Türkei 

 

Donnerstag, den 02.06.

Den gestrigen Tag haben wir mit Bummeln, Roller mieten,Karten schreiben und Besorgungen verbracht.

Heute ist Vatertag und Walter wollte mal was anderes machen als die übliche Vatertags-Radtour.

 

  

                                                                                   Meine Bergziege in ihrem Element

 

Mit dem Motorroller verlassen wir früh morgens Ürgüp. An dem, wie ein Schweizer Käse durchlöcherten Fels von Üchisar trinken wir einen Tee. Anschließend fahren wir durch die tollsten Landschaften wie z.B. Göreme Tal, Zelve und sind begeistert. Die Bilder sprechen für sich. 

 

 

 

  

 

 

Freitag den 03.06. Walters 50. und mein 9. Radtag

 

 

Ein wenig traurig verlassen wir Ürgüp, aber die schöne Landschaft von Kapadokyen begleitet uns noch den ganzen Vormittag. Kleine, am Hang gelegene Dörfer, große Schluchten und sanfte Hügel lassen uns immer wieder innehalten und staunen.

 

 

 

Dazu eine traumhafte Stille, die nur unterbrochen wird vom Vogelgesang und dem Rauschen des nahegelegenen Baches. Dazu die offenen, freundlichen Menschen die uns auf unserem Weg begegnen. Aber selbst hier auf den Dörfern hat die moderne Technik schon Einzug gehalten. In fast jedem kleinen Dorf findet man schon ein Internet-Cafe. Wir sehen eine alte Frau am Wegrand sitzen und ihre Ziegen hüten und sie plappert munter in ein Handy, was sie ganz cool am Ohr hält. Nach unserer Mittagspause in Derinkuyu wird die Landschaft flach und nur ab und zu müssen wir einen kleinen Hügel überwinden. Dafür macht uns einen heftiger Gegenwind zu schaffen. Dieser lässt erst nach als wir auf die Hauptstrasse abbiegen, die von Kayseri nach Nigde führt. Auf den Strassen stehen große Pfützen, es hat wohl kurz vor uns stark geregnet. Wir halten uns Richtung Bor und finden auf der Hälfte der Strecke ein Hotel.

Wen es interessiert die Tagesdaten: 114 km, 586 Höhenmeter, Schnitt 15.1, 7.5 Std. in meinem immer bequemer werdenden neuen Sattel, max. Steigung 14 %, Getränke: ca. 5 l Wasser, ½ l Ayran, 1 l Tee und 2 l Efes Bier.

 

 

Samstag den 04.06.

Als wir 7.45 Uhr losfahren, war mir trotz wolkenlosem Himmel noch etwas frisch. Aus der Vorderradtasche links will ich meine Weste rausholen, doch ist ist nicht an ihrem Platz. Gabi weiß sofort wo sie sein könnte, in unserem Zimmer im Schrank. Sie fährt die 300 m zurück, wofür hat man den eine kleine Schwester ;-). Es geht weiter Richtung Konya über flaches Land, bis bei km 24 der Abzweig nach Sesilkaya kommt.

 

 

Die Universität von Bor

Hier halten wir, an der Moschee, erstmal unser zweites Frühstück. Wir fahren über Badak, teilweise über holprige Piste und erreichen die Landstrasse 750.

 

 

An der nächsten Tankstelle mit Restaurante machen wir Mittag. Frisch gestärkt kurbeln wir los. Nach 5 km kommt der Abzweig Richtung Bregli. Grosse grüne Schilder weisen uns darauf hin: Für Fahrradfahrer verboten! Da aber keine andere Strasse da ist, fahren wir über den Standstreifen. Es ist uns schon etwas mulmig zumute, aber zum Glück geht die Autobahn nach 5 km in eine Bundesstrasse über. Die 32 km bis Bregli haben wir schnell geschafft und fahren die erste Efes-Bude an. Das zischt .” Et jet doch nix öfer e lecker kalt Bier wenne richtig Dursch häss.” Wir bunkern im Ort noch Lebensmittel und suchen außerhalb der Stadt nach einem geeigneten Schlafplatz. Wir finden wieder mal eine Moschee in dem kleinen Dorf namens Karaburun. Der Tacho zeigt schließlich schon 110 km und unsere Hinterteile haben schon 6.5 Std. im Sattel gesessen. Mal muss genug sein. Nach Zelt aufbauen und kochen setzen wir uns unter das Vordach der Moschee und geben diese Zeilen. Ein Blick zum Himmel lassen heimatliche Gefühle aufkommen denn “dat Stripken steht”.

 

Sonntag, den 05.06.

Als Walter die Luft aus seiner Matratze läst ist es noch dunkel. Der Imam betet laut und lange in der Moschee. Ich möchte ihn nicht stören und bleibe noch ein viertel Stündchen liegen.

 

   

 

Danach ist Morgentoilette angesagt, sogar mit Haare waschen (mit sehr kaltem Wasser), schließlich ist Sonntag. Die sanften Hügel, die uns schon seid gestern begleiten, wirken im Morgenlicht wie mit beige-grünem Samt besorgen. Die Strasse ist schnurgrade und endet im Horizont.

 

  

Die Straße Richtung West                                          Die Straße Richtung Ost

Unser geplantes Tagesziel, die Stadt Karaman, erreichen wir schon um 13.15 Uhr. Ortsausgang finden wir ein schönes Restaurante für unsere Mittagspause. Es ist sehr heiß, die Luft steht, 35 Grad. 14.30 Uhr schwingen wir uns wieder auf unsere Sättel, weil die Hitze mit Fahrtwind besser auszuhalten ist. Nach 21 km erreichen wir den kleinen Ort Käzimkarabekir (wer denkt sich hier wohl die Namen aus) und unsere staubigen Kehlen verlangen nach einem kühlen Efes Bier. Nette Dorfbewohner geben uns den Tipp die Abkürzung Richtung Güneysinir zu nehmen. Das Dorf Ötzyurt erreichen wir um 17.15 Uhr. Dort steuern wir direkt die Teestube an und bestellen: “Iki cay lütfen!“Danach erkundigen wir uns wo wir unser Zelt aufbauen dürfen. Etwas Geduld muß man schon haben, doch nach einer Weile kommt der Chef und führt uns zu einem leerstehenden Haus mit Garage für die Drahtesel.

 

 

Unsere Matten legen wir auf den Boden und sogar Dusche und WC sind vorhanden. Was braucht man mehr. Walter kocht uns eine “Reispfanne Balkanart”, anschließend einen Tee, dazu frisches Weißbrot mit Honig der Region (heute beim fahrenden Händler gekauft). Als Nachtisch reicht er Zartbitterschokolade mit einem guten Raki. Im fünf Sterne Restaurante könnte es nicht besser schmecken. Als wir gerade in unsere Schlafsäcke schlüpfen wollen, kommt der Eigentümer und erkundigt sich ob wir noch was brauchen. Er ruft seine Nichte die fließend deutsch spricht in Mersin an. Da Mersin auf Walters Strecke   Höhenmeter, 6.58 Std. im Sattel

 

 

Montag den 06.06.” Hannis Geburtstag.”

Wir starten heute morgen, natürlich wieder bei wolkenlosem Himmel. Da der Besitzer unseres Hauses nicht da ist, hängen wir den Schlüssel an die Türe der Gastwirtschaft. Der Weg schlängelt sich auf und ab durch eine wunderschöne hügelige Landschaft Richtung Bozkir. Um 9 Uhr erreichen wir den kleinen Ort Güneyserir, kaufen frisches Brot und legen eine Teepause ein.

 

 

Eine rasante Abfahrt                                             Die Sonne steht senkrecht über uns

 

 

Von hier aus geht es wieder auf die Hauptstrasse zurück, die aber nur wenig befahren ist. Es geht mächtig nach oben, so das der Schweiß in Strömen fließt. Immer mal wieder bieten uns freundliche LKW Fahrer an uns mitzunehmen. Das ist zwar gut gemeint aber wir wollen uns ja anstrengen. Als wir um 10.30 Uhr einen Picknickplatz mit einer Wasserstelle und einer Moschee erreichen, werden die erhitzten Köpfe erst mal am Brunnen abgekühlt. Nach einem leckeren zweiten Frühstück mit Brot, Käse und leckerem Honig sind wir wieder fit. Es geht weiter und wir müssen immer wieder Trinkpausen einlegen.

 

 

Nach einer rasanten Abfahrt radeln wir um 15 Uhr in Bozkir ein. Nach all dem Wasser trinken wir erstmal jeder ein Efes-Bier und beschließen uns ein Hotel zu suchen. Walter handelt den Preis für das Zimmer von 80 auf 70 TL.runter.  Nach einer Dusche setzen wir uns an den Computer damit unsere “Fans” zuhause zufrieden sind .

Tagesdaten: 68.53 km, Schnitt: 13.6, 433 Höhenmeter und Getränke ca 6 l Wasser:

 

 

Dienstag, den 07.06.

Das Hotel in Bozkir ist nicht zu empfehlen. Wir sind um 7.45 Uhr ohne Frühstück los. Der Ort liegt auf 1134 m und es geht direkt nach Ortsausgang hoch, hoch und noch höher.

 

 

Wir machen regelmäßig Trinkpausen weil der Schweiß nur so fließt. In einer Stunde erreichen wir den Abzweig nach Antalya. Die Landschaft neben unserer Strasse ist fantastisch. Als die ausgebaute Strasse in die alte zweispurige Landstrasse übergeht wird es besonders reizvoll. Sie schlängelt sich den Berg hoch mit vielen wunderschönen Ausblicken die zum Verbleiben einladen.

 

 

 

An einem schattigen Platz treffen wir auf eine Gruppe Männer, die sich wohl einen schönen Tag machen. Ein Herr versteht unsere Sprache gut und so plaudern wir eine Weile. Sie sind sehr neugierig und möchten gerne wissen was Walter noch so vor hat. Die kurze Pause hat uns gut getan und so kurbeln wir uns weiter den Berg hoch. Um 13 Uhr verlangen unsere Körper nach Nahrung. Eine sanfte Hochebene mit einem kleinen Dorf und einer Moschee bieten den geeigneten Platz für unsere Mittagspause.

 

 

Heute kocht wieder der Chef und es gibt “Nudeltopf nach Förster Art”. Dazu als Nachspeise Tee, Nüsse, Feigen und Schokolade. Nach 1.5 Stunden sind wir ausgeruht und radeln weiter. Die treffen auf die vierspurig ausgebaute Strasse, die von Konya kommt

 

 

 

 Die Passhöhe ist erreicht                                      Blick ins Tal

Bald haben wir die Passhöhe mit 1825 m erreicht und somit den bisher höchsten Punkt der Tour. Von nun an geht’s bergab. Gegen 17.30 Uhr erreichen wir einen Gasthof “Gölbasi”. Da ein Gewitter aufzieht finden wir hier eine Bleibe. Als wir im Restaurante sitzen, geht ein heftiger Hagelschauer mit Gewitter los. Darum sind wir froh das wir trocken und gemütlich sitzen. Aber trotzdem eine negative Anmerkung: Beim Bezahlen stellt sich raus das der Wirt anstatt 50 TL wohl 50 € haben möchte. Nur als Tipp für andere Reisenden, vorab schriftlich geben lassen ob TL oder € gemeint sind.

 

Höhenprofil der Strecke 07.06.

 

Tagesdaten: 62.5 km, 10.1 Schnitt, Temperatur 14 bis 38 Grad, 6 Std. Fahrzeit, 917 m hoch geradelt und 1221 m bergab.

  

Mittwoch, den 08.06.

Diesmal ist kein Muezzin in der Nähe aber um 4.55 Uhr krähen zwei Hähne vor unserem Fenster um die Wette.

  

 Unser Wecker.

Es ist wolkenlos, bei 12 Grad und die Sonne klettert grade von Osten über die Berge und wir rollen gegen Süden. Nach ca. 8 km Anstieg geht es durch tolle Schluchten bergab.

 

 Die Berge im Morgenlicht.

 

Der Kilometerzähler arbeitet auf Hochtouren. Vor dem letzten Anstieg stärken wir uns mit Ayran und Gözleme.

 

Gözlememe ist ein dünner Fladenbrotteig der mit einer Füllung belegt und zusammen geklappt wird und dann auf der heißen Metallplatte gebackenwird.

 

Das Mittelmeer empfängt uns mit einer schwülen Temperatur. Auf der Suche nach einem Campingplatz fahren wir bis Side. Ein Taxifahrer gibt uns einen Tipp." Pension geführt von Deutsche Frau  .Name vergessen, nicht Türkisch  ". Hotel Angora finden wir schnell. Sehr nette und hilfreiche Menschen führen dieses Hotel und das zu  fairen Preisen . Erstmal ist relaxen im Hotelpool angesagt. Unsere Muskeln freuen sich und wir genießen den Rest des Tages. Bei einem lauen Lüftchen sitzen wir an einem schattigen Platz und wir kommen auch ins Internet Hurra!

Tagesdaten: 92.3 km, Schnitt  17.1, Temperatur 12 bis 42 Grad, 5.5 Std. Fahrzeit, 471 m hoch und 1794 m runter geradelt.

 

Donnerstag, den 09.06.

Diese Zeilen schreibe ich nach einem leckeren Essen mit anschließenden türkischen Kaffee und Raki.

Als wir heute starten ist es noch angenehm kühl.

 

 

 

 

Mein letzter Radtag führt uns über die Dörfer nach Antalyia. Da es nur noch 80 km sind lassen wir uns Zeit und genießen die selbe. Am Strassenrand werden Tee und Maiskolben angeboten. Das lädt uns zu einer Pause ein. Hinter dem Flughafen von Antalyia fahren wir Richtung Küste. Dort trinken wir auch heute unser erstes Efes.

 

 

 

Wir nehmen auch gerne Sponsorenverträge dieser Firma an, da Walter ja noch ca. bis Anfang Juli durch die Türkei tourt. Angebote bitte an Managerin Gabi Nietsch email Adresse: gabinietsch@yahoo.de  .:-)

 

 

 Die Steilküste von Antalya.,

 

Von Osten her durchradeln wir Antalyia bis zur  Altstadt, wo sich unsere  Basisstation SuRise  befindet. Es war eine unvergesslich schöne Tour, ich werde davon lange zehren. Wir hatten keine Pannen, keine Unfälle aber viele wunderschöne Erlebnissen mit Land und Leuten. Jetzt muß ich meinen lieben Bruder alleine weiter ziehen lassen, aber ich versuche mich wieder irgendwann einzuklinken.

Daten unserer gemeinsamen Tour: 1245 wunderbare km, 6703 schweißtreibende Höhenmeter, wo man durch tolle Ausblicke belohnt wurde, 171 Std. haben wir im Sattel verbracht und die Landschaft genossen, was kann es noch Schöneres geben?! 

Freitag und Samstag werden wir Walters Rad warten, meins verpacken für den Rückflug und noch einige Besorgungen machen.

Wie ihr seht hab ich mir noch zwei schöne, gewebte Teppiche gekauft.

 

Insider Tipp:Bester Teppichladen in Antalyas Altstadt, direkt gegeüber von Sunrise Hotel

Sind die nicht wunderschön.!!!!!! 

 

   

Das letzte Abendmahl

 

 

Ab Sonntag beginnt die "  Blaue Route " .Die Küste entlang bis Adana . Ich werde noch lange von der Zeit mit Gabi zehren und ich freue mich schon auf unsere nächste gemeinsame Etappe.  

 

 

Pfingssonntag den 12.06

Nach dem ich Gabi zum Flughafen gebracht habe und mich schweren Herzens von ihr verabschiedet habe, lasse ich mich bis nach Karacalar bringen. Das ist an der Wegegabelung nach Akseki . Von hier starte ich die “ BLAUE RROUTE “.

 

 

                                        Für die beiden Kätzchen waren meine Radtaschen ein Abenteuer-Spielplatz

 

Die “D 400” verläuft  mal direkt am türkisfarbenen Wasser vorbei , mal windet sie sich steil den Berg hoch um nach einigen Kilometern wieder zum Meer zu führen. Da kommt man locker auf 1000 Höhenmeter pro Tag. Das ist wohl noch eine " Der Traumstraßen ".

 

 Vorher

 

 Nachher

Doch nicht mehr lange, denn die Bagger , Planierraupen und sonstiges schweres Gerät machen daraus eine sechsspurige Bahn .Da werden ganze Täler zugeschüttet , Berge abgetragen ohne in irgend einer Weise Rücksicht auf die Landschaft zunehmen. Teilstücke sind schon fertig und ich komme in den zweifelhaften Genuss die mit 8-10% Steigung angelegte Strasse zu befahren. Kilometer weit kann man den Verlauf sehen. Keine Spannung mehr ,was mag nach der nächsten Kurve kommen. Selten sind die Ausblicke auf das Meer geworden das in der Sonne in allen blau bis grün Tönen glitzert.

 

 

Am Ende des zweiten Tages blicke ich von oben auf ANAMUR.

 

  

Eine Stadt unter Folie . Beim näher kommen sieht man die riesigen Gewächshäuser, die meist noch gekälkt sind . Am Ortseingang steht eine überdimensionale große Bananenstaude, und ich bin in “Der Bananen-Stadt “ angekommen. Den ganzen Tag habe ich den Name “MOTEL EDA “ auf den Fels geschrieben gelesen und finde es auch direkt. Der Wirt ist in Deutschland geboren. Er ist hilfsbereit und das Zimmer ist gut, sauber und preiswert. Außerhalb der Stadt direkt an der Festung ist auch ein Campingplatz ,was ich aber erst am nächsten Morgen sehe

 

 

Das ständige auf und ab zehrt an den Kräften, doch man wird auch immer mal zum verweilen eingeladen. Sei es nur um die Landschaft zu genießen, einen Tee zu trinken, oder zweites Frühstück zu machen. Ich habe ständig Hunger und wer das noch nicht gemacht hat kann sich das nicht vorstellen.

 

Die nächste Nacht verbringe ich auf einer Strandliege vom Hayat Motel es ist mit Restaurant und man kann hier bedingt zelten .Es liegt in einer kleinen Bucht direkt am Strand

 

 

Um sechs Uhr verlasse ich in Begleitung meines neuen Freundes, ein beigefarbener Hirtenhund die Bucht. Da es erstmal nur hoch geht versuch ich es einfach mit schimpfen und zurück zeigen, was ihn aber eher ermuntert weiter zulaufen. Als wollte er mir zeigen das er sich nützlich machen kann läuft er mühelos vor, wechselt von rechts nach links und wartet bis ich bei im bin ,um gleich wieder los zu laufen. Als die Strasse einen scharfen Rechtsbogen macht und gerade aus ein Weg weiter geht , läuft er gerade aus. Die Hauptstrasse fällt jetzt steil ab und ich sehe meinen Freund nicht mehr.

In SILIFKE nutze ich noch mal die Gelegenheit und gehe schwimmen. Danach wird die Landschaft immer flacher und die “D 400 “entfernt sich immer weiter vom Meer, was auch weiter nicht schlimm ist da man den Strand mit Hochhäuser zu gestellt hat. Die Quartiersuche gestaltet sich heute etwas schwierig. Ein Campingplatz kommt da ist es mir noch zu früh, da wo einer sein sollte, stand nur noch ein rostiges Schild bis ich dann um 21:45 und nach 171.6 Km in TARSUS noch ein Zimmer bekomme.

 

Nach dem Frühstück gegen 9:00 Uhr kurbel ich locker die 45 Km bis nach ADANA. Auch hier gibt es, laut Torristen -Info, keinen Zeltplatz mehr. Ich such mir im Zentrum ein kleines Hotel. Nach dem ich meine Wäsche erledigt habe bummel ich durch die Stadt beobachte das geschäftige Treiben und erledige meine Einkäufe . Morgen Freitag den 17.06. Ist mein Ruhetag sozusagen hab ich Urlaub.

 

Die große Moschee von Adana

 

  

Das kleine Spielchen in der Mittagspause               Pflege und Wartung die Zeit soll man siich nehmen.

 

 

Samstag den 18.06.

Das nächste Etappen-Ziel für mich ist das Gebiet um den NEMRUT DAGI. Von den ca, 400 Km bis dort, kann ich heute schon mal 129 Km ab ziehen. Die ersten 100 Km waren platt wie eine Flunder. Große landwirtschaftlich genutzte Flächen bestimmen das Bild. Mais, Sonnenblumen, und Getreide werden hier angebaut.

 

 

Gegen Mittag erreiche ich OSMANIYE wo auch gleich die ersten Bergrücken auftauchen. Jetzt steigt es rapide an und bei 500 Höhenmeter überquere ich die Passhöhe. Gegen 17:00 erreiche ich den Ort BAHCE .In dem einzigen Hotel im Ort bekomme ich ein Zimmer. Ich geh nach dem Duschen einkaufen und bekomme in der Bäckerei noch Brot geschenkt.

 

  

Begegnungen unterwegs                                        Die netten Bäcker von Bahce

 

Mein Rad steht im Erdgeschoss in einem leerstehenden Ladenlokal wo ich einen Schlüssel von habe, denn ich möchte früh los.

Sonntagmorgen rolle ich um 7:00 die Stadt hinaus der nächsten Steigung entgegen. Es ist bewölkt und nur 19 grad zeigt mein Radcomputer an.

 

 

Bald hat der kräftige böige Wind die Wolken vertrieben aber macht mir bei der Abfahrt zuschaffen. Bei

Km. 43 sind bei einem Güterzug ein paar Waggons aus den Gleisen gesprungen , doch es war Niemanden etwas passiert so weit ich das erkennen konnte.

 

 

 

Plötzlich höre ich hinter mir ein lautes zischen . Als ich anhalte sehe ich das der Anhänger keine Luft mehr hat. Da sehe ich auch schon die Ursache . Das Ventil war direkt über der Felgenmutter ab gebrochen. Das Ventil muss wohl einen Steinschlag ab bekommen haben. Es ist schnell repariert neuer schlauch rein und weiter geht’s

Da ich auf der Tour noch keinen echten Platten gehabt habe überlege ich schon wie ich denn den Ersten feiern könnte. Macht doch mal ein paar Vorschläge und schickt sie mir.

Gegen 16:00 kommt die Ortschaft PAZARCIK die an einem See gelegen, einen schönen Picknickplatz hat . Dort frag ich nach ob ich auch zelten darf, kein Problem sagt man mir und werde erst mal zum Tee eingeladen.

 

 

Und da kommt noch eine Frau mit aufs Motorad

Als ich mir einen Platz neben zwei Familien ausgesucht habe werde ich auch noch zum Essen eingeladen. Gegen spät Abend kehrt Ruhe ein ,da lieg ich aber schon im Zelt und schlafe.

Montagmorgen bin wie kann es auch anders sein früh auf der Strasse. Der mir schon bekannte Gegenwind ist auch wieder da. Mittags bin ich in GÖLBASI und geh noch mal in einen Türkcel -Laden um noch mal nach zu fragen warum mein Handy immer noch nicht frei geschaltet ist.

Es geschehen noch Zeichen und Wunder .der Verkäufer ruft eine Nummer an und schon ist alles in Ordnung . Wenn man länger als drei Wochen in der Türkei bleiben will und eine türkische SIM -CARD nutzt

  

 

Muss man das bei der Einreise angeben. Nach gutem Essen und einer Pause geht’s weiter bis ich gegen 19:00 und 127 Km in ADIYAMAN ankomme und mir ein Zimmer suche.

Dienstag den 21.06. Lasse ich es ruhig angehen. Frühstücke ausgiebig. Verputze das halbe Büfe . Die Kellner haben so was wohl noch nicht gesehen.

 

Eine grandiose Landschaft

Die 37 Km bis nach KAHTA sind Mittags geschafft, und ich gehe bei dem Hotel Zeus auf dem Campingplatz ( klein aber fein ) .waschen, einkaufen ,kochen und ins Internet stehen noch auf dem Programm.

 

Mittwoch den 22.06.

Mein Weg nach NEMRUT DAGI .   Bei 27 Grad, wolkenlos und den mich seit Tagen begleitenden Wind rolle ich mit meinem Dreirad die Stadt hinaus. Die Strasse schlängelt sich den Berg hoch um dann aber wieder in einen Canyon hinab stürzen.

 

 

  

Ein Canyon                                                               Die machen eine Knochenarbeit

Dabei ist der Gegenwind so stark und böig das ich auch Berg ab nur sehr langsam fahren kann. Mittagspause mache ich am ersten Hotel und Campingplatz der am Weg liegt. Bei Menemen ( einEierspeise ), Salat ,Wasser und reichlich Tee kehren die Kräfte wieder zurück. Nach zwei Stunden fahre ich weiter. Der Tacho zeigt jetzt 40 Grad . Der Wirt hätte gerne gesehen wenn ich für eine Nacht geblieben wäre. Doch ich hatte schon mit dem Fernglas ein Schild entdeckt “Sechs Km bis Hotel und Camping Karawanserei “ das war mein Ziel. Wie der Wirt mir gesagt hatte wird die Strasse neu gepflastert das macht das fahren bei teilweise 16 % nicht gerade einfacher. Da taucht ein Schild in der Ferne auf Hotel Euphrat Nemrut.

  

Mensch bin ich froh als ich dieses Schild sehe        Mit Elryke kam ich schnell ins Gespräch

 

Zwei Kurven weiter stehe ich vor dem Tor. Gleich daneben das Hotel Karawanserei . Ich nehme das Erste weil da Gäste am Pool sitzen. Eine Frau spricht mich an und es stellt sich heraus das es eine niederländische Reise Gruppe ist .In einer halben Stunde fahren wir hoch zum Nemrut sagt sie und die Gruppe nimmt mich mit. Das heißt Beeilung ,waschen, umziehen, die Sandalen in der Hand, laufe ich zum Buss . Die Müdigkeit ist wie weck geblasen. Von 1254m Höhe geht es über unzählige Serpentinen bis zum NEMRUT. In 2150m Höhe erhebt sich einmonomentales Grabdenkmal mit großen Götterstatuen .

 

 

Ich versuche mir vor zustellen wie das wohl alles ausgesehen hat als ( 69-34 v. Chr. ) der König ANTIOCHUS von Kommangene , dies errichten lies. Von hier hat man einen grandiosen rund um Blick . In der Mitte ist der fünfzig Meter hohe mit Schotter auf geschüttete Grabhügel. Die Nord Terrasse ist verfallen. Die Ostterrasse schauen wir uns zuerst an.

 

 

  

 

  

 

 

 

Die West Terrasse wird bei Sonnenuntergang in ein goldgelbes Licht getaucht, was wir uns nicht entgehen lassen.Wieder im Hotel ,baue ich erstmal mein Zelt auf. Es gibt noch ein sehr gutes Abendessen ,sogar eiskaltes EFES wartet auf mich. ( hat nicht lange warten müssen ) . Da um 8:00 Uhr Morgen für die Gruppe die Weiterfahrt auf dem Programm steht, liegen alle schon um 22:30 in den Betten, und ich im Schlafsack. Ich bleibe noch einen Tag .

Auf diesem Weg möchte ich mich herzlich bei der Gruppe bedanken.

Bei dem Reiseleiter Herrn Tamer Ay; dem Fahrer: Teken bei ELRYKE die mich ansprach und BART und ESTER; JAN und ANNEMIK; FRANZ und MARGRIT; HANS und JANNA; SIGRIT und ERNA und TREES und CHERT.

 

 

24.06.2011 MEIN ERSTER GEBURTSTAG “ ONE TOUR “

Fünf Uhr in der Frühe werde ich wach mit Magen -Darm- Problemen. Ein schönes Geburtstagsgeschenk denk ich noch! Angelika gratuliert mir schon am Telefon das munter mich wieder auf. Die nächsten Gratulanten sind Gisela, Ingo und Walter Kilburg die mir sogar ein Ständchen bringen. Was die Technik heute alles möglich macht. Bei Km 35 fällt die Strasse steil ab zu einem Stausee.

 

 

 

Unten angekommen kann ich auch direkt auf die Fähre. Auf der anderen Seite mach ich eine Teepause und beobachte das beladen der der Fähre. Die LKW und PKW müssen rückwärts eingeparkt werden, wobei rund um nur ein paar Zentimeter Platz bleibt, damit möglichst viele mit können. Die Überfahrt ist kostenfrei. Nun geht’s wieder hoch. Bei der nächsten Abfahrt in eine Canyon passiert es. Eine starke Windboe erfasst den Anhänger. Der kommt ins Schleudern und ich kann das Rad noch abbremsen. Der Hänger hat sich aber schon aus der Kupplung gelöst ( was auch so sein muss ) und liegt zwanzig Meter hinter mir im Straßengraben. Nach dem ersten Schreck sammele ich die Einzelteile ein. Da ich dummerweise die Gepäcktaschen mit dem Verschlussriemen am Träger befestigt hatte, sind die Schnallen abgerissen. Am Hänger fehlt das Rücklicht und ein Lagerdorn, wo die Gabel ein rastet, ist beschädigt. Nach dem ich das nötigste repariert habe fahre ich noch bis zu meinem heutigen Ziel die Stadt SIVEREK .Im AYYIDIZ  OTEL komme ich unter. Der Chef ist sehr hilfsbereit und geht mit mir zu einer Werkstatt die mir den Hänger reparieren.

 

 

IImprovisieren das ist hier die Dewise                      Bei einem Tee auf der Hotelterrasse

 

Ich geh noch ein kaufen und der Chef besogt mir ein paar Biere. Als ich das Gästebuch und die E-Mail lese bin überwältigt wie viele mir geschrieben und gratuliert haben. Einige schreiben, “ hoffendlich muss du heute nicht alleine feiern “, doch wenn so viele liebe Menschen an mich denke bin ich nicht alleine. Dank an Alle die an mich gedacht haben. Abend skyp ich noch mit der Familie. Bei der ganzen Aufregung hab ich nichts von meinem Darm verspürt, doch als ich zur Ruhe komme ,meldet er sich mit Macht. Am nächsten Tag gehe ich mit meinen ramponierten Gepäcktaschen in den Handwerkerbasar, wo ich auch schnell jemand finde der diese im nu repariert.

 

 

 

So, jetzt kann es Morgen weiter gehen wenn mein Darm zur Ruhe kommt. Dieser Tourenabschnitt wird besonders heftig. Von jetzt 767 m über zwei Pässe in das Wintersport-Zentrum der Türkei nach ERZURUM auf 1950m.

 

 

Sonntag den 26.06.

Mir scheint der Muezzim hat heute die Long -Version auf gelegt. Das heißt ich bin um 4:30 hellwach, und auch schon um 6:00 auf der Strasse. Die ersten 40 Km sind wieder die gewohnte Berg und Talfahrt und es geht bis auf 1178 m hoch. Danach leicht aber ständig runter und ich kann meinem Gaul die Sporen geben

 

   

                                                                           Mein Nachtlager auf dem Balkon

Meine erste Begegnung mit einer Schlange hier in der Türkei ( siehe Foto ). Zwei Biker fahren neben mir her und fragen wo ich hin will. Es sind Belgier, wie ich erfahre und sie wollen auch in den Iran. Vielleicht sieht man sich noch mal, ruf ich noch hinterher. Nach der Mittagspause 14:30Uhr, kurz nach dem ich auf die D 885 abgebogen bin, messe ich 47 Grad auf meinem Rad. Wie schön wäre da jetzt ein kühler verregneter deutscher Sommertag. Es geht schon auf die 17:00 Uhr zu, und das nächste Hotelbett ist noch 33 Km weit entfernt. In der nächsten Lokanta frage ich nach ob ich mein Zelt neben dem Haus aufbauen darf. Ja ich darf, aber wenig später bietet mir EDER ,die gute Seele des Lokal, einen Schlafplatz im Haus an, weil die Gegend von Schlangen verseucht ist . Auf dem Stehklo dusche ich mich, ein gutes Essen und der Tag ist gelaufen. Einer zeigt mir noch den Schlafplatz im Haus. Das Stockwerk über dem Lokal ist noch Rohbau, Fenster und Türen sind schon drin. Ein altes Sofa steht auf dem Balkon, das ist mein Bett für diese Nacht.

Am nächsten Tag starte ich schon zeitig den ich möchte heute am HAZAR GÖLÜ ( See ) übernachten. Viele haben mir schon gesagt das ich da unbedingt hin muss. Mittagspause mache ich in dem kleinen Gebirgsort MADEN. Nach dem wieder mal zehn Leute um mich rum stehen und alle auf türkisch das gleiche fragen fahr ich weiter. Zwei Stunde später höre ich vom Hinterrad ein schleifendes Geräusch, halte an und sehe die Ursache.

 

 

 

Der Reifen hat seitlich eine große Beule. Das heißt Gepäck runter, Hinterrad herausnehmen, neuer Mantel aufziehen. Nach 45Minuten kann es weiter gehen. Der alte Pneu hätte es vom Profil her noch 1000 Km gemacht, doch eine Lage der Innenseite war auf gerissen. Na ja 7000 Km da kann man nicht meckern. An einer Quelle fülle ich noch mal Trinkwasser nach doch bald schon erreich ich den wundervoll gelegenen See .

 

 

  

Das Haus am See

Die Landschaft erinnert ein wenig an die Bodensee-Region. Ich gönn mir mal was und miete mir ein Ferienhaus für zwei Tage (60 TL.) Ich bin natürlich um 4:30 Uhr wach aber dreh mich noch mal um . Da ich Gestern noch einkaufen war ist alles im Haus was ich brauche. Nach dem Frühstück ( unter anderem, mit zwei weich gekochten Eiern ) werden Ausrüstung gereinigt, gewaschen, das Rad gereinigt und gewartet. Das hat den Sinn Schäden rechtzeitig zu erkennen. Als Beispiel fällt mir heute auf : Schnalle von Packtasche ist gerissen, Packtasche vorne geht eine Naht auf und das Trägersystem vom Packsack hat einen Riss und muss geschweißt werden. So vergeht der Tag .Abends koch ich mir ein drei Gänge Menü. Tomatensuppe ,frisches Gemüse mit Rührei und als Nachtisch wird selbst gekauften Schokoladenpudding gereicht. Dazu kaltes EFES . Dieter Krüger mein Freund und Kegelbruder hat heute Geburtstag und ich rufe ihn an. Morgen will ich weiter, also früh raus denn ab 13:00 wird es heiß.

Mittwochmorgen Ich habe sehr schlecht geschlafen und habe schon wieder Durchfall fühle mich schlapp. Kann an meinem Olivenöl gelegen haben, hab ich noch in Italien gekauft. So gegen 9:30 Uhr erreiche ich den Abzweig nach KOVANCILAR und sehe auf der linken Seite eine moderne MAN -Werkstatt. Die könnten mir vielleicht den Alubügel reparieren? Nach dem Motto “ Fragen kostet nichts” rolle ich in die Werkstatt.

 

 

  

Das nenne ich MAN-SERVICE

Dort lässt man alles stehen und liegen und kümmert sich erst mal um mein Problem. Ein junger Mann CEIIN ÖDEMIR leistet die praktische Arbeit und andere trinken mit mir Tee. Nach einer Stunde ist der Bügel fertig und montiert. Bezahlen darf ich nicht,also bebank ich mich noch mal bei allen und bin schon wieder auf der Strasse. Während der Fahrt denk ich noch, wie wäre die Sache in Deutschland gelaufen wenn ein Ausländer………ach lassen wir das. Mittagspause mach ich an einer Tankstelle. Ich hole mir eine Cola . Da ich wohl ein einwenig erschöpft aussehe bietet der Tankwart mir sein Sofa an um mal aus zu ruhen. Nach einer guten Stunde werde ich wach. Das hat gut getan. Jetzt bekomme ich noch einen Kaffee und es kann weiter gehen. Die letzten Km sind immer die schwersten doch heute geht es bis drei Km vor KOVANCILAR hoch. 18:00 Uhr find ich ein Hotel der Eigentümer spricht deutsch aber sonst “DAS LETZTE” ich hab nicht mehr die Kraft um nach was besseres Ausschau zu halten. Ich bestelle mir noch eine Kanne Tee auf das Zimmer und schlafe fast darüber ein.

Am nächsten Morgen Donnerstag den  30.06. wach ich erholt und ausgeschlafen auf und bin schon um 6:15 Uhr auf der Strasse. Hier scheint Kurden Gebiet zu sein denn es ist sehr viel Militär zusehen.

 

  

 

  

 

Da ich einige Kilos abgenommen habe und ich Hunger verspüre verputze ich um 10:30 Uhr als zweites Frühstück: zwei Fische, Brot, Salat und ein Bier. Acht Km vor meinem Tagesziel TUNCELI gönne ich mir noch eine Grillplatte. Der Ort sieht sehr modern, farbenfroh und einladend aus und ich find auch direkt ein gutes und sauberes Hotel.