Januar 2014  Mexiko

 

 

Mittwoch den 01.01.2014

Alexander hat heute Geburtstag

                          

Als erstes schaue ich aus dem Fenster wie das Wetter ist. Es ist um 7Uhr30 noch alles Grau in Grau. Einen starken Kaffee schütte ich mir auf und recherchiere den weiteren Verlauf meiner  Route, denn Schlafen kann ich auch nicht mehr.

Die Silvesternacht verlief eher ruhig. Fast alle Lokale hatten geschlossen. Um Mitternacht vereinzelte Raketen und Böller, das war es auch schon. Aus allen Ecken schallte Musik zur Plaza rüber, wo ich fast alleine war, so dass ich vermutet habe die Leute feiern privat.

 

Im Verhältnis eine große Kirche für die Stadt.

 

Band beim Soundcheck

 

Heute Abend spielt eine Band auf der Plaza vor der Kirche. Ich hatte mir ein Eis geholt und mich auf eine Bank gesetzt und lausche den Klängen der Band. Ein älterer Herr tänzelt wie ein junger Bursche im Takt der Musik über den Platz. Die Musik endet, da schlufft er schwerfällig weiter. Was die Musik doch alles bewirken kann.

Ich schluffe, bzw. pedale Morgen weiter zur Küste. Hier mal ein kurzer Abriss der nächsten Wochen.

Meine geplante Route führt mich runter an die pazifische Küste nach Salina Cruce. Aber erst ab Santa Cruz kommen schöne kleine Küstenorte und Strände wo ich mal ein paar Tage abhängen werde. Von dem Küstenort Puerto Escondito geht es hoch auf die Sierra Madre Sur, zur alten Konionalstadt " Oaxaca ", die wunderschön in einem Hochtal  auf  1550 Meter üNN. liegt. Von dort plane ich einen Abstecher zur ehemaligen Hauptstadt der Zapoteken Indianer " Monte Alban " .So weit der Plan aber Pläne können sich ändern. 

 

 

 

Donnerstag den 02.01. 2014 Start ins neue Rad-Jahr

Die Kirchenglocken verkünden laut das es sieben Uhr ist als ich voller Erwartung was der heutige Tag so bringen wird, zur Stadt hinaus radele. Der Himmel ist Wolken verhangen aber am Horizont kann ich einen heller Streifen ausmachen, der jeden Kilometer den ich ihm entgegen pedale, größer wird.

 

Ich radel dem Licht entgegen

 

Die Wolken liegen wie ein dickes graues Tuch auf den Gipfeln der Sierra Madre de Chiapas. Auf der zweispurigen Straße herrscht wenig Verkehr so dass ich die Ausblicke genießen kann, die nach jedem neuen Hügel bieten, den ich erklimme.

 

 

Kegelförmige Trockenkammern

 

Die Landschaft verändert sich jetzt schnell. Vertrocknetes Gras am Straßenrand war in dem satten Grün des Dschungel bis her nicht zu sehen. Mit jedem Kilometer den ich der Küste näher komme wird der Himmel blauer. Die Straße windet sich den Pass hoch bis auf fast 900 Meter, dann bin ich im wahrsten Sinne des Wortes, über ‘n Berg.

 

in der Ferne glitzert das Meer wie ein Gletscher.

 

Traumhaft schöne Ausblicke die man gerne mit Jemanden teilen möchte.

 

 

Das Gefühl zu beschreiben was ich empfinde bei solch grandiosen Ausblicken ist nicht einfach. Es ist als öffneten sich mein Herz und meine Seele und die Welt gehört in dem Augenblick mir. Das kann man glaube ich auch nur so empfinden beim Wandern oder Radeln. Auch wenn sich das jetzt abgedroschen anhört, mit Geld kann man das nicht kaufen, man muss es selber tun.

 

Ich erreiche den sechsten Bundesstaat von Mexico " OAXACA " den ich jetzt unter die Räder nehme.

 

Flachland in Sicht

 

Jetzt dauert es nicht mehr lange und ich bin, nach 78 geradelten Km auf einer Höhe von 98müNN und bei 28 Grad Celsius, im Flachland angekommen. Dort merke ich dass ich Hunger habe und noch keine Pause eingelegt habe. Nach der Tee Pause radel ich noch, den Kopf voll mit schönen Bildern, 54 Km bei Gegenwind, bis ich im Dorf Niltepek eine Bleibe für die Nacht finde.

 

Was für ein Tag !

 

Tagesdaten: 132Km / 8:00 Std. Fz. / 1114 Höhenmeter erklommen.

 

 

 

Freitag den 03.01.

Die ganze Nacht hat der Wind am Haus gerüttelt und gezerrt.Am Morgen als ich um 8:15 starte,

bläst  er mir von vorne Rechts ins Gesicht. 20 Kilometer habe ich mich vorgearbeitet,

da durchquere ich drei Windparks.

 

 

 

Auch Don Quijote de la Mancha, der furchtlose Ritter, hätte sicher Angesichts so vieler Riesen die Flucht ergriffen. Ich würde auch gern fliehen aber der Seitenwind ist so stark, er pustet mich von der Straße. Vom rechten Seitenstreifen habe ich schon auf die linke Seite gewechselt weil ich samt Dreirad auf die Fahrbahn gedrückt wurde. Doch auf der linken Spur werde ich ins Gras geschoben oder die Böschung runter. Die Windstärke nimmt immer noch zu, so dass ich nur noch schieben kann und das nur Zeitweise. Ein Baufahrzeug hält an, drei Männer helfen mir das Rad zu verladen und bringen mich zur nächsten Stadt.

 

Es ist ein Pritschenwagen mit Arbeitsgondel.

 

In Juchitan bedanke ich mich bei den Männern, belade mein Rad und versuche mein Glück aufs Neue. Da jetzt die Straße in südwestlicher Richtung verläuft kommt jetzt der immer noch starke Nordwind von rechts Hinten so dass ich vorsichtig fahren kann.

 

Wieder auf dem Rad

 

Ich bin heil froh als die ersten Häuser der Stadt Tehuantepe auftauchen und ich suche mir eine Unterkunft im Centrum der Stadt.

 

 

Das Hostal " Emilia " hat free Wifi eine Küche und das Zimmer ist hell und hat sogar einen kleinen Balkon von dem ich auf den Markt schauen kann, wo gerade die Kirmes aufgebaut ist.

 

Der Markt

 

Nach einem Stadtbummel beschließe ich, wieder mal einstimmig, den morgigen Tag hier zu verbringen. die Stadt gefällt mir.

 

Der hat die Ruhe weg.

 

Tagesdaten: mit dem Rad, 56 Km / 3:30Std / 708 Höhenmeter

 

 

 

Samstag den 04.01.

Heute schaue ich mir die Stadt an, die mit vollen Namen: Santa Domingo Tehuantepec heißt. Sie war in der vorspanischen Zeit, nach Monte Alban, die wichtigste Stadt der Zapoteken Kultur.

 

Alte Eisenbahntrasse

 

Im frühen 20 Jahrhundert erlebte die Stadt einen Wirtschaftsboom durch den Bau der Trans Isthmus Eisenbahnlinie, die die beiden Ozeane, Atlantik und Pazifik, mit einander verband. Mit 50 Zügen pro Tag war die Linie eine der verkehrsreichsten der Eisenbahngeschichte. Doch nach Fertigstellung des Panamakanal 1914 verlor die Strecke an Bedeutung.

 

Heute befindet sich der Markt auf den Gleisen

 

 

Eine Besonderheit sind die hoch gebauten Motorrad Taxen

 

Der Stadtpalast aus der Boom Zeit wurde auf der Rückseite nie fertig gestellt.

 

Die Kathedrale

 

An der Kathedrale

 

 

Morgen pedale ich nach Salina Cruz und von dort die Küste entlang Richtung Mazunte, ein kleiner Ort mit Traumstrand.

 

 

 

Sonntag den 05.01.

Die Sonne kommt gerade hinter den Hügel hervor und taucht die Landschaft in ein goldgelbes Licht. Ich genieße die frische kühle Luft und die Stille die noch herrscht.

 

 

7:00 Uhr auf der Kirchenuhr

 

Blick auf den Hafen von Salina Cruce

 

Die 17Km bis Salina Cruce hab schnell hinter mir gebracht. Dort biege ich ab auf die Carritera No.200 die bis nach Acapulco führt. Bis Pochutla bleibe ich auf dieser Pista.

 

 

Meist verläuft die Straße im Landesinneren aber auf den Hügeln kann ich einige schöne Ausblicke erhaschen.

 

 

Blick zurück.

 

Die Berge entlang der Straße sind dicht bewaldet und die Bäume leuchten zum Teil in einem zarten hellgrün, denn die neuen Blätter schlagen gerade aus. Ab und zu kann ich auch Kakteenbäume ausmachen. Die Flüsse sind ausgetrocknet oder es fließt nur noch ein Rinnsal zu Tal.

 

 

Es sind gerade 13Uhr 30 als das Dorf " Santiago Astata" auftaucht und ein Schild auf das örtliche Hotel Paris hinweist. Es ist mir aber noch zu früh und so radel ich weiter. Doch dann sage ich zu mir: Walter, wir sind nämlich per Du, mach doch einfach Schluss für heute denn es ist Sonntag und 90 Km sind auch genug. Schon bin ich überredet, wende mein Gefährt und fahre ins Dorf wo ich im Hotel einchecke.

 

Bei einem Spaziergang durchs Dorf schaue ich mir die hübsche Kirche an.

 

Ein netter Señor macht extra für mich in den Vitrinen das Licht an.

 

Tagesdaten: 90 Km / 5:30 Std Fz. / 837 Höhenmeter

 

 

 

Montag den 06.01.  "Auf zu den Traumstränden"

Wolkenlos und 25 Grad so empfängt mich der Montagmorgen. Laut Karte sind es noch 110 Km bis San Pedro Poschutla das müsste ja locker zu schaffen sein, aber es soll anders kommen.

 

 

Die Straße verläuft nur im Landesinneren und das Meer bekomme ich nur zweimal, weit in der Ferne, zusehen. Dafür folgt ein Hügel dem Anderen. Hat man den höchsten Punkt erreicht, führt die Straße direkt wieder runter um gleich die nächste Steigung sich hoch zu winden.

 

Einer der wenigen Flüsse die noch Wasser führen

 

Überall blühen die Bäume

 

Nach der Tee Pause um 10Uhr 45, ich habe gerademal 46 Km geschafft und die Steigungen werden noch extremer. Öfters kleine Pause machen, viel trinken, langärmeliges T-Shirt und Kappe schützen mich vor zu viel Sonne und Flüssigkeitsverlust. Es ist aber eine trockene Hitze, mit der ich viel besser klar komme als mit dem feucht warmen tropischen Klima.

 

Wieder mal oben auf

 

Um 15Uhr 15, bei Tageskilometer 87, mache ich Mittagspause an einer Garküche. Nach eine dreiviertel Stunde habe ich mich gut erholt und nehme die letzten Kilometer unter die Räder. Bis zu den sprichwörtlichen " letzten Metern " geht es Berg auf und ab. Es dämmert schon als ich über die letzte Bergkuppe radel und den Ortseingang von Poschutla ( 155müNN. ) erreiche. Links geht es runter zum Meer nach Puerto Angel, ich fahre rechts Richtung Stadt und nehme das erste Hotel was kommt.

" Denn ich hann de Muur af“

Kein Wunder nach : 111 Km Berg auf Berg ab. Bei 8,5 Stunden pedalen sind 1491 Höhenmeter zusammen gekommen

 

 

 

Dienstag den O7.01.

Gestern Abend habe ich noch meine E-Mails gelesen. Es war auch ein kleines Video von meiner Enkeltochter Emma Johanna dabei, wo ihr beim Essen vor Müdigkeit die Augen zufallen, ich habe schallend gelacht und schon sah die Welt wieder anders aus.

 

Mein Hotel

 

Eine Nobelgarage für mein Rad

 

Großes Zimmer mit gutem Wifi  ( 250,-Peso )

 

Eine Nacht habe ich noch nach gebucht, so kann ich hier mein Rad für die anstehende Bergetappe umrüsten, Einkäufe erledigen und meine Hausaufgaben im Internet erledigen.

 

Sattelstrebe gebrochen

 

Die Sattelstrebe die gestern hinter der Halterung abgebrochen ist, kann erst mal so bleiben. Ich schiebe den Sattel 1cm nach vorne so dass die Bruchstelle in der Halterung sitzt.

Morgen Früh, nach dem ich Martha zum Geburtstag gratuliert habe fahre ich runter zum Strand und suche mir eine schöne Bleibe für 2-3 Tage.

 

 

 

Mittwoch den 08.01.

Kurz vor Mittag verlasse ich Pochutla und fahre Richtung Strand. Die schmale Straße steigt erst noch mal vier Kilometer an um bei 223müNN, in zahlreichen Serpentinen, zum Fischerdorf Puerto Angel zu führen.

 

Erster Blick auf die Bucht

 

Hier gehört der Strand noch den Fischern

 

Nach einer Weile suchen und eine Runde und durchs Dorf radeln, finde ich mit der Villa Serena Florencia genau das Passende für mich.

 

Mein zu Hause für die nächsten drei Tage.

 

In dem von einer italienischen Einwanderfamilie geführten Hotel und Gaststätte fühle ich mich direkt wohl. Die typisch italienische Speisekarte, mit vielen Pasta Gerichten versprich auch nur Gutes.

Beim ersten Spaziergang durchs Dorf gibt es schon einiges zu beobachten.

 

Der Fang von heute wird verladen.

 

Das neue Schrankwandmodell von Interkiste

 

Am späten Nachmittag setze ich mich an den Strand wo ich den Fischern zuschaue wie sie die Boote für morgen früh klar machen.

 

 

Ein paar Fischer sitzen bei ihrem Boot und schwatzen über Gott und die Welt

 

Ach nein Frauen schwatzen ja, Männer diskutieren. Sonst höre ich nur das Zwitschern der Vögel, die den Tag verabschieden und das Rauschen der Wellen die vom Pazifik in die kleine Bucht rollen.

 

 

 

 

09.01. + 10.01. Urlaub vom Urlaub

Zwei Tage relaxen, Körper und Geist brauchen ihre Auszeiten und so beschränke ich mich darauf Andern bei der Arbeit zu zusehen.

 

Die Tortilla - Bäckerin

 

Oder der gut gelaunten Kassiererin im Supermarkt

 

Puerto Angel lebt vom Fischfang. Das sieht man schon auf den ersten Blick wenn man zum Strand in der kleinen Bucht kommt.

 

Bootparade

 

Nachmittags kommen die Fischerboote zurück und fahren mit voller Kraft auf den Strand zu. Im letzten Moment, das Boot ist schon halb aus dem Wasser, wird der Außenborder hoch gerissen, das Boot rutscht noch ein paar Meter auf dem Sandstrand und kommt auf dem Trockenen zu stehen.

 

Der Fang wird entladen, denn der Kühlwagen wartet schon.

 

 

Auf dem Trockenen

 

Die Netze müssen gewartet werden.

 

Heute bin ich zu einer Badebucht gegangen die man über einen schmalen felsigen Weg, an den Klippen entlang, erreicht.

 

 

Schwimmen , die Füße hochlegen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.

 

Am späten Nachmittag genieße ich den vorerst letzten Sonnenuntergang am Meer.

 

 

 

Samstag den 11.01.

Um mir die drei anderen Dörfer anzuschauen radel ich westwärts die Küste entlang.

 

 

Den Strand von Zipolite erreiche ich schon nach drei Kilometer. Der Strand ist sehr schön aber man sollte hier besser nicht schwimmen. Hier gibt es gefährliche Strömungen so das Jahr für Jahr mehrere Menschen ertrinken. Kein Einheimischer setzt hier einen Fuß ins Wasser.

 

Pinselkrokodil

 

       

 

Die nächsten beiden Orte Agustinello und Mazunte sind reine Touristenorte und nichts für mich.

Nun knickt die Straße ab nach Norden und bald habe ich die Hauptstraße No. 200 erreicht. Dort treffe ich auf einen Reiseradler aus den USA der für ein paar Tage in Zipolite sein Quartier aufgeschlagen hat.

Jetzt sind es nur noch 13 km bis nach Pochutla wo ich wieder im Hotel " Los Portales " das gleiche Zimmer bekomme, wie vor sechs Tagen.

 

Am Fuß der blauen Berge

 

Morgenfrüh beginne ich die Etappe hoch auf die Sierra Madre del Sur und weiter nach Oaxaca.

Tagesdaten: 33 Km / 3Std. Fz. / 488Höhenmeter

 

 

 

Sonntag den 12.01.

Der Aufstieg auf die Sierra Madre del Sur

Mit einer leisen Vorahnung was auf mich zukommen wird, bin ich schon im Morgengrauen um 6Uhr20 auf der Carretera No. 175 unterwegs. Wie immer bei Bergetappen habe ich meine hohen Radschuhe an. Der Fuß sitzt fest im Schuh und hat dadurch eine bessere Kraftübertragung auf das Pedal.

 

Erster Blick zurück aus 400 m Höhe.

 

Kurz hinter dem Ort Candelaria mache ich meine Tee Pause. Es stehen auch schon 3Stunden10 Minuten Fahrzeit auf dem Tacho und die Kalorien vom Frühstück sind verbraucht.

 

Zweiter Blick zurück aus 1020 m Höhe.

 

Das Wetter ist schön und der dichte tropische Wald spendet meist kühlenden Schatten. Kurz nach 13Uhr mache ich Mittagspause in einem kleinen Restaurant mit einem schönen Ausblick. Nach dem ich ein große Omelette verdrückt habe, bestelle ich mir einen Bohnenkaffe der wieder alle Lebensgeister in mir weckt. Die Kaffeebohnen wachsen hier oben also frischer geht nicht.

 

Dritter Blick zurück aus 1535 m Höhe.

 

 

Das ist auch gleichzeitig der Pass ins nächste Hochtal, wo bei die Straße runter zu einer Brücke verläuft, was auch der tiefste Punkt 1385 m ist. Kurz drauf sehe ich rechts einen Kiosk und links der Straße ein Wohnhaus. Der Platz hier ist genau richtig zum Zelten, denn es ist auch schon 16:00 Uhr. Ich frag im Kiosk nach, kein Problem. Einen Stuhl leihe ich mir dort noch aus, den Luxus gönne ich mir heute, kaufe 3Liter Wasser und zwei Büchsen Cerveza ein. Am nahe gelegenen Bach und von der Straße nicht einsehbar baue ich das Zelt auf.

 

 

Zum Abendessen koche ich Reis mit Gemüse, einen Teil bekommt der Hund, der sich zu mir gesellt hat. Ich schaffe so es grade noch am Bach mich und das Geschirr zu waschen, bevor die Dunkelheit herein bricht. Ich verkrieche mich ins Zelt, mein Wachhund hat sich schon vor meinem Schlafzimmer zusammen gerollt.

Tagesdaten: 62Km / 7Std. Fz. / 1865 Höhenmeter

 

 

 

Montag den 13.01.

Es beginnt zu Dämmern als ich das Kaffeewasser aufsetze und das Müsli zubereite. Der Hund bekommt ein paar Kekse weil er gut auf mich aufgepasst hat. Um 8Uhr 30 habe ich alles verstaut, das Rad ist beladen und es kann losgehen, nur noch den Stuhl zum Kiosk zurück bringen. Sozusagen mein zweiter Stuhlgang heute Morgen.

 

Ich glaube rechts die Vier kommen aus dem gleichen Nest

 

Die Kinder gehen gerade zur Schule und da es direkt wieder mächtig hoch geht schaffen sie es ein Stück neben mir herzu laufen.

 

Am Straßenrand sind ab und zu kleine Läden die Obst Getränke aber auch Benzin verkaufen, wo auch meist ein Bano ( WC ) ist.

 

Nach 16 Km steil hoch, 2:40 Std Fahrzeit, habe ich schon 920 Höhenmetern in den Beinen und die Verbrennungsmaschine braucht Nachschub. Nach der Pause geht es weiter auf der Serpentinenstraße, die sich jetzt den mit Kiefern bewachsenen Berghang hoch windet, vorbei an einem Wasserfall und die erste Passhöhe ist bei 2415müNN erreicht. Von hier aus kann ich in der Ferne den Ort San Miguel, mein Tagesziel, ausmachen. Zwischen mir und der Stadt liegt aber noch ein Tal. Also geht es erst 200 Meter runter um dann direkt wieder hoch zum Ort anzusteigen. Mein Höhenmesser zeigt 2585m üNN an als ich vor der Kirche stehe und ein paar Panorama Aufnahmen mache, den die Aussicht von hier Oben ist einfach überwältigend.

 

Grandioser Ausblick

 

ich kann es selber kaum glauben dass ich da hoch bin.

 

Hier, neben der Kirche, bekomme ich auch ein einfaches Zimmer ohne Bad. Mein Rad kommt oben in die Garage, das Zimmer liegt zwei Stockwerke tiefer, denn das Haus ist am Steilhang gebaut. Das Zelt das ich direkt bei Ankunft um 15Uhr zum Trocknen ausgebreitet habe, kann ich jetzt wieder verpacken.

Tagesdaten: 30 Km lange Kilometer, 4:45 Stunden harte Kurbelarbeit und 1482 Höhenmeter lassen erahnen wie steil es war.

 

 

 

Dienstag den 14.01.

Heute hat mein Lieblingssohn " INGO WILHELM " Geburtstag.

Er hat auf dem Geburtstag meines Vaters Wilhelm Leppers und meinem Stammwirt Wilhelm Cornelißen, im Dülkener- Krankenhaus, das Licht der Welt erblickt. " Das kann auch nicht Jeder“

 

Gestern Abend als ich vom Essen zurück zu meinem Zimmer ging, sah man die Hand vor Augen nicht mehr so nebelig war es. Zwei Stunden später war der Spuk vorbei und es wurde eine sternenklare Nacht. Dem entsprechend schön zu beobachten war dann der Sonnenaufgang um 6Uhr 30.

 

Sonnenaufgang hoch oben in den Bergen der Sierra Madre

 

Die überdachte Plaza vor der Kirche, mit Bürgermeisteramt, Polizei und Basketballspielfeld

 

Blick zurück auf die Kirche von San Miguel

 

Es geht noch mal hoch bis ich auf 2775 m über Sea Level, bis sich die Straße endlich zu Tal neigt. Die Abfahrt ist lausig kalt darum habe ich fünf T-Shirts übereinander angezogen, ein Buff um den Hals, eins über Kopf und Ohren und noch meine Kappe auf.

 

 

Von nun an geht’s Berg ab

 

Fantastische Berglandschaften wie ich sie liebe lassen die Anstrengungen schnell verblassen.

 

Blick runter auf die Hochebene und die Stadt Miahuatlan

 

 

 

Rasante 20 Km Abfahrt bis ich um die Mittagszeit die Stadt, die auf 1562müNN liegt erreiche. Kurz hinter Ortsausgang mache ich meine Tee Pause. Erst mal umziehen ärmelloses T-Shirt an und die hohen Radschuhe tausche ich gegen die Radsandalen. Jetzt es kann weiter gehen.

 

Verdorrtes Gras und kale Hügel

 

 

Die Landschaft hat sich total verändert. Vor zwei Stunden bin ich noch bei 15 Grad durch dichten Kiefernwald geradelt, jetzt pedale ich bei 30 Grad über eine knochentrockene Hügellandschaft, wo ohne Bewässerung nur noch Kakteen und Agaven wachsen.

 

Ortseingang von Ejutla

 

Um 15:00 Uhr komme ich in den Ort Ejutla hier gibt es ein Zimmer mit Bad für mich. Morgen habe ich noch knappe 70 Km bis nach Oaxaca das dürfte locke zu schaffen sein, wenn nichts dazwischen kommt.

Tagesdaten: 88 Km / 6 Std Kurbelzeit / 824 Höhenmeter

 

 

 

Mittwoch den 15.01.

Um Sieben Uhr bin ich schon wieder mit meinem Dreirad auf der Landstraße No.175 unterwegs. Es ist lausig kalt und so trete ich mächtig in die Pedale um auf Betriebstemperaturen zu kommen.

 

Die Sonne klettert langsam über die Berge und strahlt schon die gegenüber liegenden Hügel an.

 

Lange Schatten am Morgen

 

Bis 7Uhr 45 muss ich mich gedulden, dann erreichen die wärmenden Sonnenstrahlen auch mich.

 

Was macht der Bulle auf dem Dach

 

Hinter der Ortschaft Ocotlan kommt eine steife Brise von den Hügeln herab mir entgegen.

 

Da muss ich noch rüber

 

Großraum Oaxaca

 

Von der der Kuppe des Berges kann ich aus 1677müNN in der Ferne Oaxaca ausmachen. Nach der kühlen Abfahrt und ca.15 Km vor dem Ziel, suche ich mir einen sonnigen und windgeschützten Pausenplatz aus, genau gegenüber dem Motel " Marilyn Monroe.“

 

 

Zwei Bilder vom gleichen Motiv, welch ein Unterschied.

 

In einigen E-Mails kam auch die Frage, welche Kamera ich habe die so tolle Fotos macht. Die Power Shot G12 von Canon kann ich nur empfehlen. Sie ist " Die Reisekamera " schlecht hin und hat mich in den fast drei Jahren, die ich unterwegs bin, nicht im Stich gelassen. Doch der Fotograf, der auf den Auslöser drückt muss schon auch noch was dazu tun, in punkto Bildgestaltung und Motivauswahl.

 

Mein Zuhause für die nächsten vier Tage

 

Die letzten Kilometer bis ins Centrum von Oacaca sind schnell runter gespult. Das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten ist hier groß und für jeden Geldbeutel ist was zu bekommen. Nach dem ich mit Ingo geskypt habe, ihm die Tagesberichte und GPX- Daten geschickt habe, gehe ich in die nahe gelegene Markthalle einkaufen, die den Basaren im Orient in nichts nach steht.

 

 

 

In der Stadt und seiner Umgebung, gibt es einige Sehenswürdigkeiten, so dass man gar nicht weiß was man sich zuerst anschauen soll. Morgen fange ich mit der Zermonialstätte der ehemaligen Hauptstadt der Zapoteken " "Monte Alban " an.

Tagesdaten: 66 Km / 5 Std. Fz. / 595 Höhenmeter

 

 

 

Donnerstag den 16.01.

Erster Besichtigungstag in Oaxaca.

Diesmal habe ich zwei klassische Tagestouren gebucht. Das heutige Programm besteht aus: Besichtigung von Monte Alban, einen Besuch einer Kunsthandwerkstatt (Artesanias de Madera), Mittagessen, Besichtigung eines historischen Dominikaner Klosters und der Potteria von Donna Rosa.

 

 

Monte Alban ( der weiße Berg )

 

Die Handelsstraßen von Mesoamerika, dem heutigen Mexico und Zentralamerika führten schon lange durch das Hochtal von Oaxaca, das ein wichtiger Knotenpunkt war. Wegen der strategischen Lage errichteten die alten Zapoteken hier ihre Hauptstadt. Die Stadt wurde auf einem abgeflachten Berg in 2000 müNN. Höhe errichtet und war auch so leicht zu verteidigen. Man datiert die Entstehung auf 500 Jahre vor Chr. Auch wegen der Lage und der spektakulären Rundumsicht, ist Monte Alban heute eine der eindrucksvollsten archäologischen Stätten Mexicos. Mehr Infos im www.

 

Auch heute ist mir die Auswahl der Fotos schwer gefallen bei der Menge der Bilder.

 

Blick von der Südterrasse

 

Blick von der Südterrasse nach links

 

 

                  

Guterhaltene Stehlen

 

Pyramide am Nordplato

 

Ein eindrucksvoller Blick Richtung Südterrasse deren Pyramide man nicht besteigen darf.

 

Pyramide und im Tal sieht man die Häuser von Oaxaca

 

Gut behütet sollte man sein den hier bekommt man die Sonne aus erster Hand ab.

 

Mit dem Kleinbus geht es nun über eine holprige Piste zu einem Kunsthandwerker der aus Holz und dem Kopal Baumharz, die für Oaxaca typischen bunten, fantasiereichen Figuren und Objekte herstellt, die dann von Hand bemalt werden.

 

 

Schnitzen mit der Machete will gekonnt sein.

 

Für das bemalen braucht man ein gutes Auge und eine ruhige Hand.

 

Es ist auch schon fast 14:00 Uhr als der Bus uns an einer Gaststätte absetzt, die ein Büffet mit Spezialitäten aus der Region hergerichtet haben.

 

 

Der Wirt ist mir direkt sympathisch denn er kommt uns schon mit einer Flasche Metzcal entgegen. Wer möchte bekommt einen Agavenbrand, zur Begrüßung eingeschüttet. Der Reiseführer erklärt mir die Spezialitäten am Büffet. Alles zu probieren schaffe ich nicht, aber es schmeckt mir hervorragend. Der Wirt erzählt mir beim Nachschenken des Metzcal, dass er mal vor Jahren in Frankfurt und Heidelberg war. Der Mann des Spanischen Ehepaars, welches neben mir sitzt, hat auch schon den vierten Schnaps gekippt und wird immer fröhlicher. Die Mine der Ehefrau verfinstert sich zusehends.

 

 

 

Anschließend nach kurzer Fahrt erreichen wir das historische Dominikaner Kloster. Die Kirche blieb unvollendet  weil die Bauarbeiten 1560 eingestellt wurden und hat deshalb kein Dach,

 

Säulengang

 

Zum Abschluss des Tages geht es zur Töpferwerkstatt der Donna Rosa nach San Bartolo Coyotepel.

 

Bilder von Donna Rosa Echt Mateo de Nieto ( der volle Name ) die 1980 mit 80 Jahren verstarb.

 

Sie ist die Erfinderin einer Technik des lokalen Keramik Typ Barro Nergro, der schwarz glänzend aus dem Brand kommt. Der Ton wird, bevor er ganz trocken ist, mit einem Quarzstein poliert.

 

 

An der Wand hängen etliche Fotos von Filmstars und Politgrößen die schon hier waren. Von Rockefeller über Generalissimo Tito bis Jimmy Carter und Wolfgang Thierse.

 

 

Die Tochter führt jetzt die Tradition ihrer Mutter fort.

 

Es war ein war ein erlebnisreicher Tag heute. Morgen wartet schon ein weiteres Highlight auf mich.

 

 

 

Zweiter Besichtigungstag in Oaxaca

Heute steht auf dem Programm: Fahrt zum Abol del Tula, Besichtigung einer traditionellen Weberei und einer Mezcala Brennerei, zu den Ruinas nach Mila und zum Schluss zu den versteinerten Wasserfällen " Hieve el Agua "

Der Kleinbus ist pünktlich und es geht nach Osten ins Tiacobulatal. Neben mir sitzen die beiden sympathischen Mädels: Marlene und Melanie aus Marseille, die eine Rundreise durch Mexico machen.

 

 

Zehn Kilometer östlich von Oaxaca liegt das kleine Dorf Tule das viele Besucher anzieht. Der Grund dafür ist der " Arbol del Tule " der angeblich größte lebende Baum der Welt. Unumstritten ist jedoch dass die Montezuma - Zypresse der dickste Baum der Welt ist.

 

Ein Gigant

 

Die Daten des Riesen

 

Ein Besuch einer Weberei ist sehr interessant. Die Webkunst und die traditionellen Muster gehen zurück auf die Vorkolonialzeit.

 

 

Heute wird auch wieder die Wolle mit Naturfarben behandelt, die aus Indigo, Pflanzen, Blüten, Moos und der aus Cochenille Schildlaus gewonnen wird.

 

 

 

Als Nächstes werden die Geschmacksnerven gefordert als bei einem Besuch einer Mezcalbrennerei die verschiedenen Sorten des aromatischen Schnaps probiert werden wollen. Die Herstellung des aus Agaven gebrannten Schnaps wir anschaulich erklärt.

 

Das zermalen der Agavenherzen

 

Probieren geht über Studieren

 

 

Anschließend geht die Fahrt zum 46 Km von Oaxaca entfernt liegende Dorf Mila. Die Zapotekenruinen vor Ort warte mit gut erhaltenen geometrischen Klinkerornamenten auf, die in Mexiko ihres Gleichen suchen.

 

 

Nach dem wir uns an einem Büffet gelabt und gestärkt haben geht es hoch in die Berge.

 

Hier hat die Natur etwas Einmaliges geschaffen, was man hier auch als die gefrorenen Wasserfälle bezeichnet.

 

" Hieve el Agua" was kochendes Wasser bedeutet, ist aber kaltes mineralhaltiges Wasser, dass hier seit ewigen Zeiten aus dem Berg kommt und über die Abbruchkante der Felsen läuft und so Mineralformationen geschaffen hat die an eine gefrorenen Wasserfall erinnern.

 

Von der Quelle zum künstlichen Pool

 

Naturpool mit Blick über die Abbruchkante in die Berge

 

 

Von der Natur erschaffen

 

Wohl einmalig auf der Welt

 

Ein schmaler Weg führt zum nächsten Wasserfall den ich mir noch ansehe.

 

 

Oben auf dem Wasserfall

 

Hier sind kleine Pools

 

Hier schimmern die abgelagerten Mineralien wie Gold in der Nachmittagssonne.

 

Eine Stunde Zeit hier oben ist einfach zu wenig. Hier wird einfach zu viel in ein Tagesprogramm gepackt.

Voll mit neuen Eindrücken und Bildern im Kopf, (und in der Kamera) geht die Fahrt zurück nach Oaxaca, das wir kurz vor 19:00 Uhr erreichen.

 

 

 

Samstag den 18.01.

Nach dem Frühstück suche ich die Fotos von Gestern aus, verfasse den Text und schick alles an Ingo.

Nach den zwei Besichtigungstagen ist nun erst mal Ruhe und Entspannung angesagt. Ich schlendere ziellos durch die Straßen und über baumbestandene Plätze, lausche den Klängen der Straßenmusikanten und beobachte das Geschehen um mich herum. Besuche Kirchen, Märkte und lasse mich verzaubern vom Flair dieser einzigartigen Stadt. Eigentlich bin ich nicht so der Stadtmensch, wie ihr ja wisst, und wollte morgen weiter fahren aber ich habe spontan und einstimmig beschlossen noch einen Tag länger zu bleiben.

 

BILDER EINER STADT

 

Zocalo der zentrale Platz in der Altstadt

 

Straßenmusikanten die von Lokal zu Lokal ziehen.

 

Portal der Kathedrale

 

Die Orgel der Kathedrale

 

Eine Zapotekin

 

Die Señora bietet Heuschrecken in fünf verschiedenen Geschmacksrichtungen an.

 

 

 

Sonntag den 19.01.

Letzter Tag in Oaxaca.

Oaxaca de Juarez, das am Treffpunkt dreier Täler lieg, trägt den Beinamen zu Ehren des mexikanischen Nationalheld " Benito Juarez " (1806 - 1872) der 60 Km nordöstlich von Oaxaca geboren wurde. Heute tragen unzählige Straßen, Städte, Schulen und sogar Gebirge seinen Namen.

Sein berühmtes Motto: ZWISCHEN EINZELPERSONEN WIE AUCH NATIONEN BEDEUTET RESPEKT GEGENÜBER ANDERE FRIEDEN.

Auch heute streune ich durch die Stadt und kann mich gar nicht satt sehen.

 

 

Die jungen Damen haben einen schlimmen Hautausschlag

 

Iglesias Santo Domingo del Guzman

 

Eine von 23 Kirchen und Klöstern hier in Oaxaca. 14 Museen beherbergt die Stadt in ihren Mauern und 7 Mercados ( Überdachte Märkte )die mich magisch anziehen.

 

 

 

Der Abschied von der Stadt fällt mir schwer, aber hier kann man auch einen Monat verbringen und hat noch nicht alles gesehen.

 

 

Morgen geht es weiter mein nächstes Ziel ist die Stadt Cholula, die am Fuße zweier Vulkane liegt. Der Popocatepetl 5465müNN noch aktiv und der Itztaccihuatl 5230müNN. Zwischen den beiden Vulkanen verläuft eine Passstraße auf 3700 m von der man, wenn das Wetter mitspielt, eine tolle Sicht auf die Vulkane hat.

 

 

 

Montag den 20.01. Start der Etappe nach Cholula

Auch heute Morgen ist es kalt, doch mit Wollsocken in den Sandalen und Weste über dem langarmigen T-Shirt lässt es sich aushalten. Nach 15 Km habe ich den Stadtverkehr hinter mir und fahre, mangels Alternative, auf der Autobahn. Ab Huitzo nehme ich die Schnellstraße 135 D mit Seitenstreifen, die sicheres Fahren ermöglicht. Die Carretera liegt wie ein graues Band auf der Hügellandschaft und nähert sich, langsam aber sicher, der 2000er Marke.

 

Die Straße hat mich wieder

 

Das nächste Tal liegt vor mir

 

Erst nach der Tee Pause, so gegen 11:00 Uhr kann ich Socken und Weste wieder einpacken. Bei der Ortschaft Nochixtlan wechsel ich nun auf die Landstraße Nr. 190 wo ich kurz nach 15:00 Uhr in einem kleinen Restaurant Mittagpause mache.

Für den kleinen Hunger bestelle ich mir: eine Suppe, ein Reisgericht mit Gemüse und Fleisch und für den Durst ein Bier und ein Limo mit denen ich mir ein Radler mixe. Das Ganze für 45,- Peso ( 1,-€ = 17,- Peso ) Auf dem Land ist das Essen und Trinken Spott billig.

 

Das Tagesziel kommt in Sicht

 

Die mächtige Klosteranlage, aus hellem Sandstein erbaut wird von der Sonne angestrahlt und ist schon Kilometer weit vorher zusehen.

 

Der frisch restaurierte " Templo Santo Domingo " von Yanhuitlan.

 

Die alte Mixtekensiedlung liegt auf 2161müNN. Das Hotel der Stadt befindet sich direkt am Klostergelände. Von der Bauart könnte es früher mal ein Teil der Anlage gewesen sein.

 

Tagesdaten: 96 Km / 8 Std. Kurbelarbeit / 1460 Höhenmeter

 

 

 

Dienstag den 21.01.

Hinter mir die aufgehende Sonne und vor mir der abnehmende Mond so pedale ich zur Stadt hinaus. Im Kaltstart geht es direkt hoch auf 2481m. Gut das ich heute Morgen genügend hochwertigen Brennstoff nachgefüllt habe, die da wären: Haferflocken, Rosinen, Nüsse, Schokolade, Banane, Mandarinen und Joghurt. Dazu noch zwei Dinge, ohne die gar nichts läuft „ Motivation und Willenskraft ".

 

Schöner Blick zurück ins Tal

 

Eine 240 Höhenmeter Abfahrt bringt mich in den Ort Tamazulapan, wo ich mich in der Sonne während der Pause aufwärme.

 

Pause an der Iglesia von Tamazulapan

 

                

Ein seltener Name hier                                                 Das Tagesziel kommt näher

 

Kakteenlandschaft

 

Das Dreirad

 

Wieder mal oben auf.

 

13 Kilometer vor Huajuapan de Leon, und bei 1980 m rolle ich runter in die Stadt, die auf 1594 müNN liegt.

 

Ein Autohaus  Bonn, habe ich mich verfahren? aber wo ist der Rhein ?

 

Beim Chinesen mache ich Mittagspause " denn isch hann Honner bis onger bei Ärm ".

Nach dem ich das nötigste im Supermarkt eingekauft habe, brauche ich nicht lange suchen und ich habe ein Zimmer für die Nacht.

Tagesdaten: 82 Km / 6:10 Std. im Sattel / 1012 m geklettert.

 

 

 

Mittwoch den 22.01 Heute feiert meine Lieblingskusine Hannelore aus Innsbruck, meiner zweiten Heimat, Geburtstag.

Um 7Uhr20 schalte ich das Navi ein, das mich durch die Innenstadt lotst, bis ich wieder auf der Str. No. 190 bin. Nach eineinhalb Stunden habe ich mich hoch auf 1935 müNN gekurbelt.

 

Noch liegt Dunst über dem Tal von Huajuapan

 

Oaxaca ade, nun schaue ich mir den Bundesstaat Puebla an.

 

Die Straße ist ab der Grenze in einem Top Zustand. Jetzt erinnere ich mich daran, was ich im Internet gelesen habe, Oaxaca zählt zu den ärmsten Bundesstaaten Mexico.

 

Sehr abwechslungsreich ist jetzt die Landschaft.

 

Nun komme ich in eine Gegend wo riesige Baumkakteen wachsen. Manche sind so groß, dass sie es mit einem normalen Baum in Mitteleuropa aufnehmen können.

 

 

Bei Tageskilometer 50 sehe ich mein Etappen Ziel in der Ferne. Die beiden Vulkane: der Popocatepetl mit 5465 m und der kleinere Itztaccihuatl mit 5230 m, die beide eine Wolkenkrone tragen. Morgen bekomme ich bestimmt bessere Bilder von den Beiden.

 

Noch gut 120 km sind es noch bis Cholula das am Fuße der beiden Riesen liegt.

 

In der kleinen Ortschaft Tehuitzingo endet um 17:00 Uhr die Tagestour und ich habe sogar die Wahl zwischen drei Herbergen. Das unweit der Kirche, und genau gegen über dem Markt, gelegene Hotel Gutiezzez, ist das Richtige für mich. Das Zimmer mit Bad für 180,- Peso die Nacht, da kann man nicht meckern. Sogar heißes Wasser kommt aus der Dusche, welch ein Luxus, aber ganz schön angenehm nach so einem Tagesritt.

 

Die kleine hübsche Kirche von Tehuitzingo

 

Tagesdaten: 107Km / 7:20 Stunden Fz. / 1217 Höhenmeter

 

 

 

Donnerstag den 23.01

Auch heute bin ich früher auf der Straße als die Sonne. Vom ersten Kilometer an sammele ich Höhenmeter. Bei der heutigen abwechslungsreichen und nie langweiligen Strecke fällt das kurbeln leicht.

 

Kakteen im morgendlichen Licht

 

Radbaum

 

Ein schönes Exemplar, aber noch lange nicht der größte Kakteenbaum den ich gesehen habe, nur der stand nahe an der Straße.

 

Oben links über den Sattel muss ich rüber

 

Kurz vor der Passhöhe, auf 1500m, noch einen Blick zurück.

 

Trotz ihrer stattlichen Größe können sich die beiden Vulkane gut vor mir verstecken. Erst waren es andere Berge die sie verdeckten und jetzt ist es der Dunst von Mexico City der sie ein hüllt. Nur die weiße Dampfwolke lässt erahnen wo sich der Popokatetepl sich erhebt.

 

Jetzt geht es auf der gut ausgebauten Straße runter nach Izucar de Matamoros, wo ich Frühstückspause mache. Vor mir habe ich einige mit Brennholz schwer beladene Fahrräder die auf dem Seitenstreifen die Räder laufenlassen. Die Straße No.190 steigt ganz sachte an. Die 1-2% Steigung merkt man kaum und so rolle ich schon um 16:30 durch die hübsche Altstadt von Atlixco.

 

 

 

Wie es sich so eingebürgert hat fahre ich bis ins Centrum und beginne erst hier mit der Zimmersuche. Da sprechen mich vier junge Leute an, von der " Bicitlan Colectiva Atlico ". ( das ist auch ihre die Facebook Adresse ) Sie bieten mir eine kostenlose Unterkunft an. Normalerweise habe ich nach so einem Radtag gern meine Ruhe, aber ich lass mich mal darauf ein.

 

Wer kann schon bei so hübschen Mädels nein sagen

 

Der Sonor neben mir, hat ein Internet Cafe, das wir als erstes ansteuern und ich meine E-Mails lesen kann. Er besorgt mir Essen und Trinken und hat auch noch Infos über den Passo Cortes, den er selber schon, mit dem Mountainbike gefahren ist. Es ist schon Dunkel, da kommt der Rest der Gruppe im PKW und fährt vor mir her, bis zu einem zurzeit unbewohnten Haus. Nach einer Weile und viel erzählen, verabschieden sie sich von mir und ich rolle im Wohnzimmer meinen Schlafsack aus.

 

 

" Vielen Dank für alles noch mal auf diesem Weg."

Tagesdaten: 106 km / 9:15 Std Fz. / 1401 Höhenmeter

 

 

 

Freitag den 24.01.

Um acht Uhr ziehe ich die Tür des Hauses ins Schloss und mache mich auf den Weg in das ca. 30Km entfernte Cholula.

 

 

Ich lasse es ruhig angehen, schneller geht es sowieso nicht bei einem kräftigen Gegenwind und Berg auf.

 

Der Popocatetepl im Hintergrund

 

Ein Besuch auf einem mexikanischen Friedhof ist eine willkommene Abwechslung denn es herrscht mächtiger Verkehr, so kurz vor dem VW Standort Puebla.

 

Da habe ich die beiden Vulkane endlich malzusammen im Bild.

 

 

Als ich den Schildern folge und von der Carritera No.190 abfahre komme ich zur Kirche San Francisco Akatepec, die ich mir anschaue.

 

 

 

Auch die Kirche Santa Maria Tonanzintla ist erbaut im Indianer Barock  aber da möchte man nicht dass ich Innen fotografiere.

 

" Und noch en Kirk "

 

Um die Mittagszeit bin ich auf der Plaza von Cholula wo ich Jose den Straßenmusikanten treffe.

 

Er war noch zu DDR Zeiten in Berlin, hat er mir erzählt.

 

Auch treffe ich hier einen Touristenführer der sehr gut Deutsch spricht und mir ein günstiges Hotel zeigt. Dort checke ich für zwei Nächte ein.

Tagesdaten: 36 Km / 3:45 Std. / 521 Höhenmeter

 

 

 

Samstag den 25.01. Ruhetag in Cholula

Am Morgen schaue ich mir die Cathedral Virgen de los Remedios an. Erbaut auf den Trümmern der, vom Volumen her, größten Pyramide der Welt. Sie hatte eine Grundfläche von 450 m x 450 m und eine Höhe von ca. 66 Metern.

 

Erbaut auf Trümmern alter Kulturen

 

Archäologen haben einen Gang durch den Hügel getrieben und festgestellt das es in Wirklichkeit mindestens Vier, immer wieder überbaute Pyramiden sind.

 

Es befällt einem ein mulmiges Gefühl wenn man durch den

schier endlos erscheinenden schmalen Gang geht.

 

Von Oben hat man einen schönen Blick auf die Stadt und auf die Vulkane, wenn es nicht so diesig ist, wie heute.

 

klick mich !

zum vergrößern bitte aufs Bild klicken !

 

Wieder in der Stadt schaue ich mir das Kloster San Gabriel an.

 

 

Das Kloster steht wie eine Festung auf dem Platz, wo der Eroberer Hernan Cortes 1519 ein Massaker unter den Bewohnern der Azteken Stadt anrichtete. Insgesamt ca. 3000 Menschen darunter 100 Adelige vielen ihm zum Opfer.

 

San Nikolas eine von 38 Kirchen der Stadt an der Plaza de la Concordia

 

Morgen wird wieder geradelt. Mein Plan: Ich möchte gerne über den Passo Cortes 3600 müNN. von Cholula nach Amecameca ca. 70 Km kurbeln, um von dort nach Mexiko City zu gelangen.

 

 

 

Sonntag den 26.01.

Überquerung des Passo Cortes: Ein paar Jahre vor mir, Anno 1519 hat der Eroberer Hernan Cortes, auch von Cholula den Pass ( 3700müNN ) überquert, der heute seinen Namen trägt. Er verläuft zwischen den beiden Vulkanen Popocatepetl 5465m und Itztaccihuati 5230 müNN.

Die Stadt ist noch ruhig als ich um 6Uhr15 das Hotel verlasse. Die Straße, die zum Pass führt ist leicht zu finden. ( siehe Info hinter Tagesdaten.)

 

Die beiden Vulkane werden von der aufgehenden Sonne angestrahlt.

 

Jörg Gutzmann ist mit dem Sportrad unterwegs und fährt bis Ende der Asphaltstraße, von ihm bekomme ich stimmige Infos über Länge und Höhe des Passes.

 

Der Popocatepetl rückt näher

 

Hier endet die asphaltierte Straße und die Gravel Road beginnt

 

 

Die erste Pause mache ich bei einer Familie die am Pistenrand Tortillas und Getränke anbieten. Ich zeige ihnen meine Familienbilder, das Bild von Emma Johanna hat es ihnen ganz besonders angetan und schon ist das Eis gebrochen.

 

 

Die Piste ist recht gut zu befahren, meist um die 10% Steigung. Ein paar Steilstück und sandige Passagen muss ich schiebend überwinden. Unterwegs kommt mir Carlos entgegen, der den Pass hoch gelaufen ist.

 

 

Hier kann man die Passhöhe förmlich schon riechen

 

" Geschafft " Der Passo Cortes 3700müNN.

 

Hier ziehe ich das verschwitzte T-Shirt aus und warme Kleidung an, für die 23Km Abfahrt nach Amecameca. Eine Gruppe junger Leute spricht mich an und laden mich auf einen Wodka Lemon ein.

 

 

Es folgt eine schöne Abfahrt auf der No.115. Die schmale Bergstraße führt in unzähligen Serpentinen runter nach Amecameca.

 

Von dieser Seite sieht der Vulkan total anders aus

 

Die gleiche Farbe wie mein Rad hat dieser schöne alte Käfer

 

So rolle ich um 17:00 Uhr in die Stadt Amecameca ein und nehme das erste Hotel was mir unter die Augen kommt.

 

Tagesdaten: 70Km / 7Std Fz. / 1594 Höhenmeter.

 

Hier ein paar Daten zur heutigen Etappe wenn Jemand die Strecke fahren möchte. Ich hatte im Netz vergeblich nach Informationen gesucht.

Man fährt vom Centrum Cholula bis auf die 17 Prt. nach Norden, die dann nach Westen abknickt und zur PUE 416 wird. Nach 27,8 Km und auf 2729müNN. endet der Asphalt und die Piste beginnt. Bei Km 37,6 auf 3392m ist eine gute Stelle zum Zelten. ( Grillplatz mit Toiletten und Wasser. ) Eine Kehre höher steht auch eine offene Schutzhütte. Die Passhöhe kommt nach 43,6 Km und liegt bei 3700müNN. Auf der asphaltierten Straße N0. 115 sind es noch 26 Km bis zum Ort Amecameca.

 

 

 

Montag den 27.01.

Nach dem ich mir das Frühstück zubereitet und es in Ruhe auf dem Bett verspeist habe, gehe ich mit dem Laptop runter zur Rezeption wo ich Internetempfang habe. Den Report, die Fotos mit den Tagesdaten von Gestern schicke ich auf die Reise nach Deutschland. Enrique aus Mexico DF. Stadtteil Coyoacan, schicke ich eine Mail, das ich mich melde sobald ich in der Pension B&B bin, die er mir empfohlen hat.

Neun Uhr radel ich los. Meine Beine sind noch müde von der Anstrengung Gestern und so lasse ich es ruhig angehen. Mit dem Garmin habe ich Probleme mit der Eingabe vom Zielpunkt, mal schauen wo es mich hinführt.

 

Noch einen Blick zurück in die Natur, denn vor mir liegt eine der größten Metropolen der Welt.

 

Mexiko Stadt auf Spanisch " Ciudad de Mexico oder Mexico DF gehört zu keinem Bundesstaat, sondern bildet eine eigenen Hauptstadtdistrikt Distrito Federal. Die Stadt hat ca. neun Millionen Einwohner, die in 16 Stadtbezirken leben. Der Ballungsraum den ich schon nach kurzer Fahrt erreiche hat ca. zwanzig Millionen Bewohner.

Nach meiner Tee Pause um 12:00 pedale ich Richtung Zentrum. das Garmin will mich weiter Richtung Norden leiten was aber nicht richtig sein kann. An den Tankstellen gibt es auch keine Stadtpläne zu kaufen so wie daheim, also frage ich mich durch.

Da kommen meine rettenden Engel, in Gestalt von Eduardo, Carlos und Axel auf ihren Fahrrädern daher. Als ich ihnen die Adresse zeige meinten sie, es sind noch ca. 25 km  und bieten sich kurz entschlossen an mich dort hin zu lotsen. Nach eineinhalb Stunden kreuz und quer durch die Stadt und nach dem ich zwischen durch Eduardo Hinterrad geflickt habe, stehen wir um 15Uhr 30 vor der Pension in der Str. Delta 10.

 

Meine rettenden Engel. Von Links Eduardo, Carlos und Axel.

 

Ich bedanke und verabschiede mich bei den Dreien herzlich und werde von Leonora der Besitzerin des B&B begrüßt, beziehe mein Zimmer das in einem Anbau hinter dem Haus liegt.

 

 

Mit Enrique verabrede ich mich für morgen Früh, gehe noch zum Cash-Automat Bares ziehen und nebenan im Supermarkt einkaufen. Zusammen mit einem Sixpack Cerveca lass ich den Tag ausklingen.

 

Tagesdaten : 74 Km / 4:30 Std. Fz. / 261Höhenmeter

 

 

 

Dienstag den 28.01.

Enrique kommt mich um 9Uhr30 abholen um mir seinen Stadtteil Coyoacan zu zeigen. " Ort der Kojoten" bedeutet der Ortsname übersetzt aus der Aztekensprache.

 

Der Kojoten Brunnen im Jardin Centenario

 

Wenn man hier durch die meist noch mit Naturstein gepflasterten Straßen und Gassen geht, vergisst man schnell dass man sich in einer der größten Stadt der Welt befindet.

 

 

Bei vielen Alleen sind die Bäume uralt so dass die Wurzeln den Bürgersteig in eine Buckelpiste verwandelt haben. Es herrscht im Ort eine ruhige und entspannte Atmosphäre wo ich mich gleich wohl fühle. Der Stadtteil ist noch authentisch und noch nicht touristisch zurechtgebogen.

 

Schöne alte Häuser und Kirchen gibt es hier

 

 

Nach dem seine Truppen Tenochtitlan besiegt hatten und in der Stadt kein Stein mehr auf dem Anderen stand, ließ sich Cortes 1521 hier in Coyoacan nieder.

 

Casa de la Malinche. Hier soll der Eroberer Hernan Cortes gewohnt haben.

 

Um die Mittagszeit gehen wir zusammen Essen, was zum Erlebnis wird, wenn man jemanden dabei hat der dir die Speisekarte erklärt, was es ist und wie es zubereitet wird. Den ein oder anderen Tipp, was gut schmeckt, nimmt man gerne an. Wir spazieren noch durch den großen Stadtpark der seinem dichten Baumbestand Schatten spendet und für eine gute Luft sorgt. Morgens trainieren hier die Schüler der städtischen Toreroschule auch wird er von Freizeitsportlern gerne genutzt.

 

Ein Mann wie ein Baum

 

Für morgen Früh haben wir uns verabredet und wollen mit dem Rad in ca. 10 Km entfernte Altstadt, Centro Historico, von Mexico DF fahren.

 

 

 

Mittwoch den 29.01.

Bevor Enrique und ich zum Centro Historico radeln, besuchen wir das Wohnhaus und heutige Museum Leo Trotzki. Der russische Revolutionär, der hier im Exil lebte, wurde am 21.August 1940 in seinem Haus ermordet.

 

 

Radeln gepaart mit Kultur macht hungrig. Enrique weiß wo es die leckersten Tacos der Stadt gibt.

 

 

Es schmeckt uns und gestärkt geht es weiter in Richtung Centrum.

 

Ein Stück radeln wir durch den riesigen Stadtpark der immer gut besucht ist. Über die Prachtstraße, Paseo de la Reforma kommen wir zum Centrum.

 

Im Hintergrund ist noch das Monument mit dem " Angel de la Independencia " zu erkennen.

 

Die Börse

 

Die Kombination moderner Hochhäuser, der Prunkbauten, Musentempel und Gotteshäusern machen den besonderen Reiz der Stadt aus und geben ihr ein ganz besonderes Gesicht.

 

Monomento a la Revolucion

 

Palacio de Bellas Artes

 

Catedral y Sagrario Metropolitano

 

Die Straße trägt mit Recht den Namen Fußgängerzone

 

Wir stehen vor dem Palacio National

 

 

Hier an der Stelle, wo früher eine kleine Insel in mitten des Texcoco See lag, fanden nomadische Indianer den Adler der auf einem Kaktus sitzend eine Schlange verspeist. In einer Weissagung war das der Ort wo sie sich niederlassen und die Stadt Tenochitlan bauen sollten.

Heute bildet Adler, Schlange und Kaktus das zentrale Motiv in der mexikanischen Flagge.

 

 

Nach so viel Geschichte bekommt man Hunger. Enrique organisiert einen sicheren Stellplatz für die Räder und wir nehmen Platz in einem Dach Café mit Blick auf den Templo Mayor. Die Ruinen der großen Pyramide fand man bei Bauarbeiten zur Metro.

 

 

Anschließen pedalen wir auf dem kürzesten Weg zurück. Enrique muss noch etwas arbeiten, er ist freischaffender Schriftsteller und ich muss erst mal die Eindrücke von heute verarbeiten.

 

Morgen schauen wir uns noch zusammen die Ruinenstätte von Teotihucan an.

 

 

Donnerstag den 30.01.

Enrique hat ein Auto mit Fahrer organisiert und holt mich an der Casa de Todos ab. So Früh geht es noch einigermaßen ruhig zu auf Mexico Citys Straßen.

Bevor wir zu den Ruinen fahren besichtigen wir das wichtigste Heiligtum der Mexicos, " Das Gnadenbild der Jungfrau von Guadalupe. " welches auch einer der bedeutendsten Marienwallfahrtsort der Welt ist.

 

Die Basilika der Jungfrau von Guadalupe

 

 

10.000 Sitzplätze hat die Kirche und insgesamt 40.000 Gläubige können hier Platz finden. Somit ist sie auch eine der größten Kirchen der Welt.

 

Die Pforten der Ruinenstätte von Theothucan haben gerade geöffnet und wir sind noch vor den Souvenir Verkäufern auf dem Gelände. Der Komplex in mitten der einst größten Stadt Mesoamerikas befindet sich jetzt ca. 50 Km nordöstlich von Mexico City.

 

Die Sonnenpyramide ist nach der ägyptischen Cheops Pyramide und der Pyramide von Chelula die drittgrößte Pyramide der Welt.

 

Zwei fesche Burschen vor der Sonnenpyramide

 

Anschaulicher Geschichtsunterricht

 

Gottheiten in Stein gemeißelt

 

 

Blick von der Sonnenpyramide zur Mondpyramide

 

 

Für mich der schönste Ausblick, von der Mondpyramide, die am nördlichen Ende der Calzada de los Muertos steht, Richtung Süden mit der alles überragenden Sonnenpyramide.

Wer mehr Infos über den Komplex möchte im www. ist es zu finden.

 

Ich bin geschafft vom den vielen Besichtigungen der letzten Tage.

 

Morgen geht die Reise weiter. Enrique hat sich angeboten, mich durch den dicksten Großstadtdschungel zu begleiten. Wann auch immer der Name Mexico City fällt, werde ich an ihn denken.

Durch ihn hat für mich die Stadt ein Gesicht bekommen.

 

 

 

Freitag den 31.01.

Der letzte Tag in bzw. durch Mexico City.

Nach dem ich mich von Leonore, meiner Gastgeberin verabschiedet habe, mache ich mich auf den Weg zu Enrique. Ich komme gerade mal 500 Meter da werde ich von einem Mexikaner und seinem kleinen Sohn gestoppt die mich mit Obst, Joghurt und einem Erfrischungsgetränk beschenken, einfach so, ist das nicht toll !

Von Enriques Wohnung starten wir gegen Zehn Uhr und pedalen durch die Mega City.

 

 

Die Säule des Engels der Unabhängigkeit

 

Nach schier endlosen 50 Kilometer Großstadtverkehr, wird es etwas ruhiger als wir den Vorort Tepotzotlan erreichen. Die Uhr auf der Plaza zeigt 13:45 Uhr, wir stoppen unsere Räder und genießen den schönen Blick auf die Kirche.

 

 

Ein Ort der zum Verweilen einlädt, mit einer schönen barocken Kirche. In dem daneben liegenden ehemaligen Kloster ist heute ein Museum untergebracht. Es ist Mittagszeit und unsere Mägen knurren.

 

Enrique kennt den Ort und weiß wo man gut essen kann

 

Es sind schon 14 Uhr 30 als wir das Abschiedsfoto machen.

 

Enrique schenkt mir ein Armband als Andenken und er hat ein Buff von mir bekommen. Wir halten Kontakt, dass versprechen wir uns, bevor er die 52 Kilometer nach Coyoacan zurück radelt und ich auf Zimmersuche gehe. In der Posada Don Heladio bekomme ich ein wirklich schönes Zimmer für 200,- Peso.

 

Tagesdaten: 52Km / 3:45 Std. Fz. / 240 Höhenmeter

Morgen beginnt die Etappe in die ca. 600 km entfernte Stadt Zacatecas, ein neuer Monat beginnt und ich fange ein neues Tagebuch an, Buch No 8.

 


hier gehts weiter ----►