August 2015 Namibia
Samstag den 01.08.
Diese Nacht werden wir vom stürmischen Wind, der an unserem Zelt rappelt, geweckt. Walter befestigt die Heringe neu, die sich in dem sandigen Boden gelockert haben.
Wir hoffen dass sich der Wind bis zum Morgen legt und schlafen wieder ein. Aber Satz mit X war wohl nix. Morgens ist der Wind so stark das wir im Zelt Frühstücken. Fragt mich nicht wie Walter das Feuer an seinem Benzinkocher anbekommt, um den Tee für die Pause und den Kaffee aufzuschütten. Er schafft es jedenfalls immer. Nach dem Frühstück wird alles verpackt, was sich bei dem starken Wind auch nicht so einfach gestaltet. Das Zelt muss ja ganz klein gefaltet und eingerollt werden damit es in die Tasche passt. Aber schließlich und endlich stehen wir mit gepackten Rädern auf der Straße und kommen vor lauter Wind fast nicht von der Stelle. Der Wind kommt schräg von vorne und drückt mich immer wieder zurück auf den Schotter. Aber einfach kann ja jeder!
Wir würden gerne eine Mitfahrgelegenheit in Anspruch nehmen, aber es ergibt sich nicht die Gelegenheit. Also geht es eben langsam vorwärts.
Sieht aus wie eine Ritterburg, sind wir nicht in Afrika?
Von weitem sehen wir die Spitzkoppe auch liebevoll das Matterhorn von Namibia benannt.
Nach 54 km kommen wir an den Eingang des Naturgebietes, Damara-Ort Grootspitzkop, eine Ansammlung von Wellblechhütten. Hier können wir uns frische kühle Getränke Kaufen.
Die Kinder freuen sich wenn sie fotografiert werden.
Anschließend geht es 25 km nur runter und der Wind hat sich endlich schlafen gelegt.
So kommen wir doch noch zeitig in Usakos an. Um 16 Uhr genehmigen wir uns im Tree House ein leckeres kaltes Bier. Die Besitzerin leitet auch eine B&B Pension
Sind diese Masken nicht toll? Da sie mannsgroß sind kann ich sie nicht mitbringen. Aber Walter hat schon gesagt, dass er die zuhause nachschnitzen will.
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Tagesdaten: 70 stürmische km, 5:50 Std. im Sattel, 495 m Anstieg
Sonntag den 02.08.2015
Den Radtag heute widmen wir unsere Mutter, die heute 94 Jahre alt wäre.
Auf unser Frühstück müssen wir etwas warten. 8 Uhr war ausgemacht und um 8:05 Uhr kommt die junge Dame. Aber wir sind ja nicht auf der Flucht. Gut gestärkt radeln wir nochmal durch das Städtchen Usakos, kaufen noch ein und sehen uns noch etwas um.
Der Wasserturm ist aus der Gründerzeit.
Der Wind ist wieder so stark, daher würden wir gerne die Lokomotive nehmen. Pesch gehabt, sie fährt in die falsche Richtung.
Wir befinden uns auf dem Kalahari-Highway, der verläuft von der Küste quer durch Namibia und Botswana.
Auch hier wird an der Straße gestorben.
In Karibib überlegen wir ob wir für heute hier Schluß machen oder noch weiterfahren. Da wir beide Lust auf wild campen haben bunkern wir noch Wasservorräte und pedalen um 13:20 Uhr aus der Stadt hinaus.
Die Hügelketten sehen aus als hätten sie ein Leopardenfell übergezogen.
Gegen 16 Uhr finden wir einen guten Zeltplatz. Etwas abseits der Straße unter eine Eisenbahnbrücke durch und schon stehen uns Schlafzimmer, Garage, Küche und WC zur Verfügung. Aber seht selber!
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Tagesdaten: 63 km in 5 Std. Fahrzeit, Anstieg 512m
Montag den 03.08.2015
Wir sind wieder mal vor der Sonne auf. Mittlerweile haben wir schon Routine in den Arbeitsabläufen.
Walter muss noch in seinem Vorderrad Luft nachpumpen und dann können wir um 7:20 Uhr losradeln.
Der Wind ist auch schon wach. Es gibt wieder viel zu sehen unterwegs.
Dies ist der Eingang zum Buschhotel. Sieht klasse aus.
Rechts und links der Straße stehen heute wieder erstaunlich hohe Termitenhügel.
Gipfelstürmerin
Im Wilhelmstal haben wir die Gelegenheit kühle Getränke einzukaufen und wir trinken uns einen Kaffee.
Die Landschaft ist wieder mal ein Gedicht. Die vielen Hügel sind aber auch kräftezehrend.
Die Ortschaft Okahandja erreichen wir schon um 14:10 Uhr und steuern direkt einen Supermarkt an. Ein kaltes Bier müssen wir sofort trinken, weil unsere Kehlen ausgetrocknet sind.
Ein Gästehaus ist schnell gefunden. Hier kann man sich wohlfühlen.
Es ist noch einiges zu tun. Der Kocher und das Geschirr werden wieder gründlich gereinigt. Ein bisschen Wäsche waschen, ein bisschen Körperpflege, Bilder verschicken. Report schreiben und, und, und…..
Als wir gemütlich bei einem Glas Wein auf der Terrasse sitzen, rufen wir noch unseren lieben Freund Helmut van Heinsberg an und gratulieren ihm zum Geburtstag.
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Tagesdaten: 85 km, 5:30 Std. Fahrzeit und 435 m Anstieg
Dienstag den 04.08.2015
Mein letzter Fahrradtag in Namibia beginnt mal wieder mit super Sonnenschein und heute weht noch nicht einmal der Wind. Um 7:40 Uhr fahren wir von Hof des Gasthauses Sylvanette. Hier haben wir uns sehr wohl gefühlt und das Preis- Leistungsverhältnis stimmt. Es gab sogar heute Morgen zum Frühstück Omelette.
Unser Ziel heute ist Windhoek. Da schließt sich der Kreis unserer Rundtour.
Ab dem Ort Karibib hatten wir zum Glück einen gut zwei Meter breiten asphaltierten Seitenstreifen für uns zur Verfügung. Da ließ es sich total entspannt drauf radeln. Heute Morgen als wir aus Okahandja rausfahren müssen wir uns die Fahrbahn wieder mit dem Kraftverkehr teilen. Sehr nervig und auch gefährlich. So manches Mal muss man auf den Schotterseitenstreifen ausweichen weil es zu eng wird.
Hier kommt gerade ein Schwertransporter und die Straße ist kurz gesperrt.
Das häufigste Verkehrsschild was wir gesehen haben war dieses.
Vorsicht Antilope!
Unsere Pause halten wir erst nach 56 km und 3:10 Std. ab. Zuvor sind wir durch eine 15 km lange Baustelle gefahren. Da konnten wir keine Pause einlegen. Hier wird die Autobahn weiter ausgebaut.
Auch wir fahren jetzt über die Autobahn und haben wieder einen breiten Fahrstreifen für uns.
Es läuft gut und so rollen wir um 13 Uhr nach 74 km in Windhoek ein. Walter hat sich gestern eine Adresse im Internet rausgesucht von einem Fahrradgeschäft hier in Windhoek. Dieses Geschäft steuern wir als erstes an. Der Radträumer kauft sich eine neue Radlerhose und eine Radlershorts. Die alten sind jetzt echt verschlissen. Anschließend checken wir in unserem Basishotel Tamboti ein. Wir ziehen uns kurz um und spazieren dann Richtung Innenstadt zum Einkaufen.
Diesen Käfer fanden wir auf unserem Weg in die Stadt.
Vor unserem Zimmer sitzen wir noch draußen und stoßen auf unsere wunderschöne Fahrradtour an.
Morgen gehen wir nochmal in die Stadt um einige Besorgungen zu machen.
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Tagesdaten: 84 km in 5:30 Std. und 555 m Anstieg.
Tourendaten: in 15 Radtagen haben wir 974 km zurück gelegt, davon 465 km Asphalt und 509 km Piste, 82 Std. im Sattel gesessen, 5920 m Anstieg bewältigt, 3 Pausen- und Besichtigungstage eingelegt. Walter hatte an seinem Rad zwei platte Reifen zu flicken. 7x haben wir in Gasthäusern übernachtet, 6x unser Zelt auf dem Campingplatz aufgeschlagen, 4x wild gezeltet und 1x privat übernachtet bei Heribert Kunze in Kleinaub.
Karte der Tour
Mittwoch den 05.08.2015
Den heutigen Vormittag nutzen wir zum Verpacken meines Fahrrades. Die Ausrüstung von Walter muss sortiert und zum Teil gesäubert usw. Danach gehen wir zu Fuß in die Stadt, finden für Walter einen Frisörsalon, bummeln und kaufen noch das ein oder andere Geschenk ein.
Diese junge Dame wollte unbedingt aufs Foto.
Walter hat einen Tipp bekommen, dass wir uns auf jeden Fall „Joe`s Bierhaus“ anschauen sollten.
Der Weg war zwar weit, aber es hat sich gelohnt.
Hier ist abends bestimmt richtig was los.
Auf dem nach Hause Weg sehen wir einige schöne Häuser.
Ja was soll ich noch schreiben? Es war für mich ein wunderschöner Urlaub. Namibia ist schon ein tolles Land.Ich habe sehr viel gesehen und erlebt. Die Menschen, die hier Leben sind ausgesprochen hilfsbereit und freundlich und ich habe mich hier sehr wohl gefühlt. Das Radeln mit Walter hat mir wie immer total viel Spaß gemacht. Wir passen einfach zusammen wie Brüderlein und Schwesterlein.
Danke für die vielen Einträge ins Gästebuch. Bis Bald Eure Gabi
Frei auf Deutsch übersetzt:“ Namibia ist nichts für Weicheier“.
Donnerstag den 06.08.
Leider ist schon wieder ein schöner Radurlaub mit meiner Schwester Gabi zu Ende. Es ist für mich immer etwas ganz besonderes mit ihr zu Radeln.
Nach den Touren durch die Türkei 2011, Australien 2012, Kuba 2013 und Holland 2014, war Namibia die wohl anspruchsvollste Tour, was zum Teil an den schlechten Pisten, aber auch an den extremen Windverhältnissen lag.
Am Nachmittag fährt Olaf, der Sohn unserer Vermieterin, uns zum Flugplatz, wo Heinz aus Südtirol schon auf uns wartet.
Der Abfertigungsschalter ist noch nicht besetzt als wir uns von Gabi verabschieden.
Am Spätnachmittag fahren Heinz und ich zusammen mit Alan und Marina, einem Paar mit deutschen Wurzel das in Australien lebt, zu Joe´s Bierhaus wo man ausgesprochen gut essen kann.
Ein netter Abend
Freitag den 07.08
Nach dem Frühstück schrauben wir das Rad von Heinz zusammen und machen einen Stadtbummel durch Windhoek.
Dabei werden die letzten Besorgungen erledigt.
Die Wolle muss runter
Am Abend kochen wir zusammen und trinken dazu einen Südtiroler Rotwein den Heinz mitgebracht hat.
Morgen geht es wieder auf die Räder Richtung Norden. Der Caprivizipfel, eine schmale Landzunge im Nordosten Namibia`s ca. 500 km lang, reicht bis nach Sambia.
Samstag den 08.08.15
Heute hat Gerda Harpf, eine gute Freundin von Heinz Geburtstag. Natürlich gratuliert auch der Radträumer Walter.
Nach dem wir uns bei unseren Gastgebern vom „Tamboti“ verabschiedet haben (Tamboti ist der Name eines Baumes), verlassen wir Windhoek auf der B1. Die Strecke kenne ich schon auswendig weil ich sie schon zum vierten Mal fahre.
Heinz ersten Kilometer auf Namibias Straßen
Heinz erste Begegnung mit einem wilden Tier
Nach der Tee Pause die wir nach 46 Km einlegen sind es nur noch 31Kilometer bis wir unser Ziel, das Guesthouse Sylvanette in Okahandja erreichen.
Kunsthandwerker am Ortseingang
Erst 13Uhr 30 zeigt die Uhr an, so dass wir einen entspannten Nachmittag entgegen sehen. Unter anderen beschäftigen wir uns mit der weiteren Planung der Radreise.
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Tagesdaten: 77Km / 4 Std. Fahrzeit / 292m Anstieg
Morgen radeln wir weiter auf der B1 bis nach Omatako. Da Anka und Hans Peter, die ich in Lesotho getroffen habe, mich eingeladen haben sie auf ihrer Rinderfarm zu besuchen, geht es Übermorgen weiter auf der Piste 2404 Richtung Osire.
Sonntag den 09.08.15
Heute wird mein Lieblings Schwager Werner, mein Hauptsponsor und Chef der Alten WG, 60 Jahre alt und in den Club der Alten Säcke aufgenommen.
Mit 10 Liter Wasser im Gepäck geht die Fahrt bei leichtem Wind aus Nordost um 8Uhr30 los.
Schöne Landschaften und wolkenloser Himmel gehören in Namibia zum Alltag.
Es ist schon enorm was diese winzigen Termiten für Bauwerke erschaffen.
Der Unfall muss wohl heute Morgen passiert sein denn das trockene Gras qualmt noch.
Die Räder rollen gut und wir kommen zügig voran. Am Nachmittag ca. 3 Kilometer vor dem Abzweig zur Piste 2404 bei 88 Tageskilometer, sehen zu unserer Überraschung ein Hinweisschild auf den Farmcampingplatz „Wewelsburg„.
Der kommt wie gerufen. Jetzt haben wir das Wasser umsonst mit geschleppt aber was soll´s.
Annegret und Hans Jürgen Bahr haben hier eine Rinderfarm und betreiben den Campground. Der Großvater von Annegret ist von Paderborn nach Namibia ausgewandert.
Heute koche ich eine Pasta mit einer aus frischen Zutaten wie Tomaten, Zwiebel, Zucchini, Knoblauch, und Peperoni hergestellten Soße. Dazu ein kaltes Bier „ einfach lecker“
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Tagesdaten: 89Km / 5:15 Std im Sattel / 393m Anstieg
Montag den 10.09.2015
Den Wecker hatte ich auf 5Uhr 30 gestellt doch die Hähne der Farm krähen schon kurz vor Fünf aus Leibeskräften und diesen Wecker kann man nicht abstellen. So gehe ich in den Waschraum um mich frisch zu machen. Frisch ist es auch Draußen, das Thermometer zeigt 4 Grad Plus an. Heißer Kaffee wärmt mich von Innen. Heinz, der gestern schon um 18Uhr 30 in sein Zelt verschwunden war, kann gar nicht so schnell raseln wie ihm kalt ist.
Es sind kurz nach acht Uhr als unsere Räder wieder auf der B1 gegen Nord rollen, doch nach fünf Kilometer verlassen wir die Teerstraße und biegen ab auf die Piste D2404.
Die Erdpiste ist zum größten Teil gut in Schuss so dass zur Pause schon 46Km auf dem Kilometerzähler stehen.
Pause im Schatten eines Kameldorn Baumes.
Nach der Wegbeschreibung die Anka mir per E-Mail geschickt hatte, fahren wir bis zum Abzweig auf die schmale sandige Piste D 2454. Nach einem Kilometer wir der Sand so tief das wir nicht mehr fahren können und nur noch schiebend weiterkommen. Als ich Anka anrufen will damit sie uns abholt, merke ich dass ich wohl gestern mein Guthaben beim Anruf zu Werner Geburtstag aufgebraucht habe.
Bei einem Einheimischen, der gerade mit seinem Auto daher kommt, leihe ich mir das Handy aus und erreiche Anka auch direkt. Sie kommt mit einem Pritschenwagen und bringt uns die letzten 7Km bis zur Burgkellerfarm wo wir um 16:00 Uhr ankommen.
Im schönen Gästehaus werden wir einquartiert und können unsere Schmutzwäsche schon im Waschhaus abgeben, wo sie schon von fleißigen Händen in Empfang genommen wird.
Auf der Terrasse, von der man einen fantastischen Blick ins weite Land hat, sitzen wir bei Kaffee und Kuchen zusammen.
Am Abend als Hans-Peter, der seine Tochter Gesine ins Internat gebracht hat, zurück ist, hat Anka das Abendessen zubereitet. Es ist ein Gedicht und so ein solches schmackhaftes und zartes Rindersteak habe ich noch nicht gegessen.
Unsere Gastgeber Anka und Hans Peter Aakmann-Visher mit Sohn Hauk
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Tagesdaten: 88Km / 5:50 Std Fz. / 79m Anstieg
Dienstag den 11.08.2015
Morgendliche Stimmung auf der Farm
Nach einem guten Frühstück zeigt uns Hans Peter, gelernter Flugzeugmechaniker, jetzt mit Leib und Seele Rinderzüchter, seine Farm. Das Anwesen hat eine Fläche von ca. 8 X 10 Kilometer. Ein Rind braucht hier im Jahr 10-15 Hektar Weideland. Da das Land trocken und das Gras wenig Nährstoffe hat, muss zu gefüttert werden.
Wir fahren zusammen mit Hans Peter zu den Wasserstellen, wo sich die Kühe mit ihren Kälbern im Moment aufhalten. Dort müssen einmal in der Woche die Behälter mit der Lecke aufgefüllt werden.
Die „ Lecke „ Bulle
Auch beschäftigt er einige Köhler die aus abgehackten Büschen, in großen Eisenbehältern Holzkohle herstellen.
Um die Mittagszeit sind wir wieder auf der Farm wo Anka schon mit einem frischen Salat und Frikadellen auf uns wartet. Ein interessanter Vormittag der wie im Flug vergangen ist. „Apropos Flug“ Das absolute Highlight, nach dem super guten und leckeren Essen ist der Flug mit dem Ultra Leicht Flugzeug.
Am späten Nachmittag holt Hans Peter den Flieger aus dem Hangar.
Nach dem er mit Heinz geflogen ist steige ich auf den Sozius
Es ist einfach grandios. Das ist Fliegen pur. Keine störende Hülle um dich Herum, ein wenig wie Motorradfahren durch die Luft wie Hans Peter treffend bemerkt.
Ein Selfie in der Luft
Nach einem Sonnenuntergang in luftiger Höhe geht es heimwärts.
Die Burgkeller Farm von Oben
Hans Peter setzt zur Landung an und parkt gekonnt seinen Flieger vor dem Flugzeugschuppen.
Zum Abschluss dieses fantastischen Tages hat Anka wieder ein tolles Abendessen gezaubert. An diese beiden Tage werden wir uns noch lange und gern erinnern. Danke für eure überaus große Gastfreundschaft.
Mittwoch den 12.08.
Das Frühstück war wiedermal sehr gut. Von Hans Peter haben wir uns schon verabschiedet denn er muss in den Bauernladen wo seine Arbeiter heute Morgen einkaufen können.
Anka bringt uns mit dem Pritschenwagen bis zur Brücke über den Omatako wo wir die Räder beladen und uns von ihr verabschieden. Ich kenne die Beiden erst zwei Tage und doch habe das Gefühl,
mich von alten Freunden zu verabschieden.
8Uhr 30 radeln wir auf der C30 Schnur gerade aus Richtung Nordost.
Gestern aus der Luft betrachtet So sieht es am Boden aus
Eine Warzenschwein Familie
Nach 59km mündet die Gravel Road in die asphaltierte C22 auf der wir dann nach 19 Km zur B1 gelangen.
Kurz vor unserem Tagesziel Otjiwarango bricht die obere Gelenkhalterung vom Anhänger die ich aber wieder reparieren kann. Im Ort kaufen wir noch das Nötigste ein und fahren zum Campingplatz den ich auch schon mit Gabi genutzt habe. Dort nehmen wir ein Zimmer denn es ist schon stockdunkel als wir dort ankommen.
Wir kochen uns was Gutes trinken ein kühles Bier dazu. Als ich anschließend noch ins Internet will merke ich dass der Stik nicht in der Fototasche ist. Den habe ich wohl auf der Farm liegengelassen.
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Tagesdaten: 108 Km / 7:00 Std. Fz./ 416m Anstieg
Donnerstag den 13.06.
Als erstes repariere ich den Anhänger weil das Provisorium von Gestern nicht gehalten hat. In der Stadt kaufe ich im MTC Shop einen neuen Internet Stik. So kommt es das wir erst um 9Uhr 30 aufbrechen zum 120 Km entfernten Ort Otavi.
Das wäre eine schöne Bleibe für uns eineinhalb Tiroler gewesen aber leider war geschlossen.
Also kurbeln wir weiter mit Unterstützung von einem kräftigen Rückenwind. Zwei Kilometer vor unserm Ziel kommt die Khorab Lodge mit Campingplatz wo wir den Radtag beenden. Da der Camp Ground aus gebucht ist können wir vor dem Bungalow No.7 Zelten und dort auch die Dusche und das WC benutzen.
Die Zelte lassen wir verpackt und nach einem guten Abendessen im Restaurant, schlafen neben den Betten auf dem Boden.
Tagesdaten: 118 Km / 5:40 Std Fz. / 200m Anstieg
Freitag den 14.08.
Nach der Ortschaft Otavi wird die Landschaft interessanter. Die Straße schlängelt sich zwischen den Bergen und steigt ganz sachte an.
Der Südtiroler muss ja immer zwei Flaggen hissen, die österreichische und die italienische Flagge. Bin ich froh dass ich ein Dülkener bin. Ein unbekanntes Geräusch an meinem Rad macht mich stutzig ich stoppe und sehe das eine Strebe vom Sitzrohr runter zur Hinterradachse gebrochen ist.
Mit einer Pinzette und Isolierband schiene ich den Bruch und es kann weiter gehen.
Unser Tagesziel ist die Stadt Grootfontein wo die Schwester meines Radbauers lebt. Herr Pallesen von „ Norwid“ aus Elmshorn hatte den Kontakt hergestellt und als wir in der Stadt sind rufen wir Ulrike an die dort mit ihrem Mann Stefan ein Geschäft haben. Nebenan ist eine Autowerkstadt die mir die anstehenden Schweißarbeiten durchführt.
Ulrike ist Tierärztin und Stefan Computerfachmann. Sie leben auf einer Farm 18 Km entfernt von der Stadt. Kurz nach Sonnenuntergang fahren wir noch zum Hoba Meteorit der vor kurzem (80.000 Jahren) vom Himmel fiel. Es ist der größte Meteorit der Welt, der zu 90 % aus Eisen beseht. Anschließend lassen wir bei einer Brotzeit den Abend ausklingen.
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Freitag den 14.08.
Da heute in Grootfontein das Farmerfest stattfindet und mit einem „ Fun Race“ beginnt sind wir auch dabei.
Anmeldung
Zielfoto
Nach 32Km über Stock und Stein, durch tiefen Sand und mit zerrissenen Trikots von den Dornensträuchern haben wir es geschafft.
Am Abend geht es noch mal ins Festzelt wo die Maiskönigin und ihre Prinzessinnen gewählt werden.
Dann man Prost, das Heinshof Team
Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt und es gibt Steaks ohne Ende.
Brot für die Welt und Fleisch für Namibia
Auch wenn jetzt einige sagen werden das ist doch nicht typisch Afrika, dann sage ich, aber ein Teil davon.
Sonntag den 16.08.
Um 7Uhr45 wird auf dem Heinshof gefrühstückt. Ulrike muss schon früh los, denn sie hält heute den Sonntagsgottesdienst, weil der Pastor abwesend ist. Von Stefan verabschieden wir uns in Grootfontein wo er seine Geschäftsräume hat.
Ein dickes Dankeschön für eure herzliche Gastfreundschaft. Durch euch haben wir wieder ein Stück Namibia kennen gelernt. Als Normal Tourist bleiben einem diese Einblicke verborgen.
Unsere Ziele für die nächsten Tage bis zur Grenze zu Sambia
Diese französische Familie stoppt ihren Truck und wir können etwas plaudern. Sie kurven auch schon drei Jahre mit ihrem Gefährt durch die Weltgeschichte herum.
Beinarbeit
Heinz hat sich meine kleinen Packtaschen auf seinen Vorderradträger montiert um mal zu testen, ob es für ihn eine Option ist, wenn er mehr Gepäck braucht.
14:45 Uhr beenden wir unsere Sonntag Radtour auf Roy`s Rest Camp. Eine schöne Anlage mit viel Liebe zum Detail gestaltet.
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Tagesdaten: 58 Km / 3:30 Std Fz. /41m Anstieg
Montag den 17.08.
Gestern Abend konnte ich noch mit meiner Schwester Gabi skypen. Auch mit Tochter Pamela und Enkelin Emma kommt eine Verbindung zustande.
Um 19:00 Uhr wird das Büffet eröffnet. Gut dass nicht alle Gäste so einen Appetit haben wie wir Fahrradfahrer, sonst könnte der Wirt nichts mehr dran verdienen.
Unsere Räder rollen um kurz nach acht Uhr auf der B8. Mit 24 Grad ist es deutlich wärmer geworden als die Tage zuvor. Zur Tee Pause um 11Uhr 45 zeigt das Thermometer schon 30 Grad im Schatten an.
Blick zurück
Eine typische Transitstrecke, stur geradeaus ohne viel Abwechslung woran sich bis zum nächsten Ort Rundu nichts ändern wird.
13Uhr 30 erreichen wir das Nest Mururani, das aus einem Kontrollpunkt, Laden und einem Campingplatz besteht. Da es die letzte Unterkunft vor dem 130 Km entfernten Rundu ist, schlagen wir hier unsere Zelte auf.
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Tagesdaten: 70Km /4:25 Std im Sattel /155m Anstieg
Dienstag den 18.08.
Die nette Eigentümerin des Platzes hatte uns gestern Abend zu unserem selbst gekochten Reisgericht drei verschiedene frische Salate gemacht, als Geschenk des Hauses. „ Danke schön „
Der morgendliche Dunst hängt noch über den Tälern
Den Veterinär Kontrollpunkt passieren wir schon um 6Uhr 40 heute Morgen, er ist auch gleichzeitig die Grenze zur Provinz Kavango. Ab hier verändert sich das Bild schlagartig. Hier beginnt wieder das Afrika wie wir alle es von Bildern kennen, leider auch der Müll an den Straßenrändern ist wieder da.
Traditionelle Bauweise
Es herrscht wieder Leben rechts und links der Straße, wo auch ab und zu etwas Erfrischendes zum Kauf angeboten wird.
Monkey Orange oder auch Maguni genannt.
Poterie
Mit jeden Kilometer wird jetzt die Landschaft grüner und die Bäume größer. Die B 8 verläuft wie mit dem Lineal gezogen geradeaus. Der Gegenwind ist uns heute gnädig gesinnt und stört uns kaum bei der Kurbelarbeit.
Nach zwei Pausen die wir eingelegt haben, erreichen wir um 16:00 Uhr die lebhafte Stadt Rundu. 38 Grad im Schatten und der trockene Wind haben unsere Kehlen ausgetrocknet, so dass erstmal ein paar kühle Getränke benötigt werden. Danach gehen wir auf die Suche nach einer Unterkunft.
Auf dem Weg zur Timboti Lodge die sehr schön etwas oberhalb des Kavango River liegt.
Der Fluss bildet die natürliche Grenze zu Angola und ist sehr fischreich, was wir beim Abendessen uns nicht entgehen lassen. Zum Nachtisch probieren wir Eis mit der Maguni Frucht, die wir heute schon am Straßenrand probiert haben.
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Tagestaten: 136 abwechslungsreiche Kilometer nach 8:05 Stunden Fahrzeit und 168 Meter Anstieg.
Mittwoch den 19.08.2015
Heute schlafen wir bis es hell ist. Auf der Terrasse genießen wir entspannt das Frühstück mit Blick auf den Okawango. Vor unsere Abreise gibt uns Patrick, gebürtiger Luxemburger und Manager der Lodge, noch Tipps für die kommende Etappe durch den Caprivi Zipfel. Dieser schmale Landstreifen im Nordosten von Namibia ist benannt nach dem Reichskanzler Graf Leo von Caprivi, der in Verhandlungen mit England, Sansibar gegen Helgoland und besagten Zipfel eintauschte.
Nach dem Heinz noch Geld in der Bank getauscht hat, was eine gute Stunde gedauert hat, füllen wir im nächsten Supermarkt den Proviant auf und starten um halb Eins in den neuen Rad Tag.
Die sterblichen Überreste einer Luxuskarosse
Geplant waren nur dreißig Kilometer bis zum nächsten Campingplatz den wir nicht finden.
Der Nachmittag geht zur Neige und wir beginnen schon nach einem geeigneten Platz für unsere Zelte Ausschau zu halten. Da wir aber noch Wasser brauchen, steuern wir an einen Rastplatz an.
Ein Schwertransporter Konvoi einer Südafrikanischen Firma, hat hier geparkt und bleibt über Nacht.
Von den Tuckern werden wir mit Wasser versorgt.
Wir schlagen auch unsere Zelte auf und verbringen mit den Männern aus Süd Afrika einen gemütlichen Abend. Sie transportieren zwei riesige Trafostationen von Walvis Bay bis nach Sambia und schaffen ca. 300 Km am Tag. Nachdem ich uns ein Reisgericht gekocht habe, sitzen wir noch beim Lagerfeuer zusammen. Ein Bier für unsere durstigen Kehlen und den ein oder anderen Scotch bekommen wir spendiert.
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Tagesdaten: 57Km / 3:25 Std Fz./ 128m Anstieg
Donnerstag den 20.08.
Um 5:00 Uhr werde ich wach und krieche aus meinem Zelt. Die Trucker machen ihre Fahrzeuge startklar und schlürfen noch einen Becher Kaffee. Als um sechs Uhr zwei Polizeiwagen eintreffen die den Transport begleiten, geht’s los.
Wir rollen um halb acht, ohne Polizeieskorte, über die B 8 unserem Tagesziel dem 147km entfernten Ort Divundu entgegen.
Namibischer Schwertransporter Ochsenschlitten Gespann
Um die Mittagszeit zeigt das Thermometer schon 40 Grad an. Das macht Durst und die Wasservorräte sind schnell aufgebraucht.
Der Laden hat kein Wasser nur alkoholische Getränke. Am nächsten Dorfladen bekommen wir Limonade und Bier die wir zu einem durstlöschenden Getränk mixen.
Als ich die nette Verkäuferin um ein Bild bitte, taut sie auf und schaut freundlicher drein.
Hier wird das Gras geschnitten und gebündelt, was später zum eindecken von Dächern gebraucht wird.
Lange Zielgerade
Es ist schon finster, als wir in Divundu kurz vor der Brücke über den Okawango, ein Gasthaus ansteuern und ein Backpackerzimmer beziehen.
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Tagesdaten: 147Km / 8:40 Std Fz. / 251m Anstieg
Freitag den 21.08.
Heute Morgen lassen wir uns Zeit, Frühstücken ausgiebig und halten ein Schwätzchen mit einem Österreicher der in Namibia lebt und arbeitet. Er empfiehlt uns die Rainbow Lodge.
So gegen Zehn Uhr machen wir uns auf den Weg der rechts des Okowango entlang führt.
Nach 13 km kommt schon die Erdpiste die zur Lodge führt. Der Campground liegt direkt und etwas oberhalb vom Fluss.
Am Nachmittag um 16:00 Uhr nehmen wir an einer Fluss Kreuzfahrt teil. Das Boot steuert erst den Popa Fall an um anschließen den River abwärts zu fahren.
Klein aber fein der Popa Fall
Hippos stecken ab und zu die Köpfe aus dem Wasser und es schein als würden sie Gähnen.
Sonnenuntergang auf dem Okawango
Der Bootsjunge
Die Sonne ist untergegangen und taucht die Landschaft in ein weiches rotes Licht.
Nach einem guten Essen verbringen wir den Abend an der Bar. Der Wirt füttert die Gäste mit dem Nationalgetränk „ Amarula“ an. Es erinnert mich an einen Hüttenabend in den Bergen und als ein Gast auf der Gitarre noch Oldies zum Besten gibt kommt Stimmung auf.
Samstag den 22.08.
Der heutige Tag steht unter dem Motto Ruhe, relaxen und reparieren.
Der Frühstücksraum
Vom Frühstücksraum hat man einen fantastischen Blick auf den Fluss
Heinz mit Weitblick
Unten ziehen einfache Boote der Eingeboren vorbei.
Da der Ständer an meinem Rad verbogen ist und einen Riss aufweist, biege ich ihn wieder zurück und ein junger Mann scheißt und schleift die Sache. Als Rostschutz sprühe ich Schwarze Farbe auf und fertig ist die Schose.
Morgen radeln wir weiter durch den BWABWATA NP. In Richtung Katima.
Sonntag den 23.08.
Es ist 19:00 Uhr und stockfinster, nur in meinem Büro was direkt am Trans Caprevi Hwy liegt brennt noch Licht.
Heinz hat schon die Schlafmütze angezogen und ist ins Zelt geschlüpft. Bevor ich mich auch zurückziehe tippe ich noch den Tagesrückblick ins Schreibprogramm.
Heute Morgen bleibt uns das schieben über die sandige Piste erspart, denn der Sohn vom Chef bringt uns mit dem Pickup hoch zur asphaltierten Straße.
Hier beginnt der Bwabwata National Park. Große Schilder weisen darauf hin das wilde Tiere die Fahrbahn überqueren. Bei den Menschen die in ihren Blechbüchsen über die Straße rasen ist das noch nicht angekommen.
Da plötzlich quert eine Herde Elefanten die Straße
Bremsspuren auf der Fahrbahn lassen vermuten dass die Tiere immer denselben Weg gehen.
Kratzbaum
Ansonsten ist der Streckenabschnitt relativ eintönig. So habe ich Zeit und kann meinen Mitfahrer Heinz, der vor mir fährt beobachten wie er mit den lästigen Sandfliegen kämpft und dabei eigen Fleisch und Blut schlägt. 14:00 Uhr sind es, als wir in dem Nest Omega, unserem angedachten Ziel ankommen. Außer einer Großbaustelle unter chinesischer Leitung gibt es dort nichts.
Chinesischer Wasserspender
Bierspender
Es ist 16 Uhr 15 und wir beenden den Rad Tag an einem Rastplatz, wo wir unser Nachtlager aufschlagen. Die beiden jungen Männer, die mit ihrem Wagen anhalten, spenden uns ein großes Bier und haben kein Verständnis dafür dass wir hier, wo es doch wilde Tiere wie Löwen und Elefanten gibt, campieren wollen.
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Tagesdaten: 109 Km / 6:45 Std.Fahrzeit / 146m Anstieg
So das war´s für heute ich gehe jetzt schlafen und hoffe auf eine ungestörte Nachtruhe.
Montag den 24.08.
Es war seit langen die ruhigste Nacht. Keine Hähne die krähen um 4:00 Uhr Morgens. Auch kein Löwe hatte Interesse an altem Fleisch. So starten wir um Sieben Uhr den heutigen Rad Tag der von der Landschaft nicht viel anders ist als Gestern. Einige feine Unterschiede gibt es doch.
Die Tiere auf den Schilderhaben sich geändert.
Am frühen Nachmittag rollen die Räder durch ein Feucht gebiet das man trotz Trockenzeit gut erkennen kann.
Was macht man wenn man nicht ausgelastet ist, man streitet um Dinge die es eigentlich nicht wert sind, sich drüber aufzuregen. Nach dem jeder von uns mal Dampf abgelassen hat vertragen wir uns wieder.
Um 15:15 kommen wir in dem Ort Kongola an der einen Laden hat und eine Imbissbude die von einem Wiener geführt wird.
Da wir keine Lust haben zu kochen müssen wir uns mit weichen Fritten und einer Wurst zufrieden geben.
Unsere Zelte können wir auf einem privaten Grundstück hinter dem Laden aufschlagen.
Morgen werden wir versuchen bis zur Grenzstadt Katima zukommen. ( ca. 125km )
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Tagesdaten: 102Km / 6:35Std im Sattel / 176m Anstieg
Dienstag den 25.08.2015
Da wir Gestern schon den Nationalpark verlassen haben, gibt es rechts und links der Straße heute mehr zu beobachten.
Wieder auf dem schier endlos erscheinenden Trans Caprivi Hwy
Schlachtfest
Zwei Mittelklasse Fahrzeuge. Mit viel Geschick gebaute Kinderspielzeuge.
Prächtige Hörner
Bei einer der Trinkpausen, wenn es mal was anderes gibt als warmes Wasser, beobachten uns die Kinder neugierig.
16:00 ist es Lt. Garmin und wir sind am Ziel. Hier in Kalima hat man schon sambische Zeit, also 17:00 Uhr. Im Mukusi Cabins finden wir eine günstige und gute Bleibe für die Nacht.
Was haben Radler immer? Hunger und Durst. Was kann man dagegen tun? Essen und Trinken.
Heute ist das Essen mal wieder besonders gut. „ Oh wie werde ich das Schlaraffenland Namibia vermissen. Dazu gibt es noch von Hand gemachte Musik.
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Tagesdaten: 113Km bei strammen Gegenwind. Nach 8 Stunden im Sattel und 113 m Anstieg haben wir es geschafft.
Mittwoch den 26.08.
Nach dem Frühstück packen wir unsere sieben Sachen und verabschieden uns vom Patron des Mukusi Cabins, mit dem wir Gestern noch ins Gespräch gekommen sind. Heute ist Feiertag in Namibia und so rollen wir bei wenig Verkehr zum Grenzübergang am Sambesi River.
Auch an der Grenzabfertigung ist wenig los so dass wir direkt dran kommen. Nach dem ich den Laufzettel ausgefüllt habe und ihn mit dem Pass dem Grenzbeamten vorlege, sucht er nach dem Einreisestempel. Da mir die Beamten bei der Einreise, auf meine Frage ob es ein Problem sei wenn ich bei Ausreise den Zweitpass vorlegen würde bekam ich die Antwort „ kein Problem „ eine Kopie vom Einreisestempel reicht.
Ich lege die Kopie vor aber der Zöllner fragt mich „ wo ist der original Pass? Ich erkläre ihm den Sachverhalt. Daraufhin geht er zu einem Kollegen der nur mit dem Kopf schüttelt. Danach verschwindet er in einem Büro. Nach einer Weile werde ich auch aufgefordert mit ins Büro der Amtsleiterin zu kommen. Heinz kommt mit weil er ein besseres Englisch spricht und versteht. Als sie mir sagt dass ich mich illegal in Namibia aufhalten würde und sie mich auch einsperren könnte, wird mir klar, dass ich ein Problem habe. Alle Erklärungen nutzen nichts die Dame besteht darauf das ich den original Pass vorlegen muss. Also drehen wir um und fahren zurück zu Mukusi Cabins.
So schnell sieht man sich wieder
Von dort rufe ich meine Bodenstation an. Mein Sohn Ingo und Tochter Pamela werden jetzt eine Lösung suchen wie ich am schnellsten an den Pass komme. Meine Stimmung ist im Keller aber es nützt nichts ich muss mich in Geduld üben und den morgigen Tag abwarten was die Recherchen der Beiden ergeben.
Donnerstag den 27.08.
Morgens um acht Uhr stehen wir noch mal bei der Amtsleiterin auf der Matte und hoffen sie noch um zu stimmen. Doch die Dame erklärt uns noch mal mit erhobenen Zeigefinger dass ich ohne den Pass mit dem Einreisestempel von Namibia, mich illegal in Namibia aufhalte. Wir räumen das Feld denn eher bringt man einen Eisberg zum Schmelzen als das diese Dame nachgibt.
Auf dem Rückweg treffen wir unsere Südafrikanischen Freunde mit den drei Schwertransportern, die auch auf irgendwelche Papiere warten für die Ausreise nach Sambia.
Nun starten wir noch einen letzten Versuch im Immigration Büro in Katima. Dort stößt man in das gleiche Horn und wir sind es satt uns immer das Gleiche anzuhören.
Im Supermarkt kaufen wir noch frische Zutaten für eine Jause ein und decken den Tisch vor unserer Cabin.
Tischlein deck dich
Von Pamela und Ingo höre ich dass der Pass auf dem Weg ist und voraussichtlich am 04.09. oder 05.09 hier ankommt.
Freitag den 28.08 (Ruhetag)
Samstag den 29.08.
Während des Frühstücks kann ich schon mit meiner Lieblingstochter Pamela und mit Enkelin Emma skypen was sogar heute Morgen mit Video möglich ist. Der Tag kann nur gut werden.
Unser Ziel ist die Grenzstation Ngoma an der Botswanischen Grenze.
Wir radeln auf der asphaltierten B8 und es gibt viel zu sehen rechts und links vom Caprevi Hwy. Viele kleine Siedlungen liegen unweit der Straße.
Manche wirken mit ihren hohen Zäunen wie Festungen
Lehmhütten mit traditionellen Ornamenten verziert
Nach 70 Kilometer, schon in Sichtweite der Grenze sehen wir auf der linken Seite ein Schild „Chobe Camp“. Camping, Cabins und ein Restaurant gibt es hier. Wir fahren der Beschilderung nach und werden aber nach kurzer Zeit durch die sandige Piste zum Schieben gezwungen. Auf Nachfrage an einem Gehöft sind es noch zwei ein halb Kilometer bis zum Camp. Da Heinz noch schlecht zu Fuß ist. Gehe ich zum Camp und organisier einen Pickup um die Räder zum Camp zu bringen.
Rezeption und Restaurant des Chobe Camp
Um 16:00 Uhr erreichen wir den Campground der unmittelbar am Chobe River gelegen ist. Heinz nimmt sich eine Cabin und ich schlage mein Zelt unter einem mächtigen Baum auf.
Die Sonne verabschiedet sich für heute als ich zum Haupt Gebäude komme, wo man es sich schon auf der Terrasse gemütlich macht.
Bei einem guten Abendessen und in netter Gesellschaft der jungen Schweizerin Claudia, die hier für einige Zeit arbeitet, lassen wir den Tag ausklingen.
Vollmond am Chobe River
Sonntag: den 30.08.15
Heute steht ausruhen und Sonnenbaden auf dem Programm damit, wenn ich mein T-Shirt ausziehe, es nicht so aussieht als hätte ich noch ein weißes Unterhemd an. Am Abend gehen Heinz und ich noch mal zusammen essen denn Morgenfrüh trennen sich unsere Wege. Für das wir zwei ausgesprochene Individualisten sind, hat es mit uns doch ganz gut geklappt. Ich werde den morgigen Tag noch im Camp verbringen und übermorgen wieder zurück nach Katima radeln.
Montag den 31.08.
Bevor Aron, ein Mitarbeiter des Camps, mit dem Pritschenwagen kommt, gibt es zum letzten Mal „Walters leckeres Müsli“.
Aron fährt bis zur Grenze wo ich schon mal ablade, während die beiden zur Border Post gehen. Sie kommen mit dem nächsten Problem aus der Grenzabfertigung. Da die Straße die nächsten 60 Kilometer durch den Chobe Nationalpark führt und es dort wilde Tiere gibt, ist sie für Fahrradfahrer tabu. Ein Lift ist schnell gefunden. Ein Trucker bietet seine Hilfe an. Das Rad wird unter dem Auflieger festgezurrt. Wir verabschieden uns voneinander und werden versuchen Kontakt zu halten.
Nicht mein Fall diese Transportvariante
Und los geht es
Aron und ich fahren, nach dem wir noch ein plattes Vorderrad gewechselt haben, ins Camp zurück.
Als ich meine E-Mail checke ist eine von Ingo dabei. Der Pass ist schon in Windhoek eingetroffen. Also werde ich morgenfrüh dieses schöne Fleckchen Erde verlassen und nach Katima zurück Kurbeln.