Dezember 2015 Gabun - Togo - Ghana - Elfenbeinküste - Mali

               

 

      

nationalflaggen.de

 

 

Dienstag den 01.12.

Da ich noch etwas Zeit habe schaue ich mir das Freiheitsdenkmal etwas näher an.

 

Ich habe da schon schönere Dinge gesehen

 

Punkt um neun Uhr bin ich bei der jungen Dame und ich sehe schon an ihrem Gesicht das mit dem Karton wird nichts. Sie fängt an sich raus zureden, sie haben viel zu tun und das würde ja auch zu teuer und so weiter. Jetzt bin ich sauer und sag es Ihr auch. Dann mach ich ihr den Vorschlag ich nehme die Kartonage mit und mache die Box selber. Auf dem Weg zum Lager kommen wir an gebrauchten Kartonagen vorbei. Hier liegt genau das was ich brauche. Ich suche mir das passende Material aus und fünf Minuten später bin ich schon wieder auf dem Heimweg. Im Hotel baue ich mein Rad auseinander und nehme es mit unter die Dusche. Jetzt ist auch schon Mittag und Zeit für ein gutes Omelett und ein kühles Bier.

 

Wenn sie mich schon kommen sieht Steht das Radeberger Glas und ein Bier auf dem Tisch. Vorne im Bild die Chefin von der Garküche.

 

Lernen macht hungrig

 

Den Nachmittag verbringe ich mit Karton bauen und Rad verpacken.

 

Das Taxi zum Flughafen ist für 6:00 Uhr bestellt und ich bin schon neugierig auf das neue Land „ TOGO „ Ich glaube, ohne da vorgreifen zu wollen, das die zwei Kongostaaten und Gabun die am schwierigsten zu bereisenden Länder auf meiner Afrikatour waren.

 

 

 

Mittwoch den 02.12.2015

Ich sitze hier schräg gegenüber vom  Hotel ein weißes Blatt Papier vor mir und lasse den gestrigen Tag Revue passieren.

Die Fahrt zum Flughafen von Libreville kostet normal 2.000,- ich mit Radkarton und zwei Packsäcken berappe das Doppelte. Am Flughafen läuft alles glatt, kein Wunder denn Eva Leppers hat für mich den Flug  gebucht. Mein Rad und Gepäck bringen 82,7 Kg auf die Waage. Nach Abzug von 30 Kg Freigepäck und 10 Kg Handgepäck bleiben nach Adam Riese noch 42 Kg Übergepäck das mit 2,000,- = ca. 3,- € pro Kg, zu bezahlen ist. Nur in Landeswährung und keine Kreditkarte.

 

Fast hätte es noch mit der Postkarte für dich Gisela geklappt aber der Postschalter hat geschlossen. Gisela ist eine gute Freundin der ich verspochen habe aus jedem Land was ich bereise eine Postkarte zu schicken.

 

 

10Uhr 15 hebt die Propellermaschine ab und knapp zwei Stunden später landet sie in Lomé, die Hauptstadt von Togo. Nach dem ich den Ebola Fragebogen ausfüllt habe, Fieber gemessen  und durch die Passkontrolle bin, kann ich auch schon mein Rad und Gepäck entgegen nehmen. Vor dem Flughafengebäude schraube ich das Rad zusammen. Schräg gegen über an einem Restaurant packe ich meine Radtaschen richtig und esse mir was Gutes. Dort erfahre ich auch das ich es jetzt mit der Währung CFA zutun habe die in sieben Westafrikanischen Ländern gültig ist und an den Euro gekoppelt ist.

 

Was das Schild da sollte weiß ich nicht

 

So sieht es ein paar Meter weiter aus

 

Nun mache ich mich in Strandnähe auf die Hotelsuche. Zwei Dinge sind für mich wichtig dabei, Wifi sollte es haben und noch bezahlbar sein. Christoph der Manager vom Hotel Magnificat, der nicht nur einen deutschen Vornamen hat auch ein wenig deutsch spricht, macht mir einen Sonderpreis und ich buche für zwei Nächte. Wenn schon denn schon, denke ich und gönne mir im Restaurant des Hauses ein Abendessen. Doch das Beste kommt zum Schluss, ich kann mit Pamela und Emma skypen, mit Ingo kann ich sprechen und mit meinem Schwager Werner der allein zu Hause ist.

 

Zum Rätsel: Bisher konnte noch keiner die zwei Fragen richtig beantworten. Einige haben nur die Koordinaten Frage beantwortet. Hier nochmal die zweite Frage. Wie oft habe ich auf meiner Tour mit dem Rad von 2011 bis jetzt den Äquator überquert. Viel Glück !

 

Tagesdaten: 9 Km / 1 Std /21m Anstieg

 

 

 

Donnerstag den 03.12 und Freitag den 04.12

Blick vom Hotel zur Kathedrale von Lomé

 

Ausschlafen und in Ruhe Frühstücken, das Rentner Dasein genießen, so beginne ich den Tag. Schnell wird mir klar dass ich gar nicht alles an einem Tag geschafft kriege und buche noch eine Nacht nach. Am Donnerstag sammele ich Informationen über und den Verlauf der weiteren Tour. Von meinem Konto hebe ich Geld ab und tauscht es in Ghanaische Cedi um, denn in Ghana gehört nicht zu der CFA Währungsunion. Im nächsten Supermarkt kaufe ich noch Reise Proviant ein, dann ist der Tag auch schon gelaufen.

 

Vitamin Tankstelle

 

Freitag ist als den Ölwechsel an der Rohloff Schaltung dran. Mit dem Spülöl in der Nabe fahre ich gut 20Km am Strand entlang.

 

Da bin ich fast schon in Benin

 

Kleingarten Anlagen auf Togolesisch

 

Die Luft ist schwül warm und es klart sicher erst am Abend auf.

 

 

Das war mal ein Landungssteg

 

Zurück schneide ich mir die Ananas in mundgerechte Stücke und bis heute Abend habe ich die ganz verputzt. Morgen nach dem Frühstück pedale ich nach Ghana und dort werde ich mir den Größten, ganz von Menschenhand geschaffenen See der Welt, den Voltastausee anschauen.

 

 

Berichtigung:
Des Rätsels Lösung: Einer meiner treuen Leser hat mich darauf gebracht das ich in Equador den Äquator nicht mit dem Rad überquert habe.  Also ist 4x richtig, davon 2x in Kenia Der zweite Teil des Rätsels es waren die Koordinaten von Dülken , den Teil des Rätsels hatten alle richtig.
Sobald ich wieder Internet habe werde ich die Namen der Gewinner bekanntgeben.

 

 


Samstag den 05.12

Nach 4 km bin ich schon an der Grenze und hier geht alles schnell und entspannt von statten. An der Ghanaischen Border, mein Ruf war mir vorausgeeilt, werde ich schon erwartet und freudig auf Englisch begrüßt. So kommt es dass ich schon um 7Uhr 30 beide Stempel im Reisepass habe.

 

Auf dem ersten Blick ist alles gleich aber hier ist die Amtssprache Englisch und die Beschilderung auch. Was geblieben ist, die Kilometerangaben stimmen oft nicht.

 

Wetland das später in Savanne übergeht. Sanfte Hügel von der Sorte wo man denkt „Was läuft das Rad so schlecht“ und dann erst merkt es geht hoch.  Das diesige Wetter, und der viele Verkehr, begleiten mich den ganzen Tag.

 

Die neue Brücke über den Volta River der hier die Breite des Rhein bei Düsseldorf hat.

 

Die Firmen die beteiligt waren sind auf einer Bronzetafel verewigt

 

Zwei Pausen lege ich ein bei 50 Km und nach dem ich geklingelt und „Gabi Hundert gerufen habe“. Bei Tageskilometer 134 am Ende der Ortschaft Dawa finde ich ein Gästehaus wo ich für 50,- Cedi = 13,- € ein kleines Zimmer mit Bad ( afrikanische Dusche ) bekomme. Nach dem ich geduscht bin lasse ich den Tag auf der Terrasse des Hauses bei einem kühlen Bier ausklingen. Die Frau des Hauses kocht mir noch ein paar Würstchen Gratis.

 

Tagesdaten: 134 Km / Fahrzeit 8:20 Std. / 293 m Anstieg

 

 

 

Sonntag den 06.12.

Ich habe die Radsandalen vor die Tür gestellt aber drin war nichts. War dem Nikolaus wohl doch zu weit entfernt.

Als wenn ich was geahnt hätte bin ich schon um 6Uhr 15 auf der N1. Das Problem mit dem Navi beginnt damit dass es den Zielort Akosombo nicht kennt. So fahre ich nach Karte. ( Nordafrika )

 

Die ersten Hochhäuser

 

Ich bin schon fast in Accra, die Hauptstadt von Ghana, von hier soll laut Karte eine Straße nach Akosombo abgehen. Alle die ich frage sagen ich muss zurück nach Thema und dort im Kreisverkehr abbiegen, hier gibt es keine Straße nach Akosombo. Zähneknirschend pedale ich die 18Km zurück und kurz vor dem von dem Kreisverkehr steht auch ein Wegweiser.

 

 

Nach dem ich auf der richtigen Straße bin, fülle ich an einem Supermarkt die Getränkevorräte auf. Dabei sehe ich dass der Anhängerreifen platt ist. Zwei Drahtstücke operiere ich aus dem Mantel und weiter geht es.

 

Aus den Hügeln werden Berge und die Savanne wir zum Wald.

 

Die Angaben über die Entfernung zu meinem Zielort die ich bekomme schwanken zwischen 50 Km und 120 Km. Um 13Uhr 20 nach 70 km pedalen, mein Magen knurrt schon, bekommt er an einer Garküche eine Reissuppe mit Fleischeinlage und eine Cola. ( 9,-Cedi ). Hier sehe ich auch ein Reklameschild eines Hotels in Akosombo mit der Angabe 60 Km. Damit ich nicht im Dunkel dort ankomme lasse ich mich mitnehmen. Ein Pickup mit drei jungen Männern, ein Pakistani ein Syrer und ein Ghanaer nehmen mich mit und bringen mich zur Fähre.

 

Die falsche Fähre

 

Es ist 16:00 Uhr. Es wäre auch zu schön gewesen, denn wie sich herausstellt ist es die falsche Fähre, so muss ich erst mal 10 Km zurück radeln und weiter bis zum Hafen von Akosombo, so dass ich die Zeit wieder verliere die ich raus geholt habe.

 

Hier sieht es aus wie in NRW dem Land der Talsperren

 

Es ist schon dunkel als ich eine Einfahrt mit Schild und einem Schiff darauf sehe. Hier biege ich ab und wie sich herausstellt ist es nicht der Hafen, sondern eine Anlegestelle für ein Ausflugschiff, aber der ideale Campingplatz. Der Nachtwächter Samuel telefoniert mit seinem Chef, der gibt sein Okay und ich baue mein Zelt unter einem großen Mangobaum auf.

 

 

Da ja Englisch die Amtssprache ist  kann ich mich mit Samuel und seinem Freund Otoo  ganz gut unterhalten. Später im Zelt denke ich noch mal über den Tag nach. Ohne mich jetzt selber Loben zu wollen, an einer Sache festhalten und versuchen das Vorhaben durchzusetzen, auch wenn es schwierig ist, das ist meine Stärke und das muss man haben wenn man so eine Tour alleine macht.

 

Tagesdaten: mit dem Rad 139Km / 8:05 Std / 640 m Anstieg

Mit dem Pickup 40 Km

 

 

 

Montag den 07.12

Die Liegematte habe ich gut geflickt, denn sie hat die Luft gehalten und ich habe gut geschlafen.

 

Am Morgen kocht Otoo Meisbrei für sich und Samuel, ich dagegen ziehe ein Müsli vor und brühe mir einen Kaffee auf

 

Nach dem alles verpackt ist, kurbele ich zum zwei Kilometer entfernten Hafen. Dort kann ich noch ein Ticket für erste Klasse ergattern was 98,- Cedi = 22,-€ und das Rad 4,50- € kostet. Um 16:00 soll das Schiff ablegen. So habe ich noch Zeit die Berichte ins Schreibprogramm zu tippen. Internet gibt es hier nicht. Im nahe liegenden Jachtclub frage ich nach ob ich mit meinem Laptop an eine Steckdose kann, bestelle mir ein kleines Wasser und leg los.

Um die Mittagszeit kommen zwei Ghanaer zum Essen in den Club. Sie sprechen mich an. Georg und sein Bruder Erik, der Direktor von der Fährgesellschaft ist, ruft einen Deutschen Freund an. Dieter Ferbus mit dem ich sprechen kann. Er kam 1960 hier hin und hat mit seinem Team die Schifffahrtslinie aufgebaut. Die Schubschiffe die jetzt hier verkehren, auch die Yapei  Queen mit der ich heute fahre, sind in Duisburg gebaut worden. Erik spendiert mir ein Bier und ein Mittagessen. “ Ja issset denn nit schöön“

 

Erik der edle Spender

 

Um 3pm bin ich auf dem Hafengelände fülle meine Wasservorräte auf und kauf noch Obst ein. Um 16:00 legt die Yapei Queen an doch in Afrika dauert eben alles etwas länger.

 

Die Yapei Queen hat schon bessere Tage gesehen.

 

Jetzt werden Paletten mit Kisten hin und her geschoben auf und abgeladen. Dann es sind schon 5:30pm kann mein Rad an Bord. Jetzt möchte ich auch in meine Kabine aber es heiß immer bitte warten. Das zuständige Besatzungsmitglied ist nun mit dem Verladen der letzten LKW beschäftigt und hat den Kabinenschlüssel in der Tasche.

 

Ein Fischer geht seiner Arbeit nach

 

Endlich um 6:35pm legt das Schiff ab.

 

Als der Matrose mit dem Schlüssel in der Hose wieder zu mir sagt ich solle warten, da raste ich aus und brüll ihn an: „Was das soll das, ich warte nun schon zwei Stunden und jetzt Schluss ist damit“. Nun gibt er mir den Schlüssel ohne ein Wort mehr zu sagen. Ich weiß das mein Verhalten nicht richtig war aber manchmal wenn`s all zu dick kommt passiert es eben. Nachdem ich meine Kabine eingeräumt, ein paar Brote geschmiert habe, dauert nicht lang da bin ich durch das monotone Geräusch der Dieselmotoren eingeschlafen.

 

 

 

Dienstag den 08.12.

 

Bei weitgeöffneter Kabinentür scheint die Sonne bis in die hintersten Winkel meiner Kabine. Es ist wieder diesiges Wetter aber vielleicht schafft es die Sonne ja heute sich durzusetzen. Viele kleine und größere Inseln haben sich gebildet auf dem Lake Volta und ziehen vorbei. Da ich Zeit genug habe, wasche ich noch ein paar Teile und häng sie über die Reling, wo sie schnell trocknen. Der Mann mit dem Schlüssel heißt Wesum und kommt zu mir in die Kabine. Er entschuldigt sich, ich entschuldige mich und jetzt Schwamm drüber.

 

 

Das Schiff hat nur wenige Passagiere die sich ihr Nachtlager teilweise auf den Tischen gemacht haben. Ich kann mir vorstellen was hier los ist wenn das Schiff voll besetzt ist.

 

 

 

Zu Mittag mache ich mir eine Konserve Bohnen mit Würstchen warm. Dazu koche ich Reis das muss reichen bis heute Abend. Um 14Uhr40 haben wir ca. zweidrittel der Strecke geschafft und laufen Krachi West an, wo fast die ganze Ladung gelöscht wird. Ich gehe an Land ein wenig die Füße vertreten und ein paar Fotos machen. Halb acht Uhr sind es als das Kommando Leinen los kommt. Jetzt bin ich mal gespannt wann wir in Jeji sind.

 

 

 

Mittwoch den 09.12.15  Heute hat mein Bruder Herbert Geburtstag

Genau um 5Uhr20 werde ich vom Anlegemanöver der Yapei Queen wach. Ein lauwarmer Kaffee und ein Keks das muss reichen als Frühstück heute Morgen. Wesum hilft mir beim Gepäcktransport aus der zweiten Etage aufs Ladedeck.

 

Auf Wiedersehen Yapei Queen es war ein Erlebnis mit dir zu reisen.

 

Um 6:00 Uhr Radele ich durch Jeji und die Läden haben fast alle noch geschlossen. Wieder nichts mit Internet und Sim Card fürs Handy. Ich habe auch keine Lust zu warten bis die Shops öffnen. Eine Sim Card fürs Handy bekomme ich in einem der nächsten Dörfer.

 

Das könnte man sich mal heute Abend anschauen.

 

Heute bis Ejura und morgen nach Kumasi so ist der Plan.

 

Die offene Buschlandschaft und Feuchtsavanne eignet sich für die Rinderzucht.

 

Ganz links ein Muslimisches Rind, gut zu erkennen am Gebetsteppich.

 

Was heute Morgen als Flachetappe begann, entwickelt sich mehr und mehr zur schweißtreibenden Angelegenheit. Ein Hügel nach dem anderen ist zu erklimmen.

 

Denen war es drinnen zu warm.

 

Hier heißen die Garküchen “Chop Bar“

 

16Uhr 30 ist es, ein Gasthaus ist gefunden und zu essen bekomme ich in einer der vielen Chop Bars. Doch vorher rufe ich meinen Bruder Herbert an und gratuliere ihm zum Geburtstag. Am Abend schaue ich mir in der Bar des Hauses, das Spiel Bayern München gegen Dynamo Zagreb an. Nach dem die Bayern mit  2:0 führen gehe ich zu Bett, denn ich bin Hunde müde.

 

Tagesdaten: 134Km / 8:50 Std gekurbelt / 720 m Anstieg und 561m abstieg bewältigt.

 

 

 

Freitag den 10.12.

Mit noch etwas müden Beinen beginne ich den neuen Radtag, der so beginnt wie er gestern aufgehört hat. Das ständige auf und ab geht weiter und zur Teepause habe ich schon 580m Anstieg hinter mir.

 

Hier sieht man rechts und links der Straße viele doch ärmliche Behausungen

 

Die Mehrzahl der Bevölkerung ist Muslimisch, den jedes Dorf hat eine oder mehrere kleine Moscheen. Kirchen sind eher selten zu sehen.

 

Raus aus dem Mittelgebirge

 

Nach der Pause an einer Tankstelle, wo ich meist einen Tisch und Stuhl und ein schattiges Plätzchen bekomme, wartet eine schöne lange Abfahrt auf mich. Danach werden die Hügel wieder sanfter. 25Km vor Kumasi sind die Kalorien verbrannt und ich muss für Nachschub sorgen. An einer Garküche bestelle ich Reis mit Gemüse und Eier, was Anderes gibt es sowieso nicht mehr.

 

 

Ein paar Hütten weiter stehen diese Miniatur Häuser

 

Bei näherer Betrachtung sehe ich dass es sich um zwei Särge handelt. So kannst du dich in einem Nachbau der eigenen Vierwände bestatten lassen. Ich schaue mir die Werkstatt und das Sarglager an, was doch zum größten Teil aus normalen Särgen besteht.

 

 

Jeder Quadratmeter am Straßenrand wird als Ausstellungsfläche genutzt

 

Ortseingang von Kumasi, dem kulturellen Centrum von Ghana, sehe ich ein Hotel mit deutscher Flagge am Fahnenmast. Dort frage nach ob sie über Free Wifi  auf dem Zimmer verfügen, was für mich im Moment das Wichtigste ist. 100,- Cedi incl. Frühstück (25,-€) ist ein stolzer Preis für Ghana, gestern habe ich 30,- Cedi berappt,  aber weiße Bettwäsche und eine heiße Dusche ist auch mal was Feines. Nach der Dusche schicke ich meinem Sohn die Daten der letzten 5 Tagen rüber, kann mit ihm und meiner Tochter skypen, was ein schöner Tagesabschluss ist.

 

Tagesdaten: 86Km / Zeit in Fahrt 6:30 Std. / 983m Anstieg und 892m Abstieg

 

 

 

Freitag den 11.12.

Nach dem dürftigen Frühstück beginne ich mit der Routenplanung. Von Kumasi über Cap Coast bis zur Grenze der Elfenbeinküste, durch Cote Divoire wie das Land hier heißt, bis nach Mali. Durch Mali bis Senegal, wobei für Mali, nach den jüngsten Anschlägen, noch einige Frage zur Sicherheit offen sind.

Nach einem Spaziergang nehme ich das Mittagessen hier im Hotel zu mir, ich kann nur sagen echt lecker.

 

Sieht doch gut aus.

 

Mit der ganzen Familie Skypen, das ist noch das schönste vom Tag. Morgen will ich Kumasi, die zweit größte Stadt von Ghana mit dem Rad erkunden, um dann wieder außerhalb der Stadt zu übernachten.

 

 

Die Gewinner des Rätsels sind:

Dieter Dosquet aus Viersen ,Klaus Kreitlow aus Hamburg, Tobias Rüeckert aus Biebesheim,

Sobald ich Postkarten und Briefmarken bekomme schicke ich Euch einen Gruß aus Afrika.

 

 

 

Samstag den 12.12.    Besichtigung Kumasi

Dichter Verkehr auf der Straße ins Centrum ich frage mich durch, denn ich möchte zum MANHYIA PALAST: Die Straße der Zweiräder hoch und immer geradeaus, bekomme ich als Antwort.

 

Wer noch mehr Fahrräder auf einem Platz sehen will muss schon nach Amsterdam fahren

 

Kumasi Hauptstadt der Ashanti Region war einst ein großes Königreich und hat bis heute die ghanaische Kultur geprägt. Der amtierende König auch Ashanti König genannt, ( Shief ) Otumfuo Osei Tulu residiert im Manhyia Palast.

 

Wer jetzt einen Palast nach europäischen Muster erwartet hat, wird enttäuscht sein. Eine eher schlichte Flachbauanlage, die aber auch gar nicht nach einem Palast aussieht.

 

Der Ashanti König  OTUMFUO OSEI TULU im vollen Ornat

 

 

Vom Königshaus steuere ich den KEJETIA Markt an. Hier kann man alles kaufen, man muss nur wissen wo. Jeder scheint hier etwas zu kaufen oder zu verkaufen. Wie auf den orientalischen Suks gibt es Straßenzüge die all das Gleiche haben.

 

Eine Marktfrau

 

 

Am günstigsten kauft man Trinkwasser bei den fliegenden Verkäuferinnen die in 0,5 Liter Plastikbeutel Trinkwasser für 0,20 Cedi verkaufen.

 

Auf der Obst und Gemüsestraße decke ich mich mit frischen Zutaten ein, denn heute Abend koche ich eine Pasta. Oft ist kein durch kommen mehr mit dem bepackten Rad. Der Lärm der Verkäufer die unablässig ihre Ware anpreisen, die Mittagshitze und der mordsmäßige Verkehr veranlassen mich das Garmin auf Cap Coast einzustellen, was mich nun auf die die Ausfallstraße leitet.

 

 

Kurz hinter dem Ort Bekwai sehe ich das Guesthouse  Asantewaa wo ich für 30,- Cedi ein großes Zimmer ( mit Fan ) und Bad bekomme. Morgen ist auch noch ein Tag.

 

Tagesdaten: 47 Km /  3:45 Std. Rad in Bewegung / 481m Anstieg 531m Abstieg

 

 

 

Sonntag den 13.12

Kurz nach sechs Uhr empfängt mich der neue Radtag mit schwül warmen 27 Grad und bedeckten Himmel. Auf der von den Japanern gesponserten neuen Straßenbelag rollt mein Dreirad besonders gut. Der Schweiß läuft in Strömen bei dem andauernden Auf und Ab, aber so funktioniert auch die Kühlung des Körpers gut. Nur muss man ständig trinken, trinken und nochmal trinken.

 

 

 

Nach der Brücke über den Fluss Pra bei Tages Kilometer 67 hat die Herrlichkeit ein Ende, da den Japanern das Geld ausgegangen ist, muss ich mich mit dem löchrigen Asphalt abfinden und der Seitenstreifen ist auch weg.

 

 

Grab mit Showtreppe

 

Auch hier begräbt man seine Liebsten am Straßenrand nach dem Motto „ Oma liegt an der N8 bei Km 34 „ Dieses Gebiet ist auch dicht besiedelt und diesmal fast nur Christen. Gerade an einem Sonntag ist das gut zu beobachten. Aus jedem Dorf oder Siedlung hört man Gesang und Trommel Klang von den zahlreichen Gotteshäusern, bis zur Straße.

 

 

Eine Siedlung an der N8

 

 

Die Kits stellen sich in Pose

 

120 Km habe ich schon in den Beinen als ich in meinem angedachten Zielort ankomme und man sagt mir hier gibt es kein Guesthouse. Da ist dann jeder weitere Kilometer doppelt so lang. Doch mit Hilfe einer jungen Frau finde im nächsten Dorf doch noch ein Zimmer. Zwar ein wenig rustikal, die afrikanische Dusche auf dem Hof, aber der Preis von 15 Cedis ist unschlagbar. Kaltes Bier ist auch vorhanden, was nach all dem lauwarmen Wasser eine Wohltat ist.

 

Meine Bleibe für die Nacht

 

Tagesdaten: 127Km / 8:20 Std. in Fahrt / 971m Anstieg / 1062 Abstieg

 

 

 

Montag den 14.12.

Ich sitze auf dem Bett mit Blick auf das Meer und kriege das Grinsen einfach nicht aus dem Gesicht, so gut geht es mir und so gut gefällt mir auch die Stadt Cap Coast. Als Fischerdorf gegründet, hat sie sich bis heute dieses Flair bewahrt. Aber ich fang mal von vorne an.

Das stille Örtchen, das ich meist kurz nach dem Aufstehen besuchen muss, liegt außer Haus. Ein Plumskloo wie ich es noch aus der frühen Kindheit kenne, erwartet mich. Als ich zurückkomme hat mein Gastgeber mir schon einen Eimer mit heißem Wasser zum Duschen hingestellt. Das Kaffeewasser kocht und das Müsli ist angerichtet.

 

 

Opa besteht auf ein Familienfoto

 

Nach dem ich dem Vater von all den Jungs ( im Hintergrund ) erklärt habe wie das mit den Mädchen machen funktioniert, verabschiede ich mich und pedale gut gelaunt Richtung Süden.

 

 

Hier sehe ich Kokosnusspalmen und Ölpalmen, Reis und Maisfelder, Bananen und etliche tropischen Früchte. Nach einem zweiten Frühstück in einem Restaurant 20 Km vor der Küste, erreiche ich Cap Coast und steuere den Hafen an. Hier ein paar Fotos vom Hafen

 

Der Golf von Guinea

 

Netze werden eingeholt

 

Im Hafen

 

Boote vor der Festung

 

Ganz in der Nähe der Festung finde ich mit dem Haus Baobab eine schöne Bleibe für erstmal zwei Tage.

 

zur Karte bitte hier klicken

Tagesdaten: 51Km /3:30 Std / 385m Anstieg

 

 

 

Dienstag den 15.12.

Das Baobab Haus ist Teil eines Hilfsprojekts der Baobab Family e.V. Der gemeinnützige Verein betreibt ein Kinderhaus in Mikindani. Mehr Infos im www.

Ein sehr schönes Haus und ein gutes Restaurant. Die Zimmer habe kein Bad, die Toiletten und Duschen sind im Erdgeschoss. Die Wasserleitung ist vorhanden aber funktioniert im Moment nicht. So kommt die afrikanische Dusche zum Einsatz. Hier gibt es auch Postkarten und so kann ich den Gewinnern des Rätsels endlich die versprochene Ansichtskarte zuschicken.

 

 

Dann streife ich durch die Stadt auf der Suche nach Foto Motiven. Hier eine  kleine Auswahl.

 

Immer wieder zieht es mich zum Meer

 

Boote

 

Ein Haus wie eine Festung

 

Die Damen nehmen ein Vitaminbad

 

Morgen werde ich weiter die Küste entlang pedalen. Es muss eine Landschaftlich schöne Strecke sein, habe ich mir sagen lassen.

 

 

 

Mittwoch den 16.12.

Um halb Fünf legt ein Prediger über „Lautsprecher“ los und hört erst nach dem 10 Mal Amen, so gegen sechs Uhr auf. Die Stille wäre auch unerträglich am Morgen, so beginnt der Örtliche Radiosender anschließend mit seinem Programm, was fast nur aus Werbung besteht. In der Zeit richte ich mein Müsli her und schütte Kaffee auf. Nach dem ich gepackt habe und die Taschen am Rad hängen gehe ich Duschen.

 

Ein letzter Blick auf die Bucht von Cape Coast

 

 

Da die Rezeption noch geschlossen hat kann ich mich nicht von Norma verabschieden

Zuerst führt die Straße nur durch einen schmalen Palmengürtel getrennt, direkt am Meer entlang. Dort holen mit vereinten Kräften die Fischer ihre Netze ein. Schade dass es nur ein kurzes Stück ist, denn dann knickt die N1 ab ins Landesinnere. Gerne hätte ich mir eine Sklavenburg angesehen, die hier wie an einer Perlenkette auf gereiht am Meer liegen, aber das ist mit viel Umweg verbunden. In den Gefängnissen wurden die Sklaven eingesperrt bis sie nach Amerika verschifft wurden. Aber vielleicht ergibt sich noch eine Gelegenheit.

 

 

Kurz vor der Zufahrt zum Baobab Trainingscenter sehe ich einen jungen Mann auf der anderen Straßenseite ein Selfie macht. „ Soll ich das nicht machen“ rufe ich ihm zu. Es ist Ben einer von vier Freiwilligen die im Baobab Center mit arbeiten. Das Hallo ist groß, Ben holt seine Familie vom Flughafen ab die ihn besuchen kommt. Ein sympathischer junger Mann.

 

In den letzten beiden Radtagen sind sie mir schon auf gefallen, die vielen Mercedes Sprinter noch mit deutscher Beschriftung drauf.

 

 

Die Landschaft ist sehr Abwechslungsreich, den Strand entlang, durch Palmenwälder und vorbei an Sumpfgebiete. Um 15Uhr 30 finde ich ein günstiges Guesthouse und beende den schönen Radtag.

 

Tagesdaten: 104 Km / 6:30 Std im Sattel und 486m Anstieg bewältigt.

 

 

 

Donnerstag den 17.12.15

Die Landschaft ist die Gleiche wie Gestern doch wird der Urwald immer wieder von großen Gummibaum Plantagen unterbrochen. Hier wird das weiße Gold von den Bäumen abgezapft, wie es schon immer gemacht wurde. Kleine Siedlungen, rechts und links der Straße haben sich gebildet.

 

 

Einer der wenigen Punkte wo ich das Meer zu sehen bekomme.

 

Was mir hier in Ghana auffällt ist die Vielzahl an christlichen Kirchen und Sekten die oft nur einen Steinwurf auseinanderliegen. Da ist die Church of Pentecost, die Kingdom Hall Johovahs und die Presbyterian Church um nur einige zu nennen.

Am Abzweig nach Axim kaufe ich an einem Verkaufsstand einige der gelben Powerriegel, mit der praktischen die Aufreißverpackung die zu 100%  biologisch abbaubar ist.

 

Kurz vor meinem Ziel mache ich Mittagspause. Mein Essen wird mit viel Liebe zubereitet.

 

Mein Tischnachbar

 

Noch 8 Km kurbeln und ich bin im Grenzort Elubo wo ich auf Zimmer suche gehe. Ein Guesthouse liegt im zweiten Stock und scheidet somit aus. Das Hotel vor Ort will 70,-Cedis für die Übernachtung haben und hat kein funktionierendes Internet. Direkt nebenan bekomme ich für 17,- ein kleines Zimmer mit Bad. Im Hotel gehe ich am Abend Essen, weil zum Kochen habe ich keine Lust mehr.

 

Tagesdaten: 118 Km / 7:00 Std. im Sattel / 415m Anstieg bewältigt.

 

 

Rückblick Ghana

Ein kurzweiliges Reiseland wenn man sich nicht nur an der Küste aufhält. So vielseitig die Landschaft ist so unterschiedlich sind auch die Menschen aber hilfsbereit und freundlich sind sie im ganzen Land.

 

 

 

 

 

Freitag den 18.12

Schon an der ghanaischen Grenzstation fragt man mich wo denn das Visum von der Elfenbeinküste wäre. Deutsche Staatsbürger brauchen keins antworte ich selbstbewusst. Der Beamte macht mich noch darauf aufmerksam dass ich auch nicht nach Ghana zurück kann wenn der Ausreisestempel im Pass ist. Egal zurück will ich auch nicht. Immer noch bin ich davon überzeugt dass ich kein Visum brauche, was sich bald ändert als ich an der Grenze zu COTE D`IVOIRE komme. Die Beamten sind sehr nett und hilfsbereit und zeigen mir die Liste der Staaten dessen Bürger ein Visum brauchen und Allemagne steht auch darauf. Ich soll zurück nach Ghana und in Accra ein Visum beantragen. Wie soll das gehen mein Visum von Ghana ist abgelaufen und mit dem Rad zurück, nein auf keinen Fall. Der Beamte spricht mit seinem Chef, der wiederum telefoniert mit der Immigration Behörde in Abidjan. Die geben ihm die Visum Nr. durch und ich muss am Montag dort mir das Visum abholen. Nach dem ich 102.000,- CFA bezahlt habe, bekomme ich den Einreisestempel in den Pass und ich kann endlich weiterfahren.

 

 

Mein erstes Ziel in der Elfenbeinküste, wo wieder Französisch gesprochen wird, ist die Stadt Aboisso.

 

Straße durch die Plantagen

 

Die 65 Km sind sehr dünn besiedelt und die Landschaft ist mit Ölpalmen zugepflastert.

 

Die letzten Kilometer ist Bananen Anbaugebiet.

 

 

In einem Restaurant in der Stadt frage ich nach einer Unterkunft. Delano der Sohn des Hauses bringt mich zum Hotel Tropic wo ich für 20.000  ( 32,-€ ) ein Zimmer mit Bad für zwei Tage bekomme. Nach dem ich geduscht bin gehe ich in die Stadt zur Bank mein Bares auffüllen und in den Supermarkt das nötigste Einkaufen.

 

 

Bilder die ich auf dem Weg in die Stadt gemacht habe.

 

Tagesdaten: 65 Km / 5:15 Std. Fz. / 530 m Anstieg

 

 

 

Samstag den 19.12.   Ruhetag in Aboisso

Nach dem die Wäsche auf der Leine hängt suche ich in der Stadt den Orange Shop  auf, um eine Sim Card fürs Laptop zu erwerben, was nicht so einfach ist. Nach zwei Stunden, trotz Sprachbarriere, habe ich was ich wollte, funktionierendes Internet. Jetzt kann ich Ingo die Daten der letzten Tage zuschicken und nach Herzenslust skypen zb. 2,5 Std. mit meinen Schwestern Angelika und Gabi und Schwager Werner.

 

 

 

Sonntag den 20.12.  Heute hat Carolin Geburtstag

Auf  Google Maps habe ich mir gestern noch angeschaut wo das Immigrationsbüro in Abidjan liegt und ins Garmin eingegeben. So starte ich um 6Uhr 15, bei kühlen 18 Grad, in den neuen Tag.  Erst um 7Uhr 30 ist mein Schatten mit von der Partie, denn die Sonne hat sich durchgesetzt.

Wo ich in den beiden Kongo Staaten und Gabun die denkbar ungünstigste Zeit, nämlich die Regenzeit zum Radeln hatte, habe ich nun in dieser Region, ideale Bedingungen fürs Fahrradfahren.

 

Ein Urwaldriese

 

In Norden Australiens, auf der Tour mit Gabi haben wir diese Riesen auch angetroffen.

 

   

Hier wird der Kautschuk abgezapft.

 

 

Links ist der Golf von Guinea und rechts herrscht das Chaos. Bretterbude an Bretterbude.  Müll und qualmende, zu jeder Zeit hupende Taxis, machen das Radeln zur Qual. Aber ich bin ja schon so einiges gewohnt.

 

Um kurz vor 14:00 Uhr bin ich auf der Zielgeraden und lege noch mal eine Pause ein. Dort frage ich auch nach einem preiswerten Hotel und werde von einem jungen Mann zum Hotel Hibiscus gebracht.

Wie sich später herausstellt ist ein Mitinhaber des Hotels, der aus dem Saarland stammende Marcel Klein.

 

Lagebesprechung: Links er kommt aus Mali und hat wichtige Informationen zur Strecke für mich. Mitte Marcel Klein und rechts ein Mitarbeiter und Dolmetscher des Hotels. Das Beste kommt wie immer zum Schluss ein Freund des Hauses ist morgenfrüh um 9:00 Uhr im Hotel und regelt die Visageschichte für mich.

 

Tagesdaten: 107 Km / 7:10 Std. Fz. / 526m Anstieg

 

 

 

Dienstag den 22.12.  

Fünf Minuten vor der Zeit ist des Soldaten Pünktlichkeit. So sitze ich um 8:55Uhr am Tisch und warte auf Koni. Ich habe mich schon auf eine längere Sitzung eingestellt, da kommt Koni freudestrahlend mit meinem Pass in der Hand an meinen Tisch. Jetzt kann ich mich drei Monate in Cote D`ivoire aufhalten und mehrfach einreisen. So ein Visum bräuchte ich für Mali.

 

Ein teuerer Spass das Visum für Cote Dívoire

 

Nach dem ich mich von Koni verabschiedet habe, Marcel hatte früh schon in der Früh einen Geschäftstermin, stürze ich mich in den Großstadtverkehr.

 

 

 

Nach ca. 20 Km habe ich die Stadt hinter mir und Kurbel auf der Autobahn mit 2,5m Seitenstreifen Richtung Capital City. An vielen Plantagen komme ich vorbei, Kautschuk, Ölpalmen und nur wenige Bananenpflanzungen sehe ich.

 

Für meine Teepause brauche ich einen schattigen Platz den ich bei einem Eingeboren finde. Danach geht es weiter auf der typischen Transitstrecke.

 

Um 17:00 Uhr nehme ich die Abfahrt N`doussi, weil auf meiner Karte hier irgendwo ein Hotel geben soll. Ich frage zwei „drei Käsehoch“ wo die Unterkunft ist und sie bringen mich direkt dorthin, denn sie wohnen dort.

 

Nachts sind hier erst „ die Sterne„ zu sehen.

 

Dafür ist die Unterkunft unschlagbar günstig mit 2000,- CFA. Ich frage nach Getränken, Wasser und Bier beides haben sie. Ich bestelle schon mal 2 Bier und ein großes Wasser und bezahle 4000,-CFA. Als die Getränke kommen sehe ich dass es 2x 1Liter Flaschen Bier sind. Was tun wieder ein Problem was ich aber selber ohne Hilfe regeln kann, in dem ich das Bier einfach austrinke.

 

Das Kochstudio hat eröffnet

 

Tagesdaten: 116 Km / 7Std.Fz. / 605m Anstieg

 

 

 

Mittwoch den 23.12.15

 

Sitzung

 

Kurz nach Sieben Uhr, nach dem ich meine Sitzung hinter mir habe, bin ich wieder auf der Autobahn, da die Unterkunft gerade mal 500m von der Auffahrt entfernt ist. Kühle 18 Grad sind es jetzt morgens, es ist ja auch Winter, die dann im Laufe des Tages auf 35-40 Grad ansteigen. Das erste Stück der Etappe verläuft die Straße durch den Busch aber nach 60 Kilometer kann man mal wieder den Blick schweifen lassen.

 

 

Achtung Blitzer

 

Ein Radfahrer mit Anhänger und einer entstellenden Krankheit

 

Die Hauptstadt von Cote Dívoire erreiche ich nach 125Km. Nach weiteren 5 Kilometern immer noch keine richtige Stadt aber jede Menge Hotels. Mit dem Hotel La Reserve finde ich genau das Richtige. Mal schauen Ob ich Morgen etwas von der Stadt zusehen bekomme.

 

Tagesdaten: 128 Km / 8:00 Std Fz. / 751m Anstieg

 

 

 

Donnerstag den 24.06.

Heiligmorgen um kurz nach 7:00 Uhr radele ich auf einer überdimensionierten Straße durch das Zentrum der Hauptstadt. Wenig Verkehr und Ampelanlagen die keiner beachtet.

 

 

Da sehe ich im morgendlichen Dunst die Kuppel der größten christlichen Kirche Afrikas, der Basilika „ Notre Dame de la Paix“ Die möchte ich mir näher anschauen aber ich werde enttäuscht. Diese schlechte Kopie des Peters Dom in Rom passt meiner Meinung nicht hierher und sie ist komplett eingezäunt.

 

 

Nach der Stadt geht es weiter auf einer normalen Landstraße. Vorbei mit Autobahn und 2,5m Seitenstreifen wo die Steigungen entschärft waren, damit der Schwerverkehr und Dreiräder gut vorankommen. Dafür komme ich jetzt durch viele Dörfer und Ortschaften und es gibt viel zu sehen und zu entdecken.

 

Hier scheint das Zentrum der Webkunst zu sein. Kinderarbeit ist hier selbstverständlich.

 

Weberknabe

 

Das ist ein Vorläufermodell eines Vierplattenherds

 

Zur Kaffeezeit bin ich in Bouake wo ich auf Anhieb ein Zimmer mit guter Internetverbindung finde. Mit meiner Familie spreche ich über Skyp bevor, ich irgendwas anderes mache, denn es ist ja Heilig Abend, wo man hier überhaupt nichts merkt.

 

Mein großes Zimmer helles Zimmer

 

Tagesdaten: 112 Km pedalt, 8:05 Stunden im Sattel gesessen, es ging 1017m Berg auf und 919m Berg ab

 

 

 

WEIHNACHTEN 2015 in Afrika

Allen Lesern meiner Seite und allen die an mich gedacht haben, wünsche ich ein schönes Weihnachtsfest im Kreise ihrer Lieben. Meinen Dank  für die großzügigen Spenden die auf das Konto der Aktion „ Augenlicht“ eingegangen sind und die ihren Bestimmungsort schon erreicht haben. Den Beiden, Dr. Gerome und Dr. Richard wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest in Mbuji-Maji

 

 

 

 

Freitag den 25.12    Ruhetag in Bouake am ersten Weihnachtstag

Hier merkt man nicht das Weihnachten ist, ein ganz normaler Tag. Die Läden und Werkstätten sind geöffnet der Schwerverkehr rollt auch über die Straße vor dem Hotel. Wie immer gibt es einiges zu tun an solchen Tagen wie Waschen, Internet Recherchen und vieles mehr. Da Herbert, ein Freund von mir, mir 100,- Euro überwiesen hat, mit dem Verwendungszweck: „Esse dir mal die Falten aus dem Gesicht“, werde ich da gleich mit anfangen. Morgen werde ich weiterfahren. 

 

 

 

Samstag den 26.12.  Zweiter Weihnachtstag

Vielen Menschen in Deutschland hätte eine Radtour, nach dem Essens Marathon der Festtage, sicher gut getan. Ich habe gestern auch gut gegessen und brauche Bewegung. Ich radele heute Morgen durch recht dünn besiedeltes Gebiet.

 

 

Die Dörfer sehen recht ärmlich aus, aber hier verläuft der Tag noch nach seinen gewohnten Gang.

Obwohl das hohe Gras am Straßenrand nur selten einen Blick zulässt, sehe ich Reisfelder, Obstplantagen und Baumwollfelder die gerade abgeerntet werden.

 

Die Moschee von Katiola

 

Am Ortsausgang an einer Café Bar mache ich meine erste Pause. Anstatt Tee gibt es Kaffee Ole und ein Omelette ersetzt das Baguette. Jetzt hat es auch die Sonne geschafft die Herrschaft am Firmament zu übernehmen. Das Klima zum Radeln ist auch angenehmer geworden, denn die Luftfeuchtigkeit ist auf ein Normalmaß gesunken.

 

Straßen mit Spuren

 

Da der Asphalt viele Schlaglöcher aufweist, fahren die Autos Schlangenlinie drum herum. Es ist genau umgekehrt zu Deutschland. Woran erkennst du einen betrunkenen afrikanischen Autofahrer? Er fährt stur schnurgerade aus.

Um 16:15 stoppe ich in der Kleinen Ortschaft mit dem langen Namen: NIAKARAMANDOUBOU. „ Sou  ond datt lierder bis Morje ens usswendisch“, hätte Rektor Klöters von der Südschule in Düllken, gesagt.

 

 

An einer Garküche frage ich nach einem Hotel und siehe da es liegt gleich um die Ecke. Nach dem Duschen gehe ich noch mal zurück, esse und trinke was und beobachte dabei das Treiben der Verkäufer, wenn ein Reisebus hier stoppt und alle was verkaufen wollen. Zurück im Hotel wird gerade heißes Wasser für die Gäste gemacht. Ich darf es ja nicht schreiben aber es erinnert mich an Abbildungen von Früher, als der weiße Mann mit Tropenhelm  im Topf saß und der schwarze Mann, zwei Knochen als Kopfschmuck, die Suppe kostete.

 

 

Tagesdaten: 121m / 7:50 Std / 881m Anstieg

 

 

 

Sonntag den 27.12. 2015

Nach dem Ort Niakaramandoubou ist heute die Stadt FERKESSEDOUGOU mein Ziel. Der Tag beginnt schon sonnig und bleibt auch so. Die Landschaft verändert sich langsam. Aus dem Wald wird Buschland, was immer trockener wird. Die Zeit des satten Grün ist vorbei, die braun beigen Töne bis hin zu gelb sieht man jetzt häufiger.

 

Hier lagert die Baumwolle bis sie in Ballen gepresst und abtransportiert.

 

Vielleicht mit der gut funktionierenden Eisenbahn hier.

 

Solche schönen Exemplare von Baumriesen werden auch seltener

 

Um 16:00 Uhr habe ich mein Ziel erreicht.

 

Ich steuere die nächste Café-Bude an und stille meinen ersten Hunger mit einer Portion Spagetti. Das Hotelangebot ist groß und ich habe schnell was Passendes gefunden.

 

Tagesdaten: 114 Km / 6:55 Std.Zeit in Fahrt / 699m Anstieg

 

 

 

Montag den 28.12.15

Nach dem ich Benzin getankt und Trinkwasser aufgefüllt habe rolle ich zur Stadt hinaus.

 

Radladen

 

Die Urgroßmutter aller Reisebusse

 

Kurz hinter der Stadt beginnt eine Großbaustelle, der Verkehr wird über eine staubige Piste geleitet. Ich kann noch die ersten 10 Km auf der halbfertigen Trasse fahren dann muss auch ich auf die Umleitung und Staub schlucken.

 

 

Nach dem ich mit Tuch vor dem Mund und Mütze auf dem Kopf vier Kilometer hinter mir habe, überholt mich ein Toyota Pickup. In seiner Staubfahne, sehe ich die Bremslichter auf leuchten. Als ich auf seiner Höhe bin fragt mich der Fahrer ob er mich durch die Baustelle bringen soll. Aber gerne, das lasse ich mir nicht zweimal sagen, verlade das Rad und ich sitze schon auf dem Beifahrersitz des Geländewagens.

 

 

Aka Basile so heißt mein Retter der gut englisch spricht. Er fährt nach Burkina Faso, am Abzweig nach Mali stoppt er und ich lade mein Rad ab. Das waren jetzt 30 Kilometer Baustellenpiste, für die ich mindestens drei Stunden gebraucht hätte. „Danke Aka“. Jetzt sind es nur noch 89 km bis nach Mali wie ein Wegweiser mir anzeigt.

 

Ein Stück weiter sind es nur noch 19 Kilometer bis zur Grenze

 

Im Grenzort Pogo treffe ich Georg der in Deutschland gelebt hat und fast ein Accent freies Deutsch spricht. Auf die Sicherheitslage im Land angesprochen, sagt er mir die wäre ok. Er habe nichts bemerkt. Zum Thema Visum verlängern, macht er mir auch Hoffnung, denn er meint das bekomme ich an der Grenze verlängert. Das sind ja gute Infos und  so quartiere ich mich in der einzigen Unterkunft vor Ort ein, bezahle 8500,- CFA und bestelle mir einen gegrillten Fisch zum Abendessen.

 

 

Tagesdaten: 101 Km / 6:30 Std Zeit in Fahrt / 671m Anstieg  / + 30 Km mit dem Pickup

 

 

 

Rückblick Elfenbeinküste ( Cote D´ivoire )

Ein Staat mit keinen besonderen landschaftlichen Höhepunkten, wenn man mal vom ellenlangen Sandstrand absieht.

Auch hier habe ich wieder viele hilfsbereite Menschen getroffen, bis hin zu den Zöllnern, die bei der Einreise mir Geld abgenommen haben, damit ich weniger Gewicht mit mir schleppen musste. Für mich war es nur ein Transitland nach Mali.

 

 

 

Dienstag den 29.12.2015

Der Ausreisestempel der Elfenbeinküste ist in meinem Pass, so fahre ich voller Erwartung zur Grenzstation von Mali. Den Einreisestempel bekomme ich aber das Problem mit der Visaverlängerung  kann ich nur in der Hauptstadt Bamako lösen, so sagen mir die freundlichen Zöllner. Bei der Eco Bank stocke ich mein Bargeld auf, wer weiß wann die nächste Bank kommt. Kein Schild kein Wegweiser weit und breit, das Garmin stelle ich auf Sikasso ein und starte die Tour durch Mali.

 

Die runden Hütten sind Vorratskammern, diese ist voll Mais das Gras Dach liegt daneben.

 

Da steht es schwarz auf weiß ich bin in Mali

 

Auf ca. der Hälft der Strecke komme ich nach Louloni wo ich meine erste Pause einlege. Es ist Mittagzeit, so bestelle ich mir an einer Garküche ein Reisgericht. Vor der Küche verkaufen Frauen Obst.

 

 

Es hat gut geschmeckt, der Hunger ist gestillt und weiter geht’s.

 

Hier wird dezent darauf hingewiesen, dass man doch in dieser Ortschaft eine Toilette benutzen sollte

 

Schöne Moschee

 

Wo Wasser ist sind Weideflächen oder es wird Gemüse angepflanzt.

 

Um 16.00 Uhr rolle ich durch die erste Stadt in Mali Sikasso, auf der Suche nach einer guten und bezahlbaren Unterkunft. Mit dem Hotel Zanga finde ich was Passendes und buche erst mal für zwei Nächte.

 

Für ein Nudelgericht habe ich noch die Zutaten in meiner Vorratskammer, dazu ein Bier, gibt noch was Bessere? Ja zwei Bier!

 

zur Karte bitte hier klicken

Tagesdaten: 106 Km / 7:30 Std Zeit in Fahrt / 601m Anstieg

 

 

 

 

Mittwoch den 30.12.15  Die unendliche Geschichte der Visums Verlängerung in Mali

Gestern habe ich schon im Internet Café die Öffnungszeiten erfragt und ob ich mit meinem Laptop dort ins Netz komme. Kein Problem ich kann ans Kabel. Nach dem Frühstück schreibe ich noch den Text und stiefle  zum Internet Café. Eine knappe Stunde brauche ich um alle Daten zu verschicken, E-Mails zu lesen und beantworten, was nur schlappe 400,- CFA (0,60€) kostet.

 

 

Anschließend fahre ich ins Centrum zwecks Visums Verlängerung zum Commissariat de Police du 1. Auf den entsprechenden Seiten im Internet steht: Visum Verlängerung in Bamako bei der Immigrationsbehörde oder auf jeder Polizeistation. Dort werde ich von Hot nach Hü geschickt und jedes Mal trage ich mein Anliege neu vor.

 

Eins der Büros

 

Der Beamte mit dem Parker telefoniert eine Weile herum, nimmt meine Daten vom Pass und Visa auf und schreibt mir dann eine Adresse auf. Vier Kilometer außerhalb der Stadt auf der Straße nach Koutiala, was auf meiner Route liegt, da würde ich die Verlängerung bekommen. Da es mittlerweile schon 13:00 Uhr ist gehe ich was essen und dann zu Fuß zurück zum Hotel.

 

Ansicht von der Straße das eigentliche Hotel liegt dahinter

 

Nach einer Ruhepause starte ich gegen 16:00 Uhr den zweiten Visaverlängerungsversuch. Mit Dramane, so heißt der Taxifahrer, fahre ich nun zum Poste de Police außerhalb der Stadt. Dort schickt man uns wieder zurück mit den Worten, nur das Commisariat kann das Visum verlängern. Wieder zurück wo ich heute Morgen schon war, jetzt mit Dramane dem Taxi Driver. Dort geben sie uns eine Adresse vom Commissariat de Police 2  das wäre die richtige Stelle.

 

Rechts außen das ist Dramane

 

Dort versucht man mich wieder zurück zur Grenze zu schicken, aber da hatte ich ja schon gefragt. Dann soll ich das Rad im Hotel lassen und mit dem Bus nach Bamako fahren um mein Visum zu verlängern. Endlich ruft einer in Bamako an und verbindet mich mit Kommissar Oumbanga der englisch spricht. Dem schildere ich die Situation und frage ihn ob ich nicht so zwischen dem 20.01 + 25.01.2016 das Visum in Bamako verlängern kann, 10 – 15 Tage nach Ablauf des Visum. Kein Problem meint er zu mir. Im Comissarriat 2 notiert man meine Pass und Visum Daten und ich kann endlich gehen. Dramane bringt mich nachanstrengenden zwei Stunden zum Hotel zurück. Das zum Thema Visum Verlängerung in jeder Polizeistation.

Morgen werde ich mich um einen Internet Stick kümmern, was hoffentlich nicht so zeitintensiv sein wird.

 

 

 

Donnerstag den 31.12. 2015

Hier meine Reiseroute von Sikasso nach Bamako vom 01.01. – 23.01.2016 wenn es die Sicherheitslage zulässt.

 

Von Sikasso               nach Koutiala          01.01. - 02.01.2016     ca.  145 Km

Von Koutula                nach San                03.01. - 04.01.            ca.  140 Km

Von San                     nach Djenne            05.01. - 06.01.            ca.  135 Km

                                 In Djenne                 07.01. - 08.01.           Besichtigung

Von Djenne                nach Bandiagara       09.01. - 10.01.           ca. 190 Km

                                 In Bandiagara           11.01. - 13.01.           Wanderung in den Dogo Bergen

Von Bandiagara          nach Mopti               14.01.

                                 In Mopti                   15.01. - 16.01.     Besichtigung u. Organisation Schiffstour

Von Mopti                  nach Segou              17.01. - 21.01.     ca. 300 Km Mit dem Schiff auf dem Niger

Von Segou                 nach Bamako            22.01. - 23.01.2016

 

Das ist eine grobe Planung denn in Afrika ist alles möglich und manchmal Nichts.

 

 

Allen, die meine Reise verfolgen wünsche ich ein gutes neues Jahr 2016. Mögen viele Eurer Träume und Wünsche in Erfüllung gehen.

 

Der Radträumer