Mai 2014  USA - Schweiz - Lichtenstein -  Österreich

                

 

 

Donnerstag den 01.05.

Bei Kaiserwetter starte ich in den letzten Radtag in den USA, von den Marin Head Lands, über die Golden Gate Bridge nach Frisco.

 

 

Brücken Pfeiler

 

 

Ich schaue mir gerade den Querschnitt des Trageseil der Hängebrücke an als mich eine junge Frau anspricht und ganz ungläubig fragt: " Sind sie aus Dülken? " wie sich herausstellt kommt sie und ihr Mann Peter aus Jüchen, ganz in der Nähe von meinem Heimat Ort. Sie haben ihren amerikanischen Freund besucht, der den einmalig schönen Namen " Walter " trägt.

 

 

Letzter Blick auf die Brücke von der Ostseite bevor ich, immer am Wasser entlang radelnd, die Down Town von San Francisco erreiche.

 

 

Das legendäre Baseball Stadion der San Francisco Gigants.

 

Die Hotelhalle

 

Nach 50 TKm sehe ich die sich im Anflug befindenden Maschinen vom Airport San Francisco und stehe schon bald vor dem Hotel Marriott Waterfront wo Werner und Angelika eine Übernachtung gebucht haben. An der Rezeption frage ich nach ob ich nicht mit auf dem Zimmer übernachten kann, was kein Problem ist, ich muss nur warten bis die Beiden eingecheckt haben. So mache ich mich im Rest Room frisch, ziehe mich um und deponiere das Gepäck im Hotel bevor ich zum Flughafen gehe, der in Blickweite liegt.

 

Circa eine Stunde nach Landung der Maschine kann ich die Beiden endlich in die Arme schließen.

 

Tagesdaten: 50 Km / 3:40 Std. / 35o Höhenmeter.

 

 

 

Ja, es ist unglaublich, dass wir jetzt hier sind. So lange haben wir uns darauf gefreut .. ..

Wir, das sind die Faulen aus Dülken, die mit Walter zusammen im Wohnmobil und nicht mit dem Fahrrad eine Rundreise durch Amerika machen möchten.

Doch zuerst noch mal ein paar Stunden zurück.

 

Wir starten unsere Reise mit dem Zug nach Frankfurt , von wo wir Non-Stop nach San Francisco fliegen.

 

 

Der Flieger hebt mit einer Stunde Verspätung ab, weil die Benzinpumpe defekt ist. Gut, dass der Kapitän dies noch am Boden bemerkt hat. Die Stunde holt er aber während des Fluges wieder raus. Die elf Stunden sind sozusagen wie im Flug vorbei.

 

San Francisco begrüßt uns.

 

...und endlich nachdem wir gefühlte 100 Passkontrollen hinter uns gebracht haben, sehen wir nach drei Jahren Walter wieder, der uns schon mit seiner Dülken-Fahne winkt. Richtig gut sieht er aus.

Mit dem Bus gehts ins Hotel, das in ein paar Minuten erreicht ist. Dann wird auf dem Zimmer erst mal Wiedersehen gefeiert. Walter hat einen leckeren Rotwein mitgebracht und wir haben uns viel zu erzählen.

Fazit: Auch für uns wird ein Traum wahr.

 

 

 

Freitag, 2. Mai

Nachdem ich schon oft vergeblich versucht habe America Cruise, den Wohnmobilvermieter, zwecks Termin für die Übernahme zu erreichen, beschließen wir einstimmig, auf gut Glück dorthin zu fahren. Sven, unser lieber Schwiegersohn hatte uns ja auch schon für Freitag angekündigt.

 

 

Wir bestellen uns also ein Taxi und freuen uns, dass es nun endlich los geht. Unser Taxifahrer kommt pünktlich und nach etwa einer dreiviertel Stunde durch dichten Großstadtverkehr haben wir unser Ziel erreicht. Als wir aussteigen, sehen wir, dass ein kleines Malheur passiert ist. Es ist aus Walters Gepäck eine Flüssigkeit ausgelaufen. Der Fahrer des Taxis rümpft die Nase als er riecht, dass es Rotwein ist. Hätten wir ihn doch am Vorabend ausgetrunken. Aber: hätte, hätte, Fahrradkette...

 

 

 

Wir haben Glück und kommen sofort dran. Nachdem wir die Formalitäten erledigt haben, können wir unser Dominizil für die nächsten 3 Wochen beziehen.

 

 

Unser Nummernschild

 

Es ist riesig und hat auch die benötigte Staufläche für Walters Rad und alle Packtaschen. Die Erklärung der Technik erfolgt für unseren Geschmack zu dürftig und in schnell gesprochenem Amerikanisch, das keiner von uns dreien so wirklich versteht. Der Mitarbeiter hatte wohl nicht so wirklich Lust zu arbeiten heute. Also schauen wir uns ein Video an, in dem die wichtigsten Funktionen des Wohnmobils auf Deutsch erklärt werden und lassen uns ein deutsches Handbuch geben, um mal was nachsehen zu können. Da auch der Tank fast leer ist, gehts erst mal los an die nächste Tankstelle volltanken und gleich nebenan in den Supermarkt. Dort decken wir uns mit den wichtigsten Lebensmitteln ein.

 

 

 

Etwa gegen 16.00 Uhr rollen wir vom Parkplatz und Werners Fahrkünste werden sofort auf eine harte Probe gestellt. Es ist Freitagnachmittagsverkehr und wir fahren durch San Francisco in Richtung Küstenstraße No.1, eine der Traumstraßen der Welt. Es geht über die neue Oakland-Brücke, nebenan wird die alte Brücke demontiert. Walter als Beifahrer gelingt während der Fahrt ein schönes Foto .

 

 

Bald haben wir die berühmte Küstenstraße erreicht und bekommen bei strahlendem Sonnenschein eine traumhafte Küstenlandschaft zu sehen.

 

 

Traumhaftes Panorama

 

 

Da unten liegt eine Seerobbe auf einem Stein.

 

Wir fahren heute bis zur Half Moon Bay und suchen uns einen Campingplatz für die erste Nacht.

 

Man achte auf den Text

 

Fazit: Es war ganz schön aufregend.

 

 

 

 

Samstag, 3. Mai 2014

 

Wir starten um 11.11 (natürlich als echte Dülkener), nachdem wir vorab die Technik des Wohnmobils ausprobiert haben. Es geht heute Richtung Big Sur. Immer wieder halten wir an und staunen über die schönen Ausblicke.
 

 
Gegen 17.00 Uhr suchen wir uns hinter Big Sur ein schönes Plätzchen direkt am Meer für die Nacht.
 

 
Wir grillen und noch was leckeres und schauen uns dann die Umgebung mal etwas genauer an.
 

 
Gegen 20.00 Uhr erleben wir unseren ersten Sonnenuntergang hier in USA.
 

Abendstimmung

 

 

Sonnenuntergang
 
Fazit: Wildcampen hat was von Abenteuer und Freiheit.

 

 

 

Sonntag, 4. Mai 2014

Wir haben wunderbar geschlafen und nach einen guten Frühstück mit Superausblick geht es um 9.50 Uhr los Richtung Santa Barbara.

 

           

Blick vom Frühstückstisch aufs Meer.                             Der Müsliman

 

Gegen Mittag statten wir den See-Elefanten einen Besuch ab.

 

Wie sie da alle nebeneinander liegen, erinnern sie uns an eine volle Strandpromenade in Spanien mit sonnenhungrigen Menschen.

 

Im Städtchen Los Alamos machen wir Tank- und Kaffeepause.

 

Sonntagmittag in einer amerikanischen Kleinstadt

 

 

Die Weiterfahrt ist für alle Insassen riskant, denn jetzt übernehme ich das Lenkrad. Man muss sich erst an das große Schiff gewöhnen.

 

 

Gegen 16.30 fahren wir auf den Campground Carpenteria, direkt am Meer gelegen. Hier ist Werners Fahrgeschicklichkeit gefragt, denn wir müssen ganz schön rangieren bis unser Womo richtig steht. Dann geht sofort ans Meer. Der Pazifik wirft ordentliche Wellen an den Strand. Walter und Werner können dem Anblick nicht widerstehen und stürzen sich in die Wellen.

 

Splich, Splech, heute nehme ich ein Bad

 

Werner kommt aus dem Wasser.

 

Hier erholen sich auch viele amerikanische Familien

 

Die Sonne steht schon tief als wir zurück zum Wohnmobil gehen.

 

Fazit: Auch Frauen können ein 8,5 m großes Wohnmobil sicher fahren.

Einwand von Werner: "Aber nicht rückwärts einparken".

 

 

 

Montag, 5. Mai 2014

Nachdem wir im Ort Carpinteria im Internetcafé die Berichte abgesetzt haben, fahren wir los in Richtung Hollywood / Los Angeles. Eine schöne Villa nach der anderen läßt uns staunen je näher wir L. A. kommen. Um 14 Uhr erreichen wir den Hollywood Blvd. Auf der Suche nach einem Parkplatz machen wir aus dem Auto heraus das Foto mit dem berühmten Schriftzug.

 

 

Die Stadt ist schrill und bunt und es ist mächtig was los.

 

 

Überall Menschen in Kostümen bekannter Filmfiguren.

 

     

Halle Berry ist auch hier                                               Das Wachsfigurenkabinett

 

.....mit einer gelungenen Figur von Marilyn Monroe

 

Der Walk of Fame

 

 

Vor dem China Theatre befindet sich der Platz, an dem sich Prominente mit ihren Hand- und Fußabdrücken verewigt haben.

 

 

Als Souvenirs für die Touristen gibt es jede Menge Oscars.

 

 

Werner und Walter gefällt besonders die Hollywoodpolice.

 

 

Kurz bevor wir die Stadt wieder verlassen, treffen wir noch eine Frau, die von Petra Schlösser eingestrickt wurde...

 

 

Jetzt haben wir genug Rummel und fahren aus Los Angeles heraus. Es ist riesig Verkehr und wir fahren bis zum stürmischen White Water. Hier, etwa 50 km vor dem Joshua Nationalpark, übernachten wir auf einem Rest Area (Rastplatz) und grillen uns zum Abschluß des Tages noch was Leckeres. Es ist so windig, dass uns ein Steak vom Grill geweht wird. Als Walter den kleinen Grill dann nach innen holt, meldet sich mit schrillem Ton der Feuermelder. Also, wieder nach draußen mit dem Teil.

 

Fazit: Es geht immer noch etwas schriller und bunter.

 

 

 

Dienstag, 6. Mai 2014

Wir sind früh auf. Die ganze Nacht hat es mächtig gestürmt und unser Wohnmobil wurde richtig durchgeschüttelt. Jetzt wissen wir auch, warum hier so viele Windräder stehen.

 

 

Um 10.50 Uhr sind wir am Joshua Tree Nationalpark und rufen erst mal unseren Freund Axel Geneschen an, der heute Geburtstag hat.

 

 

Im Visitercenter holen wir uns Infomaterial. Bei der ersten Übernachtung hatten uns nette Platznachbarn aus Kiel (übrigens vielen Dank für den Grill) den Tipp gegeben, daß es wesentlich günstiger ist, einen Pass für alle Nationalparks zu kaufen, anstatt den Eintritt einzeln zu zahlen.

Für 80 Dollar (Auto und Insassen komplett) bekommen wir einen Pass mit dem wir fast alle Nationalparks besuchen können.

Hätten wir nur einen Pass für den Joshua Park gekauft, so hätten wir 15,- Dollar für das Auto und pro Person 5,- Dollar bezahlen müssen.

Der Park zeigt uns eine sehr beeindruckende Wüstenlandschaft mit Kakteenbäumen und ganz verschiedenen Steinformationen.

 

 

Skurile Felsen

 

Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Man kann ein Gürteltier aus der Felsformation erkennen...

 

oder einen Embryo...

 

 

Es macht Spaß über diese uralten, von den Elementen bearbeiteten Felsen zu laufen. Sie fühlen sich rau an, wie sandgestrahlt.

 

        

 Zwie Spalt

 

 

Hier im Park kann man auch wunderschön campen. Jeder Platz liegt idyllisch zwischen den Felsen mit Bank und Tisch und einer Grillstelle.

 

Wir fahren aber heute noch weiter in einen neuen Bundesstaat.

 

 

Über eine nicht enden wollende Straße erreichen wir das Städtchen Parker, wo wir dann bereits in Arizona sind und Walter uns im Touristen Büro mit Info und Karten versorgt.

 

 

Jetzt wird es auch schon Zeit für uns, nach einem Plätzchen für die Nacht zu suchen. Kurz vor Yucca finden wir einen Parkplatz und natürlich wird auch noch was Leckeres gekocht.

 

Werner schaut sich die Umgebung mal etwas genauer an und macht mit offenen Sandalen das folgende Foto

 

 

Mit den Resten des kalifornischen Weines beenden wir diesen schönen Tag.

 

 

Fazit: Steine sind nie langweilig.

 

 

 

High. i am Werner, i am the Driver

Heute ist Mittwoch der 7.Mai

Wir sind nun wieder on the road, Richtung Kingman

 

 

Es soll über die berühmte Route 66 gehen - der Traum aller Cowboys und Biker. Abseits der Highways fahren wir gemütlich und ich darf mir eine Tankstelle aussuchen.

 

 

hier wurde vermutlich in den 60ern das letzte Mal getankt

 

Kaum da, findet Walter wieder einen neuen Freund.

 

Das ganze Areal ist ein fantastisches Museum. Das Herz eines Autofans schlägt hier hoch, ein dutzend alter Amischlitten und vieler anderer Kuriositäten findet man in Hackberry. Solltet ihr unbedingt anfahren.

 

Straßen ohne Ende, die gibt es wirklich. Das ist nicht Hollywood.

 

Super zu befahren

 

Um 12.00 p.m., "noon" wie der Amerikaner sagt, sind wir in Seligman. Im Lokal von Lilo essen wir "fettige" Burger mit Original US Potatos, richtig lecker!! Walter möchte noch Berichte hochladen und skypt mit Ingo. Gabi ist auch online und freut sich uns zu sehen

Um 17 Uhr sind wir am Ziel - Der Grand Canyon.

Ich bin so gespannt, habe viel gelesen und viele Bilder auch meiner Kunden gesehen, aber letztendlich fehlt mir die Vorstellung, diese Größe richtig einzuschätzen.

 

Es ist Grandios !!!

 

 

meine Kollegen sind auch schon da

 

 

Ich fotografiere, es ist einfach unglaublich.

 

 

Walter sagt: " stell dich mehr nach links, dann kommt das Licht besser" , jaja alles klar .

 

Der Abend kommt und mein letztes Bild entsteht.

 

 

Das Plateau des Grand Canyon liegt übrigens hier an der Südseite auf 2100 Meter Höhe.

 

 

 

Heute ist Donnerstag 8.Mai

Tagestemperatur 14 Grad, in Hollywood waren es noch 26 Grad. In der Nacht kühlte es sich runter auf

-1 Grad, bei einem Womo heißt das erstmal innen wie außen. Wir haben beschlossen die Heizung bleibt aus. Punktum

Wie sagt Obama " Yes we can ".

Es ist richtig kalt und das Waschen ist wie bei den Farmern früher. Am Morgen scheint die Sonne, wie es schöner nicht sein kann. Wir stehen früh auf und sind bei den Ersten am Canyon.

 

Walter prüft, ob noch alles da ist

 

Wir wandern am Rand des Canyon entlang

 

Eine schöne Aussicht

 

 

Angelika und ich beschließen spontan, dass wir uns das alles aus der Luft noch mal ansehen.

 

 

 

Impressionen

 

           

eine herrliche Sicht

 

 

Der Rest des Tages wird mit Essen kochen ( danke Angelika, war wieder richtig lecker ) und Service am Womo verbracht.

Ein schöner Tag geht zu Ende, morgen machen wir einen langen Törn zu den Navajo Indianern zum Monument Valley.

 

 

 

Freitag, 9. Mai

Auch die vergangene Nacht war wieder kalt, null Grad. Wie meistens in diesem Urlaub, sind wir früh auf, erledigen noch ein paar Lebensmitteleinkäufe und fahren durch den Grand Canyon Nationalpark zum Ostausgang. An einem besonders schönen Aussichtspunkt " Grand View" genießen wir noch die letzten Blicke auf dieses Naturweltwunder

 

Diesen Blick hatten auch die ersten Siedler, die in das Gebiet kamen

 

Wir machen uns auf den Weg zum Monument Valley. Es liegt im Indianergebiet der Navajos.

 

Um 14.30 kommen die ersten Berge des Monument Valley in Sicht.

 

Es liegt im Bundesstaat Utah.

 

Jetzt müssen wir die Uhr um eine Stunde vorstellen.

 

 

Die bekannten Felsen kommen in Sicht. Der Pickup ist hier in Amerika, so kommt es mir jedenfalls vor, das beliebteste Auto.

 

Die großen Drei

 

Wir suchen noch ein Plätzchen für die Nacht. An der Touristeninfostelle hatte man uns einen Stellplatz etwa 4 Meilen vor den drei Felsen genannt. Wir wollen zunächst aber das Gebiet aus der Nähe betrachten und siehe da, wir finden einen grandiosen Stellplatz in der ersten Reihe, der umso besser ist, weil sonst keiner hier steht.

 

grandioser Stellplatz

Wir wandern in das Tal der Indianer und schauen uns die Felsen aus der Nähe an. Sie haben etwas Mystisches.

 

Spot an

 

Der Wind wird immer stärker und wir wissen jetzt, warum die Indianer Rothäute hießen. Der rote feine Sand hüllt alles ein und wird vom ständigen Wind in jede Ritze getragen.

 

Deshalb kochen wir heute drinnen.

 

Werner schaltet schon mal das Licht aus

 

Wir schauen der Sonne zu, wie sie ins Bett geht...

 

...und werden sie morgen früh begrüßen, wenn sie aufsteht.

 

Fazit: Auf dieser Reise jagt ein Highlight das Andere.

 

 

 

 

Samstag, 10. Mai

Manche Tage im Leben sind wirklich perfekt. Dieser Tag ist so einer. Aber das wissen wir natürlich noch nicht, als wir heute Morgen vor der Sonne, um halb fünf aufstehen.

 

Noch ist sie nicht aufgestanden

 

 

Wir bewaffnen uns mit einer Tasse Kaffee und begrüßen die Sonne an diesem perfekten Tag.

Müsliman war wieder am Werk und nachdem wir uns gestärkt haben, machen wir uns um 7.00 Uhr auf den Weg nach Page. Dort in der Nähe gibt es den Antelope Canyon. Ein Canyon, der an der Erdoberfläche nur durch eine schmale Öffnung zu erkennen ist, aber unterhalb der Oberfläche grandiose Felsgebilde zeigt.

Die Fahrt dorthin ist sehr abwechslungsreich und es gibt immer wieder Interessantes zu sehen.

 

Sie sehen aus wie zwei überdimensionale Elefantenfüße

 

Um kurz nach elf Uhr kommt Page in Sicht, wie man an drei großen Schornsteinen eines Kraftwerkes sieht. Nach einigem Suchen finden wir den Antelope Lower Canyon. Es gibt noch einen zweiten Antelope Canyon, aber wir haben uns für diesen entschieden. Früher konnte man die Canyons, wenn man den Einstieg kannte, alleine durchlaufen. Da aber vor einiger Zeit dort 13 Menschen ertrunken sind, weil durch starke Regengüsse der Canyon überschwemmt wurde, wird man jetzt durch einen Indianer geführt.

 

Oberfläche des Schlitzcanyons

 

Nachdem wir unseren Eintrittspreis bezahlt haben (pro Person 28,- Dollar) führt uns eine junge Indianerin zu dem Schlitzcanyon. Von oben sieht er ganz unscheinbar aus.

 

Über eine steile Treppe geht es einige Meter in die Tiefe

 

   

Was einen dann in der Tiefe des Canyons erwartet ist unbeschreiblich.

 

Unsere Führerin macht ein schönes Foto von uns Dreien.

 

 

Fantastische Farben durch das unterschiedliche Licht, das in den Canyon einfällt und ausgefallene Formen, die das Wasser in die Felsen gefräst hat, lassen uns ehrfürchtig staunen.

 

 

Werner und Walter bekommen den Mund nicht mehr zu.

 

Auch der Radträumer, der schon so vieles Schönes gesehen hat, ist fasziniert.

 

Auch das sind Felswände, die aber aussehen wie ein duftiger Schleier

 

   

 

Wir können gar nicht aufhören zu fotografieren, so viele schöne Motive sehen wir. Alleine Werner hat 90 Bilder im Canyon gemacht. Walter und ich natürlich auch eine Menge. Ihr könnt euch also vorstellen, wie schwer es uns fiel, ein paar wenige auszusuchen.

 

Nach einer Stunde geht es wieder nach oben. Hier ist es heute richtig schwül, geschätzt 28 Grad.

 

Wir wollen uns für heute, es ist jetzt 14 Uhr, nur noch ein schönes Plätzchen suchen und vorher noch etwas für die Speisekammer einkaufen. Ihr wundert euch sicher, dass wir so oft einkaufen, aber wir bekommen Walter kaum satt. Sein Verbrennungsmotor läuft noch auf volle Touren. Er fährt zwar im Moment nicht Fahrrad, aber immerhin oft genug das Wohnmobil.

Wir fahren aus Page heraus in Richtung Lake Powell, am Glen Canyon Dam vorbei. Der See zieht uns magisch an und wir finden einen super schönen, terrassenförmig angelegten Campingplatz mit großzügigen Plätzen, einer Grillstelle, Bank und Tisch und noch dazu günstig. Von unserem Platz schauen wir auf das hellblaue Wasser des Sees. Den Hintergrund bilden hellbeige Felsen, die einen schönen Kontrast darstellen.

 

und so endet ein perfekter Tag.

 

Fazit: wir brauchen Zeit all die tollen Eindrücke zu verarbeiten.

 

 

 

Sonntag, 11. Mai, Muttertag

Von hier aus erst mal herzliche Glückwünsche an alle Mütter und solche, die es werden wollen.

Als ich heute Morgen aufgewacht bin hatte ich zwar nicht das Frühstück am Bett, aber den Lake Powell wie auf einem Tablett vor mir.

 

Lake Powell

 

Wir lassen es heute gemütlich angehen, denn schließlich ist Sonntag. Werner ruft um 8 Uhr sein liebes Mütterchen an, wir gratulieren ihr zum Muttertag und sie sagt, dass es ihr gut geht. Bei uns daheim ist es schon 17 Uhr und Mia sagt, dass sie auch einen schönen Sonntag hatte. Wieso überhaupt, wenn wir nicht da sind?

Gegen 11 Uhr brechen wir auf. Wir wollen heute zum Valley of Fire, das circa 55 Meilen von Las Vegas entfernt liegt. Unterwegs sehen wir wieder viele verschiedene Landschaften, mal flaches Land mit kleinen Büschen bewachsen, mal schroffe Felsen. Wir kommen durch einen Park, der am Eingang eine pinke Düne verspricht. Und siehe da, nach einigen Meilen wird das Landschaftsbild immer sandiger.

 

Die Dünen sind zwar nicht pink, sondern orange. Der Sand ist so fein, dass er in einer Eieruhr laufen würde.

 

Viele Amerikaner machen hier Urlaub und bringen ihr Spielzeug mit. Das macht Spaß.

 

Womo an der Coral Pink Sand Dune

 

 

Die letzten Meilen des Parks geht es über eine sehr huckelige Piste. Ich habe die Befürchtung, dass kein Teller im Schrank mehr ganz ist. Aber " et hätt nochens joot jejange".

Hier ist es sehr ländlich. Vereinzelt sieht man Häuser.

 

Damit der Postbote es nicht so weit hat, sind die Mailboxen an der Straße.

 

Unser Sonntagsmittagskäffchen machen wir uns auf dem Parkplatz eines Kindergartens in dem beschaulichen Städtchen Hurricane. Wie es sich für einen Muttertags Sonntag gehört, gibt es auch Kuchen. Die Amerikaner haben sehr leckeres süßes Gebäck.

 

Unsere heutige Tour führt uns in den Staat Nevada.

 

Bald sind wir in dem Nationalpark Valley of Fire. Am Eingang meldet man sich an, indem man aus einer Box einen Umschlag nimmt, mit Namen und Autonummer versieht und Geld reinlegt. In unserem Fall sind es 20,- Dollar, weil wir im Park übernachten wollen. Der Platz zwischen den Felsen ist im Reiseführer als einer der Schönsten beschrieben worden. Mal sehen.

Im Park geht es auf und ab. Nach jeder Kehre ein neues beeindruckendes Bild. Wir sind begeistert. Walter kann es nicht mehr erwarten ein Foto zu machen und klettert mit Adiletten an den Füßen auf einen rotbraunen sandigen Felsen. Unterwegs merkt er, dass das Schuhwerk nicht ganz so geeignet ist und kehrt nicht, wie man es als Normalsterblicher machen würde, um, nein, er zieht die Schlappen einfach aus und klettert weiter.

 

Die Kletterei hat sich gelohnt

 

Nach noch einigen AHHH und OHHHH Rufen sind wir am Campground, der tatsächlich so wunderbar gelegen ist, zwischen Felsen und total ruhig.

 

Die Energie für die Warmwasserbereitung bekommt der Platz durch Solartechnik. Das würde dir, Wolfgang, gefallen.

 

Glücklich und zufrieden prosten sich die Männer zu,

ein kaltes Bier haben wir natürlich immer dabei.

 

Morgen werden wir uns noch mehr vom Tal ansehen. Hier gibt eine tolle Wave, die wir uns ansehen werden. Jetzt wird erst mal gegrillt.

 

Fazit: Jeder Tag ist für eine neue Überraschung gut.

 

 

 

Bordbuch Eintrag vom 12.05.2014, Montag

Heute wird ein guter Tag, wir wollen zur Wave zum Surfen, mir klingt schon das Lied der Beach Boys " Surf in USA " in den Ohren. Nun aber erst mal von Anfang an .

 

Brüderlein und Schwesterlein sind immer noch dabei.

 

Wir wandern zu den White Doms

 

Die feinen Damen sind auch hier

 

Jetzt kommen wieder ganz neue Felsformationen und Farben auf uns zu. Wir wandern 1,5 Std. und ein prächtiges Bild tut sich auf.

 

Ziemlich bunt ,na und!

 

                       

Farbspiel der Berge

 

Auf geht’s in die Wave, das Surfen macht Spaß.

 

Die Welle

 

Genug der Steine, jetzt geht’s nach Las Vegas, das Spieler Paradies ruft.

 

Um 16 Uhr erreichen wir unseren Platz

 

Der Platz liegt direkt am "Strip". Er ist nicht schön, aber nah.

 

Bei Einbruch der Dunkelheit geht es in den Rummel.

 

Venedig, Rom und Paris vereinen sich hier.

 

Jetzt wird erst mal gezockt.

 

Wir riskieren 20 Dollar und gehen nach einer Stunde mit 30,05 Dollar wieder nach Hause, na hat sich doch gelohnt. So eine lebendige, laute und quirlige Stadt habe ich bis heute nicht gekannt.

 

Auf dem Heimweg kommen wir noch eben bei unserem Schatz Gabi vorbei.

 

Nach einer langen Nacht sind wir früh zu Haus.

Kommentar von Angelika: Las Vegas ist ein großer Zirkus und wir sind die Clowns.

 

 

 

Dienstag, 13. Mai

Heute beim Frühstück beschließen wir einstimmig, dass wir genug gesehen haben von Las Vegas und uns auf den Weg zum Death Valley, dem Tal des Todes, machen.

Damit ich nicht ganz aus der Übung komme, stehen heute Morgen ein paar Hausarbeiten auf dem Programm, wie zum Beispiel Wäsche waschen. Der Platz hat eine Laundry und in 1,5 Stunden ist eine Maschine Wäsche gewaschen und getrocknet.

Eine Stunde vor Noon fahren wir vom Platz.

 

Las Vegas bei Tag ist auch sehr eindrucksvoll.

 

Die Freiheitsstatue

 

Das Luxor, ein Hotel der Extraklasse in ägyptischem Stil erbaut

 

Bevor wir aus der Stadt fahren in eines der heißesten Gebiete der Erde ist es wichtig zu tanken: Benzin, Wasser und Bier, damit wir nicht auf der Durststrecke bleiben. Dann kann es losgehen. Unser Weg führt uns durch das kleine Örtchen, Shoshone. An der Poststation werfe ich noch ein paar Ansichtskarten ein.

 

Das Polizeiauto steht vor einem kleinen, aus Holz erbauten und etwas baufällig aussehenden Häuschen, dem Büro des Sheriffs.

 

Unterwegs sehen wir von weitem einen Kojoten auf der Straße uns entgegenkommen. Er sieht sehr verhungert aus. Als er näher kommt, erkennt Walter ihn wieder...

 

....es ist Kojote Karl.

 

Er hat Walter schon in Australien den Müslibeutel mit Inhalt gestohlen, aber Walter hat ja ein gutes Herz und füttert den armen mit einer Scheibe Brot. Und zack, schon kommen seine Kumpels und es sind schon drei.

 

 

Es wird immer heißer, je weiter wir in das Tal hineinfahren. Wir sehen einen ausgetrockneten Salzsee, von dem nur noch das Salz übrig ist.

 

Werners Jacke dient zum Schutz vor der gleißenden Sonne und als Abschreckung für die Kojoten.

 

Heute sind es auch schon 101 Grad Fahrenheit, das sind 40 Grad Celsius.

In Furnace Creek finden wir ein schönes schattiges Plätzchen zum Übernachten und noch dazu sehr günstig.

 

Es ist Vollmond über Death Valley.

 

Fazit: Jetzt fehlt nur noch das Heulen von Karl.

 

 

 

Mittwoch, 14. Mai

In der Nacht hat es nur wenig abgekühlt. Trotzdem haben wir gut geschlafen. Nach einem ausführlichen Frühstück (wir haben schließlich Urlaub) machen wir uns auf den langen Weg zum Sequoia National Park über Lake Isabella.

 

Auf den Toiletten des Campgrounds hängt dieses Bild und wir sind froh, dass wir genug Bier eingekauft haben (natürlich nur aus gesundheitlichen Gründen).

 

Wir kommen an einem weiteren Salzsee vorbei, Owens Lake Bed.

 

Wüstenbewohner

 

Nachdem wir das Tal durchquert haben, verändert sich die Landschaft und ihre Bewohner wieder total.

 

A- Hörnchen

 

B - Hörnchen

 

Es wird bergig und grün mit dichtem Baumbewuchs. Werner hat Spaß an den vielen Serpentinen, die sein fahrerisches Können herausfordern.

 

Eine Fahrbahn ist gesperrt. Der Stop und Go Man regelt den Verkehr.

 

 

Nachdem Walter das Lenkrad übernommen hat, kommt er erst mal in eine Safty-Car-Runde. Und dann läufts wieder.

 

Der Isabella Lake

 

Nach dem See geht es über einen weiteren Pass, der 1800 m hoch ist und sich in engen Kurven in einer wunderschönen Landschaft präsentiert. Trotzdem sind wir froh, als wir das Tal wieder erreichen, denn wir brauchen dringend eine Tankstelle. Wir haben sage und schreibe nur noch für acht Meilen Sprit.

Etwa 80 Meilen vor unserem Ziel beschließen wir, den heutigen Transit-Tag zu beenden. Morgen gehts weiter. Schließlich wollen wir auch noch die Berichte schreiben.

 

Das Autorenpaar bei der Arbeit, bis spät in der Nacht.

 

 

 

Donnerstag, den 15.5. und Freitag, den 16.5.

An dieser Stelle möchten wir erst einmal ein großes "Dankeschön" an unsere fleißigen Mitarbeiter schicken, die in Ratingen die Stellung halten. Ihr seid super! Danke.

 

Heute wollen wir zum Sequoia Park fahren und uns den größten Baum der Erde ansehen, aber zuerst müssen wir noch unsere Pflichten erfüllen. Das heißt wir wollen die Berichte, die wir gestern Abend geschrieben haben, ins Internet setzen. Da die Plätze in den Nationalparks oft kein WiFi haben, fahren wir in die nächste größere Stadt, heute ist dies Visalia, und suchen uns ein Café, dieses Mal ist es Starbucks, um dort die Mails an Ingo zu versenden. Dafür brauchen wir meist eine Stunde, denn die Leitungen sind oft langsam.

Walter braucht für seinen Flug von San Francisco in die Schweiz einen großen Karton für sein Fahrrad. Seit Tagen fragen wir immer wieder in Geschäften, die große Dinge verkaufen, nach Kartons, bekommen aber immer die Antwort, dass die Verpackungen sofort in die Presse kommen. Heute fragen wir in einem Bicycle-Geschäft nach, leider auch Fehlanzeige. In einem Fernsehladen haben wir Glück und bekommen den erwünschten Müll.

 

 

Wir sind froh, dieses Thema nun endlich vergessen zu können und beschließen einstimmig, heute Abend ein Kartonfest zu feiern.

Jetzt kann es losgehen, auf zu den Mammuts.

 

Sehr großer schöner aus Holz geschnitzter Indianerkopf

 

Am Eingang des Parks werden wir schon von einer Rangerin gewarnt, dass die Straße durch den Park eng ist und bis über 2000 m hoch führt. Wir fahren dementsprechend vorsichtig und die Aussichten nach jeder Kehre sind umwerfend.

 

Es gibt auch noch Bären hier im Park

 

 

Je höher wir kommen, umso dicker werden die Bäume. Auch die Farbe der Stämme und deren Beschaffenheit sind ganz unterschiedlich. Manche der Dicken sind ganz rot und fühlen sich weich und fasrig an.

 

 

Von hier oben haben wir eine wunderschöne Aussicht

 

Neben dem Museum gibt es einen Rundwanderweg, den Big Tree Trail. Die Bäume sind so riesig, dass man sie so nah gar nicht ganz aufs Foto bekommt.

 

Ich komme mir so klein vor

 

Auch Werner schaut ganz ehrfürchtig.

 

Walter bleibt vor einer Gruppe dieser Riesen stehen und sagt ganz gedankenverloren: "Das ist so, als ob hier mehrere von mir stehen würden." Der Kerl ist wirklich nicht von sich eingenommen. Aber nur mit diesem Selbstvertrauen hat man den Mut eine Weltreise mit dem Fahrrad zu machen.

 

Walter hat sich einen dicken Stein rangerollt und besteigt ihn

 

 

Die Lichtung ist sehr nass und ein kleiner Bach fließt. Das ist für die durstigen Bäume die ideale Umgebung.

 

Werner und ich und die Dicken

 

Waldbewohner in Pose

 

Nachdem wir ein paar Meilen weitergefahren sind, zeigt uns ein Schild den Weg zum größten Baum der Erde.

 

 

Eine Wanderung zu dem über 2000 Jahre alten Prominenten gibt uns noch weitere schöne Waldeindrücke, wie hier das Farbenspiel und den Moosbewuchs von verschiedenen Baumstämmen.

 

Die Daten des höchsten Baumes der Erde

 

                          

                                                                                                Hier ist er, der General Sherman Tree

 

Wie mächtig ist dieser Baum und was könnte er uns alles erzählen

 

In 2048 m Höhe finden wir einen wunderschönen Platz direkt an einem rauschenden Fluss, total ruhig und schön zwischen Felsen und Bäumen gelegen. Wir suchen uns ein Plätzchen aus und bereiten unser Kartonfest vor.

 

Zuerst wird einmal gegrillt

 

Große Jungs beim Feuer spielen. Jede Menge Rotwein ist mit von der Partie, vorne auf dem Bild seht ihr noch die Flasche

 

Da es hier im Park noch Bären gibt, müssen die Lebensmittel in einem Metallschrank verschlossen werden.

 

Am Freitagmorgen beim Frühstück scheint uns die Sonne auf den Tisch. In der Nacht war es noch ziemlich kalt. Vor kurzem muss es hier noch geschneit haben, denn

 

hinter der Poststation des Platzes findet Walter noch einen Haufen Schnee.

 

Wir verlassen den Platz und machen uns auf den kurzen Weg zum Kings-Canyon.

 

 

Auch hier finden wir ohne Vorreservierung einen urigen Platz und beschließen schon um 13.30 Uhr heute einen faulen Tag zu machen. Wir haben jede Menge Bilder durchzuschauen und zu entscheiden, welche auf diese Seite kommen. Das ist ganz schön schwierig.

 

Fazit: Was sind wir Menschlein doch für kleine Wesen.

 

 

 

Samstag, den 17.05.

Wir sind früh auf den Beinen, denn wir wollen noch die Berichte und Bilder an Ingo senden, bevor es weiter geht zum Yosemite-Park. Wir fahren in Fresno einen Mc Donalds an und lernen mal die nicht so glanzvolle Seite von Amerika kennen. Die Filiale ist sehr schmuddelig. Junkies hängen in den Bänken und zittern von den Entzugserscheinungen. Ein junger Mann, dem es auch nicht gut zu gehen scheint, schläft mit dem Kopf auf dem Tisch. Wir fühlen uns nicht wohl und beeilen uns, fertig zu werden.

Der Weg zum Yosemite-Park ist sehr abwechslungsreich und schön. Es geht viel rauf und runter. Beim Parkeingang zeigen wir wieder unsere Karte vor, die wir im ersten Park gekauft haben, die für alle Parks ein Jahr gültig ist, und schon werden wir mit Info-Material über den Park versorgt und dürfen passieren.

Allerdings sagt uns der Ranger noch, dass alle Campgrounds im Park ausgebucht sind. Das heißt für uns: wild campen. Das ist ja auch kein Problem und überall dort, wo kein Verbotsschild steht, darf man übernachten. Allerdings müssen wir uns um unsere Abwassertanks und Frischwasser kümmern. Wir fragen auf dem ersten Campground nach, und bekommen freundlich Auskunft, wo die nächste Dumpstation ist.

 

Dumpen nennt man das Ablassen der Abwassertanks (Toilette und Brauchwasser) durch einen Schlauch in den Kanal

 

Jetzt, nachdem wir alles haben, was wir brauchen, fahren wir hoch zum Glasier Point, von dem man eine tolle Aussicht auf das Tal und die Wasserfälle hat. Der Point liegt auf 2388m und so fahren wir vorsichtig, denn die Straße ist eng und es sind unendlich viele Serpentinen.

 

Die Infotafel

 

Der Blick auf die Wasserfälle und den Half Dome ist atemberaubend

 

Blick hinunter ins Yosemite Valley. Auf dem Felsenvorsprung ganz links im Bild standen seinerzeit zwei junge Frauen für ein Foto (s. Infotafel). Es geht hier wirklich steil runter. Das ist kein Fake.

 

Es sieht ein bisschen aus wie in den Alpen

 

Die Tierchen sind hier sehr zutraulich, weil sie oft Futter von den Touris bekommen.

 

                       

Auf dem Rückweg zurück ins Tal sehen wir einen schönen Wasserfall, den Bridalveil Fall. Ein kurzer Weg führt dahin, wo das Wasser "landet"

 

Wir haben auch wieder Glück mit unserem Übernachtungsplatz. Abseits der Straße und im Schutze der Kirche schlummern wir ein.

 

Fazit: Größer, wilder, und doch so lieblich

 

 

 

Sonntag 18. Mai

Der Pastor kommt früh und schließt die Kirche auf. So nach und nach füllt sich der Parkplatz und wir fahren los zu den Yosemite-Falls.

 

Ein schöner Wanderweg durch den Wald an einem Fluss vorbei führt zu den Wasserfällen.

 

Fußsprung oder Köpper????

 

...lieber nicht, das Wasser ist so seicht

 

    

Lower Yosemite Fall und Fluss

 

                       

Von hier aus hat man einen tollen Blick auf den Upper und Lower Fall

 

Wir fahren noch einige Meilen bis wir das Ende des Parks erreicht haben...

 

...und machen uns dann auf den Weg Richtung San Francisco.

 

Walter möchte unbedingt seinen Sonntagsnachmittagskuchen haben (wie so Rentner halt sind) und wir halten bei einem Bäcker an, um ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Dann gehts zwei Ecken weiter, wo wir ganz nett parken können und dann wird erst mal Kaffee gekocht und Kuchen gegessen. Gute Idee, Walter!

 

Die Männer haben auf der Landkarte einen kleinen Platz an einem See ausgemacht, wo wir diese Nacht stehen und übernachten wollen.

 

Wenn die Zeilen etwas verwackelt sind, so ist das vom Sturm hier. Es ist total windig, aber ein schöner Blick auf den See.

 

Wir sind die einzigen Übernachtungsgäste heute. Jetzt sind es nur noch 70 Meilen bis Frisco.

 

Fazit: Heute ist die letzte Nacht in freier Natur.

 

 

 

Montag den 19.05.

In der Nacht haben wir schlecht geschlafen, weil der Sturm so stark war, dass das Wohnmobil hin und her gerüttelt wurde.

 

Wir fahren die letzten Kilometer bis Frisco

 

Auf der neuen Bay Bridge

 

Die Skyline von San Francisco

 

Von hier aus sieht man auch die ehemalige Gefängnisinsel Alcratraz, wo auch Al Capone inhaftiert war. Jetzt ist dort niemand mehr. Touristen können sich das Gefängnis ansehen und erhalten Infos darüber, wie sich das Leben der Gefangenen früher dort abspielte.

 

Wir haben per Mail einen Platz auf dem Campingground in der Stadt reserviert, denn wir brauchen Wasser und Strom und wollen Walters Sachen noch mal waschen, bevor sich unsere Wege trennen. Wir müssen unsere Sachen packen und das Wohnmobil putzen, denn wir müssen es Dienstag zurückgeben.

 

Es ist dichter Verkehr, je näher wir in die Stadt kommen

 

Der Campground liegt neben dem Stadion der San Francisco 49ers

 

 

Man glaubt gar nicht, wie viel Arbeit es ist, Walters Fahrrad und alle seine sieben Sachen so zu verpacken, dass man damit in den Flieger kann. Gleichzeitig reinigt er das Fahrrad gründlich und zerlegt es teilweise, damit es in den Karton passt, den wir besorgt haben. Wir sind alle drei den ganzen Nachmittag gut beschäftigt.

 

Fazit: Auch die schönste Reise geht einmal zu Ende.

 

 

 

Dienstag, 20. Mai

Heute stehen wir früh auf, denn wir müssen zwischen 9 und 11 Uhr das Wohnmobil zurückgeben. Bis zu Cruise Amerika sind noch etwa 40 Meilen und wir wollen vorab noch in die Innenstadt zu unserem Hotel unsere großen Gepäckstücke abladen.

Doch zuerst rufen wir mal unsere Tante Marianne Lehnen an. Sie wird heute 90 Jahre alt. Sie geht selbst ans Telefon und hört sich noch so frisch und jung an, als wäre sie gerade mal in Rente gegangen.

Bis 12 Uhr mittags haben wir alles erledigt und wollen uns heute Mittag mal einen Eindruck von dieser großen Stadt machen.

 

Ein Wahrzeichen ist ganz sicher die Cable Car. Sie sieht aus wie eine alte Straßenbahn, fährt auf Schienen und wird durch ein Stahlseil bewegt, das in der Mitte zwischen den Schienen im Boden verläuft.

 

Die Bahn fährt jeweils vom einen bis zum anderen Ende der Innenstadt, bergauf und bergab, und wird an den Endpunkten durch Menschenkraft in die jeweils andere Richtung gedreht.

 

 

 

Und dann geht die Fahrt wieder los. Wir sind natürlich mitgefahren. Es macht so viel Spaß. Wir standen auf den Trittbrettern, in Deutschland aus sicherheitstechnischen Gründen undenkbar.

 

San Francisco ist auf vielen Hügeln gebaut. Deshalb geht es in dieser Stadt immer bergauf und bergab, aber richtig steil.

 

Schiff und U-Boot im Museum in der Nähe von Fishermans Wharf.

 

Hier sitzen wir einige Zeit und beobachten das bunte Treiben. Ein schwarzer Musiker macht super Musik und es fühlt sich an wie Urlaub.

 

Black und White

 

Alt und Neu

 

Auf dem Rückweg zu unserem Hotel gehen wir durch China Town und man fühlt sich nach Asien gebeamt.

 

Heute sind wir müde vom Laufen und von den vielen Eindrücken dieser Stadt. Die Stadt ist wunderschön und besonders, das können wir jetzt schon sagen.

 

Fazit: Schön, wenn Städtebauer es schaffen, alt und neu so gut zu verbinden wie hier.

 

 

 

Mittwoch, 21. Mai

Gestern Nachmittag war Walter noch beim Frisör und freut sich heute Morgen darüber, wie schnell er mit seinem "Kopp" fertig ist.

Heute wollen wir uns Räder ausleihen und damit über die Golden Gate Bridge fahren. Die Formalitäten beim Verleiher sind schnell erledigt und es geht los. Zunächst durch den dichten Verkehr in der Innenstadt, dann aber schnell ans Wasser.

 

Man achte auf Walters Frisur

 

Nach kurzer Fahrt sind wir schon ganz nah dran

 

Heute liegt die Brücke, wie so oft, im Nebel. Als Walter im April hier war, hat er sie ganz ohne Nebel fotografieren können.

 

Auf der Brücke ist es sehr windig und viel Verkehr. Zum Glück gibt es eine Extraspur für Fußgänger und Fahrräder. Es ist schon etwas Besonderes, ein so tolles Bauwerk aus der Nähe zu sehen.

 

Jetzt geht es nach Sausalito, einem wunderschönen Örtchen, das seinerzeit in den 60er Jahren von vielen Hippies bewohnt wurde. Jetzt erinnern daran nur noch ein paar Hausboote im Hafen.

 

Mit der Fähre setzen wir über nach Frisco. In vierzig Minuten sind wir wieder an der Fishermans Wharf.

 

Wir fahren noch einige Zeit am Wasser vorbei und sehen dieses Kunstwerk, das einen riesigen Pfeil und Bogen darstellt.

 

Eine schöne Spiegelung

 

Es ist viel los in der Stadt

 

Wir bringen unsere Fahrräder zurück, denn morgen geht es ja wieder mit dem Flieger in die Heimat. Auf dem Weg in unser Hotel kommen wir an einem Bäcker vorbei, der ganz leckere Teilchen im Fenster hat und da fällt mir ein, dass ich noch Helmut van Heinsbergs 20 Dollar habe, also kaufen wir uns die kleinen Appetithäppchen.

 

Im Hotel machen wir uns Kaffee dazu und trinken auf dein Wohl Helmut, danke. Hat super geschmeckt. Wie Walter sagt: "Esssen ist der Sex des Alters".

 

So, jetzt sind wir am Ende unserer Reise. Sie war wunderschön und abwechslungsreich. Wir haben sehr viele grandiose Landschaften gesehen. Unser Ziel war es, uns einen Eindruck von diesem großen Land zu verschaffen. In erster Linie wollten wir in der Natur sein, deshalb haben wir die Städte, außer San Francisco, außen vor gelassen. Für andere, die vielleicht mal eine solche Tour planen, werde ich die Tourdaten, wie gefahrene Meilen, Kosten Benzin, usw. zusammenstellen und dann auf diese Seite stellen. Vielen Dank für eure Einträge im Gästebuch. Darüber haben wir uns sehr gefreut.

Wir bedanken uns auch ganz besonders beim Reisebüro Eva Leppers in Dülken, die für uns Flüge, Wohnmobil und Hotels bei der An- und Abreise herausgesucht und gebucht hat. Hat alles super gepasst. Du hast uns gut beraten. Danke!

Walter fliegt morgen in die Schweiz und wird sich langsam auf den Heimweg machen.

 

Fazit: Es war eine unvergessliche Reise für uns und hat uns allen sehr viel Spaß gemacht.

 

 

So, nun sind wir wieder im Alltag angekommen. Wir denken noch jeden Tag an unsere schöne Reise und haben für alle, die vielleicht ähnliches planen ein paar Daten zusammengetragen.

Gesamt mit dem Wohnmobil gefahrene Meilen: 2.846, das sind 4.580 Km

Benzinkosten: 1.310,- Dollar, das sind etwa 945,- €.

Das Wohnmobil, das ja sehr groß und schwer war, brauchte auf 100km circa 25 bis 28 l Benzin. Wir sind aber auch viele Steigungen gefahren im Sequoia und Yosemite Park, wo der Motor richtig arbeiten mußte.

 

Das Campen in Amerika ausserhalb der Campingplätze ist unkompliziert. Man darf nicht in unmittelbarer Nähe eines Campgrounds stehen und darf sich nicht auf Privatgrundstücke stellen. Besonders in den Nationalparks kann man wunderschön auch auf einfachen Plätzen übernachten, die nicht besonders teuer sind und oft auch keinen Wasser- und Stromanschluß haben.

Wir hatten 18 Übernachtungen im Wohnmobil,

6 davon kostenlos,

8 sehr preiswert (10 bis 40 Dollar)

4 teuer (59 bis 91 Dollar)

Die Preise sind immer für das Wohnmobil incl. aller Insassen.

Die teuren Plätze hatten alle full-hookup, das bedeutet man bekommt Strom, Wasser und kann dumpen (Ablassen der Brauchwassertanks der Toilette und Dusch-und Spülwasser).

Wenn man keinen Strom und Wasser hat und somit von den „Beständen“ leben muß, kommt man mit 3 Personen etwa 3 Tage aus, dann muß man sehen, dass man dumpen kann und Frischwasser bekommt. Der Strom kommt von einer 2. Batterie im Womo, die durch die Fahrt wieder aufgeladen wird oder man kann einen Generator dazuschalten, der aber in einer Stunde auch 3,8 l Benzin braucht. Dumpstationen findet man oft vor den naturbelassenen Campgrounds. Dort gibt es dann auch Frischwasser. Dumpen und Frischwasser sind dann kostenlos.

Wir hatten unser Wohnmobil von der Firma Cruise Amerika über Canusa gebucht, die sich gut auskennen mit Canada- und Amerikatouren. Wir haben sehr viele Cruise Amerika Wohnmobile auf unserer Tour gesehen. Die Firma ist hier stark vertreten. 

 

 

 

Donnerstag den 22.05.2014 bis Samstag den 24.05.

Die Koffer sind gepackt, das Taxi bestellt für 3Uhr30, so bleibt uns noch Zeit für einen Stadtbummel. Als wir zum Hotel zurückkommen wartet das Taxi schon vor der Tür. Der Fahrer ein Vietnamese, gerade mal einen Kopf größer wie die Bike Box, weigert sich den Karton mitzunehmen mit der Begründung es wäre kein Platz im Kleinbus. Nach einigem hin und her packen wir unser Gepäck selber in den Wagen und siehe da es ist noch Patz genug.

Am Flughafen müssen Werner und Angelika noch die beiden Koffer umpacken, weil einer der Beiden zu schwer ist, und sonst ein Aufschlag von 200,- Dollar fällig wird.

Ich werde von der Swiss Airline mit 150,-$ fürs Rad und 250,-$ für Übergepäck zur Kasse gebeten.

 

Das Abschiedsfoto

 

Meine Maschine landet pünktlich und präzise wie ein Schweizeruhrwerk, am Freitag um 15Uhr40 auf dem Flughafen Zürich.

 

Das Gepäck ist vollzählig

 

Als ich das Velo zusammen schraube spricht mich ein junger Mann an der gerade von einer Radtour aus Portugal zurückkommt, denn er braucht eine Luftpumpe. Auch Frank ein gebürtiger Berliner und Fotograph gesellt sich dazu und es werden erst mal Erfahrungen ausgetauscht. Das Rad ist fertig, die Taschen gepackt. Nun noch die restlichen Dollars in Franken und Rappen umtauschen, an der Tankstelle die Benzinflasche füllen, die ich offen im Halter des Rad belassen habe, dann kann es losgehen.

 

Wo geht es zum Zürichsee?

 

Ich frage mich durch bis ich auf dem richtigen Weg bin. Es ist schon 19:00 Uhr als ich den Campingplatz " Fischers Fritz " am See erreiche.

 

 

Camp mit Blick auf den See

 

Am Samstag bin ich schon um 4:00 Uhr wach und kann nicht mehr einschlafen. Als es hell ist schütte ich Kaffee auf und Frühstücke gemütlich. Es sind heute einige Dinge zu erledigen wie: Ölwechsel am Rohloff Getriebe und Einkaufen. So fülle ich Spülöl in die Nabe und fahre in die Stadt. Im Supermarkt kaufe ich nur das Nötigste ein, weil es hier nicht gerade billig ist. Zum Beispiel: Nudelsalat der hier Hörnlisalat heißt, Haferflöckli und ein Doppelbürli , zwei Brötchen die zusammen gebacken sind.

 

 

Morgen werde ich weiter Radeln. Es geht den Zürichsee entlang zum Walensee, den Rhein hoch bis Verdutz (Lichtenstein), um danach in Feldkirch in Österreich Sabrina und Andi einen Besuch abzustatten.

 

 

 

USA

Wenn man wie ich, lange Zeit Mexico bereist hat und dann in die Staaten kommt ist die Umstellung schon groß. Mexico das Land der kurzen Wege, alles was man braucht liegt mehr oder wenige um die Ecke. Dazu kommt die herzliche Nähe der Menschen die das Reisen erleichtert. In den Staaten ist alles größer, weiter höher und man hat das Gefühl man könne von der Straße essen so clean ist es hier. Um Einzukaufen muss man meist in riesige Supermärkte in denen man ein Navi braucht um sich zurecht zu finden. Das Personal mit ihrer geschulten Freundlichkeit fragt dich wie es dir geht und ob du einen guten Tag hattest, als würdest du hier schon Jahre lang deine Einkäufe erledigen.

Aber auch hier habe ich viele hilfsbereite und nette Menschen getroffen. Das Land ist riesig und strotzt nur so von Sehenswürdigkeiten. Nur ein Bruchteil davon habe ich gesehen und bin begeistert von der gewaltigen Natur. Das Land macht Lust auf Mehr.

 

 

Die drei Wochen Wohnmobil Tour mit Werner und Angelika war fantastisch. Es war zum Anfang schwierig, mich auf die neue Art des Reisens einzustellen. Wo bei der Radtour von einem Highlight zum Anderen, immer ein paar Tage zwischen liegen, fährt man oft mit dem Womo in einem Tag hin. Auch hatte ich das Gefühl hier und da anhalten zu müssen und die Aussicht zu genießen, was aber mit dem Wohnmobil nur möglich ist wenn Parkplätze vorhanden sind. Gerade die USA mit ihren Nationalparks und den großzügigen Campingplätzen ist ideal für so eine Tour. Auch das Übernachten in der freien Natur mit dem Womo ist hier problemlos, wenn man ein paar Regeln einhält.

 

 

 

 

 

Sonntag den 25.05.

Es ist ein milder Sonntagmorgen und auf dem Platz schlafen die meisten noch als ich mich um 7Uhr45 auf den Weg mache. Meist führt die Straße direkt am See entlang und eröffnet mir immer wieder schöne Ausblicke.

 

 

Seit dem ich vor drei Jahren Europa verlassen habe, ist es heute das erste Mal das ich die sonntägliche Ruhe genießen kann. Alle Geschäfte sind geschlossen und von den Türmen der umliegenden Dörfer klingt Glockengeläut zu mir rüber. Die Straßen und Gassen verlaufen krumm und schief so wie sie im Laufe der Zeit entstanden sind.

 

Richtung Sargans muss ich Pedalen

 

Das Velowegenetz ist gut beschildert aber ab und zu frage ich noch nach dem Weg. Hier versteht man meine Sprache  und ich die Schweizer,  wenn sie sich Mühe geben mit ihren " Switzer Dütsch ".

 

Der Biker mit dem schönen Namen " Walter "

 

Ihn treffe ich kurz vor dem Walensee und frage nach dem Weg. Kurz entschlossen ändert er seine Pläne für heute und fährt mit mir um mich auf den rechten Weg zu bringen.

 

Der Walensee über 100m tief und mit gefährlichen Strömungen.

 

Walter mit seinen 73 Lenzen noch Top Fit

 

 

Er fährt mit mir über einen schönen Radweg den See entlang, mit tollem Panoramablick auf den See, durch einige Velo-Tunnel und eine 20% Rampe hoch bevor es wieder eben weiter geht. Bei Tageskilometer 79, wir sind kurz hinter Walenstadt, lädt er mich zu einem Kaffee ein. Er erzählt mir wo er überall auf der Welt  schon mit seinem Bike war. Nach dem ich mich bedankt und ich mich mit einem Schweizer Gruß " Auf Wiederluegi " verabschiedet habe, radel ich weiter durch hübsche Dörfer und erreiche bald das Rheintal.

 

Schöne Dörfer

 

Typisch Schweizer Humor

 

Der Rheindamm- Radweg

 

Über eine Holzbrücke wechsle ich auf die rechte Rheinseite und bin im Fürstentum Lichtenstein. Bald darauf passiere ich die österreichische Grenze und jetzt ist es nicht mehr weit bis Feldkirch.

 

 

 

Das Haus wo Sabrina mit ihrem Freund Andi lebt, ist schnell gefunden. Für Sabrina und mich ist die Wiedersehensfreude groß. Sie hatte ich vor zwei Jahren auf Bali besucht und es gibt viel zu erzählen. Andi hat auch schon den Süden Afrikas bereit was mich natürlich sehr interessiert.

 

Tagesdaten: 126 Km / 7:30 Std / 576 Höhenmeter

 

 

 

Montag den 26.05. bis Mittwoch den 28.05.

Da Andi und Sabrina zur Arbeit müssen kann ich mich ich um die Pflege meiner Internetseite kümmern. Nach dem Abendessen wird noch eine Runde gekniffelt. Sabrina ist in ihrer Form des Lebens und gewinnt fast jedes Spiel.

Dienstag ist mein Rad an der Reihe denn ein wenig Pflege und Wartung kann nicht schaden. Mit der Fa. Rohloff in Kassel nehme ich Kontakt auf, um das Problem mit dem Ölverlust an dem Schaltgetriebe aus der Welt zu schaffen. Ich bekomme auch umgehend Antwort auf meine Mail und werde nächste Woche von Ulm nach Kassel Pedalen, wo die Mechaniker von Rohloff sicher die Ursache finden und beheben werden. Das nenne ich guter Service.

Auch an die Fa. Ortlieb schreibe ich, da die meisten der Packtaschen verschlissen sind und erneuert werden müssen, bevor ich meine Reise fortsetze. Am Abend zeigen Andi und Sabrina mir die Stadt Feldkirch und ihre schöne Altstadt

 

Blick von der Burg auf Feldkirch

 

In der Burggaststätte nehmen wir ein gutes Abschiedsessen zu uns.

 

Meine Gastgeber Sabrina und Andi

 

Mittwochmorgen gehen wir zusammen aus dem Haus. Nach dem ich mich von Andi verabschiedet habe Radele ich zur Fa. Head in Kenndelbach, wo Sabrina beschäftigt ist. Sie hat einen Arbeitskollegen der ein interessantes Projekt ins Leben gerufen hat. Johan gebürtig in Südafrika sammelt hier alte Fahrräder verschifft sie nach Südafrika wo sie generalüberholt und für die Bedürfnisse in Afrika hergerichtet werden. Das war die Kurzform der Geschichte. Wer mehr wissen will auf  http://www.dazud.com/  ist es ausführlich beschrieben. Ich finde dass eine gute Idee, die Unterstützung verdient hat.

 

Vor der Fa. Head mit Johan aus Südafrika

 

Nun verabschiede ich mich noch von Sabrina und pedale zum Bodensee hinunter.

 

Erster Blick nach etlichen Jahren auf das Schwabenmeer

 

Das Freudenhaus hat leider geschlossen also schaue ich mir die Seebühne an wo zurzeit die Zauberflöte gegeben wird.

 

Die Seebühne

 

 

Auf dem Radweg nach Lochau, wo Camillas Mutter wohnt kann ich einen Zeppelin bewundern der wie eine überdimensionale Zigarre über mich schwebt. Punkt 12:00 Uhr bin ich auf dem Rintl 8 und werde von Camilla mit ihren beiden Kindern begrüßt. Ihre Mutter Maria hat noch ein Zimmer für mich, so dass ich mein Rad in die Garage stelle und den Radtag für heute beende

 

Camilla und die kleine Felipa

 

Juna das erstgeborene Mädchen von Camilla und Jan kann ihren Vater auch nicht verleugnen, die Ähnlichkeit ist verblüffend. Mit Jan kann ich kurz telefonieren erfliegt heute eine Maschine nach Indien.

Am Abend sitze ich mit Maria noch lange zusammen und bei einer guten Flasche Wein reden wir über Gott und die Welt

 

Tagesdaten: 54 Km / 3:20 Std Fahrzeit / 198m Höhenmeter

 

 

 

Donnerstag den 29.05.

Nach dem Frühstück bepacke ich mein Rad und verspreche Maria beim Abschied, dass ich sie besuchen komme, wenn ich das nächste Mal zum Bodensee komme.

 

 

Auf der Bodensee Radautobahn ist die Hölle los, denn heute ist Vatertag, so versuche ich auf Nebenstecken mein Glück.

 

Lindau in der Ferne

 

 

 

Der Insel Lindau in Bayern statte ich einen kurzen Besuch ab, um dann weiter ganz entspannt den See entlang zu trödeln. Im Ultramarin suche ich mir einen schattigen Platz bestelle mir ein dunkles Hefeweizen, Kässpäzle und tippe schon mal die Tagesberichte ins Schreibprogramm.

 

 

Am Himmel hängen dunkle Regenwolken als ich durch Friedrichshafen rolle. Bei der Familie Leitner, Iris & Erik mit den beiden aufgeweckten Mädels, Fiora & Maja, die mich zu sich nach Hause eingeladen haben, bekomme ich eine schmackhafte Vesper, gutes Bier und ein Nachtlager im Spielzimmer der Kinder. Die Eltern von Iris hatte ich in Chile auf der Carritera Austral kennengelernt. Die Beiden wohnen in Ulm, was mein nächstes Ziel auf der Rückreise sein wird.

 

Tagesdaten: 42Km / 3:20 Std / 137 Hö.m

 

 

 

Freitag den 30.05.

Nach dem es gestern Abend noch geregnet hatte ist es heute Morgen dicht bewölkt aber trocken. Nach einem guten Frühstück verabschiede ich mich von den Vieren, die mich auf genommen haben wie einen guten Freund.

 

Fiora ist schon auf dem Weg in die Schule als ich das Foto mache

 

Erik, der Maja zum Kindergarten bringt, begleitet mich noch ein Stück bis ich auf dem richtigen Weg bin.

Es ist für mich wie eine Zeitreise als ich durch Ravensburg pedale und am alten Lichtspielhaus vorbei komme. Dort lief Ende der 60 er Jahre der kontroverse Aufklärungsfilm " Das Wunder der Liebe " von Oswalt Kolle.

 

 

In Weingarten ist heute " Blutritt", die größte Reiterprozession in Deutschland. Dabei wird die Heiligblut Reliquie von ca. 3000 Reitern durch die Straßen der Stadt und das Umland getragen.

 

Musikanten

 

Imposante Reiterschar

 

Günter hatte mir den GPS Track für die Strecke nach Ulm geschickt, der fast ausschließlich auf ruhigen Nebenstraße und durch Wald und Feld führt.

 

 

      

In Bad Waldsee schlägt die Glocke vom Kirchturm gerade zwölf Mal als ich an einer Bushaltestelle meine erste Pause einlege.

 

Klatschmohn

 

Kurz vor Ulm fahre ich an einem riesigen Erdbeerfeld vorbei.

 

Und ich dachte ich hätte alles verkauft, als ich 2011 gestartet bin

 

Bei Ilse und Günter ist die Wiedersehensfreude groß und obwohl wir uns in Chile auf der Carritera Austral  nur eine halbe Stunde unterhalten haben, habe ich das Gefühl die Beiden schon seit ewigen Zeiten zu kennen.

 

 

Tagesdaten: 105 Km / 7:00 Std / 642Höhenmeter

 

 

 

Samstag den 31.05.

Nachdem wir alle gut und ausgiebig gefrühstückt haben, fährt Ilse mit ihrer Tochter und den Kinder in die Stadt denn sie wollen ins Museum. Günter und ich machen uns mit den Rädern auf den Weg ins Zentrum um unter anderem nach ein paar Radsandalen Ausschau zu halten.

 

Blick von vom Radweg auf die Stadt

 

Die Skyline von Ulm mit alles überragendem evangelischen Münster

 

Nach dem wir in drei Rad Läden kein Glück hatten und der vierte geschlossen hat, beenden wir die Suche. Beim Italiener gönnen wir uns ein leckeres Eis bevor wir dem Münster aufs Dach steigen.

 

Schöner Wasserspeier

 

Von hier Oben hat man eine tollen Rundblick auf die Stadt und das Umland.

 

Hier geht es hoch in die Spitze

 

 

Vorbei am Metzgerturm radeln wir ein Stück die Donau entlang bevor wir den Heimweg antreten.

Am Abend zeigen mir Ilse und Werner, auf meinen Wunsch, noch Bilder von ihren sechs Islandreisen. Da ich mit meinem Sohn dorthin fahren möchte, interessiert es mich natürlich ganz besonders.

Morgen will ich weiter auch wenn es mir schwerfällt mich zu verabschieden.