April 2014 Mexiko - USA
Dienstag den 01.04.2014
Es ist kein Aprilscherz: Morgen pedale ich schon drei Jahr durch die Weltgeschichte und ich bin immer noch neugierig was mich im nächsten Land erwartet.
Heute Morgen habe ich es nicht eilig, denn bis Ensenada sind es nur schlappe 48 Km. Einigen ist sicher schon aufgefallen das ich die letzte Zeit mit angezogener Handbremse fahre. Der Grund ist, nicht zu früh in die USA einzureisen, weil dort das Reisen wesentlich teurer ist.
Beim ersten Anstieg
Das muntere Täler-hopping geht weiter. Heute sind nur zwei Anhöhen zu erklimmen, danach geht es auch schon runter Richtung Ensenada.
Bis zu den USA ist nicht mehr weit.
Zuerst sind es noch kleine Dörfer, aber bei Tageskilometer 25 fängt schon die Bebauung des Großraum Ensenadas an. Den Hafen der Großstadt erreiche ich um die Mittagszeit.
Hier liegt ein Kreuzfahrtschiff vor Anker.
Die Adresse vom Motel Amerika, die ich vorab aus dem Reiseführer herausgesucht habe, findet das Navi zielsicher und ich buche dort zum Preis von 320,-Pesos pro Nacht zwei Übernachtungen. Auf dem Weg zum Motel habe ich viele Schilder gesehen 240,- Pesos das Zimmer. Die nette Señora in der Rezeption erklärt mir auf Nachfrage von mir, dass der Preis für 4 Stunden Zimmermiete ist. Also eine Mogelpackung.
Das hatte ich auch noch nicht, Fahrradgarage auf dem Zimmer.
Am Abend, nach dem ich die wichtigsten Dinge erledigt und ich gut gegessen habe, hole ich mir im nahen OXXO Laden ein Bier und mache es mir auf dem Bett gemütlich.
INDIO Kaliber 1.2 Liter.
Beim Schreiben des Tagesreport´s kann ich durchs Fenster den Mond sehen. In Dülken würde man sagen: " dat Stripke steht ". Hier aber liegt der Mond auf dem Rücken.
Tagesdaten: 48 Km / 3:10 Std. Fz. / 298m in die Höhe
Mittwoch den 02.04. und Donnerstag den 03.04.
Zwei Ruhetage in Ensenada
Die meiste Zeit habe ich mit dem Studium der Route nach San Francisco verbracht, viele Spaziergänge unternommen und mich einfach erholt. Mittlerweile hat meine Lunge den Staub vom 30.03 wieder hinaus gehustet, zur Unterstützung habe ich auch literweise Tee mit Honig getrunken.
Die XXLFlagge am Hafen, die sonst ein beliebtes Fotomotiv ist, weht leider nicht am megahohen Mast.
Die Touristenmeile
Plaza dela Patria
Stippeföttchen
Morgen schwinge ich mich wieder aufs Rad. Die Alternativroute durch das Vall de Guadalupe nach Tecate und über die CA 94 nach San Diego habe ich verworfen. Die Route ist gut 60 km länger und führt in den USA hoch auf ca.2400 m üNN. " Dat mott net sinn ".
Freitag den 04.04.
Einen gemütlichen Radtag auf der Panoramastraße am Meer entlang bis Rosarito so hatte ich mir das vorgestellt als ich um 7:15 starte. Aber erstens kommt es Anders und zweitens als du denkst.
Bei Tageskilometer 14 hinter Ensenada ist die Straße wegen des spektakulären Erdrutschs vom 29.12.2013 gesperrt und der Verkehr wird weiträumig umgeleitet.
http://www.nzz.ch/aktuell/panorama/kuestenstrasse-sackt-nach-erdrutsch-40-meter-ab-1.18212415
Auf Halberstrecke nach Oben
Es geht in einem Rutsch hoch wo ich bei 27 TKm auf 390müNN ankomme. Auf der folgenden Abfahrt treffe ich seit ewigen Zeiten wieder mal zwei Reiseradler. Francisco und Sergio wollen mit dem Rad bis nach Cabo San Lucas pedalen.
Die beiden Mexikanischen Radler
Für mich geht es nun Berg ab bis zum Ort La Mission wo eine Pause fällig ist. Anschließen noch eine Hügel überwinden und ich bin nach 47 km wieder auf der Panoramastraße.
Der Pazifik
Felsige Küste
Kurz vor Rasarito, ich erkenne schon von weitem die Ortliebtaschen, kommt mir ein europäisches Radler Duo entgegen. Alain aus Frankreich, der auch schon um die halbe Welt geradelt ist und Christiana aus der Schweiz die ihn ein Stück begleitet.
Christiana + Alain
Vorbei an Bettenburgen, Hochhäusern, Kunst und Krämpelläden rolle ich in das Centrum von Rosalito, das mehr oder weniger rechts und links an der Mex.No.1 liegt. Bevor ich mich auf Zimmersuche mache gehe ich beim Chinesen Essen. Hier wir auch ein hungriger Radler mit einer Portion zu 60,- Pesos satt.
Was in Central Mexico ein alltägliches Bild ist, wirkt hier eher befremdlich.
Im Hotel Don Luis bekomme ich für 250,- Pesos eine Bleibe für die Nacht und ich habe sogar Internet Zugang auf dem Zimmer.
Tagesdaten: 87Km / 7:10 Std.Fz. / 946 Höhenmeter
Samstag den 05.04.
Nach dem ich ausgeschlafen und gefrühstückt habe, der Tagesreport geschrieben und abgeschickt ist, mache ich mich auf den Weg nach Tijuana. Der Straßenrand wir intensiv als Verkaufsfläche genutzt.
1600 ,- Pesos = 99 E die Waschmaschine
Autos, Waschmaschinen, Möbel, Steingut und Keramik werden hier angeboten. Die Töpfe und Skulpturen sind oft so geschmacklos das ich sie meinem größten Feind noch nicht schenken würde.
Im Centrum von Tijuana
Nach einiger Zeit des Suchens, finde ich das Hotel Plaza das zentral gelegen ist und wo ich mein Rad in einem Raum hinter der Rezeption unterstellen kann. Die Hotels in der Innenstadt sind meist in der ersten Etage.
Ein paar Fotos vom ersten Spaziergang durch die Stadt, wo mächtig was los ist.
Die Flaniermeile
Hinter den Kulisse
Die verrücktesten Autos und die schönsten Oldtimer sind in der Stadt
Eins schöner als das Andere
Ein Hochzeits Foto
Mit vielen neuen Eindrücken gehe ich am Abend zurück ins Hotel. Jetzt beginnt das Nachtleben in Tijuana.
Tagesdaten: 29 Km / 2:30 Std. / 354 Höhenmeter
Sonntag den 06.04. Ruhetag in Tijuana
Nach dem ich mit meinen Lieben geskypt habe, schaue ich mir die Grenze zu den USA an.
Der Grenzfluss
Kunst an der Border
Warteschlange vor der Grenze
Morgen werde ich versuchen zeitig an der Grenze zu sein. Das heißt heute Abend soweit wie möglich alles packen.
Auch nach 35 bereisten Ländern ist es immer noch spannend und aufregend so ein Grenzübertritt.
4 Monate Mexiko
Schon bei der Auswahl der Bilder ist mir wieder bewusst geworden wie vielseitig dieses riesige Land
doch ist. In den gut vier Monaten in denen ich 19 Bundesstaaten Mexikos bereist und dabei
6562 Kilometer zurückgelegt habe, bin ich durch Landschaften gekommen und habe Menschen die dort leben kennen gelernt, die nicht unterschiedlicher sein könnten.
Immer wieder kommt die Frage der Sicherheit auf. Wenn man gewisse Verhaltensregeln beachtet und
bestimmte Gegenden meidet, hat man nichts zu befürchten. Meiner Meinung nach sollte man sich von
den Medienberichten und von den Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amt nicht abschrecken
lassen. Genau das Gegenteil, was dort geschrieben steht, habe ich auf meiner Reise erlebt. Ich bin
nicht überfallen und beraubt worden, sondern im Gegenteil mir hat man Geld und Essen geschenkt.
So viele nette und hilfsbereite Menschen haben mir hier im Land das Reisen erleichtert.
Stellvertretend für die vielen Namenlosen die mir geholfen haben möchte bedanken beim:
Bicitlan Colectivo Atlico, den drei Lotsen: Eduardo, Carlos und Axel, Enrique aus Mexico DC.
und Astrid und Jesus aus Chihuahua .
In der Kathedrale meines Herzens wird immer eine Kerze für Euch brennen.
Montag den 07.04.2014 Erster Radtag in den USA.
Aber erst muss ich die Einreise über den meist frequentiertesten Grenzübergang der Welt hinter mich bringen.
7Uhr 30 sind es als mir der mexikanische Zöllner den Ausreise Stempel in den Pass drückt und ich mich in die Fußgänger Warteschlange einreihe. Um 8Uhr 15 habe ich die erste Sperre passiert.
Direkt dahinter kommt auf der rechten Seite das Büro welches die Border Crossing Card ausstellt, die man nur braucht bei der Ersteinreise oder wie bei mir, wenn die Einreise schon zu lange her ist. Das Formular bekommt man in seiner Muttersprache ausgehändigt. Nach dem man diese gewissenhaft ausfüllt, wichtig ist eine Adresse in Amerika einzutragen, zB. Hostel der nächsten Stadt, 6 US$ bezahlt hat, werden die Fingerabdrücke genommen und ein Foto gemacht. An der Grenze selber geht es dann relativ zügig. Gepäck durchleuchten und fertig
9:55 Uhr HURA ich bin in den USA.
Breite Straßen, Radwege, Vorgärten, gepflegte Grünanlagen, vieles ist anders.
US HWY Nr.5
Das ist mein Highway
Beim Garmin habe ich die Routenaktivität auf Fahrrad umgestellt und die Stadt Enzinitas als Ziel eingegeben. So fahre ich entspannt auf Fahrradwegen oder auf Straßen mit einer schmalen Spur für Bikes, durch San Diego dem Meer entgegen.
Immer wieder faszinierend der Pazifische Ozean
Vieles hat sich geändert aber eins ist geblieben, das ständige auf und ab.
Jetzt bin ich auf der legendäre US California 101
Zwei US Biker die ich nach dem nächsten State Campground frage sagen mir noch 6 Meilen, 1Meile = 1,609 Km, kommt ca. 3Km vor Encinitas der San Elijo State Beach . Dort an der Rezeption bezahle ich 6 Dollar und bekomme Hiker - Biker Sites Nr.56, direkt am Meer gelegen zugewiesen
Nachdem das Zelt aufgebaut ist, ein dampfender Kaffee vor mir steht, genieße ich den Blick auf Meer bei tiefstehender Sonne. Viele Surfer zieht es jetzt aufs Wasser.
Danke Ingo: Ohne Navi und die Software für Nordamerika hätte ich das nicht so entspannt und auf dem kürzesten Weg geschafft. Es hat richtig Spaß gemacht so zu fahren.
Mein erster Sunset in California USA
Tagesdaten: 75 Km / 5:35 Std. / 809 Höhenmeter
Dienstag den 08.04.
Gestern Abend, es war schon dunkel als Eliot ein US Tourenfahrer ankam. Heute Morgen frühstücken wir zusammen bevor er weiter Richtung Süden kurbelt.
Der Strand am Morgen
Nachdem ich noch eine Nacht gebucht habe, ( normal darf man auf den Hiker & Biker Plätzen nur eine Nacht bleiben wie der Parkranger mir sagt aber er macht eine Ausnahme ) fahre ich ins nahe gelegene Encinitas zum Bike Shop und kaufe für 25,- $ ein komplettes Ölnachfüllset von Rohloff. Einzel hatten sie das Öl nicht. Zum Supermarkt Proviant auffüllen und zur nächsten Tankstelle Benzin für den Kocher tanken. Aber Pustekuchen der Tankwart sagt mir in California ist es verboten Benzin so abzufüllen. So ist das Leben eines Longdistanzbikers, immer wieder tauchen neue Probleme auf, aber meist findet sich auch bald eine Lösung. ich habe mir hier auf dem Platz Benzin bei einem Autofahrer geschnorrt.
A oder B Hörnchen ?
Beim Mittagessen, Butterbrote und Kaffee, gesellen sich diese putzige Tier zu mir. sie kommen bis auf den Tisch und bekommen auch einen Keks zur Belohnung. Spätnachmittag werde ich kochen, frisches Gemüse hab ich aus dem Supermarkt mitgebracht.
Jetzt mache ich mich auf den Weg um einen Internetzugang zu finden.
Morgen werde ich weiter die Küste hoch pedalen.
Mittwoch den 09.04.
Als ich Gestern zurück auf den Platz komme haben sich noch drei Tourenfahrer eingefunden.
Von links: Bill, David und Wayne
Heute Morgen sind David und Wayne als Erste startklar, denn sie Frühstücken in die Stadt und Kurbeln dann hoch nach San Clemente.
Diesige Küste
8Uhr 30 bin ich auch soweit, verabschiede mich von Bill und Kurbel, immer Richtung Nord, die Küste entlang. Kurz hinter Carlsbad ist ein riesiges Militärgelände der US Marine. Am Checkpoint sagt man mir ohne Helm können sie mich nicht passieren lassen. So schnell bekomme ich auch keinen gestrickt, also bleibt mir als einzige Alternative die Standspur des Freeway Nr.5. Es herrscht reger Verkehr und dem entsprechend hoch ist der Lärmpegel. Ein Verbotsschild für Radfahrer habe ich nicht gesehen.
Pause an der Raststätte.
Nach 34 TKm bin ich froh als die Raststelle kommt und mache zweites Frühstück.
Der Vogel kann nicht leugnen das er an meiner Stulle genascht hat, denn er hat noch Butter am Schnabel.
Wieder auf dem Freeway kommt nach 4 Km eine Ausfahrt und ein Hinweisschild das ab hier das Radeln verboten ist. Das soll mir gerne Recht sein, nur weck von dem Lärm der Autobahn. Auf dem Radweg der jetzt in einiger Entfernung parallel zum Freeway verläuft, treffe ich auch Wayne & David wieder.
Jetzt fahre ich mit den Beiden bis nach San Clemente wo die beiden zu Hause sind. Kurz vor dem nächsten Ort Dana Point kommt der Campingplatz Doheny auf dem es auch einen Hiker & Biker Platz gibt.
An der Rezeption sagt man mir dass ich erst um 16:00 Uhr einchecken kann. Da es erst kurz vor Zwei sind suche ich mir einen schattigen Platz, mache Mittagspause und beginne den Tagesbericht ins Schreibprogramm einzugeben.
Nachdem ich die sechs Dollar berappt habe, kann ich auf den Platz und mein Camp aufbauen. Zu jeder Camp Parzelle gehören ein Tisch mit Bänken und eine Feuerstelle.
Wie es scheint bin ich der einzige Biker heute.
Nach ein Spaziergang am Strand wird gekocht.
Tagesdaten: 72Km / 4:15 Std.Fz / 378 Höhenmeter
Donnerstag den 10.04.
Heute Morgen ist es noch dunkel als ich einen Quarter (Vierteldollar Münze) in den Schlitz des Duschautomaten stecke. Ehe das Wasser warm ist hat der Automat das Wasser schon abgestellt. Dafür bin ich jetzt hellwach und schlürfe raselnd den heißen Kaffee den ich vorher schon aufgebrüht habe. Es sind 8:00 in Kalifornien als ich Richtung L.A. aufbreche. Nach einer tierisch steilen Steigung stehe ich oben auf dem Cliff und sehe wie der Nebel vom Meer ins Land zieht.
Der Highway soll an die Gefallenen des Koreakriegs erinnern. Aber was haben " Die " davon, sie sind doch ihr Leben lang tot. Gut das Amerika genügend Highways hat, bei all den Kriegen bei denen sie mitgemischt haben.
Stars and Stripes
Die Flagge Kaliforniens
In New Port, es sind kurz nach zehn, Uhr parke ich meinen Drahtesel vor Mc Donalds bestelle mir eine Kaffee und erledige meine Internetarbeiten. Es freut mich, als ich auch noch mit meinem Sohn skypen kann. Gut gelaunt pedale ich weiter.
Mark A. Wagner ein Biker Baujahr 1948, ein besonders guter Jahrgang, fährt eine Weile mit mir und lädt mich auf einen frisch Gepressten ein, in seinem Lieblings Saftladen.
Bestimmt eine Stunde haben wir erzählt bevor wir weiter auf einem Radweg direkt am Strand entlang Radeln. Nach dem wir uns verabschiedet haben, pedale ich noch bis Long Beach das südlich von Los Angeles liegt.
Im Motel Tower bekomme ich die Behinderten Suite für 60,-$ die Nacht, das Zimmer ist größer und ich kann das Rad ohne Probleme unterbringen. Beim Chinesen schräg gegenüber werde ich für 5,75$ satt. Noch Lebensmittel einkaufen und ich habe Feierabend. Bei einem süffigen Kalifornischen Rotwein 1L. 5.99 $ schreibe ich den Tagesreport.
INFO: Ich schreibe extra mal ein paar Preise dabei damit andere Tourenfahrer wissen was man so an Finanzmittel einkalkulieren muss, wenn man die USA unter die Reifen nimmt.
Tagesdaten: 69Km / 4:40 Std. Fz. / 425 m in die Höhe
Freitag den 11.04.
Vom Motel in Long Beach toure ich Richtung Los Angeles Downtown, durch das Hafenviertel und ein nicht enden wollendes Industrieareal.
Entlang der U-Bahntrasse geht es dann bis es ins Herz von LA. wo ich nach 35Km ankomme.
Pause mit Blick auf die Skyline von Downtown LA.
Ins Navi gebe ich gebe ich Hollywood Blvd ein und Kurbel weiter.
Die Beiden bauen die verrücktesten Bike´s
Einer der bekanntesten Schriftzüge der Welt
In Los Angeles Stadt und Kreis, der größte County Amerikas, leben die super Reichen aber auch die ärmsten der Armen.
Er lebt am Rande der Gesellschaft
Gesehen auf dem Rodeo Drive in Beverly Hills
The Walk of Fam in Hollywood
Durch Beverly Hills pedale ich dann auf der Route 66 nach Santa Monika das wieder an der Küste liegt. Vorbei an der Villa Getty bis nach Malibu wo es Hausnummern gibt die Jenseits von 22.000 liegen.
Blick vom Campingplatz auf Meer
Es sind schon 19Uhr 30 als ich auf dem RV Camping Malibu Beach einchecke. 44.50,- US$ für die Übernachtung incl. Dusche und Internet. Auf dem Zeltplatz der hoch Oben über dem Meer thront lerne ich zwei nette deutsche Jungs kennen die sich nach dem Abi. mit ihrer Reise durch Amerika auch einen Traum erfüllen.
Tagesdaten: 101Km / 7:30 Std. Fz./ 609 Höhenmeter
Samstag den 12.04.
Nach dem ich, mit Blick auf den Pazifik, ganz in Ruhe gefrühstückt habe, tippe ich den Tagesbericht ins Schreibprogramm und suche die Bilder dazu aus. Gestern war ich einfach zu müde dazu. Mein Rad Dress habe ich heute Morgen unter der Dusche ausgewaschen und es hängt schon um Trocknen in der Morgensonne.
11Uhr 30 fahre ich runter zur Rezeption und schicke den Report per E-Mail an Ingo. So ist es schon Mittagszeit als ich wieder auf der 101 bin und in die Pedale trete.
Keine große Waldbrandgefahr
Einen schönen Küstenabschnitt passiere ich bevor es ins Landesinnere geht. Die Stadt Oxnard liegt in Mitten riesiger Erdbeerfelder. Nach ca. 10 km kündigt sich das nahe Meer mit eine steifen Brise an. Sieben Meilen hinter der Stadt kommt der State Beach Mc Grath mit H & B Camping. Da es 17:00 Uhr sind lenke ich mein Gefährt auf den Platz, bezahle 10 US$ und baue mein Lager für die Nacht auf.
Abendlich Dünenlandschaft
Tagesdaten: 65 Km / 4 Std Fahrzeit und 323 Höhenmeter
Sonntag den 13.04.
Noch nicht ganz 10 Minuten sitze ich auf dem Sattel, als ein Knall und das mir schon bekannte Zischen zuhören ist und das Hinterrad ist platt.
Wieder ist der Reifen an der Felge aufgeplatzt. Es muß am Reifen liegen, denn seit dem letzten Reifen Platzer ganz zum Anfang in Mexiko, habe ich peinlich genau den Luftdruck kontrolliert, und darauf geachtet das nicht der Bremsklotz am Mantel scheuert. 6800 Km Laufleistung finde ich zu wenig für einen Markenreifen, auch und weil er vom Profil noch zweimal solange halten würde. Mit einem Stück Autoschlauch hinterlege ich den Riss, lege einen neuen Schlauch ein und weiter geht es. Mal schauen wie lange das gut geht.
Meine Ziele in Meilen. ( 1Meile = 1,609 Km )
Die Küstenstraße mit Bike Lane entlang des Freeways
Übernachtungsparkplätze für Wohnmobile
Es ist kurz vor 12:00 Uhr als ich in Carpinteria einen Supermarkt anfahre. Es steht ein Großeinkauf an denn der Proviant ist alle. Da heute Sonntag ist, mir der Ort gefällt und hier ein H&B Camping ist, mache ich für heute Feierabend.
Das Schild ist nützlich für mich weil alle H&B Campgrounds entlang der
Kalifornischen Küste eingetragen sind.
Heute habe ich wieder einiges dazu gelernt. Zum Beispiel wie man an Sprit für den Kocher kommt. Man sucht eine Tankstelle wo man vorab bezahlt und dann erst tanken kann. Ich habe dem Tankwart 1US$ hingelegt und die Flasche aufgefüllt. Bei 0.98 Cent war die Flasche voll.
" Man wird so alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu."
Tagesdaten: 42 Km / 2: 40 Std.Fz. / 172 Hö.m.
Montag den 14.04.
Da der Hinterradreifen eine starke Beule an der gerissenen Stelle aufweist, ziehe ich den letzten neuen Mantel auf den ich noch habe und der Defekte kommt in die Tonne. 8Uhr 40 verlasse ich den Platz und Kurbel auf Nebenstraßen und Radwegen am Meer entlang.
Die Coast Route
" De Zoch kütt "
Der Radweg führt bis nach Santa Barbara wo ich schon mal vor 22 Jahren mit Elfi, Eckart und meiner Frau Hanni war.
Die für Kalifornien typische Holzbauweise
Das auf Holzpfählen gebaute Pier führt aufs Meer hinaus hat mehrere Restaurants und Andenken Shops. Sogar hier kann man mit dem Auto hinfahren.
Der meiste Verkehr rollt über die 101 die jetzt zum Freeway geworden ist. Umso weniger ist auf der Nebenstrecke los, die sich an der Steilküste entlang schlängelt, vorbei an schönen Villen, durch den Wald und auf dem Las Palmas Drive bis nach Goletta führt. Dort mache ich Tee Pause an einer Bushaltestelle.
Der Las Palmas Drive, der Name passt.
Das letzte Stück muß ich auf den Freeway weil es sonst keine andere Straße gibt. Um 14Uhr 30 erreiche ich mein Tagesziel, den Refugio State Beach der wunderschön in einer Bucht liegt. Die Rezeption ist nicht besetzt so muss ich mein Ticket für die Nacht am Automaten ziehen.
Der Pannenteufel hat wieder zugeschlagen und ich operiere ein Stück Draht aus dem neuen Hinterradmantel. Auch sonst sind noch einige kleine Reparaturen zu erledigen. Das Inlett vom Schlafsack ist eingerissen und will genäht werden, ein Haken von der Ortliebtasche ist angebrochen den ich noch kleben kann. Ein Spanngurt der Vorderradtaschen muss geflickt werden. Nach drei Jahren auf Achse zeigt sich der Verschleiß an einigen Ausrüstungsgegenständen.
Heute gibt es ein Reisgericht mit Fleisch und Bohnen dazu einen schönen Blick aus Meer.
So klingt ein schöner Radtag aus.
Als es dunkel ist sehe ich die vorgelagerten Ölbohrplattformen, die beleuchtet sind wie ein Christbaum.
Tagesdaten: 68 Km / 4:10 Std Fz. / 441 Hö.m.
Dienstag der 15.04.
Der Nebel steht wie eine Wand vor der Steilküste, als ich um acht Uhr in die Pedale trete, nur an Buchten und flachen Stellen kriecht er an Land. Bald knickt der Hwy nach Norden ab in die Berge.
Ein gut gesicherter Tunnel
Das Schild: " Juan Bautista de Anza Trail " wird mich noch längere Zeit begleiten. Juan Bautista de Anza der 1774 mit einer Expedition aufbrach, fand als Erster einen Landweg von Mexico bis zur heutigen San Francisco Bay.
Die Route führt über sie sanften Berge bis nach Lompoc wo ich um 12:00 Uhr eine Pause einlege.
Großflächiger Gemüseanbau
Erdbeerenfelder
Vorbei an der riesigen Vandenberg Airforce Base bis nach Guadalupe wo ich noch Proviant einkaufe. Gerade als ich die Sachen in meine Packtaschen stopfe kommt der Besitzer des Ladens, schenkt mir drei Tafeln Schokolade und 3 Bananen und wünscht mir viel Glück für die weitere Reise.
Schöne Kleinstadt Lompoc
Mit viel Liebe zum Detail erbaute Holzhäuser
Jetzt geht es Berg ab
Nach etlichen Auf und Ab`s und immer stärker werdender Gegenwind kommt mein Tagesziel Pismo Beach in Sicht. Auf dem State Beach ist die Rezeption schon geschlossen so fahre ich auf den Platz und finde noch einen freien Tisch mit Bank. Auf der Parzelle steht schon ein Campmobil aber das Rentner Paar hat nichts dagegen wenn ich mein Zelt dort aufbaue. Sie haben ihren eigenen Tisch und Stühle mitgebracht. Kochen essen und ab ins Zelt den es ist schon 21Uhr 30.
Tagesdaten: 129 Km / 9:10 Std. Fz. / 1191 Höhenmeter
Mittwoch den 16.04.
Es ist wie im Urlaub, schlafen bis es hell ist und dann in Ruhe das Frühstück verputzen. Der Mann aus dem Campmobil kommt mit einer Kanne dampfenden Bohnenkaffee zu mir, so fängt der Tag doch schon gut an. Als ich um 8:30 vom Platz rolle ist noch keiner am Office und jetzt sehe ich auch dass hier kein H&B Platz ist. So habe ich halt eine Nacht kostenlos verbracht.
Es ist nebelig, die Strecke verläuft durch ein Weinanbaugebiet und Hügellandschaft, wo nur geringe Steigungen sind.
Heute will ich nur bis Morro Bay
Weideland soweit das Auge reicht.
Der Fels von Morro Bay, das Wahrzeichen der Stadt
Bei der Suche nach einem günstigen Motel werde ich bald fündig. Das Villager Motel auf der Main St. bietet ein großes helles Zimmer für 56,50 $ incl. Tax und High Speed Internet. Es gibt am Nachmittag genug für mich zu tun. Zum Beispiel die Wäsche machen, Einkaufen alle Batterien aufladen und die Tagesberichte mit Gpx Daten in die Heimat schicken.
Morgen geht es Richtung " Big Sur " Der Name setzt sich zusammen aus dem englichen Wort Big ( groß ) und dem spanischen Sur was für Süden steht. Der 100 Km lange Küstenstreifen der im Süden von San Simeon, ca. 41km von hier, bis nach Carmel im Norden reicht und mit den steil aufsteigenden Bergen der Santa Lucia Ranch, dass Highlight des Highways Nr.1 ist.
Tagesdaten: 46Km / 3 Std. Fahrzeit / 358 Höhenmeter
Donnerstag den 17.04.
Ich sitze auf dem Bett mit Kaffee und Müsli und habe schon um sechs Uhr meine Schwester Gabi an der Strippe, was für mich ein schöner Tagesanfang ist. Um 7:00 Uhr bin ich schon auf dem Weg zu meinem heutigen Tagesziel der Campground Kirk Creek den mir die nette Rangerin in Carpinteria empfohlen hat.
Schönes altes Automobil
Gepflegte Farm
Hiro from Japan Tokyo, das schreibt mir der junge Reiseradler in mein Tagebuch. er ist auf dem Weg nach Patagonien.
Tee Pause am Pier
Sie hat die Ruhe weck
Kurz vor dem Leuchtturm ist eine große See - Elefantenkolonie
Elefantentreffen
Eine Bucht wie gemalt
Eine Straße dem Berg abgerungen
Von Weiten kann man das Plato schon erkennen wo sich der Campground befindet.
Hier ist die Anmeldung.
INFO
Aus einer Box nimmt man ein Anmeldeformular fährt dann auf den Platz, sucht sich einen freie Parzelle aus und trägt die Nummer auf beiden Teilen der Anmeldung mit Ankunft Datum ein. Die untere Hälfte trennt man ab, steckt 5 Dollar hinein und wirft diese in die Säule mit dem Schriftzug DEPOSIT. Der obere Teil kommt an das Klemmbrett der Parzelle.
Zu jeder Parzelle gehören ein Tisch mit Bänken und eine Vorratsbox die man verschließen kann, denn die Streifenhörnchen sind eine Plage hier. Wasser gibt es nicht auf dem Platz aber genügend Camp Mobile die man um Wasser bitten kann. Bei Tommes mit Frau und Tochter frage ich nach Wasser und bekomme noch einen selbst gemachten Burger dazu.
Über dem Meer ist ein schmaler Streifen blauer Himmel und dort ist die Sonne beim Untergang kurz zusehen, das einzige Mal heute.
Tagesdaten: 105 Km / 7:10 Std.Fz. / 1089 Höhenmeter
Karfreitag den 18.04.
Es ist schon 10:00 Uhr als ich den Platz verlasse, aber heute ist die Etappe auch kürzer. Es herrscht Hochnebel genau wie gestern. Dieses Licht und die schemenhaften Landschaften passen gut zu diesem schroffen Küstenstreifen.
Eine der Traumstraßen der Welt
Am Big Sur kann man es gut merken das ein langes Wochenende beginnt. Alle Campingplätze sind rappel voll. Vor einem General Store, wo ich gerade meinen Wasservorrat aufstocke, treffe ich auf eine Gruppe von Reisenden aus Bremen. Es ist mal wieder schön Deutsch zu schnacken. Nun steure ich den " Anorew Molera State Park an der H&B Plätze hat. Dort sagt man mir dass kein Platz mehr frei ist und das sie auch keine H&B Plätze haben. Was ist denn mit den Picknick plätzen frage ich den jungen Ranger, die ich vom Eingang sehen kann und leer sind. Nein dann bekäme er Ärger, ich solle doch die 10 Meilen zurück fahren am Big Sur da wären noch Plätze frei. Ich und zurück fahren, das sind zwei verschiedene Dinge. Früher in meinem ersten Leben hätte ich mich darüber aufgeregt, heute fahre ich einfach weiter und halte Ausschau nach einem geeigneten Platz für die Nacht.
Das ist er, das sieht mein geübtes Auge direkt.
Es sind 17:00 Uhr genau die richtige Zeit um den Radeltag zu beenden. Hinter den Felsen geht es noch 10 Meter weiter wo auch noch ein Rinnsal fliest. Der Platz ist durch einen Erdwall von der Straße abgeschirmt und nicht einsehbar.
Das Lager für die Nacht
Als das Zelt steht kommt die Sonne raus und der Himmel ist blau. Wenn das so bleibt und morgen die Sonne scheint, wäre das ja wie bestellt.
So jetzt nur noch die Eier kochen und färben dann habe ich Feierabend.
Tagesdaten: 63 Km / 5:10 Std Fz. / 1044 Höhenmeter
Ostersamstag den 19.04.
Als es hell wird stehe ich auf und was sich gestern Abend schon angekündigt hat, sieht heute alles nach einem Sonnentag aus. Es ist 9:00 Uhr als ich alles eingepackt und verstaut habe, so dass ich mich auf den Weg machen kann.
Von meinem Camp habe ich einen herrlichen Blick auf das Point Sur Lighthouse.
Eine Symphonie in grün und blau.
Die Straße steigt mehrfach an und ein strammer Wind bläst mir ins Gesicht, aber die Anstrengung lohnt sich. Hinter jeder Kurve ein neuer fantastischer Ausblick.
Heute sind auch die nahen Berge zu sehen.
Historio Bixby Bridge von 1932
Dieses Teilstück der Nr.1 wurde nach der großen Wirtschaftskriese 1931 begonnen und 1932 fertiggestellt.
Gestern habe ich ja noch geschrieben dass dieses diffuse Licht gut zu der schroffen Küstenlandschaft passt, aber zum Fotografieren ist es heute natürlich besser.
Ein Spaziergang runter zum Strand
In Carmel ist es Zeit für die tägliche Tee Pause. In der Kleinstadt war Clint Eastwood von 1984 - 1988 Bürgermeister.
Eine von vielen Villen hier im Ort
Hinter Carmel wir die Nr.1 zum Freeway und ich radel bis zum Ort Marina und checke um 14:45 Uhr in einem Motel ein. Heute gönne ich mir mal eine heiße Dusche und wasche gleichzeitig ein paar Sachen aus. Im großen hellen Zimmer sitze ich nun und schreibe diesen Bericht.
Tagesdaten: 48 Km / 3:40 Std. Fz. / 617 Höhenmeter
Ostersonntag den 20.04.
Allen Lesern meiner Seite wünsche ich ein schönes Osterfest.
Gefrühstückt und gepackt habe ich und nach dem ich mit meinen Kinder gesprochen habe, die gerade bei Martha in MG Kaffee trinken, kann es losgehen. Als Ziel für heute habe ich mir den " New Brighton SB " ausgesucht, der ein H&B Areal hat. Beim Garmin habe ich die Rutenaktivität auf Fahrrad gestellt und radel über Nebenstraßen, die über eine Bike Lane verfügen durch das Hinterland.
Farmland
So wohnt man auf dem Land
Der Umweg den das Navi macht wird mir dann doch zu viel und ich stelle wieder auf Auto um, denn heute möchte ich doch noch ankommen. Die Straße verläuft vorbei an endlosen Artischocken Feldern. Wer soll die blos alle essen?
Ohne den Umweg wäre ich ja nicht nach " Castroville " gekommen, dem Artischocken Zentrum der Welt.
Kunst an der Straße
Bei Tageskilometer 60 bin ich wieder auf der " Pazifik Bike Route " und nach weiteren 19 Km habe ich mein Ziel erreicht.
Ein wunderschöner Platz direkt an der Steilküste gelegen, genau richtig um mal einen Tag Pause einzulegen. Ich fülle meine Anmeldung aus, stecke 10;-$ in die Tüte und fertig. Auf dem für Biker reserviertem Areal, kann ich mir den besten Platz aussuchen denn ich bin der Einzige hier.
Tagesdaten: 79km / 5:30 Std / 534 Hö.m.
Montag den 21.04.
Kaum zu glauben aber es sind schon 9:00 Uhr als ich mich aus dem Schlafsack schäle. Die Sonne scheint auf den Frühstückstisch den ich als erstes decke.
Heute mal kein Müsli zum Kaffee sondern es gibt: Brot und Brötchen, Eier und Käse, Sour Cream und Marmelade, Honig und Nutella und noch Erdnussbutter „Crunchy“ die ein fester Bestandteil meines Proviant geworden ist.
" Et is ja net sue wie be ärm Lück "
In Europa kann man sich mal ein Beispiel an der Ausstattung der Campingplätze für Radfahrer in den USA nehmen. Zu jeder Parzelle gehört ein Tisch mit Bänken, eine Feuerstelle mit Grill und eine Box oder wie hier ein verschließbarer Schrank für die Lebensmittel.
Einen Strandspaziergang gönne ich mir und meinen Füßen, die sonst immer in den Sandalen stecken.
Strand Biker
Strandgut
Unter dem Pier
Oben versuchen die Petri Jünger ihr Glück
Der junge Mann und das Meer
Den Nachmittag verbringe ich mit schreiben meiner Tagesberichte und lesen im Reiseführer.
Mal schauen ob in der Nähe ein Café ist mit Wifi.
Für meine schlauen Leser habe ich noch mal ein Rätsel und wie immer bekommen die ersten Drei die mir die richtige Antwort schicken eine Postkarte aus den USA.
Was ist das?
Das ist die Vorder- und Rückseite des Dings. Ich suche aber den Namen zu wem oder was das Ding gehört!
Es ist echt schwer diesmal also viel Glück !
Dienstag den 22.04.
Nach dem ich den Großraum Santa Cruz hinter mir gelassen habe, Kurbel ich auf der Coast Road meist in Sichtweite des Pazifiks Richtung Nord West. Durch Farmland führt mich der Hwy der nach dem Ort Davenport wieder Nr.1 heißt.
Farmerläden
Nach 35 Km komme ich an einen schönen Strand und eine Bank in der Sonne ist der ideale Platz um eine Pause einzulegen.
Postkartenmotive
Das Lighthouse Pigeon Point, wo sich auch ein Hostel befindet.
Die Mittagspause verbringe ich am Hallow Beach, ein zerklüfteter felsiger Strandabschnitt wo die tosende See versucht an Land zu springen.
Die meisten Touristen lichten hier ihre Begleitung ab und ich halt mein Gefährt.
Arte der Natur
Ab und zu verlässt der Hwy die Küste und führt ein Stück durchs Inland, was immer mit Klettern verbunden ist.
Es ist 17 Uhr 30 als ich den Ort Half Moon Bay erreiche und auf dem H&B Camp mir einen schönen Platz aussuche.
Dass an der Küste Kaliforniens meist der Wind aus der nördlichen Richtung kommt das wusste ich, aber auf so einer langen Reise kann man nicht überall ideale Wetterverhältnisse haben.
Diese Nacht bin ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort, denn der Halbmond scheint auf die Halfmoon Bay.
Tagesdaten: 83 Km / 7:30 Std Fz. / 888 Hö.m.
Mittwoch den 23.04
Auch heute geht es auf der spektakulären Küstenstraße weiter die dem Big Sur in nichts nachsteht.
Nach dem ich einen gut beleuchteten Tunnel mit separaten Spur für Biker passiert habe, rolle ich runter in den Ort Pacefica wo ich im Supermarkt den Proviant auffülle. Nun kommen auch schon die ersten Hügel und Vororte von Frisco.
Die Stadt und County Grenze von San Francisco
Ein Stück geht es durch die Stadt und dann habe ich sie vor mir
Die Golden Gate Bridge
Ein Teil meines Radtraums geht jetzt in Erfüllung. " Mit dem Rad über diese Brücke zu fahren “
Die Skyline von San Francisco
Auf der anderen Seite der Bridge
Da ich einfach zu geschafft bin noch hoch auf die Marin Headlands zu kurbeln, radel ich zum ehemaligen Fischer Ort Sausalito, wo sich in 60er Jahren viele Hippies niederließen. Heute ist es ein moderner Touristen Ort.
Schwimmende Häuser
Da es hier keinen Campground gibt, mache ich mich auf die Suche nach einem günstigen Hotel.
149,- Dollar, incl. Frühstück und Internet, ist die preiswerteste Unterkunft die ich finden kann. Da auch die dichte Besiedelung das wilde Campen unmöglich macht, beiße ich in den sauren Apfel und checke im Holiday Inn Express ein.
Tagesdaten: 71 Km / 7:00 Std Fz. / 785Hö.m.
Donnerstag den 24.04.
Gestern Abend nach dem ich ein paar Brote gegessen, die E-Mails gelesen und beantwortet habe suche ich noch die Bilder für den Tagesbericht aus. Ich bin hundemüde als ich um 22:00 Uhr in den blüten weißen Laken liege. Das Rad steht sicher auf dem Balkon.
Um 5:00 Uhr sitze ich schon am PC und tippe die beiden Tagesberichte ins Schreibprogramm und schicke sie auf die Reise. Nach dem reichhaltigen Frühstück schaue ich mir die mögliche Rute der nächsten Tage an, packe meinen Kram zusammen und bin um 10 Uhr auf der Straße. Diese schickt mich erstmal einen Hügel hoch und ins Rossvalle. Wie an einer Schnur aufgereiht folgt jetzt ein Ort auf dem Anderen. Vom Francis Darke Boulevard geht es weiter bis zum State Park.
Ein bekannter Name aus dem schönen Mexico
Hinter dem Ort Fairfax geht es nochmal steil in die Höhe aber danach kontinuierlich Bergab.
Hohe Tannen
Die ersten Baumriesen tauchen auf
Das Schild Samuel P. Taylor State Park zeigt mir an das es bis zum Campground nicht mehr weit ist.
Der H&B Platz ist wunderschön gelegen zwischen uralten Redwood Bäumen. Die schlechte Laune, wegen der teuren Übernachtung, ist wie weggeblasen sobald ich in diesem schönen Wald bin.
Der Riese und ich
Wenn man vor den Baumiesen steht kann man verstehen dass sie von den Indianern als heilig verehrt wurden.
Vater mit Tochter gesellen sich am späten Nachmittag zu mir. sie wollen die Küste runter bis San Diego.
Tagesdaten: 35 Km / 3Std Fz. / 372 Höhenmeter
Freitag den 25.04.
Die ganze Nacht hat es geregnet oder besser gesagt genieselt. Ich hatte vor bei gutem Wetter noch einen Tag zu bleiben und eine Wanderung zur alten Papiermühle des Herrn Samuel Taylor, dessen Namen der Park trägt, zu unternehmen. So aber warte ich bis es hell ist, Frühstücke im Zelt und packe zusammen. Der erste Tag seit ewigen Zeiten dass ich in kompletter Regenmontur aufs Rad steige. Nach sieben Kilometer, ich habe den ersten Hügel erklommen, hört es auf zu regnen. Kurz darauf erreiche ich wieder die Nr. 1 die hier das Format einer deutschen Landstraße hat.
Dave on Tour
Dort treffe ich Dave Stalls der zu Fuß bis nach Seattle an der kanadischen Grenze gehen will. Nach einem Schwätzchen Kurbel ich weiter, Dave treffe ich vielleicht noch mal auf dem Rückweg.
Das üppige Grün, die Fjorde, der kräftige Wind, all das erinnert mich ein wenig an Neuseelands Süden.
Allee
Nach 40Km komme ich nach Tomales dessen Dorf Café Wifi hat. die Gelegenheit nutze ich um meinen Tagesreport an meinen Sohn abzuschicken und die E-Mails zu lesen. Zwei richtige Antworten auf meine Rätselfrage sind schon eingegangen. Es regnet wieder als ich das Café verlasse.
Hübsche Holzkirche
Saftig grünes Land
Bin ich in Australien?
Um 17:00 Uhr bin ich auf dem Campingplatz " Doran Beach " die auch ein H&B Areal haben wo ich für 7 Dollar übernachten kann. Das pitschnasse Zelt baue ich auf und stelle den Benzin Kocher hinein und in 10 Minuten ist es abgetrocknet. Der heftige Wind hat die Regenwolken weggepustet, so dass ich Draußen, warmangezogen, Kochen und zu Abendessen kann. Wenn das Wetter gut wird werde ich den morgigen Tag hier verbringen.
Tagesdaten: 66 Km / 4:50 Std Fz. / 798 Höhenmeter
Samstag den 26.04.2014
Ich lasse mich von der Sonne wecken und Frühstücke gemütlich. Eine Übernachtung buche ich nach die nur 5 $ kostet und fahre mit dem Rad bis auf die andere Seite der Bucht. Dabei erledige ich meine Einkäufe, Internetsachen und kann auch kurz mit Ingo skypen. Danach steht nur noch Faulenzen auf dem Programm. Morgen geht es langsam wieder Richtung San Francisco.
Im Hafen
Sonntag den 27.04.
In der Nacht hat es wieder geregnet und um 5Uhr 30 als der Wecker klingelt nieselt es noch immer. So drehe ich mich noch mal um und schlafe bis sieben Uhr. Jetzt kann ich draußen Frühstücken den es ist mittlerweile Trocken und die Sonne lässt sich ab und zu blicken, was genügt um das Zelt zu trocknen.
Kurz nach neun Uhr kurble ich zurück auf der Nr.1 Richtung San Francisco. Dave kommt mir bei TKm 13 entgegen und wir begrüßen uns als würden wir uns schon ewig kennen.
Schon tausendmal erlebt, aber es ist immer wieder faszinierend wenn man eine Steigung hoch kurbelt und die Straßenkuppe bei jeder Kurbelumdrehung ein Stück mehr von der dahinterliegenden Landschaft frei gibt.
DES RÄTSELS LÖSUNG
Die Samenkapseln eines Eukalyptusbaums
Walter Mees, Hans Jörg Kraus und Marcus Lenzen bekommen von mir eine Postkarte aus den USA.
Heinz aus Bruneck in Südtirol treffe ich kurz nach der Ortschaft Tomales und es gibt viel zu erzählen. Über eine Stunde quatschen wir und tauschen Erfahrungen aus, denn Heinz hat auch schon die halbe Welt bereist.
Stinson Bay bei Ebbe
Ich mache gerade dieses Foto als ein Wagen stoppt und eine nette junge Dame mich um ein Foto fragt. Anschließend drückt sie mir ein paar Scheine in die Hand mit den Worten: für ein Bier heute Abend. Heute hat mir Prudence schon die Fotos per E-Mail geschickt. Danke
Stinson Beach
In der Ferne kann man schon San Francisco sehen
Nun rolle ich ins Tal und biege links ab auf die Muri Wood Road die zum gleichnamigen National Monument führt, das ich Morgen besuchen will. Nach kurzer Zeit sehe ich an einer Lichtung auf der linken Seite der Straße ein Schild.
Einen Hund habe ich nicht dabei und mein Gefährt hat drei Räder.
Es ist ein Camp für Reiter mit Koppel für die Pferde, Wasser, Toilette, Tische, Bänke und von mir so geschätzten Vorratsschrank.
Hier baue ich mein Zelt auf denn es sind auch schon 18Uhr30
Tagesdaten: 91Km in 6:10 Stunden dazu 1272 Höhenmeter .
Ein schöner aber auch anstrengender 18 Radtag in den USA ist Geschichte.
Montag den 28.04.
In der Nacht werde ich wach und höre wie sich jemand an meinem Rad zu schaffen macht. Ich öffne ganz leise den Reißverschluss meines Innenzeltes und leuchte plötzlich mein Rad an. Für einen Augenblick ist ein leuchtendes Augenpaar zu erkennen. Als ich am Rad bin, sehe ich dass Waschbären an meiner Vorderradtasche waren, in der sich das Ladegerät und tagsüber Joghurt und Bananen befinden. Der Regenüberzug und Ladegerät liegen am Boden, der Reißverschluss offen und mein kleines Familienfotoalbum das sich in einer Plastikhülle befindet ist aufgerissen und angenagt. Die Lebensmittel sind alle sicher im Schrank untergebracht aber allein der Geruch der Bananen hat die Rowdys angelockt.
Am Morgen stehe ich erst auf als die Sonne mein Zelt und Tisch erreicht hat und Frühstücke erstmal ausgiebig. Zum Rasieren und waschen der Haare mache ich mir warmes Wasser der Rest wird an der Wasserleitung vor dem Toilettenhaus gewaschen.
Der Muir Woods ist nur 3 Km entfernt von meinem Camp, so dass ich um 11:00 Uhr vor dem Eingang stehe. Das Rad kette ich an in Sichtweite vom Besucherzentrum an.
Das National - Denkmal " Muir Woods besteht aus den Überresten jener alten Küsten - Mammutbäumen, die vor dem 19.Jahrhundert viele kalifornischen Küstentäler bedeckten.
Der einheimische Geschäftsmann William Kent und seine Frau Elisabeth, kauften 1905 dieses Tal um einen der letzten Restbestände von Redwoods vor dem abholzen zu schützen. Eine wahrlich weise Entscheidung. Mehr Info im WWW.
Der Redwood Creek
Man sieht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr
Ehrfurcht einflößende Baumriesen
Da muss man schon den Kopf weit in den Nacken legen um den Wipfel zu sehen.
Wie ein von einer anderen Welt
Nach einer zwei Stunden Wanderung mache ich vor dem Park Teepause und Kurbel dann zum Marin Headland.
Der Weg führt mich über Sausalito
Die Marin Headlands
Im sehr schön gelegenen Hostel bekomme ich für 29,-$ ein Bett pro Nacht im Dorm. Hier werde ich bis zum 01.05. bleiben und dann über die Golden Gate Bridge nach San Francisco radeln.
Hier befinde ich mich jetzt
Tagesdaten: 31 Km / 2:30 Std Fz. / 420 Höhenmeter
Dienstag den 29.04.
In dem 8 Betten Dorm mit dem Namen Big Sur ist nur noch Donnie der 70 jähriger Texaner untergebracht. Gut das wir weit genug von den Redwoods entfernt sind, denn er hat die ganze Nacht gesägt, als wolle er einen der Mammutbäume fällen.
Vor dem Frühstück schaue ich der jungen Dame zu, die ihr Gleichgewicht gefunden hat.
Den Morgen verbringe ich vor meinem Laptop und kann nach Herzenslust mit meinen Lieben daheim sprechen. Am Nachmittag mache ich eine Wanderung zum Point Bonita doch der Tunnel der zum Leuchtturm führt ist heute geschlossen.
Von den alten Bunkeranlagen hat man eine tolle Sicht auf die Bay
Also mache ich mich auf den Weg und wandere zum Hawk Hill, den höchsten Punkt an der Küste, von dem man einen fantastischen Blick auf die Golden Gate Bridge und die Skyline von San Francisco hat.
Die Golden Gate Bridge neben der Freiheitsstatue das Wahrzeichen der USA, wurde 1937 eröffnet und hat eine Lichte Durchfahrtshöhe von 67 Meter bei Hochwasser.
Sechs Fahrspuren und zwei Fußgänger und Radwege führen über die Brücke.
Der Weg zurück
Um 17:00 Uhr bin ich wieder im Hostel und werde wohl gut schlafen trotz Sägearbeiten auf meinem Zimmer.
Mittwoch den 30.04
Heute führt mich der Weg in die andere Richtung.
Zum Rodeo Beach
Dort habe ich ein Sonnenbad genommen, zum Schwimmen ist es zu gefährlich und das Wasser zu kalt.
Ein wenig klettern und man hat eine schöne Sicht auf Bird Island und den Pointe Bonito mit dem Leuchtturm. Info . Der Tunnel der zum Leuchtturm führt, ist nur an den Wochenenden geöffnet.
Auf Marin Headland sind viele Bunker und Geschützstellungen aus der Zeit des ersten und zweiten Weltkrieg.
Bunker Graffiti
Morgen nach dem Frühstück werde ich ganz gemütlich über die Golden Gate Bridge pedalen, mir Down Town von Frisco anschauen, das Rad und Gepäck zum Hotel bringen und um 16Uhr25 meine Schwester Angelika und Schwager Werner am Internationalen Airport San Francisco begrüßen.
Da freue ich mich drauf.
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