhr 50 rolle ich vom Campingplatz. In der nächsten Stadt Nerac, erstehe ich in einem gut sortierten Tabak und Zeitschriftenladen, eine Frankreich Landkarte. In Verbindung mit dem Garmin lässt sich so gut navigieren. Auf der D 930 radele ich durch das Valle Gascogne. Um an die Garonne zu gelangen pedale ich auf keinen Wegen durch die Weinberge und nach 57 km stehe ich endlich am Garonne Kanal.

 

Le Canal de Garonne

 

Zwei Kilometer Kanalabwärts stehen Tische und Bänke direkt am Wasserweg, ideal um Pause zu machen und das Zelt zum Trocknen auszulegen.

 

 

Dort komme ich auch mit einem holländischen Radler ins Gespräch. Er ist von Amsterdam gestartet und hat nur schlechtes Wetter gehabt.

 

Eine grüne Kathedrale

 

Ein wunderschöner Radweg auf dem mir etliche Radler entgegen kommen. Um 16:00 Uhr, ich halte schon Ausschau nach einem Campingplatz, da bricht am Anhänger eine Lagerschale ab. Was nun? so kann ich nicht weiterfahren. Ich packe die beiden Taschen vom Anhänger vorne drauf und den Anhänger schnalle ich auf den Pack Sack. So beladen suche ich eine Schlosserei. Ich finde aber nur eine Schreinerei. Dort hat man ein Elektroschweißgerät aber keiner der schweißen kann. Also gebe ich mich selber dran und backe die Lagerschale wieder an.

 

Schwertransporter

 

Wollen wir mal hoffen dass es bis zu Hause hält.

 

Es sind mittlerweile schon 17Uhr 30, als ich den schön an einer Schleuse gelegen Campingplatz erreiche. Ganze 5,-€ bezahle ich für die Übernachtung. Mein Zelt habe ich schon aufgebaut da kommt Olaf aus Rheinbach mit Tourenrad und Erhard aus Bonn mit Liegerad auf den Platz gerollt. Sie sind heute in Bordeaux gestartet, pedalen ein paar Wochen durch Südfrankreich und wieder zurück ins Rheinland. Von ihnen bekomme ich einen Tipp für die morgige Weiterfahrt. Ein 55km langer Radweg auf einer ehemaligen Bahntrasse von Sauveterre nach Bordeaux.

Heute koche ich mir ein Reisgericht dazu frisches Baguette und ein halber Becher Wein ist noch in der Flasche. Der Abendhimmel ist wolkenlos und verspricht einen sonnigen Tag morgen.

 

Tagesdaten: 87 Km / 5:50 Std.in Fahrt / 402 m Anstieg

 

 

 

Freitag den 03.06.

Dicker Nebel hängt über dem Platz als ich morgens um 6Uhr30 den Kopf aus dem Zelt recke. Ein heißer Kaffee tut gut und weckt die Lebensgeister.

 

Von Olaf und Erhard verabschiede ich mich bevor ich das Camp verlasse.

 

Brücke über die Garonne nach La Reole

 

Nach 10km taucht die Hängebrücke aus dem Nebel auf. Von La Reole lenke ich mein Dreirad in Richtung Sauveterre wo der 55 Km lange Radweg nach Bordeaux beginnt, doch zuvor kaufe ich im Ort beim Bäcker frisches Brot ein für mein zweites Frühstück.

 

Boulangerie

 

La piste Roger Lapebie

 

Hier beginnt der Radweg der nach dem ehemaligen Radsportler Roger Lapebie benannt ist. Das war ein super Tipp von Olaf und Erhard, denn die Fahrt geht durch die Weinberge, schöne Hügellandschaften und dichte Wälder. Ich schwimme mal wieder gegen den Strom, denn die Tourenfahrer kommen mir alle entgegen.

 

Den Bordeauxwein werde ich heute Abend probieren

 

Dichter Mischwald

 

„ Die besten Tipps gibt es immer Unterwegs“, so auch von meiner Herberge in Bordeaux, die ich von Karin und Bernd aus Eppingen bekomme. Gerade habe ich mein frisches Pausen Brot gegessen, da gesellen sich die Beiden zu mir. Sie touren auch durch Südfrankreich mit dem Velo.

 

Die Skyline von Bordeaux

 

Auf der alten Brücke überquere ich die Garonne, die hier schon ein mächtiger Strom ist und radele in die Altstadt. Nach einigen Suchen komme ich an einem Hostel aus. Die freundliche junge Frau zeichnet mir die Pilgerherberge in den Stadtplan ein und so stehe ich schon bald in meiner Unterkunft, für die nächsten zwei Nächte.

 

 

„ Ein junger Mann aus Deutschland mit Rad ist hier“ sagt mir die Dame an der Rezeption. Es ist Torsten aus Stuttgart, der von Zuhause aus auf dem Jakobsweg nach Santiago ist. Am Abend haben wir noch die Gelegenheit von unserer Reise zu erzählen und Erfahrungen auszutauschen. Dabei kosten wir den guten Bordeauxwein. In der Herberge gehen um 22:00 Uhr die Lampen aus aber zum Wein trinken braucht man ja nicht unbedingt viel Licht.

 

Tagesdaten: 85 km / 5:25 Std / 435m Anstieg

 

 

 

Samstag den 04.06.

Ein Pilger packt um 6Uhr 30 seinen Rucksack, wovon ich wach werde. Mit Torsten Frühstücke ich und wir trinken Kaffee aus Müslischalen dazu frisches Baguette, Butter und Marmelade. Dann eröffnet uns die Herbergsmutter, dass die Auberge von 9:00 – 15:00 Uhr geschlossen ist und wir raus müssen. Meine Sachen kann ich da lassen, aber Torsten der heute Mittag noch los will muss auf die Schnelle Packen.

 

Torsten viel Spaß auf dem Camino

 

Auch heute ist das Wetter diesig und nach dem wir uns verabschiedet haben schaue ich mir die Stadt an.

 

Ein Traumschiff liegt vor Anker

 

Die Basilique San Michael

 

Marche St. Michael

 

Hier scheint jeden Tag Markt zu sein den Gestern Nachmittag als ich an kam, war der Markt zu Ende und die Straßenfeger waren am Werk.

 

 

Der hat die Ruhe weg

 

Mittags gönne ich mir mal ein Menü, denn Essen hält Leib und Seele zusammen.

 

Das sehen sie genauso

 

Nach 15:00 Uhr komme ich zur Maison du Pelerin zu rück und Torsten ist auch wieder da. Er hat meinen Rat befolgt und gönnt seinem Körper noch einen Ruhetag.

Morgen radele ich weiter, immer dem Atlantik entgegen.

 

 

 

 

Sonntag den 05.06.

Um acht Uhr steht das Rad bepackt vor der Maison du Pelerin und wir schießen noch Abschiedsfotos.

 

Neben Torsten steht die sympathische Johanna aus Hamburg die auf dem Camino zu Fuß unterwegs ist.

 

Beide haben versprochen mir eine E-Mail zu schicken wenn sie in Santiago angekommen sind. Torsten ist ein prima Junge, der mit beiden Beinen im Leben steht. Er macht seinen Weg, nicht nur den nach Santiago de Compostela.

 

 

Beim Navi habe ich den Ort Lacanau- Ocean eingegeben und so radele ich bei 18 Grad und blauen Himmel zur Stadt hinaus.

 

 

Nach knapp 10 Km komme ich auf den Radweg nach Lacanau. Der Weg ist gut ausgeschildert und so pedale ich ganz entspannt ohne Autoverkehr und Lärm, durch Felder und Wälder bis zum Lac de Lacanau wo ich Pause mache.

 

Der See Lacanau

 

Kurz vor dem See merke ich dass der Anhänger wieder so extrem wackelt und schaue nach. Jetzt ist die andere Lagerschale lose aber noch nicht abgebrochen. Die beiden Taschen schnalle ich vorne drauf und die Lagerschale kann ich mit Draht fixieren, so dass der  Anhänger vorerst dran bleiben kann.

 

Tunnelblick

 

In Lakanau- Ocean sind zwar drei Fahrradläden die auch am Sonntag geöffnet sind, aber haben kein Schweißgerät. Im Ort Le Huga, 2,5 Km zurück gibt es eine Autowerkstätte die müssten das reparieren können, sagt man mir. Zuerst aber schaue ich mir mal den Strand an.

 

Ein super Sandstrand , das richtige für Herr Bert

 

Dort auf der Promenade treffe ich auf Arsham und Tiphaine ein junges Paar aus Teheran, denen ich erzähle wie ich 2011 im Iran war und wie gut mir Land und Leute gefallen haben.

Die Garage in Le Huga hat natürlich am Sonntag zu und der Campingplatz dort ist schlecht und zu teuer, so fahre ich wieder nach Lacanau zurück. Um 14Uhr45 bin ich auf meinem Stellplatz No.407 auf dem 5 Sterne Luxuscamping Les Grande Pins, wo nicht nur die Pins Grande sind, sondern auch die Preise, 18,60 € die Übernachtung.

 

Tagesdaten: 76Km / 4:40 Std.in Fahrt / 176m Anstieg

 

 

 

Montag den 06.06.

Beim Frühstücken geht die Sonne auf, das ist doch ein schöner Beginn in den neuen Radtag.

 

 

Um 8:30 pedale ich los und fahre zur Autowerkstatt in Hoga die aber kein Schweißgerät haben. Noch an zwei Stellen frage ich nach, ohne Erfolg, so mache ich mich auf den Weg zurück nach Lacanau City dort gibt es eine große Citrön Werkstatt.

 

Ein kleiner See am Weg

 

In der Citroen Werkstatt hilft man mir sofort und fachkundiges Personal kümmert sich um meinen Anhänger.

 

An den beiden Lagerschalen wird die Farbe entfernt und die alten Nähte geschliffen. Dann neu geschweißt, poliert und anschließen noch mit Rostschutzfarbe besprüht. Die Werkstatt war ein Glücksgriff und nach einer halben Stunde kann ich die Tour fortsetzen.

 

12:00 Uhr ist es als ich in Hourtin meine Teepause mache. Anschließend mach ich noch einen Umweg über Lesparre-Medoc in das Weinanbaugebiet wo einige der besten Tropfen Frankreichs herkommen. Dort kaufe ich einen guten Wein, den ich heute Abend zur Feier des Tages trinken werde.

 

 

Ein Radwein                                                          Ein guter Tropfen

 

Auf einem kleinen Campingplatz in St.Vivien-s-Medoc beende ich den Radtag und koche mir Ratatouille mit Reis. Ich bin mir sicher dass mir anschließend der Wein schmeckt. Ich stoße an auf meine ehemalige Geliebte, Ehefrau und Mutter meiner Kinder, die heute Geburtstag hat  „Prost Hanni „

 

Tagesdaten: 89Km / 5:40 Std. in Fahrt / 118m Anstieg

 

 

 

Dienstag den 07.06.

In der Nacht hat es geregnet, aber am Morgen strahlt der Himmel wieder in seinem schönsten Blau.

 

Talis

 

Kurz hinter dem Dorf Talis treffe ich eine Radler Gruppe aus München. Als sie mich fragen wo denn Dülken liegt, antworte ich“ bei Mönchengladbach „ Das kennt man in München. Die Borussen sind ja der Angstgegner der Bayern.

 

Mit der Fähre überquere ich nun das Mündungsdelta der Garonne das hier 6,5 km breit ist. Um 10:45 läuft das Fährschiff in den Hafen von Royan ein.

 

Nun pedale ich am Delta entlang wo zahlreiche Touristenorte liegen, bis ich wieder am Atlantik bin.

 

 

Das Garmin habe ich auf Aktivität Rad gestellt und so führt mich das Navi über kleine Landstraßen, Wirtschaftswege oder Radwege fast ohne Auto verkehr. „Danke Ingo“

 

Über den Fluß Seudre

 

Hier wird Austernzucht betrieben doch kein einziger Verkaufsstand, die schon von weiten zu erkennen sind, hat offen. Seit ich über die Pyrenäen bin, hat sich die Radtour zu einer lukullischen Reise entwickelt, was bei Herr Bert und Tilly mit Reibekuchen und Bohnensuppe begonnen hat.

 

Der Junge mit der Auster unter dem Arm wäre mir fast vors Fahrrad gelaufen.

 

So wie hier in dem Ort Brouage, sieht man viele Franzosen Boul spielen.

 

Kurz vor der Stadt Rochefort überspannt eine mächtige Brücke den Fluss Charente. Einfacher und schöner wäre es mit der Hängefähre gewesen die man von der Brücke gut ablichten kann. Sie scheint außer Betrieb zu sein. Gabi, Dieter Haacke und ich haben auf unserer Nordlandtour 2014 mit so einem Teil übergesetzt.

 

Pont transbordeur

 

Der Camping Municipal Le Rayonnement liegt unweit der Brücke und ist gut ausgeschildert. Dort schlage ich für Heute mein Zelt auf.

 

Tagesdaten: 93 Km / 6:10 Std. in Fahrt / 345m Anstieg

 

 

 

 

Mittwoch den 08.06.

Der Campingplatz bekommt bei mir vier Sterne. Große schattige Stellplätze, Wasser, Tische mit Sitzgelegenheit und ein Grill sind nur ein paar Schritt entfernt. Dieses Areal ist so platziert das es morgens und abends von der Sonne beschienen wird. Top Sanitärbereich, Free Wifi und das alles für 6,65 €.

 

Da heute nur eine Kurzstrecke vor mir liegt, lasse ich mir Zeit. In Ruhe Frühstücke ich und beantworte noch einige E-Mails. Neben mir baut eine Französin auch ihre Sachen zusammen aber sie fährt leider Richtung Bordeaux. Wir hatten gestern noch ein wenig gequatscht was unser Beider englisch so hergab. “Da war doch noch was vor der Fahrradfahrerei ???"

 

 

HOPITAL DE LA MARINE steht auf dem schmiedeeisernen Tor des Marine Krankenhaus, wo ich als erstes vorbei komme bei meiner Stadtrundfahrt mit dem Rad.

 

Alt vor neuem Hintergrund

 

 

Der schöne Bahnhof von Rochefort

 

Ins Navi habe ich La Rochelle eingegeben so fahre ich zur Stadt hinaus. Die Strecke ist auch noch als Radweg ausgeschildert so habe ich die 40 km schnell geschafft.

 

Das Centrum mit Altstadt und Hafenanlage

 

Die Campingplätze Municipal sind immer ausgeschildert. Ich folge dem ersten Schild doch als ich nach ca.2 Km vor dem Tor stehe muss ich feststellen dass der Platz wegen Umbaumaßnahmen geschlossen hat. Zurück am Hafen kurbele ich zum nächsten Städtischen Campingplatz „Le soleil „  Es ist 14:00 Uhr und die Rezeption öffnet erst um 16Uhr 30. Ich such mir einen guten Platz aus und schlage mein Lager auf, denn hier bleibe ich zwei Tage. Am Nachmittag, die Wäsche hängt auf der Leine, mein Magen knurrt nicht mehr denn er hat schon was zum Verarbeiten bekommen, gehe ich zur Altstadt.

 

Die Hafeneinfahrt und Wahrzeichen von La Rochelle

 

Nach einem Bummel durch die Altstadt, lasse ich den Tag in einem der zahlreichen Straßencafés bei einem kühlen Glas Bier (oder zwei) ausklingen.

 

 

 

Tagesdaten: 48 Km / 3:25 Std.in Fahrt / 180m Anstieg

 

 

 

Donnerstag den 09.06.

Es ist auch mal schön beim Frühstücken zuzuschauen wie andere Radreisende, und davon gibt es hier an der Küste genug, ihre Zelte abbauen und Räder beladen. Ein junges Mädel kommt mit ihrem Rad zu mir zeigt auf die Bremse und meint „ Big Problem“. Es ist nur das Zugseil aus der Halterung gesprungen, was mit einem Handgriff wieder auf seinem richtigen Platz sitzt und die Bremse wieder funktioniert.“ No Problem“

Mittags mache ich mir einen Tomatensalat, denn ich hatte gestern noch, bevor ich zum Platz fuhr, eingekauft. Anschließend schaue ich mir die Stadt an.

 

Blick auf die Altstadt

 

Mit dem YELO Wassertaxi lasse ich mich übersetzen zur Altstadt (1,-€)

 

Das Tor zur Altstadt

 

Hier noch ein paar Bilder einer schönen Stadt

 

Tower

 

Hotel in einer ehemaligen Kirche

 

Hafen

 

Da ich nur in der Touristen Info Wifi habe verschicke ich die Daten schon um 16Uhr 15 an Ingo. Die nächsten Tage werde ich weiter die Küste hoch pedalen bis zur Loire Mündung.

 

 

 

Freitag den 10.06.16

Ganz ohne Wecker bin ich schon um 5:00 Uhr putz munter und so kommt es das ich um Sieben bei den Kölnern vor dem Womo stehe. Mit den Beiden habe ich mich Gestern Abend gut unterhalten. Sie sind auch vor Jahren mit dem Motorrad weit gereist aber nach zwei schweren Unfällen mussten die Beiden das Biken drangeben.

 

 

Heute möchte ich gerne bis Les Sables-d-Òlonne fahren, ca. 105 km, das müsste locker zu machen sein. Der Weg führt vorbei an Kanälen wo Angler ihr Glück versuchen.

 

Petri Heil

 

Auch wenn der Himmel wolkenverhangen ist, wartet die Natur mit immer neuem Farbenspiel auf.

 

 

Mal ist es eine Landstraße über die das Dreirad rollt, dann wieder geht es auf unbefestigten Wegen weiter.

 

Durch diese Hohle Gasse muss er kommen

 

Heute steht auf meinem Einkaufszettel für den Supermarkt: 4Kartuschen Gas, 1Paar Socken schwarz, 1 Baguette, 4x Joghurt naturell, 1 Büchse Bier. Die Büchse Bier und ein halbes Baguette verköstige ich direkt an Ort und Stelle.

 

Um 13:45 fahre ich mit meinen neuerworbenen Schätzen weiter. Es beginnt zu regnen aber die Regenjacke die ich überziehe reicht aus.

 

Die Strandpromenade von Les Sables-d-Olonne

 

In der Touristen Info frage ich nach einem Hostel, aber das muss die nette Dame hinter dem Tresen verneinen. Das günstigste Zimmer was sie mir anbieten kann liegt bei 40,- € was mir heute zu teuer ist. Das Wetter bessert sich auch und so kurbele ich durch die Stadt um mir etwas Außerhalb einen Camping Platz zu suchen. Ein zwei Sterneplatz hat geschlossen und der nächste mit vier Sternen verlangt, ohne Strom und Wifi 17,-€. Ich frage noch mal nach ob ich das richtig verstanden habe. Ja 17,-€. „Ihr habt wohl den Knall nicht gehört“ gebe ich zur Antwort, jetzt fragt er nach aber ich drehe mich um und gehe.

Ein Stück weiter an einem Haus, lasse ich mir den Wassersack auffüllen, jetzt habe ich alles was ich brauche. Elf Kilometer hinter Les Sables d´Orlonne in einem Wald liegen ein Stück ab von der Straße Rastplätze mit Tisch und Bänke. Genau der richtige, tausend Sterne Platz für diese Nacht für mich.

 

Was jetzt kommt ist Routine. Koche, Essen und Zelt aufbauen.  Meinen Freund Peter aus Lüttelforst rufe ich an. Er hat heute Geburtstag und da möchte ich als Gratulant nicht fehlen.

21:30 verziehe ich mich ins Zelt, den es fängt an zu nieseln.

 

Tagesdaten: 130 Km / 8:30 Std. in Fahrt / 476m Anstieg

 

 

 

Samstag den 11.06.

Das Zelt ist außen trocken, das kann also gestern nicht viel geregnet haben. Gerade habe ich Kaffeewasser aufgesetzt und den Tisch gedeckt fallen die ersten Regentropfen, also zurück ins Zelt und Frühstück im Bett.

 

 

Da bewährt sich mal wieder das Zweipersonenzelt, auch beim anschließenden verpacken der Ausrüstung. Dann nur noch das Zelt zusammenlegen und fertig. Um 9Uhr30 rolle ich am Schild vorbei wo groß draufsteht Camping jeglicher Art verboten. Das muss ich wohl gestern glatt übersehen haben. Heute habe ich die Aktivität beim Navi auf Auto gestellt denn beim Regen unbefestigte Wege fahren das muss nicht sein.

 

Sogar den Fischen ist es zu nass

 

Boote am Kanal

 

Das Kreuz erinnert mich schon stark an Irland und das Wetter passt auch eher zur grünen Insel.

 

Um 14Uhr 30 nehme ich mir im kleinen Ort Beauvoiur-s-mer ein Zimmer. Das Rad kommt in die Garage wo ich auch das Zelt zum Trocknen aufhängen kann. Ich nutze die Unterkunft um ein paar Teile zu Waschen. Am späten Nachmittag kommt sogar die Sonne raus und ich mach ein Foto vom Hotel. (Mit Handeln, 40,- inc. Frühstück und Wifi.)

 

Um 20Uhr30 ruft Ingo per Skyp an und ich kann auch mit Emma-Johanna sprechen, was für mich ein versöhnlicher Abschluss des Tages ist.

 

Tagesdaten: 58Km / 4:00 Std. In Fahrt / 133m Anstieg

 

 

 

Sonntag den 12.06.

Das Frühstück ist ausgezeichnet, mit Müsli, Obst, drei Sorten Brot, Käse, Wurst, Marmelade dazu Fruchtsaft, Kaffee oder Tee. So gestärkt und gut gelaunt pedale ich los. Nach einer halben Stunde auf der Straße muss ich die Weste gegen die Regenjacke tauschen denn es beginnt zu nieseln.

 

 

Sonnenuntergang am Morgen wie ist das möglich?

 

Ganz einfach man fotografiert eine Bildtafel die auf der Wiese steht. Seit einer halben Stunde merke ich dass da was nicht stimmt mit dem Hinterrad, eine Unwucht die stärker wird. An einer geeigneten Stelle stoppe ich mein Gefährt, nehme die Radtaschen ab und schaue mir den Mantel genauer an. Der Mantel beginnt zu reißen direkt an der Felge wie schon gehabt bei fast allen Vorgänger Modellen.

 

Ich tausche den Hinterradmantel aus. Da der Riss am Mantel noch nicht durch ist packe ich ihn ein und werde ihn auf dem Campingplatz mit Silikon kleben und als Ersatzmantel nehmen. Nach einer halben Stunde kann es weitergehen.

 

Von einer Anhöhe ca.5 Km vorher, sind die zwei hohen Pfeilern der Brücke, welche über die Loire nach St. Nazaire führt, zu sehen.

 

 

Mit Blick auf dieses gewaltige Bauwerk das trotzdem noch filigran wirkt, schlürfe ich meinen Tee und esse mein Pausenbrot. Tipp: Eine Scheibe Brot mit Frischkäse bestreichen, darauf Waldbeergelee und als Deckel eine Scheibe mit Erdnussbutter extra crunch. Einfach lecker.

Die Brücke die man auch mit dem Rad befahren kann, schaue ich mir näher an und fahre fast bis zur Mitte mache ein paar Fotos und fahre wieder auf der anderen Fahrbahnseite zurück. An der anderen Flussseite liegen die Werften und Industrieanlagen, da möchte ich mit dem Rad nicht entlang.

Das Wetter ist nicht gut und die Sicht dementsprechend schlecht.

 

Auf dem Weg zurück.

 

Nun ist es bis zum Campingplatz Municipal vom Ort Paimboeuf nicht mehr weit.

 

Ein schöner mit hohen Kiefern bewachsener Platz direkt an der Loire gelegen. (7,30 €)

 

Tagesdaten: 68 Km / 4:25 Std. in Fahrt /289m Anstieg

 

 

 

Montag den 13.06.

Um 6:30 stecke ich meine Nase zum Zelt hinaus und zu meiner Überraschung, ist das Zelt trocken. Der Blick zum Himmel verspricht nichts Gutes, es sieht nach Regen aus. So verpacke ich Schlafsack und Zelt zuerst und Frühstücke danach in Ruhe. Als ich alles verpackt und das Rad beladen habe, gehe ich vor zur Rezeption such mir eine Steckdose und schreibe den Tagesbericht. Hier komme ich auch ins Internet so dass ich die Daten direkt in die Heimat schicke.

Die Uhr zeigt 10:30 als ich auf dem Radweg zum Ort hinaus pedale. Kurz darauf komme ich an einen Kanal der links der Loire verläuft. Auf teils schmaler Landstraße oder Radweg kann man hier entspannt Radeln. Bei schönen Wetter sicher ein Hochgenuss.

 

Canal de la Martiniere

 

 

Kurz vor der Ortschaft Pellerin komme ich wieder an die Loire, die Hochwasser führt. Von Le Pellerin setze ich mit der kostenfreien Fähre über, denn der Radwanderweg verläuft jetzt auf der anderen Flußseite.

 

Haus am (im) Fluss

 

Kein Wunder bei den Regenfällen in der letzten Zeit. Auch heute hat es andauert geregnet, mit kurzen trockenen Momenten. Die Großstadt Nantes erreiche ich im strömenden Regen. Da das Hostel La Manu unweit vom Hauptbahnhof liegt, finde ich es auf Anhieb und ich bin froh endlich ein Dach über den Kopf zu haben.

 

 

 

Das Portal zur Auberge de Jeunesse „ la Manu „ das im Komplex einer ehemaligen Tabak Manufaktur untergebracht ist. Hier buche ich zwei Übernachtungen im Fünfbettzimmer. Das Hostel besitzt den Scharm einer deutschen 08/15 Kaserne aber was soll`s.

 

Tagesdaten: 50 Km / 3:35 Std.in Fahrt / 126 m Anstieg

 

 

 

Dienstag den 14.06.

Da es noch immer oder schon wieder regnet kann ich erst die wichtigen Dinge erledigen die ich mir für heute auf die Agenda geschrieben habe. Die da wären: Ölwechsel beim Rohloff Getriebe. Ein größeres Kettenblatt mit dazu passender Kette montieren. Hinterradbremse justieren, denn sie schleift ein wenig. Vom Garmin die Schutzfolie abziehen die ist nicht mehr dicht und wenn Wasser dazwischen kommt sehe ich nichts mehr auf dem Bildschirm. Socken stopfen und das wär`s für heute.  Die Ausrüstung hat meist ja schon sechs Jahre auf dem Puckel und irgendetwas geht jetzt immer kaputt. Im vergangenen Jahr habe ich viel gelernt zu Reparieren und Improvisieren.

Gegen Mittag reist die Wolkendecke auf und die Sonne kommt durch. Mit eingefülltem Spühlöl beginne ich die Stadtrundfahrt mit dem Fahrrad.

 

Kathedrale St- Pierre St-Paul

 

Genau wie in den anderen großen Städten hier in Frankreich ist es sehr sicher mit dem Rad zu fahren so viele Radwege gibt es hier.

 

 

Chateau des Ducs de Bretagne

 

Ein typisches Restaurant

 

Ich wechsele auf die andere Loire Seite wo es auf einem ehemaligen Werftgelände  les Machines de Iìle zu bestaunen gibt.

 

 

Achtung Elefanten  

 

Bestaunenswert

 

Ein riesiges Karussell auf drei Etagen

 

Blick auf die Altstadt

 

Jetzt war es fast drei Stunden trocken und bei den ersten Regen Tropfen bin ich wieder im Hostel.

Morgen werde ich weiter die Loire entlang pedalen und hoffe auf besseres Wetter, zu mindesten am Abend.

 

 

 

Mittwoch den 15.06.      Noch 10 Tage bis Gabi kommt.
Es ist kurz nach acht, die Sonne scheint, die Vögel zwitschern und mit einem Raben fliege ich um die Wette auf dem Radweg am rechten Ufer der Loire. Das Rad schnurrt wie ein Kätzchen und die lästigen Knack Geräusche der Kette, gehören der Vergangenheit an.

 


Adieu Nantes

 


Boote auf der Loire


Insgesamt wechsele ich fünfmal die Flussseite. Hinter der Brücke von Ancenis, steht der Radweg noch unter Wasser und ich weiche auf die Landstraße D 751 aus. An der Dorfkirche von Le Marillais packe ich meine Vorräte aus und zelebriere meine Teepause.

 


Stadtbild


Hinter mir braut sich was zusammen und ab 14:00Uhr wechselt das Wetter zwischen Nieselregen, Trockenperioden und wolkenbruchartigen Regenschauer.

 


Der Hahn, das französische Wappentier

 


Auf dem Radweg


Den Campingplatz “ le Grand Jard“, den ich mir für heute als Ziel ausgesucht habe,  finde ich auf Anhieb. Doch er ist geschlossen, denn er hat zwei Meter unter Wasser gestanden. Den nächsten Platz den ich ansteure ist ca. 3Km entfernt und ist ein Volltreffer. Vom freundlichen Personal des Camping „Ile du Chateau“ bekomme ich auf meine Nachfrage, eine Zeltüberdachung mit Tisch und Stuhl. Innen kann ich mein Zelt aufbauen und auch mein Rad hat auch noch Platz. Das ist doch mal echt vorbildlich und die Übernachtung kostet etwas über acht Euro. Mit Internet hatte man mir gesagt was nach langem hin und her auch kurz funktioniert hat, dann war die Leitung weg.

 


Zelt im Zelt


Tagesdaten: 105 km / 6:25 Std in Fahrt / 306 m Anstieg

 

 

Donnerstag den 16.06.
Vom Camping in Les Ponts de Ce, einer Partnerstadt von Bad Ems, geht es bei leichten Getröpfel und Sonnenschein auf dem Radweg rechts der Loire weiter. Nach dem ich mir die außergewöhnliche Kirche in St. Mathurin-s-Loire angesehen habe, kurbele ich über die Brücke auf die andere Loire Seite in Richtung Saumur weiter.

 


Die Kirche von St Mathurin-s-Loire


Kurz hinter der Brücke treffe ich auf zwei  Elsas Lotringer Wanderer mit Hund die von der Bretagne aus nach Hause gehen und dann noch zum Schwarzen Meer wollen.

 


„Bon Route“ ihr Drei

 


„ Schlösser der Loire“ Bislang  kannte ich nur die Schösser`s von der Boisheimerstraße

 


Das ist immer noch die Loire und nicht die Mecklenburger Seenplatte

 

In Saumur herrscht Sauwetter


Ein Wolkenbruch zwingt mich in der Fußgängerzone unter einer Markise Schutz zu suchen. Als das schlimmste vorbei ist, gehe ich das nötigste einkaufen. Unter dem Motto „ Velo &Wein“ findet am Wochenende hier in der Stadt ein großes Fest statt. Hoffentlich wird das Wetter besser es wäre den Veranstaltern zu gönnen.
 

Saumur eine schöne alte Stadt


Schon in der Stadt lag eine Wein oder Sektkellerei nebeneinander, die man besichtigen konnte. Auch außerhalb der Stadt sieht man Schilder die auf die Weingüter hinweisen.

 


Genau wie gestern hat der erste Camping Platz den ich ansteure geschlossen wegen Hochwasserschäden und die Renovierungsarbeiten sind im vollen Gange. Da kein weiterer Platz in Sicht ist nehme ich mir heute mal ein Zimmer. Leider gibt es keinen Internetzugang, aber für 28,-€ kann man das auch nicht verlangen. Aber ein Fernseher ist auf dem Zimmer, so dass ich mir später das Spiel der Fußball - EM  Deutschland – Polen anschauen kann. Zum Abendessen gehe ich rüber ins Restaurant denen das Hotel gehört. Georg einen irischen Fernfahrer lerne ich dort kennen und wir unterhalten uns gut den er ist gebürtiger Deutsche. Mit dem Spiel anschauen kann ich mir abschminken denn auch die Wirtin findet keinen Kanal auf dem das Spiel übertragen wird, Schade.

 

Meine Bleibe für heute


Tagesdaten: 70Km / 4:25 Std.in Fahrt / 120m Anstieg

 

 

Ansichten eines Niederrheinischen Reiseradler:
Heute auf dem Fahrradweg: Vor mir ein Fahrradpaar. Mann vorne, sie hechelt im gebührenden Abstand hinterher. Da auf einmal wankt und schwankt der Leithammel und Pfadfinder und bleibt stehen. Seine Partnerin eilt herbei und er sagt zu ihr: „Schau mir in die Augen Kleines“ und sie operiert ihm die Fliege aus dem Auge. Danach wieder Mann Vorne, sie hechelnd dahinter.

 

 

 

Freitag den 17.06.
Um acht Uhr rollen alle drei Räder wieder auf der Chaussee und ich singe das Lied welches ich schon seit Tagen im Ohr habe: Wann wird mal wieder richtig Sommer, ein Sommer wie er früher einmal war. Mit Sonnenschein von Juni bis September….
Der Himmel verspricht so einiges im Moment, nur kein schönes Wetter. Es gibt aber so viel zu entdecken hier an der Loire, dass das Wetter eigentlich Nebensache ist.

Kurz nach neun Uhr stehe ich im Ort  Langeais vor dem Chateau.

 


Das Burgfräulein passt auf mein Rad auf


Das jetzige Wetter hat auch viele Vorteile für mich. Ich brauche weniger Sonnencreme und mit einem halben Liter Wasser komme ich am Tag aus. Den restlichen Bedarf an Flüssigkeit kann ich Abend  mit hiesigen Wein decken.

 

     Die Kathedrale  zu Tours


Mit dem Rad kurve ich durch die Stadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten. Es sind schon 11Uhr30 die Sonne kommt raus und ich suche mir einen Platz fürs zweite Frühstück.

 

Der mit dem weißen Unterhemd das bin ich.


Danach geht es weiter durch viele kleine hübsche Dörfer und Ortschaften, wo ein Weinkeller neben den Anderen in der Berg  getrieben wurde. Hier kann man den Wein probieren und selbst verständlich kaufen.

 

Der Weinort Ambroise mit seiner imposanten Burganlage


Nun halte ich schon mal Ausschau nach einem geeigneten Campingplatz. Fast jeder Ort hat einen Campingplatz so ist hier das Angebot groß. Da sehe ich ein neues und schön gestaltetes  Hinweisschild Camping „La Potterie“ Das ist mein Platz für heute, denke ich mir und fahre runder zum Fluss. Ein Top Camping und als ich nach einem Unterstand fürs Zelt frage bekomme ich ein großes Zelt wo normalerweise die Kinder ihren Spielraum haben. Gerade habe ich noch trockenen Fußes das Rad hinein geschoben da beginnt der Regen und es tröpfelt immer noch, wo ich dabei bin diese Zeilen zu schreiben.
 

Platz genug für mich meinem Rad und das Zelt.


Tagesdaten: 88 Km / 5:15 Std.in Fahrt / 180 m Anstieg

 

 

 

Samstag den 18.06.
Da mir die Umgebung gefällt, der Campingplatz Tip Top ist und ich sehr gut im Zeitplan liege, verweile ich hier noch einen Tag. Nach dem Frühstück mache ich die Wäsche und als diese auf der Leine hängt schwinge ich mich aufs Rad um die nähere Umgebung zu erkunden.

 

„Dat Kore steht twie Fotte hur" und die Bauern warten nur noch trockenes Wetter ab um es zu Ernten.
 

Einen Supermarkt gibt es in der schönen Stadt Ambroise die ich gestern schon passiert habe. Heute schaue ich mir die Stadt etwas genauer an.
 


Das Chateau
 


Ein Tor in der Altstadt


Schwer beladen mit so manchen Köstlichkeiten aus dem Supermarkt mache ich mich auf den Weg zurück zum Camping. Da ich Zeit habe stoppe ich an einem urigen Weinkeller. An etlichen bin ich schon vorbei gefahren aber der muss es sein.

 

 
Die Weinkeller sind in den Berg getrieben und haben wohl das richtige Klima um die guten Tropfen zu lagern.

 


Ein uriger Weinkeller


Dem Winzer erzähle ich auf  Englisch von meiner Tour und das ich nur eine Flasche für den heutigen Abend kaufen möchte. Gleich der zweite Wein den er mir kredenzt schmeckt mir gut und davon kommt eine in die Radtasche. Zurück auf dem Camping werden erst mal die Lebensmittel verpackt. Nun beschäftige ich mich mit dem weiteren Verlauf der Tour. Da es der zeitliche Rahmen hergibt. werde ich weiter an der Loire bleiben um dann beim Ort Briare, rüber an den Nebenfluss der Seine, die Loing zu wechseln. Später an der Seine entlang möchte ich durch Paris zu kurbeln bis zum Hotel Ibis Nanterre la Defense, den Treffpunkt mit Gabi.

 

 

 

Sonntag den 19.06.

Gestern Abend konnte ich noch meinen Kegelbruder „ UDO“ erreichen und ihm fernmündlich gratulieren. Er ist der Benjamin in unserem Klub und feiert seinen fünfzigsten Geburtstag. Ich wäre gerne live dabei gewesen. Diese Nacht ist sternenklar und lässt Hoffnung für besseres Wetter aufkommen. Der Morgen dagegen ist wolkenverhangen und 12 Grad als ich den Campingplatz verlasse. Mein erstes Ziel ist die Stadt Blois, doch vorher muss ich mein Dreirad noch einen Deich hoch zur Straße zerren, weil der Radweg unter Wasser steht.

 

 

Blois ,eine der vielen schönen Städte an der Loire

 

Danach geht es meist auf dem Loire Radweg weiter, den ich ab und zu verlassen muss  weil der Radweg noch gesperrt ist.

 

 

Als wenn noch nicht genug Wolken da sind werden in diesem Kraftwerk noch welche am laufenden Band produziert. Zehn Kilometer vor Orleans fallen ein paar Regentropfen und ich nutze die Gelegenheit ein frisches Baguette und ein Bier zu inhalieren.

 

Die Kathedrale von Orleans

 

Die Zufahrt über die Brücke ist gesperrt, warum weiß ich nicht aber mit dem Rad komme ich fast überall durch. Auch die Innenstadt ist fast Menschen leer. Die Stadt lasse ich hinter mir und schaue das ich wieder auf den Radweg komme, denn da liegen die Campingplätze.

 

Typisch für die Häuser hier sind die großen und zahlreichen Kamine

 

Auf dem Campingplatz der Gemeinde Checy, einen Steinwurf von der Loire gelegen, beende ich die heutige Radtour.


Tagesdaten: 99 Km / 6:04 Std in Fahrt /373 m Anstieg

 

 

 

Montag den 20.06.

Gestern Abend habe ich noch mit meinem Wetterfrosch Herr Bert geskypt. Er hat mir zugesagt ganz nach oben auf die Leiter zu steigen, damit das schöne warme und sonnige Sommerwetter endlich beginnt wenn Gabi zu mir nach Paris kommt.

 

Die Morgenröte beim Frühstück

 

La Loire a Velo

 

Einige Teilstücke vom Veloweg sind noch gesperrt aber der größte Teil ist einem Top Zustand. Die Vorliebe der Franzosen für Kreisverkehr wird hier deutlich.

 

 

Ein Kreisverkehr auf dem Deich                                                  Das ist keine Aufforderung sondern     

                                                                                               heißt: außer Radfahrer

 

Im Dorf Ouzouer-s- Loire mache ich Pause und bekomme den Tipp doch die Route nach Chatillon- Coligny in das Tal der Loing, dem Nebenfluß der Seine, zu nehmen.

 

Über eine Anhöhe und durch dichten Wald erreiche ich das Tal der Loing

 

Ein schwerer Unfall hat eine Vollsperrung der D56 veranlasst und muss weiträumig umfahren werden. Nach 82Km stehe ich am Canal de Briare und fahre über den Treidelpfad den Kanal entlang.

 

Blick zurück auf die Scheuse Links fließt die Loing rechts der Kanal

 

Es beginnt zu regnen und soll auch heute nicht mehr aufhören. Um kurz vor 17:00 Uhr erreiche ich im strömenden Regen Montargis die suche nach einer Unterkunft gestaltet sich schwierig. Der Campingplatz bei den Kanuten steht unter Wasser und die günstigen Hotels sind ausgebucht. Da finde ich den Camping de la Foret wo ich im Aufenthaltsraum erst mal einen trockenen Platz finde.

Den Abend verbringe ich mit der Jungen Familie aus Paris die auch mit dem Rad unterwegs sind.

 

Mama Marie und Jeane

 

 

Vater Arno  mit Tochter

 

Da es noch immer schüttet schlafe ich im Aufenthalts Raum.

 

Tagesdaten: 120 Km / 8:05 Std. in Fahrt / 456m Anstieg

 

 

 

Dienstag den 21.06.

In eigener Sache: Ich gebe hiermit eine Vermisstenanzeige auf. Seit ganzen zwei Tagen habe ich die Sonne nicht mehr gesehen. Alle sachdienlichen Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle oder Herr Bert entgegen.

 

 

 

Das Bett habe ich mir auf den hinteren Tischen gemacht und auch gut drauf geschlafen. Nach dem ich gefrühstückt habe setze ich mich ans Laptop und verfasse den Tagesbericht von Gestern. Jetzt kommt leben in die Bude denn Marie, Arno und Jeane kommen aus ihrem Zelt zum Frühstück. So kommt es dass ich erst nach zehn Uhr starte, aber nicht ohne mich vorher zu verabschieden. Das Wetter ist trübe aber nicht mein Sinn. Ein bisschen Sprühregen ist gut für den Teint und dauert nur knapp eine Stunde.

 

 

Mal pedale ich über den Treidelpfad am Kanal entlang, dann wenn der Weg zu matschig wird, wieder auf der Chaussee. Bezaubernde Städte und schmucke Dörfer gibt es zu bewundern.

 

 

 

Der Mann kommt bestimmt täglich, denn die Vögel haben schon auf ihn gewartet. Das kann ich alles so genau beobachten weil ich mache gerade Pause mache. Der kleine Zeiger steht schon auf der Zwei und gerade bin ich wieder auf dem Rad da zwingt mich der immer stärker werdende Regen zu einem Stopp und in die Regenjacke. Auf dem Weg durch die Stadt Melun, die an der Seine liegt, sehe ich ein Schild mit dem Hinweis: Camping, dem ich folge in der Hoffnung das er nicht abgesoffen ist. Im strömenden Regen rolle ich auf den Platz, der gegenüber von der Seine liegt. Auch hier bemüht man sich für mich eine trockene Bleibe für die Nacht zu finden. Einige Radfahrer sind schon da und  haben ihre Zelte aufgebaut, sie haben aber anscheinend nicht nach einem Überdach gefragt, mein Glück.

 

 

Nach dem ich gekocht und gegessen habe setze ich mich hin und schreibe, bei einem Becher Rotwein den Bericht ins Schreibprogramm. Das trommeln auf dem Zeltdach stört mich weiter nicht, ich sitze ja mit meiner Ausrüstung im Trockenen.

So jetzt ist auch meine Haut nach all dem Regen auch porentief rein, so dass ab Morgen wieder die Sonne scheinen kann. „ Et kütt wie et kütt“

 

Tagesdaten: 81 Km / 5:05 Std. in Fahrt / 391m Anstieg

 

 

 

Mittwoch den 22.06

Manchmal kann ich mein Glück selber nicht fassen. Gestern noch als vermisst gemeldet und heute Morgen ist sie wieder da, DIE SONNE.

 

Direkt gegenüber vom Campingplatz fließt die Seine

 

Nach dem ich mich beim Chef des Camping für die Hütte bedankt habe, stelle ich das Garmin auf Aktivität Radfahren gebe den Vorort von Paris Creteil ein und trete in die Pedale. Es funktioniert einwandfrei, außer dass  ich ein paar Einbahnstraßen fahren muss was mich weiter nicht kümmert.

 

Die Übernachtung in dem Schloss, was jetzt ein Hotel ist, kostet 150,-€. Da es noch zu früh ist um den Radtag zu beenden pedale ich weiter.

 

 

Nach dem ich Creteil passiert habe stelle ich beim Navi Paris ein und weiter geht es aber erst nach meiner Teepaue. Schon bald bin ich im Herz der Millionenstadt eine der schönsten Städte die ich kenne.

 

Notre Dame de Paris

 

Ich kurbele vorbei an der Siegessäule, zur Kathedrale Notre Dame immer der Seine entlang bis zum Eifelturm.

 

 

 

 

Kunst auf einer Seine Brücke                                Gastfreundschaft

 

Gerade habe ich das Navi auf den Ortsteil von Paris, wo die Campingplätze liegen eingestellt, da kommt mir ein Radler entgegen den ich auf den Campingplatz anspreche. Kein Problem meint er ich bringe dich hin. So kann ich ganz entspannt die letzten Kilometer durch Paris-West bis zum Camping fahren. Der Platz ist Fan Camp der deutschen Fußballnationalmannschaft Paris 2016.

An der Rezeption heißt es, haben sie Reserviert? Nein, dann tut es uns leid. Da intervenieren einige Fußballanhänger, mit denen ich bei der Ankunft gesprochen habe und schon kann ich für zwei Nächte einchecken.

 

Tagesdaten: 76 Km / 5:55 Std.in Fahrt / 396m

 

 

 

Donnerstag den 23.06.

Nach dem ich gestern angekommen bin musste ich mich als 12ter Mann ablichten lassen.

 

Der Fan Bus

 

In der Nähe vom Fan Zelt habe ich mein Lager auf gebaut, so dass ich es nicht zu weit habe bis zum Zapfhahn aus dem Bitburger fließt

 

„ahhhhh“ ist das lecker und schmeckt nach mehr.

 

Den Kracher Portugal – Ungarn schaue ich mir im Fan Zelt an

 

Der Donnerstag ist spielfreier Tag und ich kann mich um die nächste Radetappe mit Gabi kümmern. Viel Zeit bleibt trotzdem noch um einfach mal nichts zu tun und in der Sonne zu sitzen. So einige der jungen Leute sitzen stundenlang mit dem Smartphone in der Hand und scheinen in eine andere Welt abgetaucht zu sein.

 

 

Heute am Abend ist Kino Tag im Fan Zelt und ich schaue mir noch mal den Film " die Mannschaft "an.

 

 

 

Freitag den 24.06.2016       Ursula Dorsch, eine gute Freundin von mir, feiert auch heute Geburtstag

Da der Treffpunkt mit Gabi im Hotel Ibis in Paris West, nur ca. 5Km vom Camp entfernt ist, lasse ich es ruhig angehen. Packe alles zusammen und verlasse den Campingplatz gegen vor 13:00 Uhr.

 

Die Skyline von Paris West

 

Punktlandung vor dem Ibis, dank Ingos Software für mein Navi

 

Blick aus meinem Rom No. 305

 

Mein Rad steht sicher in der Tiefgarage und ich, nach dem ich einkaufen war, schaue ins Internet.

Bei einem Fläschchen Rotwein, einer Tafel Zartbitter-Nuss-Schokolade lese ich die E- Mails und das Gästebuch. Sie sind voll mit Gratulationen und guten Wünschen zu meinem Geburtstag. Bei der Resonanz komme ich mir vor wie ein König. Mancher König, es gibt ja noch einige auf der Welt, beneidet mich um diese absolute Freiheit in der ich lebe. Ich danke allen die an mich gedacht haben,

ob per Telefon, mit einer E-Mail oder die ins Gästebuch geschrieben haben.  

 

 

 

Samstag den 25.06.

Hallo Ihr lieben Radträumer-Fans. Ich, die Gabi, übernehme mal wieder die Schreibfeder.

Um kurz nach 11 Uhr rollen wir auf den Parkplatz vom Ibis-Hotel in Paris. Wir, das sind mein Sohn Martin mit seiner Freundin Anja und meine Wenigkeit. Die Beiden sind so lieb und bringen mein Fahrrad und mich nach Paris. Nachdem wir ausgiebig Walter begrüßt haben, machen wir uns zu Fuß auf den Weg, Paris zu erkunden. Ein Stück zu Fuß, dann mit dem Bus und dann können wir die Metro benutzen. Es ist erst alles etwas verwirrend aber irgendwie findet man sich zu Recht. Wir starten unsere Besichtigungstour am „ Arc de Triomphe“ und sind ganz angetan von der Vielfalt der Sehenswürdigkeiten. Die Bilder sprechen für sich.

 

 

Ein Engel kommt selten alleine

 

 

Kunst hat viele Gesichter

 

Der  Louvere

 

Einblicke

 

Nach 13km zu Fuß und etlichen km mit Metro und Bus sind wir kurz nach 20 Uhr wieder im Hotel und sehen uns im Fernsehen noch Fußball an.

 

Abendstimmung in Nanterre- La Defense

 

 

 

Sonntag der 26.06.

Frisch und ausgeruht mit einem ausgiebigen Frühstück im Bauch machen wir uns kurz nach 9 Uhr auf den Weg zum Eiffelturm. Wir haben für 11 Uhr eine Besichtigung bis auf die oberste Plattform gebucht. Das Wetter spielt auch mit, was will man noch mehr. Es sind viele Fans unterwegs, die sich das Frankreichspiel auf der Großleinwand am Eiffelturm anschauen wollen. Die Stimmung ist sehr gut. Es wird viel kontrolliert, was einem auch ein Gefühl der Sicherheit vermittelt.

 

Im Anflug auf den Eiffelturm.

 

Es ist schon ein gigantisches Bauwerk.

 

Das Runde muss in das Eckige

 

Trocadero

 

Anschließend fahren wir mit der Metro Richtung Montmatre.

Der von der weiß leuchtenden Kirche Sacre-Coer gekrönte Hügel von Montmartre zieht die Blicke von vielen Stellen der Stadt auf sich. Die Aussicht von hier aus ist überwältigend.

 

 

Ein Moment zum Innehalten

 

Nachdem wir uns etwas gegessen haben schlendern wir langsam Richtung Metrostation. Walter und ich möchten wieder zurück zum Hotel. Morgen starten wir unsere gemeinsame Radtour und es ist noch einiges vorzubereiten. Martin und Anja schauen sich die Übertragung vom Deutschlandspiel am Eiffelturm an.

 

 

 

 

Montag den 27.06.

Frankreich und Deutschland haben gestern beide gewonnen. Super Jungs macht weiter so! Martin und Anja waren auch ganz begeistert. Die Stimmung am Eiffelturm beim Fußballschauen war wohl ein Erlebnis. Super nette Leute, kein Streit und eine tolle Stimmung.

Wir treffen die beiden um 7:30 Uhr beim Frühstück. Sie wollen heute zum Disneyland und morgen nach Hause fahren. Um 9 Uhr stehen wir mit unseren bepackten Rädern vor dem Hotel. Noch ein Abschiedsfoto und dann geht es los.

 

 

Dank Walters Navi werden wir gut durch den Verkehr geleitet. Es nieselt leicht und wir kurbeln in nord-westlicher Richtung aus Paris raus. Es ist heute ein Wechsel von ständigem hoch und runter fahren. Das ist natürlich sehr kräftezehrend. Aber wie sagen wir immer so schön: Einfach kann jeder!

 

 

Unsere wohlverdiente Teepause halten wir um 12:20 Uhr in einem Bushaltehäuschen ab. Das passt gerade sehr gut, weil es nun kräftig regnet.

 

  

  

Als wir wieder losradeln ist der Regen vorbei. Mittlerweile ist es richtig ländlich mit kleinen Dörfern, vielen wunderschönen Kirchen und Schlössern. Walter hat sein Navi auf Vernon programmiert. Hier erreichen wir um 17:45 Uhr einen Campingplatz. Die letzten 400 m geht es nochmal richtig hoch so dass ich die kurz vor dem Campingplatz nur noch schieben kann. „Ich hann für hüüt die Muur aff“.

Walter baut, bei strahlendem Sonnenschein, das Zelt auf und ich gehe erstmal duschen. Danach kocht uns Walter Kaffee und ein leckeres Nudelgericht mit vielen frischen Tomaten. Sehr lecker! Ich schreibe schon mal diesen Bericht. Für heute ist dann mal Schluss.

 

Tagesdaten: 85Km / 6:45 in Fahrt / 869m Anstieg und 710m Abstieg

 

 

 

Dienstag den 28.06.16

Um sechs Uhr sind wir Beide schon vor dem Wecker wach und ausgeruht. Die Uhr zeigt acht als wir vom Platz rollen. Genau zwei Stunden braucht man um sich zu waschen, alles zu verpacken und zu Frühstücken. Bei leicht wolkigen Himmel und 15 Grad fahren wir Richtung Rouen. Es gibt viel Interessantes zu sehen, da wir meist auf Nebenstrecken fahren.

 

Allee  Allee ………

 

Kirchhof

 

Als wir durch die schöne Stadt Fleury-s-Andelle radeln, kaufen wir uns beim Bäcker ein Bagette und suchen uns einen schönen Platz zum Ausruhen. Nach 40 km, mehr Auf- als Abfahren hat man einfach wieder Hunger. Walter öffnet die „Büchse der Pandora“ und man meint dass jetzt im Umkreis von 10 m alle Pflanzen verwelken. Zur Erklärung: Walter füllt schon längere Zeit immer in die gleiche Dose Camenbert ein, damit er nicht wegläuft. Aber wenn er diese dann öffnet möchte man genau dieses machen.

 

Die Büchse ist auf

 

Frisch gestärkt kurbeln wir weiter immer höher und höher um dann in einer rasanten Abfahrt nach Rouen an der Seine runterzurollen. Den wunderschönen alten Stadtkern besichtigen wir und sind begeistert. Auf dem Weg aus der Stadtauswärts stoppen wir an einem Supermarkt um die Vorräte aufzufüllen.

 

Dom Spitzen                                                                Die Altstadt von Rouen

 

Unser heutiges Nachtlager schlagen wir um 16:45 Uhr auf dem Camping „ Les Nenuphars“ auf.

 

Unsere  Küche,  Schlafzimmer und Büro

 

Tagesdaten: 81 km, in 6 Std. Anstieg 653 m.

 

 

 

Mittwoch den 29.06.

Von unserem Campingplatz „Les Nenuphars in Roumare rollen wir gut gelaunt bei 13 Grad los.

Einige Male geht es nochmal richtig hoch und dann eigentlich nur noch runter. Nach ca. 20 km bei der Stadt „Caudebec-en-Caux“ kommen wir an die Seine.

 

 

An diesen Zahnrädern nagt auch schon der Zahn der Zeit.

 

Zuerst gibt es einen richtig schönen Radweg direkt am Wasser aber nach einiger Zeit werden wir vom Navi durch ein Industriegebiet geleitet. Hier stinkt es, ist sehr laut und es gibt sehr viel LKW-Verkehr.

Langsam werden wir hungrig aber hier müssen wir erstmal durch. In einem kleinen Ort versuchen wir erstmal auf einem Schulhof unser Glück. Dort stehen schöne Bänke und die Schüler sind ja in den Klassen. Eine nette Dame sagt uns sehr freundlich dass wir dort nicht bleiben können, erklärt uns aber auch wo in 500 m ein schöner Park mit Tischen und Bänken ist.

Also halten wir hier unsere Teepause ab, nach doch schon 59 km und 3:52 Std. Fahrzeit.

 

Seht mal wie reichlich unser Tisch gedeckt ist. Sogar mit der „Büchse der Pandora“. Die man nur in freier Natur öffnen sollte.

 

Die Wäsche, die gestern leider nicht ganz trocken wurde, hänge ich über eine Bank zum Trocknen auf.

Wieder unterwegs, überlegen wir was wir uns heute mal kochen möchten.

Da kommt uns der Supermarkt am Wegesrand gerade recht. Wir haben uns für Nudeln Bolognese entschieden. Walter kauft alles ein, was uns fehlt und bringt sogar noch Bier mit.

Le Havre heißt unser heutiges Ziel aber hier ist kein Camping zu finden.

 

Blick auf Le Havre. Hier mussten wir noch mal richtig hoch strampeln.

 

Der nächste größere Ort heißt Montivilliers. Mittlerweile nieselt es und wir beschließen nach einem günstigen Zimmer zu suchen. Eine zuvorkommende Dame nennt uns ein preiswertes Hotel namens Fasthotel und wir versuchen hier unser Glück. Der Preis ist pro Zimmer 45.60 € für ein bis drei Personen.

 

Klein aber fein und für uns okay. Jetzt sitze ich hier gemütlich auf dem Bett, schreibe diesen Bericht, schlürfe genüsslich mein Bier und Walter kocht unser Essen. Was will man noch mehr?

 

Tagesdaten: 93 km in 6 Std. 44 Min. davon 403 m hoch und 523 m runter.

 

 

 

Donnerstag den 30.06.

Gestern Abend hat sich Walter einen leckeren Schokoladenpudding, als Nachtisch, aus dem  Ärmel geschüttelt. Er ist immer für eine Überraschung gut. Diese Nacht hat es richtig viel geregnet. Heute Morgen nieselt es immer noch leicht.

 

 

Einige Hotelgäste schauen uns interessiert beim Rad bepacken zu. Darum lege ich mich auch mächtig ins Zeug, die Auffahrt vom Hotel zur Straße, die sehr steil ist auf hoch zu fahren. Wo kämen wir denn da hin wenn Walter fährt und ich schiebe? Danach geht es dann zu Aufwärmen erstmal eine ganze Weile nur hoch. Hier in der Bretagne sieht es landschaftlich eher aus wie im Sauerland oder der Eifel, nicht wie an der Küste.

 

 

Als wir die Stadt Montivilliers hinter uns gelassen haben, wird der Regen immer stärker aber wir haben zum Glück Rückenwind. Wir sind richtig gut in Fahrt. Nutzen den Schwung vom Hügel runter fahren um den nächsten Anstieg leichter hoch zu kommen.

 

Das macht sogar noch Spass.

 

 

In der Ortschaft Etretat lockt uns der Duft von frisch gebackenem Baguette von unseren Rädern.

 

 

Um 11 Uhr 50 erreichen wir endlich den Atlantik. Die Stadt Fecamp liegt direkt an der Steilküste und ist wirklich sehenswert. Wir radeln eine Runde durch die Hafenstadt und machen viele Fotos. Zum Glück ist das Wetter jetzt besser.

 

Die Steilküste bei Fecamp

 

Blick über den Hafen

 

Eigentlich hatten wir vor hier zu übernachten, aber es ist einfach noch zu früh und wir radeln nach der Teepause weiter.

 

Silos, die Kathedralen der Landwirtschaft

 

Der Mittag bleibt trocken, hier und da schaut auch mal die Sonne hervor. Sie bringt die Farben der vielen schönen Blumen zum Leuchten.

Gut gelaunt beenden wir unseren Radtag auf den Campingplatz „Etennemarre“ in St. Valery-en-Caux so gegen 16 Uhr 15.

 

Tagesdaten: 80 Km zum Teil sehr nass, in 5:35 Std. davon 750 m aufwärtsstrampeln und 735 m abwärts rollen.

 

 

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