April 2015 Sambia - Simbabwe - Botswana - Südafrika - Lesotho

                  

 

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Mittwoch den 01.04.15                  Ruhetag in Livingston

Altes Haus auf der Hautstraße

 

Fuhrpark am Markt

 

Da ich im Herbst auf dem Weg zum Kongo noch mal nach Livingston kommen werde, verbringe ich den Tag hier mit Erledigungen und Infos einholen.

Ein Beispiel, wie schwierig es ist an verlässliche Infos zu kommen auch im Zeitalter von Google und Internet. Wenn ich zum Kongo will muss ich auch wieder nach Lusaka. Diese Strecke ca. 500 Km die ich schon gefahren bin, wollte ich mit dem Zug zurücklegen. Im Internet habe ich auch einen Reisebericht gefunden über diese Zugfahrt. Hier an der Train Station bekomme ich die Info das im Moment kein Zug mehr fährt. Vom Bahnhof zum Busterminal wo ich mit einem Fahrer eines modernen Reisebusses sprechen kann. Die Fahrradmitnahme  ist kein Problem. Es fahren sieben Busse am Tag. 110,- Kwacha kostet es und 8 Stunden ist man Unterwegs. Das hört sich doch gut an.

Am Nachmittag besuche ich das Livingston Museum. Das umfangreiche Geschichte und Naturkunde Arsenal mit Ausstellungsstücken von der Steinzeit bis in die Gegenwart ist interessant und Empfehlenswert.

 

Ein Käfer im Museum

 

            

 

Die Sonderausstellung über das Leben und Wirken des David Livingstone ist schon etwas Besonderes.

Morgen werde ich über die Sambesi Brücke fahren und nach Simbabwe einreisen.

 

 

Rückblick SAMBIA

Da das Land schon mal umbenannt wurde, von Nordrhodesien in Sambia würde ich es als Biker das „ Land der tausend Hügel „ nennen. Eine Option wäre auch noch „ Hauwaju „ Land, dieses Wort rufen dir die vielen Kinder hinterher, um es dann Gebetsmühlenartig zu wiederholen. Da es eine Frage ist, „ How are you , wie geht es dir „ behaupte ich mal die wissen nicht was sie da rufen.

Die Menschen sind höflich hilfsbereit und zurückhaltend, was mir gefallen hat. Für den Durchreisenden mit dem Rad ist es nicht gerade abwechslungsreich. In Livingston dreht sich alles um die Viktoria Falls mit dem üblichen Rummel. Ich schaue mir die Fälle von Simbabwe aus an.

 

 

 

 

Donnerstag den 02.04.15.  4 Jahre auf Tour

Wenn einer am 02.04.2011 zu mir gesagt hätte 2015 bist du in Afrika, dem hätte ich geantwortet, „ So Jott will äver bes dohin ess noch föll Waater do Ring ronger jelope. „

Ich sag bye bye in der Moores Lodge und radele los. Schon wieder ein neues Land Simbabwe und dazu noch ein Traumziel „ Die Viktoria Wasserfälle“. Plattes Land würde der Norddeutsche sagen, nichts deutet auf einen Wasserfall hin. Nachdem ich den sambischen Ausreisestempel habe, pedale ich über die Brücke die den Grenzfluss  Sambesi überspannt. Von hier bekommt ich einen Vorgeschmack auf die Wasserfälle die ich mir Morgen näher und hoffentlich bei blauen Himmel anschauen werde.

 

Einen besseren Ort für mein Jubiläum hätte ich mir nicht wünschen  können

 

Ein fantastischer Anblick

 

Die Einreise in Simbabwe ist unkompliziert. 30 US Dollar und das Visum mit 30 Tagen Aufenthaltsgenehmigung prangt in meinem Pass.

An der Post im Ort Victoria Falls lerne ich Mbebezeli kennen den ich nach einer bezahlbaren Unterkunft frage.  Auch ist er mir behilflich beim Kauf einer Internet Sim Card und beim buchen einer Flussfahrt über den Sambesi oberhalb der Wasserfälle die ich heute Nachmittag machen möchte.

 

Als kleines Danke schön lade ich ihn zu Essen und einem Bier ein

 

Dann wird es aber auch Zeit das ich zur Victoria Falls Lodge komme wo ich für 35 US$ pro Nacht ein Chalet gemietet habe. Duschen umziehen denn um 16:00 Uhr kommt man mich abholen zur Bootssafari. Zu meiner Freude höre ich heimische Laute von der Rückbank des Van. Es ist Josef mit seinen beiden hübschen Töchtern Lisa und Laura aus Schmallenberg.

 

Begrüßung

 

Der Sambesi, mit 2564 Km der viertlängste Fluss Afrikas.

 

Eine gesellige sauerländisch - niederrheinische Runde. Mir hat es einen riesen Spaß  gemacht, mal wieder zu reden wie mir der Schnabel gewachsen ist. Alle Getränke sind frei, und es werden noch Snacks gereicht. Das einzige was fehlt sind die Tiere. Aber fast am Ende des Ausflugs tauchen am Ufer noch ein Paar Elefanten auf.

 

 

Abendstimmung am Sambesi

 

Dank meiner netten Gesellschaft die ich hatte war es ein richtig schöner Nachmittag.

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Karfreitag den 03.04.15

In der Nacht wenn alles ruhig ist hört man das Rauschen des Wasserfalls auch noch in ein paar Kilometer Entfernung. Schon um sieben Uhr ist der erste Hubschrauber in der Luft, dann ist es mit der Ruhe vorbei. Gegen neun Uhr mache ich mich auf dem Weg zu den Wasserfällen. Den Eingang erreiche ich nach einem 20 Minütigen Spaziergang wo ich 30 US Dollar Eintritt berappen muss.  INFO (Seit 2008 die Inflation ins Unendliche stieg, der Simbabwe Dollar praktisch wertlos war, wurde der US Dollar offiziell als Zahlungsmittel eingeführt.)

 

Der Stein hat die Form von Simbabwe. Die Inschrift Mosi-oa-Tunya bedeute: “Donnernder Rauch“

 

So sehen die Viktoriafälle aus der Luft betrachtet aus

 

Das Wetter ist nicht so gut, ich hätte mir einen blauen Himmel und Sonnenschein gewünscht. Wenn man mit der Besichtigung am Sambesi beginnt, da wo David Livingston von seinem Sockel Richtung Wasserfälle schaut, ist es noch trocken und man kann in Ruhe die Fälle betrachten und Fotos machen.

 

 

 

 

Umso weiter man die Abbruchkante entlang geht und das Wasser dort über 100 Meter in die schmale Schlucht stürzt, desto nasser wird die Angelegenheit. Spätestens hier weiß man auch warum die Eingeboren dieses Naturwunder “donnernder Rauch“ genannt haben.

 

 

Die permanent aufsteigende Gicht kommt als Dauerregen runter. Dort ist einen Regenwald entstanden, der teilweise bis zur senkrecht abfallenden Felswand reicht.

 

 

Am Ende wo sich der Sambesi durch eine enge Schlucht zwängt, ist man in 2 Minuten durchnässt ohne Regenkleidung. Das macht natürlich das Fotografieren fast unmöglich.

 

 

 

Wenn man den Park verlässt und über die Straße geht kommt man zu einem Aussichtspunkt. Von hier hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Brücke und die Schlucht die der Sambesi gegraben hat.

 

 

Um 13 Uhr bin ich wieder zurück in der Stadt. Die Frage welche der drei großen Wasserfälle nun der schönste ist kann ich nicht beurteilen, da ich erst zwei gesehen habe. Jeder für sich ist eine Reise wert und ein Erlebnis welches man nicht mehr vergisst.

 

 

 

Ostersamstag  den 04.04.15

Erstal möchte ich allen Lesern meiner Seite ein schönes Osterfest wünschen und mich für die vielen Osterwünsche die mich erreicht haben, herzlich bedanken.

 

Auch in Afrika wird österlich dekoriert

 

Gestern Abend hatte ich mich noch nicht entschieden ob ich heute oder Morgen weiter fahren würde und die Entscheidung auf den Morgen vertagt. Als ich um 5:00 Uhr vom prasseln des Regen wach werde, ziehe ich das Laken über den Kopf und schlafe noch zwei Stunden. Mit kurzen Unterbrechungen gießt es heftig bis in den späten Nachmittag hinein.

 

Der schmale Weg zwischen den Zelten und meinem Häuschen wird zum Bach.

Eine große Freude bereitet mir meine Schwester Gabi, als sie mich über Skyp erreicht und meine Enkelin Emma Johanna war mit von der Partie. Wir können lange erzählen bis die Leitung plötzlich abbricht und nicht mehr herzustellen ist.

Morgenfrüh werde ich weiter fahren und wenn es alte Weiber regnet. Ich habe genug vom Touristenrummel hier in Victoria Falls, ich möchte das echte Simbabwe kennenlernen.

 

 

 

Ostersonntag den 05.04.15

In der Nacht und bis ich los fahre ist Stromausfall und ins Internet komme ich auch nicht obwohl Empfang da ist.

Leicht bewölkt sonnig und 20 Grad so starte ich in den ersten Rad Tag hier in Simbabwe.

 

Direkt am Ortsausgang sehe ich dieses Schild „ Achtung Skifahrer queren.“

 

Bei Tageskilometer 22 nach dem Abzweig zum Airport von Viktoria Falls verliert die Fahrbahn ihre Seitenstreifen und der dichte afrikanische Busch reicht fast bis zur Straße.  Ganze Affen Horden nutzen die Fahrbahn als Treffpunkt, denn es ist nichts los auf dem Highway. Komme ich dann angeradelt verschwinden sie laut palavernd im Wald. So ein Gefährt kennen sie nicht.

 

Später wir die Landschaft offener

 

 

Kurz vor dem Ort Hwange sind Industrieanlagen, Minen und deren Abraumhalden zu sehen. Die Stadt liegt abseits der Straße und Übernachtungsmöglichkeiten werden nicht angepriesen, so bleibe ich auf der R9. Zwei Kilometer weiter kommt eine Reklametafel. Das Hotel liegt aber oben auf einem Berg und vom Preis sicher auch im oberen Bereich angesiedelt. Also starte ich durch, es soll schon noch was kommen.

Bald schon ist von weiten eine richtige Kirche zu sehen, so wie ich sie von zu Hause kenne. Sie ist auf einem Hügel erbaut  und die Missionsstation liegt etwas unterhalb am Hang.

 

 

Steil hoch zur Mission

 

Ich bin noch außer Puste vom hochschieben da kommt mir Josef freudestrahlend entgegen und fragt was er für mich tun kann. Übernachtung ist kein Problem sagt er, holt die Schlüssel und auf dem Weg zum Gästetrakt erzählt er mir dass diese Anlage von der Caritas Deutschland 1995 gebaut wurde.  Jeder Raum  hat ein Waschbecken, Ventilator, einen Tisch mit zwei Stühlen zwei Betten mit Moskitonetzen und Insektenschutz an den Fenstern. WC und Dusche sind im Quertrakt.

 

 

Eine Ausstattung da kann so manches Guesthouse nicht mithalten. Auf meine Frage nach den Kosten für die Übernachtung lächelt Josef nur und sagt es ist kostenlos. Er fragt noch ob ich eine Mahlzeit bräuchte, nein danke Proviant habe dabei antworte ich.  Eine kleine Spende für die Mission gebe ich ihm und er verabschiedet sich. Jetzt schütte ich mir erst mal, bevor ich mir was anderes mache, einen Kaffee auf.

 

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Tagesdaten: 118Km / 7Std. Fz. / 630 Höhenmeter

 

 

 

Ostermontag den 06.04.15

Bevor ich starte kann ich mich noch bei Josef verabschieden und rolle dann den steilen Hang hinunter auf die R 9. Die Sonne lacht, ich bin ausgeruht und guter Dinge. Das muss heute ein super schöner Rad Tag werden.

 

Big River

 

Die Gegend ist zwar nur dünn besiedelt aber alle Nase lang gibt es was zu sehen. Ich könnte laufen anhalten weil so viele Motive zum Fotografieren einladen.

 

Kleines Dorf

 

Viele Einheimische versuchen sich mit der Bildhauerei und der dem Schnitzen ein paar Dollar zu verdienen. Wie gerne würde ich so was  mit nach Hause nehmen, aber das geht halt nur als Foto.

 

Zwei markante Köpfe

 

Giraffe fast in Lebensgröße

 

Auch Töpferware wird an der Straße angeboten und verkauft, was aber nicht nach meinem Geschmack ist. Die Menschen sprechen mich an. Viele rufen hallo Boss, dann fühle ich mich wie Bruce Springsteen. Andere wiederum sagen Papa zu mir, ist doch schön, der Papst wir doch auch so genannt. Wenn ich dann anhalte und ich mein kleines Fotoalbum von der Weltreise zeige sieht das so aus.

 

Die Kraft der Bilder

 

Mein Tagesziel der Ort Cwayi River gefällt mir gar nicht und es ist noch keine 14:00 Uhr. Also weiter geht’s und damit ich nicht schlapp mache schenkt mir ein weißer Siedler, der hier lebt, eine Banane und eine Flasche Wasser. Eine erfrischende Dusche in Form eines Gewitterregens bringt mich noch mal richtig auf Touren. Da auf der Landkarte die nächsten 50 Km keine Siedlung verzeichnet ist, verfahre ich nach dem Motto „ Et sull schon noch jet komme „ und „Et kütt och jet „ Ich habe gerade geklingelt und Gabi 100 gerufen da taucht  eine Tankstelle und daneben ein Rest Camp auf. Da es noch immer regnet ziehe ich es vor ein Zimmer zu nehmen anstatt zu zelten. Am Abend esse ich mir ein Kottelet mit Chips dazu kühles Bier. Es war ein super schöner Rad Tag.

 

Room No.8   Dort steht mein Bett für diese Nacht

 

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Tagesdaten: 101 Km / 7 Stunden die Kurbel gedreht und 945m Hügel erklommen.

 

 

 

Dienstag den 07.04.15

Es ist gerade Hell da rollen meine Räder wieder gegen Südost. Erst pedale ich ca. 40 Km durch dichten Wald, danach geht es durch Landwirtschaftlich genutztes offenes Gelände.

 

Die einzige Abwechslung auf dieser monotonen Strecke sind diese Schilder.

 

Der Ort Lupane liegt etwas abseits der Straße aber ein Kiosk wo ich Brot und Kekse erstehe, liegt an der Straße, wo ich auch eine Pause einlege.

 

 

Das große Problem in Afrika ist nicht Ebola sondern HIV

 

 

Nach weiteren 30 Km, jetzt wieder durch dichten Busch, kommt ein winziger Ort oder besser gesagt eine Bushaltestelle und ein Laden. Hier fülle ich, in weiser Voraussicht, meine Wasservorräte auf und kaufe Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Bananen ein, denn für heute war das die letzte menschliche Siedlung, laut Karte.

 

Ich glaube bei dem Unfall kam wohl jede Hilfe zu spät

 

Auf der der anderen Seite vom Fluss ist ein Rastplatz wo ich mittags Pause mache.

 

Ein Paar aus Deutschland ( nähe Frankfurt ) füllt gerade mit Ersatzkanister Benzin nach. Die Dame in ihrer Begleitung arbeitet in der Deutschen Botschaft in Harare, was sie mir erzählt als wir ins Gespräch kommen.

 

Ab 16:00 halte ich Ausschau nach einem geeigneten Platz zum Übernachten, immer noch in der Hoffnung noch auf eine Siedlung zu treffen. Eine halbe Stunde später sehe ich 20 m von der Straße aus entfernt  eine Lichtung und einen Trampelpfad der dorthin führt. Hier haben Holzfäller gearbeitet  keine Ameisen, also genau das richtige für mich.

 

Dschungel Camp

 

Bush Dinner: Spaghetti mit frisch gemachter Soße an Tunfisch dazu einen Becher Merlot aus Südafrika.

Katzenwäsche ist wegen Wasserknappheit angesagt dann ab ins Zelt.

 

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Tagesdaten: 127Km / 8:15 Std. Fz. / 609 Höhenmeter

 

 

 

Mittwoch den 08.04.15  

Heute hat mein Freund Walter Mees Namenstag. Auch an alle anderen Namenstags Kinder  „ Ihr habt wirklich einen schönen Namen“

 

In der Nacht werde ich wach es ist kühl.  Trotzdem schaue ich mir den grandiosen afrikanischen Sternenhimmel an und schlüpfe dann in den Schlafsack.

In der Nacht noch sternenklarer Himmel und heute Morgen lassen die dicken Regenwolken die wärmende Sonne nicht durch. 18 Grad sind es gerade mal auf dem Thermometer und es wird im Laufe des Tages die 22 Grad Marke nicht übersteigen.

Weiter geht es durch dichten Wald, erst nach 45 Km kommen die ersten Siedlungen und es wird Ackerbau betrieben.

 

 

Die heutige Pause mache ich an einem Police Check Point wo auch ein Rastplatz ist. Viele junge Männer hängen hier rum weil sie keine Arbeit haben. Was eine Verschwendung von menschlichen Potenzial. Das kann sich normalerweise kein Staat leisten.

 

Es geht auf die 100 Tageskilometer zu da taucht auch schon die Skyline von Bulawayo auf, mein Etappenziel.

 

Hier am Ortseingang sehe ich mir auch den ersten Friedhof in Afrika an.

 

Die Innenstadt die ich Morgen genauer unter die Lupe nehmen werde.

 

Ich fahre nach Garmin zur Backpacker Paradies Lodge die auch nach Reklameschild am Haus Internet haben. Da mein Chip nicht funktioniert hoffe ich hier die Daten an Ingo senden zu können. Doch wie es der Gott des Internets, Herr über Wlan und Wifi eswill geht, gar nichts. Morgen früh werde ich mich darum kümmern, jetzt gehe ich essen alles andere kann warten.

 

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Tagesdaten: 101 Km / 7:00 Std. Fz. / 556 Hö.m.

 

 

 

Donnerstag den 09.04.15

Bin ich froh ich habe wieder Internetzugang. Es hatte den einfachen Grund das Guthaben war aufgebrauch. Nach dem ich 10 Dollar aufgeladen habe, kann ich den wichtigsten Punkt auf meiner Liste schon abhaken. Nach dem ich die Tagesberichte samt Fotos  von vier Tagen an Ingo geschickt habe, fahre ich noch mal in die Stadt einkaufen. Hier ein paar Impressionen aus der City.

 

Von Kairo bis Kapstadt

 

Schöne alte Gebäude

 

Das Stadtbad

 

Die Frau am Obststand hat schon den Wintermantel an und ich laufe noch im T-Shirt rum.

 

Morgen möchte ich bis zur Stadt Plumtree an der Grenze zu Botswana kommen.

 

 

 

Freitag den 10.04.15

Einen wolkenverhangenen Himmel sehe ich und kühle 15 Grad fühle ich, so beginnt der letzte Rad Tag in Simbabwe. Nach 11 km habe ich auch die letzten Industriegebiete hinter mir. Der Wind ist heute mit mir und so rollt es gut durch das Matabeleland.

 

Der Grenzübergang Plumtree liegt 10 km hinter Plumtree Ort

 

Rastplätze mit Tisch und Bänke habe ich schon seit ich in Simbabwe die Kurbel drehe aber die Schilder sind neu.

 

Umso mehr ich mich Botswana nähere desto besser wird das Wetter. Lockere Bewölkung ein blauer Himmel und 25 Grad, ideales Radler Wetter.

 

Beinarbeit

 

Wenn es an Fotomotiven mangelt muss ich den Kopf hinhalten

 

Bei Tageskilometer 101 kommt der Abzweig zum Ort Plumtree. Ich biege ab und am Bahnübergang sehe ich den ersten Zug in Simbabwe, gehört habe ich schon öfter welche.

 

 

 

Ein Quartier finde ich im Plumtree Hotel fast am Ende vom Ort, die auch ein kleines Restaurant haben wo ich für 2 Dollar ein einfaches Essen, Saza mit Beef, bekomme. Damit es besser runter rutscht hole ich mir an der Bar ein kühles Bier. Es sind 3 pm und die Bar ist gut besucht. Das bleibt auch so bis in die späte Nacht höre ich das Palavern und die laute Musik.

Morgen möchte ich nach dem Grenzübertritt die nächste größere Stadt  Francistown erreichen, um dort eine Sim Card für Botswana zu erstehen.

 

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Tagesdaten: 102 Km / 5:45 Std. im Sattel und 476 Höhenmeter

 

 

 

Samstag den 11.04.15      Der erste Rad Tag in Botswana

Mein Freund Franz Braßeler feiert heute seinen achtzigsten Geburtstag und ist immer noch top fit.

Ein strahlend blauer Himmel empfängt mich heute Morgen das erste Mal wieder seit langer Zeit. Die 10 Km bis zum Simbabwe Grenzposten ist schnell erreicht. Die Warteschlange ist kurz, so dauert es nicht lange und ich habe meinen Ausreisestempel im Reisepass. Bei den Geldwechslern kann ich einen fairen Kurs aushandeln und bekomme für 100US$ =  950 Botswanische Pula

 

Am Grenzfluss oder besser gesagt Grenzbach

 

Für Botswana braucht man als Deutscher kein Visum, man bekommt die Aufenthaltsgenehmigung kostenlos in den Pass gestempelt. Für den heutigen Grenzübertritt habe ich mein „ 4 Years on Tour“ Hemd angezogen. So kümmert sich keiner um mein Gepäck sondern sie schauen Bilder in meinem Fotobuch an.

Auf nach Francistown. Die Straße ist die Gleiche guter aber rauer Betume Belag und ein breiter Seitenstreifen.

 

Neu ist: Häuser statt Hütten

 

Neu ist: Flachland  statt Hügel

 

25 km vor meinem Ziel mache ich meine obligatorische Tee Pause.

 

Und für einen Moment denke ich da kommt dir Ingo entgegen.

 

In Francistown frage ich mich durch bis ich den Internetanbieter MASCOM gefunden habe. Der Laden befindet sich in einem Einkaufscentrum. Eine nette Parkplatzwächterin die mich schon nach meinem: wo her kommst du und wo hin gehst du  gefragt hat, passt auf mein Rad auf. Im Shop bekomme ich für 90 Pula eine Sim Card mit 400 MB, die man aufladen kann.  So das ist erledigt nun nur eine Unterkunft finden. Es ist Wochenende und ich merke schnell die günstigen Guesthouses sind ausgebucht. Beim dritten Anlauf finde ich etwas Außerhalb „The Nest „ eine schöne Lodge wo ein Zimmer bekomme. Richtig Luxus: heiße Dusche, Klimaanlage, Kühlschrank.

Am meisten habe ich mich gefreut über die gute Internetverbindung. So konnte ich mit meinem Sohn Ingo sprechen, ich konnte Franz zum Geburtstag gratulieren und mit meiner Alten WG skypen. In meinen Mails lese ich zur großen Freude, dass meine Patentochter Julia schwanger ist. „ Was für ein schöner Tag heute “.

 

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Tagesdaten: 106 Km / 6:15 Fahrzeit / 247m also fast nur Flachland

 

 

 

Sonntag den 12.04.15  Ruhetag in Fancistown  

Beim dem Frühstück kann ich mit Pamela und Emma Johanna Skypen, da kommt schon mal das Gefühl auf, jetzt zu Hause zu sein  wäre schön und ich könnte mit Rat und Tat die beiden unterstützen. Die Zwei schaffen das auch ohne mich und bis 2016 ist ja nicht mehr all zulange.

Was macht man an einem Sonntag in Botswana?

 

Mann geht zum Fußball

 

Oder in die Kirche

 

Mann geht Tanzen und Frau singt dazu

 

 

Oder man geht einkaufen so wie ich es getan habe. Frisches Gemüse, Obst, Joghurt und solche leckeren Sachen die es nur in der Großstadt gibt.  Auf dem Heimweg lerne ich noch Werner Schulski kennen. Er macht mit einer Reisegruppe eine Rundreise durch das südliche Afrika.

 

Die Nest Lodge

 

Am Nachmittag beschäftige ich mich mit der Route durch Südafrika, dessen Grenze ich in 6-7 Tagen erreichen werde.

 

 

 

Montag den 13.04.15

Fünf Uhr weckt mich das Garmin. Da ein Wasserkocher zur Zimmerausstattung gehört geht es schneller als gewöhnlich und so bin ich um halb sieben auf der Straße.

 

Bin ich wieder in China?

 

Es ist das Camp einer chinesischen Straßenbaufirma. Sie baut de A1 nach Gaborone, die Capital City von Botswana, teilweise vierspurig aus.

 

Fertiges Teilstück erst mal zweispurig.

 

Den Tee hatte ich nach drei Stunden Fahrzeit getrunken, da waren schon 62 Km gekurbelt. So erreiche ich um 11Uhr 20 , nach 86 Km mein angedachtes Tagesziel den Ort Seruli. Einfach zu früh um die Beine hoch zu legen denke ich und starte durch. Kurz drauf  bietet ein Pickup Fahrer mir einen Lift an. Ich höre mich sagen: Danke sehr nett von Ihnen aber ich Radele lieber.

 

Hier gibt es was zu essen

 

Auch mein Magen knurrt und so halte ich am nächsten Rastplatz an um Mittagspause zu machen. Gestern Abend hatte ich Gemüsepfanne a la Hannelore zubereitet und den Rest der übrig blieb, mache ich mir nun warm. Anschließend noch einen Kaffee und was süßes zum Nachtisch.

 

 

 

 

So gestärkt nehme ich die letzten 53 km Straße unter die Räder. Eine ziemlich eintönige Angelegenheit und so bin ich froh als der Ort Palapye auftaucht. Eine Unterkunft zu finden ist kein Problem das Angebot ist reichlich. So liege ich schon um 18:00 Uhr, mangels Dusche, in der Badewanne mit heißem Wasser, eine Wohltat für meine strapazierten Muskeln.

 

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Tagedaten: 163 Km / 8:15 Std Im Sattel gesessen und noch 406 Höhenmeter gemacht.

 

 

 

Dienstag den 14.04.15

Nach dem gestrigen langen Ritt lasse ich es heute etwas ruhiger angehen. Ich hatte mir keinen Wecker gestellt so bin ich ausgeruht und fit um 7Uhr 40 auf der Straße. Diese und die Landschaft ist die Gleiche wie Gestern.

 

Tote Schlangen habe ich schon einige gesehen aber diese ist noch fotogen

 

Im Fahren von langen eintönigen Stecken habe ich schon einige Erfahrungen machen können. Australien Argentinien Bolivien usw.

Wenn man einen runden Tritt gefunden hat kann man sich in einen Trance ähnlichen Zustand fahren. Das Gehirn schaltet auf Auto Pilot und man kann seinen Gedanken nach hängen.

 

Reihenhäuser im Ort Mahalapye

 

Nach 73 Km er reiche ich den Ort gehe bei Spar noch Lebensmittel einkaufen. Da es mir noch zu früh ist, der nächste Ort nur 36Km entfernt ist, trete ich noch mal in die Pedale.

 

Termitenbau

 

Der nächste Ort Dinokwe besteht aber nur aus ein paar Häusern. Vor einem bleibe ich stehen weil die Tür weit offen steht.

 

 

 

Ivy mit ihrer Mutter

 

Ich hole meinen Wassersack raus, denn Trinkwasser fehlt mir noch weil ich zelten will. Da kommt Ivy aus dem Haus begrüßt mich herzlich und ermuntert mich so, sie nach einem Schlafplatz für die Nacht zu fragen. Kein Problem das Haus ist groß genug sagt sie und zeigt mir das Zimmer. Das Bad ist gleich nebenan.

 

Das Wohnzimmer des Hauses

 

Mein Zimmer für eine Nacht

 

Am Abend kann ich noch mit den beiden Kindern der Mutter und Ivy Essen, natürlich vor dem Fernseher. Dann verabschiede ich mich, erst mal bin ich müde und dieser Bericht will noch geschrieben werden.

 

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Tagesdaten: 111Km / 6:45 Std.Fz. / 252m hochgekurbelt

 

 

 

Mittwoch  den 15.04.15

Nach dem gemeinsamen Frühstück wird es Zeit sich zu verabschieden. Vorher zeigt Ivy mir noch Fotos von Ihrem Mann und der ganzen Familie.  Das Finanzielle habe ich Gestern Abend mit ihr schon geregelt. Auf die Frage was sie denn für die Übernachtung und das Essen bekommt meint sie, zum Essen  hat sie mich eingeladen und fürs Zimmer da soll ich geben was ich für angemessen halte. Als ihre 200 Pula in die Hand drücke strahlt sie mich an. Ich glaube sie kann das Geld gut gebrauchen. Was mit Ihrem Mann ist, habe ich nicht gefragt. Ich glaube nicht dass er verstorben ist, sonst hätte sie es mir gesagt, als ich ihr von Hannis Tod in Marokko erzählt habe, als wir zusammen mein Fotobuch durchgeschaut haben.

 

 

 

Sie schreibt mir ihre Adresse ins Tagebuch und ich schenke ihr ein Foto mit der Dülkener Windmühle, das direkt einen Ehrenplatz auf Wohnzimmerschrank bekommt.

Dieses Erlebnis bestätigt wieder einmal meine Erkenntnis, die ich auf all meinen Reisen gemacht habe. Die Menschen sind sehr gastfreundlich, wollen in Frieden leben und für sich und ihre Kindern ein auskommen haben. Das müsste doch in unserer reichen Welt machbar sein.

 

Nach 8 Kilometer überquere ich den südlichen Wendekreis der Sonne, das Schild kommt ein paar Kilometer später. Den Tropic of Capricorn habe ich auch in Südamerika und Australien überquert.

 

Weiter Blick ins Land

 

Die Straße verläuft fast schnurgerade in südwestlicher Richtung am Rand der Kalahari Wüste entlang. Mal weht mir der Wind aus Süden mal aus Westen ins Gesicht. Dadurch geht es zwar etwas langsamer aber es weht mir immer eine kühlende Briese um die Nase. Bei 32 Grad in der Mittagszeit ist das recht angenehm.

 

 

Kurz vor dem Ziel dem Ort Mochundi ( 34 Km vor Gaborone ) wir es noch mal hügelig

Um 18:00 Uhr habe ich mein Zimmer bezogen koche mir ein Abendmahl und tippe anschließend den Tages Report ins Schreibprogramm.

 

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Tagesdaten: 135 Km / 8:30 Std.Fz. / 357m nach Oben

 

 

 

Donnerstag den 16.04.15

Da es heute nicht ganz so weit ist beginne ich den Tagesausflug erst um halb acht. Die A1 ist jetzt schon vierspurig ausgebaut und hat einen breiten Seitenstreifen der ein entspanntes Kurbeln zulässt. Ca. 11Km vor Gaborone, fragt mich der Fahrer eines Geländewagens, der langsam neben mir herfährt, ob ich Borussia Dortmund Fan bin ( wegen der gelb schwarzen Flagge ). Wir halten Beide an und erstellt sich vor mit den Worten „ Ich bin der Wolfgang „ Ein mir direkt sympathischer Zeitgenosse der hier schon länger arbeitet und einiges über Botswana berichten kann. Er gibt mir noch ein paar Tipps für Südafrika mit auf den Weg als wir uns verabschieden.

 

Nach 40 Km habe ich die Hauptstadt hinter mir gelassen und der Verkehr ist wieder normal.

 

Da müssen aber noch einige Aktionen gestartet werden um das Radfahren populär zu machen. Ich habe auf der Tour durchs Land überhaupt nur eine Hand voll Radfahrer gesehen.

 

 

Affen sind die einzigen wilden Tiere die ich in Botswana  gesehen habe. Die hier haben noch nicht einmal Angst vor meinem Dreirad, so dass ich in Ruhe Fotos schießen kann.

 

 

 

Nach den letzten fünf Tagen Flachland kurbeln ist es eine Wohltat für meine Augen mal wieder ein paar Berge zu sehen, auch wenn nicht all zu hoch. Hier stoppt mich Ouma, eine radbegeisterte junge Frau, die mich schon mal hinter Francistown gesehen hatte. Sie möchte einiges wissen über meine Tour und wieso, weshalb und warum ich so was mache.

 

Ein Gewitter zieht auf und ich gebe noch mal Gas um noch trocken ins Ziel zu kommen. Am Ortsende von Lobatse, fünf Kilometer vor der Grenze, bekomme ich noch ein Zimmer. Gerade habe ich ein gecheckt beginnt es auch schon zu regnen.

 

Auf der Straße vor dem Hotel Rest Inn.

 

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Tagesdaten: 113 Km / 7:00 Std. Fz. / 551Hö.m

 

 

 

Rückblick  BOTSWANA

Für mich war es ein Transitland um schnell nach Südafrika zu kommen. Nur sechs Tage war ich im Land einfach zu kurz um mir eine Meinung zu bilden. Im August werde ich von Windhuk kommend den nördlichen Teil des Landes durchqueren. Danach kann ich mir ein besseres Bild von Land und Leute machen.

 

An Iviy und ihre Gastfreundlichkeit werde ich immer denken wenn der Name  Botswana fällt.

 

 

 

Freitag den 17.04.15.

Ein recht kühler Morgen mit 15 Grad und leichter Bewölkung erwartet mich. Da hole ich mir die Weste aus dem Packsack, bevor ich mir den Pips hole.

Das gleiche Prozedere wie an jeder Grenze, Ausreisestempel abholen dann Einreisestempel in den Pass. Das ging schnell wenn ich nicht jedem Grenzbeamten über meine Reise berichten müsste. Dabei schaut er mich so an als würde er sagen willst du mich auf den Arm nehmen. Dann sieht er all die Stempel der fernen Länder und ruft erst mal seine Kollegen. Das kann dauern.

 

Geschafft ich bin im südlichsten Land Afrikas

 

 

Gute Straße, breiter Seitenstreifen und bis Seerust der ersten Stadt in Südafrika, ist nicht mehr weit.

 

14Uhr 30 in Seerust, sie haben ihr Ziel erreicht würde das Navi im Auto sagen.

 

Eine mir auf Anhieb sympathische Stadt. Da an der Grenze keine Geldwechsler zu sehen waren und ich keinen einzigen Rand, so heißt die Währung hier, in der Tasche habe, steure ich direkt die Standard Bank an, die auch schon in Botswana vertreten war. Am ATM kann ich mit der EC, der Post Card, oder der Spar Card Geld abheben. Der Wechselkurs im Moment für einen Euro bekommt man 12,78 Rand. Die nächste wichtige Information eine Flasche Bier 750 ml kosten 14 Rand. Nun wird es spannend um eine Simcard fürs Laptop zu erwerben muss ich ins Kaufhaus. Mein Rad mit Gepäck steht abgeschlossen vor der Tür. Zur Sicherheit ich suche mir einen jungen Mann der auf mein Rad aufpasst und sonst nichts zu tun hat, da von gibt es genug hier.

 

Alles Esay aber nicht mehr lange

 

Der coole Verkäufer, immer einen lockeren Spruch parat, verkauft mir eine Simcard und ich bitte ihn mir das Guthaben aufzuladen. Alles klaro, doch als ich den Chip ins Gerät stecke, keine Verbindung. Jetzt wird alles probiert ein Kollege kommt dazu. Nach anderthalb Stunden geht der Typ mit mir ins Internet Café um die Ecke und der probiert sein Bestes. Als er mit seiner Vodacom Card aus dem Handy Internet Zugang hat ist klar für mich, da stimmt was nicht mit dem Chip. Zurück im Laden mache ich denen unmissverständlich klar dass ich nach 2.5 Std nun die Schnauze voll habe mein Geld zurück will. Nach einigen hin und her bekomme ich die 200 Rand zurück. Dem jungen Mann der aufs Rad geschaut hat entlohne ich und finde zum Glück zwei Straßen weiter ein Gasthaus wo ich erst mal für zwei Nächte buche.

 

 

Jetzt merke ich dass ich Hunger wie ein Wolf und Durst wie ein Kamel habe. Ich gehe noch mal in die Stadt besorge auch einen Stecker Adapter für Südafrika, gehe Essen, Trinken, Einkaufen, Duschen und schreibe mir nun den Frust von der Seele.

 

Auf dem Heimweg vom Einkaufen

 

Meist ist es so dass sich die meisten Probleme am nächsten Tag schnell lösen. Wollen wir mal das Beste hoffen.

 

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Tagesdaten. 61Km , 4Std. Fz. , 332 in die Höhe

 

 

 

Samstag den 18.04.15.

Kaum zu glauben aber war bis 9Uhr 30 habe ich geschlafen, das ist auch schon lange nicht mehr vorgekommen.

 

Übrigens, hier wohne ich. Nr. 11 das ist doch Ehrensache

 

Und so sieht es Innen aus, vom Bett aus gesehen.

 

Nach dem Frühstück, gehe ich mit Laptop im Rucksack zur Hauptstraße. Als Erstes besorge ich eine Landkarte von Südafrika. Dann eine Sim Card von Vodacom und lasse mir ein Guthaben von 1GB für 150,- Rand aufspielen. Da ich ja ca. 4-6 Wochen in Südafrika sein werde nehme ich noch eine Simcard fürs Telefon mit 110,- Rand Guthaben. In der Zeit probiere ich aus ob ich ins Internet komme und siehe da es funktioniert. Ich schicke Ingo die GPX Daten der letzten drei Tage zu damit er schon mal sieht wo ich bin. Als das Handy aktiviert ist rufe ich ihn an und wir verabreden uns zum skypen zum späten Nachmittag. Da ich keinen guten Empfang habe wird da leider nichts draus. Das Internet Café macht auch erst am Montag wieder auf. Jetzt überleg ich noch, ob ich nicht Morgen schon weiter fahren soll. Das entscheide ich spontan Morgen früh.

 

 

 

Sonntag den 19.04.15

Am Morgen ist noch alles Grau in Grau also bleib ich noch einen Tag. Auch hatte ich für zwei Tage eingekauft. Bevor der morgendliche Stromausfall beginnt stelle ich den Wasserkocher an. Gerade hat das Kaffeewasser gekocht, ist der Strom weg. Das nennt man Timing .

In der Hoffnung noch einen Computerladen oder Internet Café zu finden was geöffnet hat, laufe ich die komplette Main St. einmal rauf und runter.

 

Das alte Rathaus

 

Die weißen Südafrikaner erinnern mich stark an Australier Immer kurze Hose an und eingefleischte Outdoor Fans.

 

Einen Computer Laden mit Internet Café finde ich, der leider geschlossen hat. Morgen Früh bevor ich zum Städele hinaus radele, versuche ich dort mal mein Glück. Am Nachmittag  repariere ich den Benzinkocher, da hatte sich die Stahlseele festgefressen. Diese muss man zum reineigen rausziehen. Danach montiere ich ein 38er Kettenblatt für Bergige Etappen, das ich spätestens in Lesoto brauchen werde. Am Abend koche ich ein Fertiggericht und bin echt froh wenn ich Morgen wieder im Sattel sitze und hoffentlich mit gelösten Computer Problemen.

 

 

 

Montag den 20.04.15

Um kurz vor acht Uhr bin ich am Computerladen der gerade geöffnet hat. Der Chef checkt den Computer durch, der aber Gott sei Dank, keine Fehler aufweist. Dann prüft er das Bundles auf meinem Chip mit seinem Handy. 000 Guthaben da bin ich platt. Wie Kann das?

 

 

Egal ich fahr zum Pep Shop, lass die Sim Card aufladen und schicke alles was sich angesammelt hat an meinen Sohn Ingo. Nachdem ich noch wichtige E-Mails beantwortet habe, kann ich endlich um 10:00 Uhr mit einem guten Gefühl in die Pedale treten. Da höre ich es gewaltig krachen, das war der Stein der mir vom Herzen gefallen ist.

 

Weites Land sanfte Berge

 

       

Bei den Wasserpumpen die von Windrädern angetrieben werden, könnte man meinen ich wäre in Australien. Doch die Ortsnamen und die Kirche lassen auf holländische Einwanderer schließen.

 

 

 

Solche Häuser haben meine Schwester Gabi und ich im Sommer letzten Jahres, genug auf unseren Holland Tour gesehen.

 

Ja Hunger habe ich auch und nachdem ich im Ort Swartruggens ein Zimmer bekommen habe koche ich ein frisches Gemüse Risotto. Dazu trinke ich eine Flasche 750 ml Black Label Beer, einfach lecker.

 

Da geht es Morgen lang.

 

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Tagesdaten: 73 Km / 4:50 Std.Fz. / 519 Hö.m.

 

 

 

Dienstag den 21.04.15

Das ideale Radler Wetter erwartet mich als ich nach Draußen komme. Es hat heute Morgen einen unverschämt blauen Himmel und 18 Grad zeigt  das Thermometer an.

 

Die Kirche von Swartruggens

 

Die Tendenz zeigt nach Oben das ist klar aber zwischendurch geht es immer wieder ins Tal.

 

Am Fuß der blauen Berge

 

Ich bin auf der N4 die nach Pretoria führt. Bei der Stadt Rustenberg biege ich auf die R24 nach Johannesburg ab.

 

Der Abzweig

 

Ich habe den Verkehrsknotenpunkt hinter mir gelassen und mache erst mal zweites Frühstück. Einen im Schatten stehenden Tisch mit Bank kommt mir wie gerufen, denn es sind 30 Grad im Schatten.

 Ausgeruht vom vielen klettern geht es nach einer dreiviertel Stunde weiter. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich und die Augen können spazieren gehen.

 

Stausee

 

Auch viele deutschstämmige Einwohner gibt es in Südafrika. Viele Straßen oder wie hier die Gaststätte tragen deutsche Namen.

 

18 Km vor dem Ziel sehe ich einen urigen Laden auf der linken Seite den ich ansteure um mir eine kalte, weltweit erhältliche braune Limonade  zu kaufen.

 

 

Ebrahim Hassen ist der Besitzer und erzählt mir das er jetzt in der dritten Generation den Laden führt. Seine Vorfahren sind aus Indien in South Afrika eingewandert.

 

Auf dem gepflegten Campingplatz 5 Kilometer vor Magaliesburg baue ich mein Zelt auf, was mich 80 Rand = 6.5 € kostet. So wie es aussieht bin ich heute der einzige Gast hier. Nach dem ich gekocht habe, mich geduscht, den Tagesbericht geschrieben habe ist es 20Uhr 30 und 14Grad.

 

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Tagesdaten: 113 Km gekurbelt fast 8 Stunden lang und das Garmin zeigt 1167 Höhemeter an.

 

 

 

 

Mittwoch den 22.04.15

Gestern beim Abendessen bekomme ich noch Besuch. Da er seinen Namen nicht sagen kann nenne ich ihn Paul. Er schaut mich so hungrig mit seinen braunen Augen an das ich ihm etwas vom Abendessen abgebe. Er verspricht mir dafür die Nachtwache zu übernehmen. Als ich ins Zelt krieche, legt er sich in die Abside die offen bleibt. In der Nacht meldet er sich ein zweimal lautstark dann rufe ich: „ Halt´s Maul Paul“ und schlafe weiter. Morgens um Sechs  als es Hell wird, liegt er noch da und schläft.

 

Paul

 

Es ist dicht bewölkt als ich in den neuen Rad Tag starte. Das Camp liegt auf 1359müNN, mein Tagesziel ist Johannesburg das auf 1700 müNn liegt und ca. 60 Km entfernt ist. Das hört sich nicht so schlimm an aber es sind doch ein paar heftige Steigungen dabei. Dreimal war ich auf 1700m Höhe aber es ging wiederrunter ins Tal. Am Ortsende der blitzsauberen Stadt Krugerdorp schlürfe ich meinen Tee und esse mir eine Stulle. Hier sieht es wie in Europa aus, Mülleimer stehen an der Straße, so gar nichts Afrikanisches. Es ist so ähnlich wie im Ruhrgebiet, auch hier sind die Orte zusammen gewachsen und gehen nahtlos in einander über. In Roodepoort ist es wieder total anders. Elendsviertel die bis an die Wohngebiete reichen.

 

Township

 

Roodepoort Station

 

Auch die Innenstadt mit dem schönen alten Bahnhof von 1911 ist ganz in schwarzer Hand.

 

Vor den größeren Supermärkten steht Sicherheitspersonal mit Langwaffen.

 

Nun dauert es nicht mehr lange und ich bin im Zentrum von Joburg, wie es liebevoll von seinen Bewohnern genannt wird.

 

Johannesburg

 

Ein bisschen Großstadtluft schnuppern reicht mir schon ich such mir eine Bleibe für die Nacht und werde Morgen weiter fahren. Da ich keine Lust habe zum Kochen gehe ich vom Hotel aus ein paar Straßen weiter zu einem Restaurant mit Bar. Ich bestelle mir Fish & Chips zum mitnehmen. Ich komme mit meinem Nebenmann an der Theke ins Gespräch und er gibt mir ein Bier aus. Er ist ganz begeistert als er von meiner Radtour hört das er auch das Essen und das Bier was ich mit nehme bezahlt. Das nenne ich doch mal nobel.

 

Kavir Hira heißt der edle Spender, dem ich auf diesen Weg noch mal herzlich danken möchte. (wenn ich so recht überlege war das bestimmt der Chef vom Restaurant)

 

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Tagesdaten: 65 Km / 5:10 Std.Fz. / 783 Höhenmeter

 

 

 

Donnerstag den 23.04.15

Um möglich nicht  in den dicksten Berufsverkehr zu kommen bin ich schon um Viertel vor sieben unterwegs. Mein Vorteil ist, ich will hinaus aus der Stadt, der größte Teil der Fahrzeuge aber will in die City.

 

 

Eine der vielen Autobahnen

 

Eine Stunde brauche ich um die Großstadt hinter mir zu lassen. Vorbei an Soweto rolle ich auf dem„ Golden High Way „ Richtung Saloburg meinem Ziel für heute. 

 

Viele 4-way-stop oder auch all-way-stop Kreuzungen genannt, sind auf der Strecke. Die Straßen der Kreuzung haben alle ein Stoppschild das unterhalb eine große 4 hat. Alle Verkehrsteilnehmer müssen anhalten erst dann fährt der los, der zuerst an der Kreuzung war.

 

 

Punktlandung

 

 

Regenschauer in der Ferne

 

Es herrschen schon herbstliche Temperaturen das merkt man besonders Morgen. Heute Morgen waren es beim Start frische zwölf Grad.

 

 

Auf der linken Seite der Straße

 

 

Das ist die rechte Seite der gleichen Straße

 

Das leidige Müllproblem ist auch schwer in den Griff zu bekommen. Umweltverschmutzung ist an der Tagesordnung. Vor mir fährt ein Polizeifahrzeug und da fliegt die leere Cola Dose zum Fenster hinaus.

 

 

Mein Zimmer für heute

 

Kurz nach 13:00 Uhr erreiche ich Sasolburg. Dank meines Garmin finde ich auch ein schönes Guesthouse „ Casa Mia „ Die zwei Damen im Empfang, werden hellhörig als sie mit bekommen das ich aus Deutschland komme, denn eine von Ihnen spricht gut Deutsch. Als ich den Preis für die Übernachtung höre will ich schon wieder gehen. Doch da geben mir die Damen ein Super Preisnachlass und als Bonus noch Abendessen und Frühstück gratis dazu. Dieses Freundschaftsangebot kann ich nicht ablehnen und beziehe Raum 45

 

Herbstliche Stimmung im wunderschön angelegten Garten der Casa.

 

Wem der Weg  nach Salolburg führt, kommt vorbei oder besser noch, genießt die gemütliche Atmosphäre der Casa Mia ein paar Tage.

casamia@mweb.co.zawww.

www.casamiaguesthose.co.za

 

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Tagesdaten: 86Km / 5:20 Std.Fz. / 487Höhenmeter

 

 

 

Freitag den 24.04.15

Das Gewitter das Gestern am späten Nachmittag begonnen hatte tobte die ganze Nacht. Dass letzte Donner grollen höre ich noch auf dem Weg in den Frühstücksraum.

 

Der Koch bereitet mir ein englisches Frühstück zu. Toast, Eier mit Speck und Bratwurst. Heißen Kaffee dazu das ist mal eine Abwechslung zu meinem allmorgendlichen Müsli.

 

Als ich die Stadt verlasse verläuft die Straße entlang großer  Industrieanlagen und Kraftwerken.

 

Nach einer halben Stunde ist der Spuk vorbei und ich komme mir vor wie in Holland. Soweit das Auge reicht, plattes Land.

 

Wie ein Ölgemälde eines holländischen Malers

 

Um kurz vor 11:00 Uhr stehe ich vor der alten Kirche in Heilbron und mache dieses Foto.

 

 

Auf der Landkarte habe ich noch einige deutsche Ortsnamen gefunden. Zum Beispiel die Orte Heidelberg und Frankfort. Auch Middelburg, in der Sommerzeit fest in deutscher Hand, ist ganz in der Nähe.

 

 

Die letzten 45 km bis zu meinem Tagesziel „ Petrus Steyn „ ist noch mal eine schweißtreibende Angelegenheit bei der ich viele Höhenmeter sammeln kann.

 

Um 15:00, ich habe gerade den ich weiß nicht  wievielten Hügel erklommen, kommt  Petrus Steyn in Sicht.  

 

Das Hotel wo mein Navi mich hin lotst ist geschlossen aber ein netter Nachbar erklärt mir wo ich das Gastehuis Murphy´s finde. Am Rande des Ortes gelegen. Ich sehe schon das Schild von Weiten, da kommt der nette Nachbar mit dem Auto hinterher um zu sehen ob ich auch auf dem richtigen Weg bin. Das Ehepaar Murphy begrüßt mich herzlich auf Afrikans, eine Mischung aus Holländisch Deutsch und Englisch, wie es hier gesprochen wird. Erst mal trinken wir zusammen „ en Kopje Koffi „Nach dem ich mein Zimmer bezogen habe, holt Elsa den Wagen aus der Garage und fährt mit mir Einkaufen. Wir kaufen das Wichtigste zuerst ein. Nach dem das Black Lavel Beer im Kofferraum liegt, lenkt Elsa den Wagen zu einem Restaurant wo wir mein Abendessen, ein komplettes Menü, einkaufen und was sie mir am Abend serviert.

 

 

Heute denke ich während ich den Report schreibe, was hast du wieder mal ein Glück gehabt bei so netten Menschen ein Quartier zu bekommen.

 

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Tagesdaten: 107 Km / 6:50 Std.Fz. / 969 Höhenmeter

 

 

 

Samstag den 25.04.15

Nach einem guten Frühstück bepacke ich meinen Drahtesel und es wird von Elsa, Koo und mir ein Foto gemacht.

 

Es sind viertel vor Neun und von einem azurblauer Himmel scheint die Sonne als die Räder wieder auf der Hauptstraße rollen.

     

          

Origineller Wegweiser                                           Immer gerade aus

 

Nach 32 Km, kurz vor der Ortschaft Reitz kommt rechts der Abzweig auf die R26 nach Bethlehem. Ja ihr habt richtig gelesen, Gestern noch in Heilbron und heute in Bethlehem. Dass ist auch nur in Südafrika möglich.

 

Die Landschaft wird Abwechslungsreicher nach all dem Grasland

 

In der Ferne sind schon die Berge von Lesotho zu erkennen

 

Dieser Anblick gibt mir wieder Schwung, und das aufziehende Gewitter mahnt zur Eile, wenn ich noch trocken mein Ziel erreichen will. In der Stadt gehe ich das nötigste einkaufen. Danach schaue ich auf mein Handy, denn Elsa wollte mir eine SMS schicken mit einer Adresse von einem Gästehause hier in Bethlehem. In der Nachricht ist nur eine Tel Nr. die ich anrufen muss, dann kommt man mich abholen. Gesagt getan und 10 Minuten später kommt mich der Chef mit einem Pickup abholen und bringt mich zum Motel, so wie es aussieht. Er ist ein wenig hektisch zeig mir noch wo es Frühstück gibt und braust wieder davon. Ich richte mich häuslich ein, Dusche mich und Koche mir ein Abendmahl. Da sehe ich das Pamela online ist und ich kann mit ihr und Emma lange quatschen, denn ich habe eine gute Leitung erwischt.

 

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Tagesdaten: 88Km / 6:45Std.Fz. / und 837 Höhenmeter

 

Gestern Abend als ich mit Elsa die Frühstückzeit ausmachte und 7:00 Uhr vorschlug meinte sie: 8:00 reichen Morgen, du hast nur Flachland bis Bethlehem.

 

Elsa kann das sein das du geflunkert hast und nur eine Stunde länger schlafen wolltest? Schau mal auf die Höhenmeter nennst du das Flach.

 

 

 

Sonntag den 26.04.15  Ruhetag in Bethlehem

Wie besprochen bin ich um 8 Uhr bei Nick im Pub, wo er für mich das Frühstück zubereitet. Der Pub ist in einem Denkmal geschützten Haus an der Kerkstraat. Die Zimmer sind, wie in einem Motel in kleinen Häusern auf dem Hof, mit Parkplatz vor der Tür.

 

Nix Pub

 

Nick macht mir für die zwei Übernachtungen einen Freundschaftspreis so dass es mir leicht fällt noch einen Tag zu bleiben. Die Stadt muss man nicht unbedingt gesehen haben wie ich bei zwei ausgedehnten Spaziergängen festgestellt habe. Morgen geht es weiter und in zwei bis drei Tagen kann ich schon In Lesotho sein. Darauf freue ich mich schon, denn es ist für mich, eins der Highlights im Südlichen Afrika. Das Problem ist nur das Wetter. Da hier schon Herbst ist und die Strecke die ich mir ausgesucht habe durchs Hochgebirge verläuft, brauche ich eine beständige Schönwetterlage um nicht vom Schnee überrascht zu werden. Die Wetterprognosen sehen ganz gut aus. Wie hat schon ein großer deutscher Philosoph  gesagt “ Schauen wir mal „

 

 

 

Montag den 27.04.15

Start um 6Uhr 30 bei 1583müNN. 5 Grad plus

Genauso brauche ich das Wetter in den nächsten acht bis zehn Tagen um quer durch Lesotho zu radeln. Die Sonne hat es noch nicht bis über die Hügel geschafft um mich mit ihren wärmenden Strahlen zu erreichen. Das Licht heute Morgen ist aber ideal um die Farbenpracht der Landschaft im Bild festzuhalten.

 

Welche Farbe hat der Herbst?

 

Nach dem ich dieses Bild gemacht habe schreibe ich in mein Tagebuch:  Wenn die besten Architekten, die kreativsten Designer und die begabtesten Künstler etwas erschaffen, ist das immer nur eine billige Kopie der Natur.

 

Die Landschaft ist abwechslungsreich und es gibt hinter jedem Hügel ein neues Panorama, so dass die Zeit wie im Fluge vergeht.

 

Pause auf einer Brücke

 

Mich hat hier ein junger Mann abgelichtet, der auch mit seiner Kamera auf einem Stativ Fotos von mir und sich selbst gemacht hat.

 

Wie ein riesiges Monument Valley ist diese Landschaft. Die Sandstein Formationen sind zwar nicht so spektakulär wie die in den USA aber man kommt aus dem Staunen nicht raus.

 

Nach ca. 6 Std. intensiver Beinarbeit ist mal eine Pause fällig. Ein Apfel und eine Banane sind mein Pausen Snack. Dabei habe ich noch eine tolle Aussicht hin zu den Bergen von Lesotho.

 

 

Die restlichen Kilometer sind schnell runter gespult und die ersten Häuser tauchen auf.

 

Die Main Street in Ficksburg

 

Hier sieht es so ruhig und still aus und die Läden haben geschlossen. Im Centrum der Stadt hat der Sparladen offen, wo ich erfahre dass heute Feiertag ist.  Ich kaufe noch ein paar Kleinigkeiten ein, bevor ich mich auf Zimmersuche begebe. Das Guesthouse Bella Rose, wo mein Garmin mich hinlotst, sieht teuer aus darum will ich schon weiterfahren als ein junges Paar aus dem Haus kommt und mich fragt woher ich komme usw. Im Gespräch erfahre ich das der Besitzer nicht da ist er aber auch ein Radbegeisterter ist und eine Tour durch Europa plant. So bekomme ich dieses wirklich schöne Zimmer für ein Drittel des Normal Preises.

 

Zimmer mit Terrasse

 

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Tagesdaten: 98 Km / 7:20 Std.Fz. / 911m Anstieg

 

 

 

Dienstag den 28.04.15

Zwischen Kaffee und Müsli gebe ich das heutige Tagesziel die Hauptstadt von Lesotho MASERU ein. Da sehe ich dass der kürzeste Weg über den Grenzübergang hier in Ficksburg verläuft. Warum eigentlich denke ich mir und nach meinem Start stehe ich nach 3Km an der Grenze zu Lesotho. Beide Grenzen habe ich in zehn Minuten passiert und bin auf einem Schlag wieder im tiefsten Afrika.

 

Die kleinen zusammen geschusterten Verkaufsstände.

 

An jeder Ecke brennen noch Lagerfeuer denn es sind mal gerade acht Grad plus. Lesotho gehört zu den ärmsten Ländern Afrikas und lebt zu einem großen Teil von den Geldüberweisungen seiner Gastarbeiter in Südafrika.

 

Die ersten Kontakte

 

Hier bin ich mit dem Dreirad der absolute Hingucker. Autos überholen mich und halten vor mir und wollen wissen wo ich hin will. Wenn ich Antworte "nach Maseru" halten das schon die meisten Sothos schon für schier unmöglich.

 

Ein Amischlitten rostet still vor sich hin

 

„Königreich im Himmel“ wird das Land genannt. Kein Landesteil liegt unter 1350 m Höhe, im Osten ragt der Gipfel des Thabana Ntlenyana 3482m in die Höhe und das auf einer Fläche von der Größe Belgiens. Der westliche Teil durch den ich heute durchradele, besteht aus Sandstein der vieler Orts in Steinbrüchen abgebaut wird.

 

 

 

Atemberaubend schöne Landschaften und Atemraubende Steigungen, denn es geht mächtig rauf und runter.

 

Zu den Bergen im Hintergrund möchte ich noch wenn das Wetter mitspielt. Die Prognosen sehen gut aus. Bei statistischen 300 Sonnentagen im Jahr, müsste es doch klappen.

 

Der Stadtrand von Maseru

 

Kurz vor dem Centrum suche ich mir ein Zimmer und buche zwei Übernachtungen. Die Preise sind etwa gleich wie in Südafrika aber die Qualität ist miserabel. Das bekomme ich schon direkt zu spüren, den als ich Duschen will kommt kein Wasser aus der Leitung. 

Die Währung des Landes ist der Loti der 1:1 an den südafrikanischen Rand gekoppelt ist. Mit Rand kann man überall bezahlen.

 

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Tagesdaten: 86 Km in 7 Stunden Kurbelarbeit dabei habe ich 1103 m Anstieg und 1173 m Abstieg zurückgelegt.

 

 


Mittwoch den 29.04.15  Ruhetag in Maseru
Nach dem Frühstück schwinge ich mich aufs Fahrrad denn es steht so einiges auf der Checkliste was ich in der Stadt erledigen muss. Da wären: Sim Card fürs Internet /  Postkarten und Briefmarken / Straßenkarte von Lesotho / 1 Paar warme Socken / Lebensmittel einkaufen/
Als erstes brauche ich einen Stadtplan damit ich die Touristen Info finde. Ich frage in einem Reisebüro nach, die jungen Damen hier sind so nett und hilfsbereit dass ich schon bald einen Stadtplan in den Händen halte.  in einem Souvenir Shop bekomme ich Postkarten aber keine Briefmarken. An der Post kann ich nirgend wo mein Rad sicher abstellen also besorge ich im nächsten Postamt die Briefmarken.
 


Die jungen Patriotinnen


Nun fahre ich nach Plan zur Touristen Info wo aber keiner mehr ist. Durch Fragen bei der Polizei und einigen Passanten finde ich endlich das Gebäude. Dort bekomme ich auch die Straßenkarte die ich unbedingt brauche. Die zwei freundlichen Damen versorgen mich noch mit Infomaterial über Lesotho.
 

Mit gelben Marker habe ich die geplante Route eingezeichnet.

 

In einen Internet Shop sorgen zwei sympathischen junge Männer dafür dass ich den Punkt Internet Sim Card schnell abhaken kann.
 

Noch im Laden schicke die Daten und den Report mit Bildern an meinen Sohn.

 

Um 14:00 Uhr habe ich eingekauft, samt ein Paar warmen Socken damit mir morgens die Füße nicht frieren. Der Wetterfrosch hat auch gutes Wetter für die nächsten Tage angesagt also werde ich Morgen in der Früh starten.
 

 

 

Donnerstag den 30.04.15

Ich fühle mich fit und rieche auch frisch, denn nach dem das Wasser wieder lief und es sogar noch heiß war, habe ich die verschwitzten Sachen gewaschen und auf dem Elektroheizkörper getrocknet.

Die Kleiderordnung für heute sieht wie folgt aus: Radler Unterhose, Shorts, T-Shirt ohne Arm darüber mit langem Arm. Socken, Radsandalen und eine Weste. Ein Buff um Hals und eins über die Ohren. So starte ich um 6Uhr 45 bei 2Grad plus und wolkenlosen Himmel in den zweiten Rad Tag hier in Lesotho.

 

Erst mal raus aus der Stadt

 

Kids on the Bridge

 

Auf guter breiter Straße rolle ich den Bergen entgegen die mich magisch anziehen und bei mir neue Kräfte freisetzen.

 

      

Ein Steinbruch, zwei Mann brechen den Sandstein und die anderen Beiden behauen die Steine. Ich denke mir das ist eine Arbeit für einen der Vater und Mutter umgebracht hat. Das gleiche denken vielleicht auch die Männer wenn sie mich sehen wie ich den Berg hoch strampele.

 

Blick zurück

 

Nach dem ich vorhin schon im Ort mit dem typischen lesothischen Namen „ Sankt Michaels“ pausiert habe, komme ich nun nach Nazareth.  Ein schönes Dorf was sogar eine Lodge hat. Aber es ist erst 13:00 Uhr und vor mir wartet der erste Pass hier in Lesotho auf mich.

 

Zwei Drittel des Anstiegs habe ich schon geschafft, da stoppt ein mir entgegenkommender Wagen.

Es sind, Diana (geb. Bulgarin) und ihr Freund Klaus aus Moers am linken Niederrhein, die Beide in Südafrika arbeiten. Klaus bietet mir ein Bier und eine Cola an (ratet mal was ich genommen habe).

Er erzählt mir das er mich schon auf dem Weg zu den Victoria Falls gesehen hat. Eine gute halbe Stunde quatschen wir dann geht es weiter.

 

Blick zurück ins Tal

 

Mal ein ganz anderes Passbild

 

 

Von 2263müNN. Geht es nun in einer rasanten Abfahrt runter ins Tal nach Setibin (1960m) wo es ein Hotel geben soll. Da es von dort wieder zum nächsten Pass hoch geht muss ich hier ein Quartier finden. Das Hotel ist geschlossen und wird gerade renoviert, aber ich kann in einen der Zimmer kostenlos meine Liegematte und Schlafsack ausrollen.

 

Nach dem ich gekocht habe sitze ich nun im Schein meiner kleinen Lampe und tippe bei einem Becher Rotwein und Erdnüssen den Text ins Schreibprogramm. Internetempfang gibt es hier nicht.

 

Tagesdaten: 70Km / 7 Std. / 1603m Anstieg