Oktober 2015  Demokratische Republik Kongo

 

 

Donnerstag den 01.10.

Ich glaube ich bin im Paradies. Vor mir auf dem schön gedeckten Tisch steht eine große Schüssel mit dampfenden Makkaroni, frischer Tomatensalat, ein Teller mit Fleisch und ein kühles Bier. Aber ich fang mal von vorne an.

 

 

Heute Morgen schiebe ich mein Dreirad vom Hotel aus auf einem halsbrecherischen Weg an den Schienen entlang bis zur Eisenbahnbrücke die über den Kongo führt. Über den vom Rost schon stark angenagten Fußgängerweg, durch die oft 15 cm Löcher kann ich auf den Fluss schauen, gelange ich auf die andere Seite des mächtigen Stroms. Nun geht es richtig zur Sache. Eine steile und steinige Piste schlängelt sich die Anhöhe hoch.

 

Sogar der gute Mercedes hat schlapp gemacht, mein Norwid nicht.

 

Nach eineinhalb Stunden Schiebearbeit kann ich mal wieder in den Sattel steigen. Der Schweiß läuft mir den Körper runter und mein Darm meldet sich heute zum zweiten Mal. Nach dem Stuhlgang zu urteilen bin ich auf dem Weg der Besserung, Also keine chemische Keule.

 

 

An einer Raststätte für die Fahrrad Transporteure mache ich auch Pause. Die ganze Zeit habe ich ein klapperndes Geräusch nicht orten können jetzt sehe ich das die Schraube vom Gepäckträger locker ist. Ich denke so bei mir “ Der hier mit einem bepackten Reiserad, und Anhänger fährt, muss  schon eine Schraube locker haben.“

 

Aber ab und zu gibt es auch mal ein paar Kilometer superglatte Erdpiste, fast wie Asphalt.

 

Wo kommen bloß alle die Kinder her.

 

Vor einer Kirche sitzt ein Mann mit Gebetbuch in der Hand und winkt mich heran. Sofort sind wir umringt von zahllosen Kindern. Von ihm erfahre ich dass es in Kabondo Dianda, mein Ziel für heute eine Katholische Missionsstation gibt. Also los, das hört sich doch gut an. 12 Km später stehe ich vor dem Tor der Mission.

 

 

Ein Zimmer mit fließenden Wasser  Eine richtige Toilette und eine Dusche, Heinz ( Mein Radfreund aus Tirol der wieder zu Haus ist ) ich bin in der Komfortzone angekommen.

18:00 Uhr hängt das Radler Dress auf der Leine mein Rad ist vom Pistenstaub befreit und um 19:00 gibt es Abendessen. Jetzt muss ich aber schnell die Wäsche reinholen denn ein Gewitterregen bricht gerade los.

 

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Tagesdaten: 49 Km  in 6:05 Std. und 664m Anstieg bewältigt.

 

 

 

Freitag den 02.10.

Die Regenzeit hat begonnen. Die ganze Nacht hat es geschüttet und als es um 7:00 Uhr immer noch regnet, lasse ich mich gerne von David überreden, noch einen Tag zu bleiben. David Mande leitet zurzeit die Mission, bis der Franziskaner Pater Josef Kot aus Polen, seinem Heimatland, zurück ist.

 

Es nieselt immer noch als ich durch den Ort bis vor zur Piste gehe. Im Ort ist es Matschig aber die Piste ist im guten Zustand.

 

David kocht das Mittagessen

 

Am Nachmittag besichtigen wir zusammen das Krankenhaus was auch zur Mission gehört.

 

Einer von mehreren Krankenzimmern

 

Für den Kongo sicher ein moderner OP Raum

 

Wir schlendern noch über den Markt und sind zur Kaffeezeit wieder zurück. Am Abend gibt es Reis, Tomatensalat und Fisch aus dem Kongo River. Morgen will ich früh los und versuche bis Kamina zu kommen. 115 Km Piste, laut Karte, sind kaum zu schaffen, aber David meint es seien nur 100 Km, alles Flach und die Piste sei gut in Schuss.

 

 

 

Samstag der 03.10.

Tag der Deutschen Einheit

Ich bin im Ausland des Öfteren schon gefragt worden wo rauf ich als als Deutscher stolz bin. Dann antworte ich: Auf die gewaltlose Wiedervereinigung und den Kraftakt des Wiederaufbau Ostdeutschlands. Das macht uns keine andere Nation so schnell nach.

 

7Uhr30 schließt David hinter mir das Tor der Mission und ich starte bei leicht bewölkten Himmel und

25 Grad die Tagesetappe. Bei den ersten 30Km läuft es wie geschmiert und ich komme gut voran. Danach wir es ungemütlicher.

 

Von den LKW ramponierte Piste

 

Das ist ja nichts Besonderes aber neu ist, das ganze Kolonnen mit den einfachsten Geräten, wie Schaufeln, Harken und aus Baumstämmen gefertigte Stampfer, die Piste reparieren.

 

 

Eine Seenplatte liegt hinter mir.

 

Am Rand gibt es aber meist immer noch einen schmalen trockenen Streifen, den ich befahren kann. Halb vier bin ich in Kamina Hauptstadt der Provinz  Katanga. Hier steure ich zielsicher die nächste Mission an. Übernachten mit Abendessen ist für mich sehr praktisch, mal schauen was es hier gutes auf den Teller gibt.

 

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Tagesdaten: Nur 94 Km Piste manchmal gut in Schuss. 7:45 Std. im Sattel verbracht und 657m Anstieg bewältigt.

 

 

 

Sonntag den 04.10.

Als Abendessen gab es Bukari mit Gemüse und Fisch sagen wir es mal so, das habe ich schon besser gegessen. Internetzugang Fehlanzeige.

Bevor ich wieder auf die N1 fahre, drehe ich noch eine Runde durch die Stadt. Die Bank hat geschlossen und kein Bankomat vorhanden. Auf die Piste fertig los. Nach gut 10 Km steht rechts  direkt an der N1, einem Sendemast von Vodacom. Hier müsste ich doch guten Empfang haben denke ich mir. Ich packe das Laptop aus und siehe da ruck zuck ist alles auf dem Weg nach Deutschland.

 

Gut gelaunt trete ich in die Pedale.

 

Hier arbeiten Frauen mit dem Kopf

 

Die Landschaft wird offener und erlaubt nun einige Weitblicke

 

Zwei Dörfer liegen noch in meiner Reichweite. Die erste Siedlung gefällt mir nicht und so pedale ich zum 23 km entfernten Dorf Muleba. Kurz vor dem Ort führt ein Trampelpfad über die Eisenbahnschienen zu einer großen Kirche und noch einigen Gebäuden. Das muss eine Mission sein meine Rettung für heute.

 

 

So ist es und als mir ein“ Azungo „ (weißer Mensch) die Tür öffnet und sich als Franziskanerpater Ante (Anton) aus Kroatien vorstellt, bin ich richtig glücklich mal wieder deutsch reden zu können. Er bittet mich in die gute Stube und wir trinken zusammen ein Bier. Heute ist der Tag des heiligen Franziskus, sagt Ante zu mir und er freut sich riesig über den Besuch aus Deutschland, da er dort Theologie studiert hat.

Später zeigt mir Ante noch die im Bau befindliche Kirche auch die Schule wird noch erweitert. Ein weiteres Projekt ist eine 10m lange Brücke, die Betonröhren werden auch selber gefertigt.

 

Am Abend sitzen wir noch bis nach 9Uhr zusammen dann muss auch er ins Bett, denn um 6:00 Uhr liest er die Messe.

 

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Tagesdaten: 94km / 6:40 Std.Fz. / 211m Anstieg

 

 

 

Montag den 05.10.

Als ich Ante beim Frühstücken frage was meine Schuldigkeit sei, antwortet er, ich wäre sein Gast und er sei froh auch mal was geben zu können, da er den Deutschen so dankbar sei das er kostenlos Studieren konnte.

 

Ante mit seinem Bautrupp

 

Auf wirklich guter Piste komme ich zügig voran, nur bei Wildwechsel stopp ich mein Gefährt.

 

Schritt für Schritt

 

Keine Sorge ich habe mich nicht verfahren, das ist immer noch die Nationalstraße N1

 

Kurz vor Kaniama bekomme ich beim durchqueren eines Bachs nasse Füße. Der LKW hat da weit größere Probleme, er muss hinten ausgegraben werden.

 

In Kaniama ist auch eine Mission aber das Gebäude und die Räumlichkeiten sind total runter gekommen. Einen Teller Spagetti zum Abendessen, der eher einer Kinderportion ähnelt.

 

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Tagesdaten: 112Km / 8:30 Std. Fz. / 593m Anstieg

 

 

 

Dienstag den 06.10.

Mein Bett ist eine Katastrophe, ich hatte das Gefühl auf drei Latten zu liegen. Nach dem ich meine Liegematte ausgepackt, auf die dünne Schaumgummimatratze gelegt habe, ist es etwas besser und ich schlafe ein.

Der Radtag beginnt mit einer halben Stunde Schiebearbeit. Den steilen steinigen Weg hoch zum Dorf hinaus. Im Schlepptau drei Dutzend grölender Kinder „ Mister Mister giv me giv me „ skandieren sie im Chor und das ununterbrochen, das kann schon nerven. Einer reißt die Dülkenfahne aus der Halterung, da reißt bei mir aber der Geduldsfaden und ich brüll sie an in bester Feldwebel Manier, ab da kann ich in Ruhe meinen Weg fortsetzen. Oben angekommen, kann ich mir genügend Mangos für den Tag aufheben.

 

Mangobäume

 

Wie ein schmaler Waldweg

 

Hier ist die N1 so schmal als wolle der Wald sich den Weg zurückerobern. Dann wiederum öffnet sich die Landschaft und ich kann den Bauern bei der Feldarbeit zusehen. So gegen 14:00 Uhr, er hatte sich schon von Weiten angekündigt, steht ein Sendemast von Vodacom an der N1. In der Hütte des Wächters baue ich mein privates Internet Cafe auf und in einer halben Stunde sind die Daten der letzten beiden Tage auf dem Weg nach Deutschland. Danach muss ich mich sputen denn ein gewaltiges Gewitter kündigt sich an.

 

Geschafft, hungrig und durstig

 

16Uhr 15 erreiche ich noch trocken die Mission von Liputa. Aber dann bricht das Gewitter los der Himmel ist pechschwarz und ein Sturm knickt große Teile der Bambusbäume ab. Gut das ich geschützt und im Trockenen sitze.

 

 

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Tagesdaten: 86Km / 6:55 Std.Fz. / 509m Anstieg

 

 

 

Mittwoch den 07.10.

Ein Gewitter reinigt die Luft, so ist es auch heute Morgen. Eine klare kühle Luft bei 22 Grad und ein fast wolkenlosem Himmel empfangen mich. Da ich heute nur 47 Km bis nach Mwene Ditu habe, fahre ich erst um 8Uhr30 los, so ist die Piste schon abgetrocknet, und es rollt besser.

 

Wochenmarkt

 

Ein schöner Blick ins vor mir liegende Tal

 

Klosteranlage

 

Der Luilu

 

Vorbei an  einer Klosteranlage und einer mächtigen Kirche in einem 100 Seelen Dorf. In rasanter Fahrt geht es nun auf glatter Piste runter bis zur Brücke über den Fluss Luilu. Danach steigt der Weg konstant an bis zur Stadt Mwene Ditu. Eine lebendige, quirlige aber auch dreckige Stadt, wo ich in der Mission Saint Louis ein großes Zimmer bekomme. Hier werde ich auch morgen bleiben und mich ein wenig ausruhen und die Stadt anschauen.

 

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Tagesdaten: 47Km / 4Std.Fz. / 409 m Anstieg

 

 

 

Donnerstag den 08.10.

Die Wäsche die ich Gestern schon eingesetzt habe hängt zum Trocknen auf der Leine.

 

Mission Schule

 

Beim Besuch in der Schule fragt mich der Direktor ob ich nicht für die Schule In Deutschland Geld sammeln könne sie wollten doch in den  Klassenzimmern Zementböden machen. Hier im Kongo fehlt es an allem.

 

Auf dem Markt bekommst du fast alles nur keine Haferflocken und Erdnussbutter die ich bräuchte.

 

Bisher habe ich 1043 Km im Congo geradelt davon 771Km Piste.

Vor mir liegen noch ca. 1290 Km davon 630Km Piste

Morgen werde ich nach Mbuji Mayi radeln. 130 Km Asphaltstraße erwarten mich. Dort bin ich bei Richard Hardi einem Augenarzt eingeladen, den ich in Lubumbashi kennen gelernt habe.

 

 

 

Freitag den 09.10.

Nachtrag zu Gestern. Der Leiter der Mission kommt in der Mittagszeit zu mir und bringt mir die Rechnung. Zweimal Übernachten und zwei Abendessen machen 25,-US$. Da ich nur einen 50,-US$ Schein habe verspricht er mir ihn zu wechseln und mir 25 Dollar zurück zu geben. Ihn sehe ich erst beim Abendessen wieder. Leicht angetrunken schlufft er mit seinen Flip Flops durch die Gegend. Erst als ich nach mehrfachen bitten um mein Geld energisch werde, kommt er mit einem Bündel 200,- + 500,-CF. da fehlen aber noch 10,000 Congo Fance. Nur ungern, das merke ich, rückt er dann einen 10 Dollar schein heraus. „ Mein Gott was ist das hier für ein Bodenpersonal“

Halb sieben Uhr bin ich auf der N1, die hier in der Stadt aus Schlaglöchern besteht mit Asphalt drum herum. Je weiter ich mich von der Stadt entferne umso besser wird der Belag. Das Wetter ist diesig und die Sonne hängt hinter den Schleierwolken. Die sanfte Hügellandschaft eröffnet mir immer wieder schöne Ausblicke.

 

Weitblick

 

Sanfte Hügel

 

Obwohl die Straße asphaltiert ist, herrscht kaum motorisierter Verkehr, wenn man mal von den paar Motorrädern absieht. Die jungen Männer, die mit ihren Fahrrädern die Lasten von einem Ort zum anderen transportieren, sind allgegenwärtig. Viele Menschen sind zu Fuß unterwegs.

 

Fußgänger Zone Congo

 

Schon 10 Km vor Mbuji Mayi beginnen die vemüllten Vororte. Den Asphalt zwischen den riesigen Schlaglöchern zu treffen wird immer schwieriger, bei dem jetzt starken Verkehr. Wenn man nach so einem anstrengenden Radtag, von allen Seiten lautstark angesprochen, angebettelt, ausgelacht und verspottet wird, kommt es schon einem Spießrutenlauf gleich.  Aber auch Zuspruch bekomme ich das Zeichen Daumen hoch kennt man auch hier. In der Stadt stoppt mich ein Polizist und fragt mich wo ich meinen Helm habe, ich halte im die Visitenkarte vom Doktor unter die Nase und schon kann ich weiterfahren. Übrigens, kein Fahrradfahrer trägt hier einen Helm.

Um 17:50 sitze ich mit den beiden Doktoren auf der Terrasse, eine Oase der Ruhe und es rinnt das erste kühle Bier durch meine ausgetrocknete Kehle.

 

Links Dr. Gerome Mayolle Allgemein Medizin und  Dr. Richard Hardi Augenarzt.

 

Um 21Uhr30 nach einem superguten Abendessen ziehe ich mich zurück denn ich bin Hundemüde.

Tagesdaten: Kein Wunder bei 133 Km, 9:35 Std. im Sattel und 1107m Anstieg die ich bewältigt habe. zur Karte bitte hier klicken

 

 

 

Samstag den 10.10.

Richard hat mich in einem Raum in der Augenklinik untergebracht, direkt neben dem OP. Um acht Uhr bin ich ausgeschlafen und gehe zum Privathaus wo das Frühstück schon auf mich wartet. Anschließend fährt Richard mit mir ins Centrum den die Klinik lieg etwas Außerhalb.

 

Die Zufahrtstraße zur Augen Klinik die man nur mit einem 4x4 befahren kann.

 

Seit Lubumbashi ist hier in Mbuji Mayi wieder ein Bankomat um mich mit US$ einzudecken. Genau noch 15Dollar zählt mein Barvermögen. Am ersten Automaten klapp es nicht, doch der zweite Anlauf ist mit Erfolg gekrönt. Jetzt noch ein paar Lebensmittel einkaufen und wir können zurück fahren. Müsli oder nur Haferflocken sind hier nicht auf zu treiben.

 

Wie auf der ganzen Welt spielen die Kinder Fußball

 

Am Abend zeigt mir Richard ein Modell der neuen Augenklinik, ein Lebenstraum von Dr. Richard Hardi.

 

 

 

Sonntag den 11.10 

Ich gehe mit in die Sonntag Messe. Die Kirche ist bis auf den letzten Platz besetzt. Die Veranstaltung dauert 2 Stunden

 

Vor der Kirche

 

Danach ist Siesta angesagt. Da merke ich schon das ich was ausbrüte. Nach dem Abendessen lege mich schon um 19:00 Uhr ins Bett. Ich will hoffen dass es mir Morgen nach 8 Stunden Schlaf besser geht, denn ich möchte Morgen weiter fahren.

 

 

 

Montag den 12.10. 

Ja wenn das Wörtchen wenn nicht wäre. In der Nacht bekomme ich einen Rückfall und gehe, nein schleppe mich zur Toilette. Dort schlage ich mir zu allem noch, an der Regalwand den Kopf blutig. Als ich um 6:00 Uhr zum Frühstück komme, sehen Richard und Gerome gleich was los ist. Sie versorgen meine Kopfwunde und auch heute ist an weiter fahren, nicht zu denken.  Ich fühle mich schlapp und kraftlos. Mein Bettzeug ist durchgeschwitzt und als ich zur Toilette muss denke ich es ist eine Magen Darm Geschichte und bin heil froh das es nicht Malaria ist. Ich gehe rüber zum Frühstück wo mir Dr. Gerome Mayjolle zwei Kapseln gibt, von denen ich nach einer Stunde und heute Abend noch mal zwei schlucken muss. Nach der Siesta schaue ich mir die Stadt an. Mbuji Mayi ist eine Minen Stadt, hier werden Industrie Diamanten gefördert, doch von Reichtum keine Spur.

 

Ein Rohbau wo die Menschen wohnen

 

Der wahre Reichtum besteht in den vielen Kindern wenn diese eine gute Bildung und Ausbildung bekämen.

 

Die aussichtslose Situation ruft Prediger und selbst ernannte Propheten auf den Plan.

 

 

                                      

Mittwoch den 14.10.

Ich habe in der Nacht gut geschlafen, aber wirklich besser geht es mir nicht. Dr. Gerome fährt mit mir zum Laboratorium des Missions Krankenhauses um einen Malariatest zu machen.

 

Kathedrale ST. Michael

 

Die Krankenschwester, die mir das Blut abgezapft hat, hat das sehr gut gemacht fast so gut wie meine Schwester Gabi. Jetzt heißt es abwarten den Befund bekomme ich erst Morgen.

 

 

 

Donnerstag den 15.10

In der Nacht bekomme ich schon starkes Fieber was bis jetzt anhält. Mein Ärzte Team beginnt direkt die Malaria Behandlung. Am frühen Morgen kommt die Bestätigung vom Labor Malaria Tropica.

Den schlimmsten Fall der Fälle ist eingetreten. Trotzdem habe ich noch Glück im Unglück das ich hier bei den Ärzten ausgekommen bin.

 

 

 

Freitag den 16.10.

Die intensiv Behandlung ( pro. Tag 8 Tabletten) ist sehr anstrengend und führt so einige Nebenwirkungen mit sich, wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Schwindelanfälle. Ich muss mich in Geduld üben.

 

 

 

 

Samstag den 17.10.  

Die letzten Tabletten nehme ich am Morgen ein. Jetzt kann die Erholungsphase beginnen. Schon am Mittag habe ich  wieder Appetit und ich esse eine Portion Spagetti und Obst. Am Abend nehmen mich Dr. Richard und Dr. Gerome mit in ein Garten Restaurant, wo ich bei gegrillten Ziegenfleisch und quasi auf ärztliche Anordnung, ein gutes Bier trinke. Auch kann ich mit einer bayrischen Ordensschwester „Maria vom Kreuz „ telefonieren und über die Malariaerkrankung und speziell hier im Kongo sprechen. Sie macht mir Mut und rät mir erst  los zu Radeln wenn ich wieder zu Kräften gekommen bin.

 

 

 

Sonntag den 18.10

Ich schlafe immer noch lange und ausgiebig, nur mit dem Unterschied das ich mit Appetit aufs Frühstück aufstehe. Es geht wieder Schrittchen für Schrittchen Berg auf. Ich beginne mit leichten Spaziergängen übers Klinikgelände. Hier entdecke ich eine echte Rarität für den Kongo.

 

 

Beim genauen Hinschauen entpuppt sich das Fahrzeug als “Steyr Puch Pinzgauer 6x6 die in Österreich gebaut wurden.

 

Ich sitze auf der Terrasse beim Tippen des Berichtes und die Geräuschkulisse ähnelt eher einer Kirmes als an einen Gottesdienst. Die Prediger haben hier immer Sonntags Hochkonjunktur.

Heute kommt ein Professor aus Belgien zu Besuch der einige sehr schwere Operationen in den nächsten Tagen durchführen wird.

 

 

 

Montag den 19.10.

Heute Morgen bekomme ich die schöne Nachricht dass am 18.10.15 Hanne Maria Weisser das Licht der Welt erblickte. Auf dem Weg möchte ich Swen und Julia ganz herzlich gratulieren.

Der Professor Dr. Bruno Smeetz der am Sonntagabend hier angekommen ist spricht Deutsch und das ist genial. Einfach mal wieder sich auf Deutsch zu unterhalten oder wenn Verständigungsprobleme auftreten kann er dolmetschen.

 

Das Wartezimmer der Hausarzt Praxis Dr. Gerome

 

Ich brauche Bewegung, so spaziere ich zwei Stunden durch die Stadt

 

Der Ladenbesitzer bei dem ich erst einmal eingekauft habe, begrüßt mich mit Handschlag wie ein Stammkunde. 

 

Beim dem Besuch einer Schreinerwerkstatt kommt mir die Idee Dr. Richard meine Handwerkliche Hilfe anzubieten. Er macht sehr viel  im Haus selber aber ihm fehlt die Zeit.  Am Abend spreche ich das Thema an und nun baue ich ihm in den nächsten Tagen ein Regal für sein Zimmer.

 

 

 

Dienstag den 20.10.

Mein Freund Walter Mees hat heute Geburtstag

Nach dem wir zusammen Gefrühstückt haben, setze ich mich vor den PC und arbeite die Strecke von Kinshasa nach Libreville aus. Jetzt habe ich  Zeit und Internet dazu.

Außer einem Spaziergang von einer Stunde verbringe ich den Tag mit sichten der 12mm Sperrholzplatten aus dem das Regal entstehen soll. Die Sperrholzplatten stammen von Kisten die auf dem Seeweg hier angekommen sind.

 

Wie es bei einem Modellbauer üblich fertige ich erst eine Zeichnung an. Nach dem Motto:  „Erstmal sehen was sich machen lässt, dann machen was sich sehen lässt“.

Dann kann es Morgen losgehen.

 

 

 

Mittwoch den 21.10

Heute Morgen möchte ich meine erste Testfahrt mit dem Rad machen. Dafür muss ich den Schlauch vom Hinterrad wechseln, denn er verliert Luft. Nach 18Km, 140m Anstieg und zwei Stunden im Sattel bin ich wieder zurück in der Klinik und bin zufrieden mit mir.

 

 

Nach dem Mittagessen baue ich ein Gestell für meine Matratze, die im Zimmer von Dr. Richard liegt, damit ich in der Nacht unbehelligt von den Plagegeistern schlafen kann. Nun kann ich mich ans Regal bauen machen. Am Abend kommt der angekündigte Besuch von Schwester Bernadette, die zu meiner Freude aus dem Schwarzwald stammt. So habe ich nun zwei deutschsprachige Gesprächspartner.

 

 

 

 

Donnerstag den 22.10.

Zahlreiche Genesungswünsche haben mich übers Gästebuch und per E- Mail erreicht.

Für die Anteilname möchte ich mich herzlich bedanken.

Auch waren Briefe dabei, in denen steht, wie ich denn nur ungeschützt durch Afrika reisen kann, warum ich keine Malaria Profilaxe mache und so weiter. Das ist ein schwieriges Thema, aber als ich mit Ingo im Januar in Kenia gestartet bin hatten wir uns für die Mitnahme eines Notfall Medikament entschieden und den Schutz der Haut durch Spray und Kleidung. Warum? Hauptsächlich wegen der Nebenwirkungen die diese Medikamente haben. Zum Beispiel Sonnenunverträglichkeit, depressiv machende Substanzen um nur einige zu nennen. Wie soll das gehen mit dem Fahrrad? Macht man eine Profilaxe hat man auch keine 100% Garantie, dass man nicht doch noch Malaria bekommt. Es ist schon ein wenig anders wenn man mit dem Rad durch den schwarzen Kontinent fährt, oder an einer gebuchten Safaritour teilnimmt!

Dann kommt dazu das ich schon durch so viele  Malaria Risikogebiete auf meiner Reise mit dem Dreirad um die Welt gekommen bin, wie lange hätte ich Tabletten nehmen sollen? Ich hatte eben viel Glück bisher meint Dr. Richard. Der lebt auch mit Malaria und hat im Jahr 2-3 Rückfälle. Er kennt nur einen Weißen in Mbuji Mayi, der schon ein Jahr hier lebt und noch nicht an Malaria erkrankt ist. Alle Eingeborenen haben diese Krankheit und erkranken schon im Kindesalter an der Geißel der Menschheit. Da sind auch die meisten Todesfälle zu beklagen. Schwester Bernadette hat Malaria und auch im Jahr mehrere Rückfälle. Sie hat mir den Tipp gegeben nicht vor dem 10 Tag nach der letzten Tablette Einnahme los zu radeln. Sie sei auch immer zu ungeduldig und prompt hatte sie einen Rückfall sagt sie mir. Das sind die Infos die mir weiter helfen.

Es ist bleibt ein schwieriges und viel schichtiges Thema.

 

 

 

Freitag den 23.10.

Heute um 9:00 Uhr gehe ich in die Augenklinik und werde den beiden Spezialisten bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Natürlich mit den hygienischen Sicherheit Maßnahmen wie sie in allen OP. gelten.

 

Das Team L. Dr. Richard R. Dr. Bruno

 

Der Chef Dr. Richard bei der Arbeit

 

 

Dr. Bruno der jedes Jahr 14 Tage seiner Freizeit im Kongo verbringt und operiert.

 

Dr. Bruno am bei der Operation

 

Eine Cataract Operation (Grauer Star) einer Patientin die fasst Blind ist kann ich beobachten und den Eingriff per Monitor verfolgen. Dr. Bruno erklärt mir, auf Deutsch, was und warum er gerade was macht. Hochinteressant für mich da dieses immer ein Buch mit sieben Siegel war und ich gar nicht wusste was da gemacht wird.

 

Am Monitor

 

Handarbeit

 

Dazu braucht man schon zwei ruhige und geschickte Hände. Auch solange konzentriert zu arbeiten, von 9:00 Uhr – 15:00 Uhr ist eine enorme Leistung. Heute haben die Doktoren, Dr. Richard und Dr. Bruno 24 Menschen wieder “ Licht in ihr Leben gebracht“.

Hier im Saint Raphael  Ophalmologique Centre kostet eine Operation ca. 50,-US$. Das Engagement des Dr. Richard Hardi, der einzige Augenarzt in einem Gebiet das halb so groß wie Belgien ist, hätte unsere Unterstützung verdient. Ich muss noch Kontakt mit meiner Bodenstation aufnehmen und mit Dr. Richard sprechen, wie man spenden kann und das Geld direkt hier in Mbuji Mayi ankommt.

 

 

 

Samstag den 24.10

Heute ist Dr. Richard Hardi 20 Jahre im Congo

 

Als ich heute Morgen ins Gästebuch schaue lese ich den Eintrag von Wolf Gauer, ( Sao Paulo Brasilien) er begleitet mich schon sehr lange virtuell auf meiner Reise. Er regt in seinem Eintrag einen Spendenaufruf für Dr.Richard an was ich für eine sehr gute Sache halte.

 

Hier seine Bankverbindung :

 

Monsieur RICHARD  HARDI

Bank neve es cime:

Banque Commerciale Du Congo ( BCDC )de MBUJI MAYI

00160  MBUJI MAYI

Republique Democratique du Congo

N de compte: 0202119-81 / USD

CODE SWIFT: BCDCCDKI

 

Meine Idee wäre: Für alle die in Deutschland leben und nicht selber keine Auslandsüberweisung tätigen wollen, wird meine Bodenstation ein Spendenkonto einrichten, wo das Geld gesammelt wird und dann zum Dr. Richard Hardi  überwiesen wird, wo es zu 100% ankommt.

Ich würde mich freuen wenn ihr mir ins Gästebuch schreiben könntet was ihr von der Idee haltet!

Am Morgen mach ich mich auf zur zweiten Testfahrt mit dem Rad. Ich verbinde das praktische mit dem nützlichen und fahre zum Markt um nochmals auf die Jagd nach Haferflocken zu gehen. Mit Erfolg nach einer Stunde Pirsch.

 

Über den Maismehlmarkt liegt ein weißer Schleier

 

Die Villa vom Staatspräsident Joseph Kabila steht in einem etwas besseren Viertel der Provinzhauptstadt Mbuji Mayi von Ost - Kasai

 

Dr. Richard hat zu seinem Jubiläum ein paar Mitarbeiter zum Essen eingeladen.

 

Dr. Gerom in Gedanken versunken. Er hat sich auch stark um meine Genesung gekümmert. Danke

 

Fazit der Testfahrt: Ich fühle mich gut und sicher auf dem Rad und habe mein Selbstvertrauen wieder erlangt. Also steht einem Neustart nach der Krankheit, am Montag den 26.10.15 nichts mehr im Wege, denn auch das Regal ist auch fertig.

 

 

 

 

Sonntag den 25.10.

Dr. Richard hatte mich für heute zu einer Exkursion in die nähere Umgebung eingeladen. Da ich noch genug zu tun habe und ich ab Morgen wieder Natur pur um mich herum habe, bleibe ich in der Klinik. Als die Wäsche auf der Leine hängt mache ich am Dreirad Inspektion und Wartung. Taschen packen so dass morgen Früh das Rad schnell beladen ist. Auch das gewohnte kribbeln vor einem neuen Start hat sich eingestellt. Das ist für mich auch ein Indikator dafür, dass ich wieder fit bin. Schauen wir mal.

 

Mittagessen mit der Gemeinschaft

 

Anschließend steht Besichtigung der Baustelle Bauabschnitt 1 der neuen Augenklinik auf der Agenda.

 

Der Chef muss immer den Überblick behalten und schauen das ihm nicht die Sache über den Kopf wächst.

 

 

Am Abend konnte ich mit meinen Schwestern skypen und die näheren Details über die Spenden Aktion mit ihnen besprechen. In den nächsten Tagen werdet ihr mehr unter der Rubrik  Aktuelles erfahren.

 

Vor mir liegen noch zwei knüppelharte Etappe bis zum Flug am 02.12.15 nach Togo.

 

Die Etappe von Mbuji Mayi -  KInshasa

628 Km Piste und 536 Km Makadam bis Kinshasa

 

Die Etappe von Brazzaville  ( Rep.Kongo) bis Libreville ( Gabun ) Vor 950 Km Piste und 229km Makadam bis Libreville.

 

 

 

Montag den 26.10.

Gestern Abend habe ich mich bei meinen beiden Gastgebern mit einer Dülken Karte, eine Widmung von mir auf der Rückseite darauf, nochmal bedankt. Dr. Richard überreiche ich 200 US$ womit ich das Spendenkonto eröffnen möchte.

 

Nach 15 Tage in Mbuji Mayi bei Dr. Richard und Dr. Gerome, verlasse ich mit etwas Wehmut die Beiden. Auch bei Dr. Bruno und Schwester Bernadette, mit denen ich mich auf Deutsch unterhalten konnte und die so manches übersetzt haben, bedanke ich mich herzlich.

 

Die ersten 10 Km, die ich ja von meiner ersten Testfahrt her kenne, habe ich hinter mir, da wird die Piste zunehmend sandiger. Auch die Ränder, die von den Lastenrädern genutzt werden. Das heißt schieben was ganz schön an den Kräften zehrt. So empfinde ich es als Geschenk des Himmels als neben mir ein Camion (LKW) hält. Der Fahrer fragt wo ich hin will, Lace Mucamba, ja da fahre er hin sagt er.

 

Die Ladefläche ist fast leer, bis auf ein paar Frauen die bis zum nächsten Dorf mitfahren, so dass mein Rad stehend verschnürt werden kann.  Joseph, der Chef der Ladefläche und sein Freund machen das perfekt.

 

Dorffrauen

 

Joseph

 

Ich mache es mir im hinteren Eck bequem und der Mercedes kann seine Fahrt fortsetzen. Das bequem nehme ich direkt wieder zurück, denn auf der Ladefläche wird man hin und her und rauf und runter geschüttelt, wie die Würfel in einem Mixbecher. Den Lace Mucamba erreicht der Camion schon um 15Uhr15 wo eine Pause eingelegt wird. Der Fahrer fragt mich ob ich weiter bis Kananga mitfahren wolle. Kurz und einstimmig beschließe ich mich noch 100 Km schütteln zu lassen, denn so einen perfekten LKW bekomme ich so schnell nicht mehr und kann so einiges an Zeit aufholen. Ich esse eine Kleinigkeit und es geht weiter. Eine 8 köpfige Familie ist zugestiegen die nach Kananga will. Auch zwischendurch steigen Leute ein die stückweise mitfahren oder ein paar Säcke Holzkohle werden aufgeladen. Aus der Ankunft Zeit  21:00 Uhr in Kananga, werden so 22Uhr15, zu spät um noch zur Mission zu fahren. Die Familie schläft auf der Ladefläche und Josepf, sein Helfer und der Fahrer schlagen ihr Nachtlager unter dem LKW auf. Also rolle ich meine Liegematte aus schlüpf in mein Inlett und werde nach kurzer Zeit wieder durch geschüttelt aber diesmal nur im Traum.

 

Mit dem Rad:  17 Km /  2:15 Std  / 228m

Tagesdaten: 174,5 Km /11:40 Std Fahrzeit  / 1876m Anstieg und 1846m Abstieg bewältigt der Benz.

 

 

 

 

Dienstag den 27.10.15

Sobald es dämmert kommt leben auf die Ladefläche und auf den hinter uns stehenden Camion, der voll mit Menschen ist. Ich verpacke erst meine Sachen, dann wird gefrühstückt. Die Familie hat nur Wasser dabei. Gut das ich so viel Brot dabei habe aber die Marmelade und Nugatcreme kommt bei den Kleinen noch am besten an.

 

Nach dem Frühstück

 

Joseph und sein Helfer laden Rad und Gepäck ab und anstatt den ausgemachten 12US$ gebe ich ihm 15 Dollar.

 

Rad beladen und nach 2Km und 15min stehe ich vor der Italienischen Mission „Paroisse Notre Pere“ wo mich Pater Constantin in Empfang nimmt und mir mein Zimmer zeigt. Er Entschuldigt dafür das es heute keinen Strom gib. Für Internetzempfang scheine ich zu weit entfernt vom Mast zu sein.

 

Die Mission eine sehr gepflegte weitläufige Anlage mit schönem Garten. Sie lädt ein zum länger bleiben.

 

Rechts Pater Constantin 

 

Er isst auch zusammen mit mir zu Mittag wo ich ihm ein wenig von meiner Tour erzähle und Bilder zeige. Anschließen eine Kurze Siesta. Am Spätnachmittag kaufe ich auf dem Markt noch Brot, Nüsse Bananen und Avokados ein. Am Abend gibt es ein reichhaltiges Menü mit Obst zum Nachtisch.

 

 

 

 

Mittwoch den 28.10

 

 

Der Radtag beginnt vielversprechend. Fünf Kilometer Asphalt durch die Stadt und 25 Km sehr gute Piste. Nach Tageskilometer 30, ich habe gerade den Lulua Fluss erreicht wird die Piste zu Sehens sandiger.

 

 

 

Kurz vor drei Uhr sind meine Kräfte vom andauernden schieben Bergauf verbraucht und im kleinen Dorf Tshingana frage ich ob ich dort mein Zelt aufbauen kann. Zwei Männer machen mit Besen einen Platz unter Bäumen sauber da hätten jetzt drei Zelte hingepasst. Natürlich ist das halbe Dorf versammelt und jeder Handgriff den ich beim Zelt aufbauen mache und später beim Kochen wird kommentiert.

 

Ankunft im Dorf

 

Als es dämmert ziehen sie sich aber zurück und ich kann mich mal ungestört von Gaffern waschen. Dem Trommelklang und Gesang lauschend liege ich im Zelt und schlafe bald ein.

 

Tagesdaten: 51Km /5:50 Std / 544m Anstieg

 

 

 

Donnerstag den 29.10.

Für die Gastfreundschaft und fürs Wasser, was sie auch von weither holen müssen bedanke ich mit 10 US$. Die ich dem Dorfältesten gebe. Dann schwinge ich mich in den Sattel denn es geht Berg ab.

Nach den ersten Tageskilometer stehen auf einer Anhöhe drei Sende Masten und so probiere ich mein Glück. Als ich keine Verbindung bekomme fällt mir ein das der Monat fast  um ist, für den Zeitraum hatte ich bei Vodacom einen Vertrag abgeschlossen. „ Echt Scheibenkleister „.  Ärgerlich über mich selbst, das ich da in Mbuji Mayi nicht daran gedacht habe, packe ich ein und schiebe weiter, denn schieben ist heute normal und fahren die Ausnahme.

 

 

Meist bleibt nur ein schmaler fester Streifen für mich übrig

 

Zehn Kilometer vor Bulungu mache ich Rast und kaufe eine ORANGE Simcard weil ich meine Vodacom Karte hier nicht aufladen kann und mein Guthaben auf dem Handy aufgebraucht ist.

 

Schieberbande

 

Unterwegs treffe ich auf drei Burschen die auch zur Mission wollen und mir die schiebe Arbeit abnehmen. Ich bin heilfroh als endlich vor uns die ehemalige Belgische Mission auftaucht. Mister Seraphino, wie er sich selber Vorstellt zeigt mir das Zimmer. Das Bett muss neu bezogen werden und ich bestehe auf ein Moskitonetz. Da er keins hat kommt das Netz was mir Dr. Richard geschenkt hat zum Einsatz. Nach zwei Stunden kommt ein Mopedfahrer und bringt das bestellte Essen aber anstatt ein Reisgericht mit Gemüse und ein Bier, bringt er einen Beutel mit rohen reis und ein Bier. So koche ich selber und liege schon um 21:00 Uhr im überraschend guten Bett. Wenn es hier auch nicht schön ist, brauche ich einen Pausentag und bleibe morgenhier.

 

Tagedaten: 39km /6:15Std /402m Anstieg

 

 

 

Freitag den 30.10.

Nach dem ich ausgeschlafen bin die Berichte geschrieben habe gehe ich ins Dorf einkaufen. Brot gibt es nicht aber Bananen und eine Ananas bringe ich mit.

 

Die Missionskirche eine Ruine.

 

Bei den anderen Gebäuden soll es wohl auch nicht mehr lange dauern. 1993 ist der letzte Missionar abgereist. Am Nachmittag kommt auch die Sonne raus so dass meine Wäsche sicher noch trocknet.

 

 

 

Samstag den 31.10.

 

Sonnenaufgang über der Mission

 

Viertel nach Sieben verabschiede ich mich und schiebe los denn es ist zu sandig zum Fahren dazu geht es erst mal hoch zur N1. Die Hauptpiste ist meist nicht befahrbar und so nutze ich die Fahrrad Autobahn, ein Wegenetz  das von Dorf zu Dorf führt und auch von den Motorradfahrern und Lastenrädern genutzt wird.

 

Dunst über dem Regenwald

 

Diese Wege haben zwei Nachteile: Man hat in jedem Dorf eine grölende Kinderschaar hinter sich und man kann sich schnell verfahren wenn man einen Moment nicht Achtsam ist. So wie mir heute geschehen. Fünf Kilometer hinter einem Abzweig stoppt mich ein Kradfahrer und fragt mich wo ich hinwill, Tshikapa lautet meine Antwort. Das ist der falsche Weg als ich vom Tacho auf Karte am Garmin umschalte sehe ich das Malheure. Kehrt Marsch fünf Kilometer zurück, das tut weh. Um 11:00 Uhr macht sich der Hunger bemerkbar und ich lege im Schatten einer kleinen Kirche eine Pause ein.

 

Eine ruhige und entspannte Pause kann man sich hier abschminken.

 

Danach verfolgt einem die Bande, immer mit den gleichen Fragen nervend, bis zum nächsten Dorf. Gegen 16Uhr15 läd mich ein Mann der einen Verkaufsstand am Weg hat ein bei ihm an der Hütte mein Nachtlager aufzuschlagen. Ich nehme das Angebot an, baue das Zelt auf und Koche mir Reis mit Soße und Sardinen.

 

 

Nach der afrikanischen Dusche hinter einer Bambuswand ziehe ich mich ins Zelt zurück. Der Hausherr kommt noch an mein Zelt und macht mir ein eindeutiges Angebot, ob ich noch Sex haben wolle? Ich lehne dankend ab und frage mich ob die für Geld eigentlich alles machen, denn ich habe nur zwei Frauen gesehen, seine noch sehr junge Tochter und seine Frau.

 

Tagesdaten: 49 Km / 6:15 Std / 308m Anstieg