August 2014    Deutschland  -  Niederlande

         

Radtour vom 10.08. bis 29.08.14 mit Gabi an die Nordsee

 

Sonntag den 10.08.2014

Walter ist ja extra für sein Patenkind nach Hause gekommen, um an der Hochzeit von Sven und Julia dabei zu sein. Wir haben ein wunderschönes Fest in Paderborn gefeiert.

 

Das glückliche  Paar 

 

Nachdem Walter sich jetzt entschieden hat wo er seine Weltreise fortsetzen möchte, hat er auch sofort die Flüge bei Eva Leppers gebucht. Es geht am 19.01.15  nach Afrika und zwar genauer gesagt nach Kenia. Ingo fliegt mit und möchte dort vier Wochen mit Walter radeln.

Damit der Radträumer bis dahin nicht einrostet und weil ich jetzt drei Wochen Urlaub habe, radeln wir ab heute Richtung Nordsee. Zuerst geht es nach Buxtehude zum Dieter Haacke. Da er sozusagen ein „Eingeborener“ ist, übernimmt er dann das Ruder bis Bremerhaven.

Von dort aus radelt Dieter wieder nach Hause. Wir fahren dann an der Küste entlang nach Holland und über Renesse wieder nach Hause. So ist der grobe Plan.

Heute lassen wir es erstmal langsam angehen. Werner hatte gestern Geburtstag und so sind wir natürlich erst spät ins Bett gekommen. Um 10:15 Uhr geht es dann endlich los.

 

Nochmal winke, winke und dann nichts wie weg.

 

Es rollt gut, zum Teil mit kräftigen Rückenwind. Wir sind wiedermal begeistert von unserer schönen Heimat.

 

      

 

Ein Ufo auf der Rheinbrücke bei Wesel

 

Unsere Teepause halten wir um 14:40 Uhr in Wesel, nach fast vier Stunden Fahrzeit und 68 km.

Als wir in Dorsten am Campingplatz ankommen regnet es sich gerade ein. Darum beschließen wir hier im Ort ein Zimmer zu suchen. Nach einigem Suchen finden wir Hotel Yasemin mit Döner Grill direkt nebenan. Wir lassen den Tag gemütlich ausklingen, denn wir sind beide sehr müde.

 

Tagedaten: 102Km / 6:20 Std Fahrzeit / 309 Höhenmeter

 


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Montag, den 11.08.2014

Nach neun Stunden tiefen Schlaf wachen wir beide kurz vor sieben Uhr gut erholt auf.

Die Sonne lacht und so hält uns nichts mehr in den Betten. Nach einem ordentlichen Frühstück starten wir um 9 Uhr in den neuen Radtag. Es ist mein erster Urlaubstag und ich bin glücklich durch die herrliche Landschaft radeln zu dürfen. Wir durchqueren das Dülmener Land, was durch seine Pferdezucht sehr bekannt ist.

 

 

Den Wind im Rücken bekommen wir richtig Fahrt drauf, so dass uns eine Gruppe junge Radler als E-Bike-Treter betiteln. Wir belächeln das nur.

 

 

Um 11:45 Uhr finden wir einen wunderschönen Platz für unsere Teepause in der Nähe des Dorfes Bulden, das befindet sich ca. 15 km vor Münster.

 

 

In Münster sind die Müllberge vom Jahrhundert-Unwetter noch nicht alle beseitigt.

 

Beim „Großen Kiepenkerl“ gönnen wir uns ein alkoholfreies Weizenbier.

In Telgte frischen wir unsere Vorräte auf, da wir heute sehr gerne einen Campingplatz ansteuern möchten. Nach 120 Tages-km  müssen wir nochmal kräftig in die Pedalen treten, weil es 10% hoch geht.

Der Campingplatz ist etwas schwierig zu finden aber um 19 Uhr radeln wir dann hinter Lengerich auf dem Campingplatz Tecklenburg bei Leeden. Das Zelt ist schnell aufgebaut und wir kochen uns noch was „Nudeliges“. Bei einem leckeren Rotwein (von zuhause) lassen wir den Tag ausklingen.

 

Tagesdaten: 130 km bei 7:30 Std. im Sattel, Höhenmeter 464 m.

 


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Dienstag den 12.08.14

Ja das war eine preiswerte Übernachtung. Gestern Abend war die Rezeption schon geschlossen und heute Morgen als wir um 7:35 Uhr losfahren, ist auch noch keiner da.

Wir ziehen uns etwas wärmer an weil wir nur schlappe 14 Grad haben. Der Teuteburgerwald  hat einige Kletterpartien für uns in Petto. Aber auch das macht uns Beiden Spaß und unsere Muskeln kommen so richtig auf Betriebstemperatur.

 

In Bad Essen machen wir unsere erste Pause. Ein nettes verträumtes Städtchen.

 

 

In der Info bekommt Walter den Tipp dass wir direkt am Mittellandkanal bis Minden fahren können. So brauchen wir nicht weiter auf der Hauptstraße fahren.  Der Weg ist zwar nicht asphaltiert, lässt sich aber sehr gut fahren. Die Sonne scheint mittlerweile auch wieder kräftig, so dass wir uns etwas luftiger anziehen können.

 

 

Kurz vor Hartum verlassen wir den Kanal, weil die Strecke abgesperrt ist wegen Baumschnittarbeiten.

Im Ort lockt uns eine Bäckerei mit Streuselkuchen und Cappuccino.

 

Um 15 Uhr erreichen wir den Campingplatz „am Hahler Hafen“ kurz vor Minden.

Das Zelt bekommen wir gerade noch im Trockenen aufgebaut. Zwischen Kaffeetrinken und Kochen müssen wir immer wieder ins trockene Zelt flüchten. Hoffentlich beruhigt sich bis morgen früh das Wetter.

 

Tagesdaten: 80 km in 5 Stunden geradelt, 405 Höhenmeter erklommen.

 


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Mittwoch den 13.08.

Heute Morgen ist es noch leicht bewölkt bei 17 Grad. Durch Minden rollen unsere Reifen  zur Weser runter. Es geht ein gutes Stück den Fluss entlang.

 

Mittlerweile hat sich die Sonne durchgekämpft. Immer wieder durchqueren wir verträumte Dörfer und wunderschöne Städte.

 

 

Nienburg

 

Verden

 

Wir erreichen den schönen Campingplatz in Scheeßel, der von der netten Angelika und ihrem Mann liebevoll geleitet wird, um 18 Uhr und kochen uns eine leckere Gemüse-Tomatensoße mit Spagetti.

 

 

 

Hier auf dem Platz sind Radler herzlich willkommen. Es stehen viele überdachte Sitzgelegenheiten zur Verfügung, Strom- und Wasseranschlüsse gehören zu jedem Patz dazu. Das alles für 5 € pro Person. Einfach genial.

 

Tagesdaten: 134 km in 7:25 Std. geradelt. 275 Höhenmeter.

 


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Donnerstag den 14.08.14

Heute radeln wir nur einen halben Tag. Wir haben uns für 12 Uhr bei Dieter Haacke und seiner Frau Karin angekündigt. Natürlich haben wir wieder schönes Wetter und Rückenwind.

 

 

Keine Sorge, ich habe Walter nicht geschlagen, er hatte auch keinen Boxkampf und die Falten hat er sich auch nicht wegspritzen lassen. Es war eine ganz schlichte Wespe. Als wir in Buxtehude auf eine Kreuzung zu fahren, fliegt plötzlich Walters Brille auf den Boden. Ich kann gerade noch ausweichen, sonst wäre die Brille jetzt hin. Der Grund war eine Wespe, die hinter Walter Brille geflogen war.

Da ein Auge total zugeschwollen ist, suchen wir hier einen Augenarzt auf. Walter bekommt Salbe und Tropfen und kühlt das Auge immer wieder. Es ist ja wie verhext. Da fährt er drei Jahre lang durch die gefährlichsten Länder mit den giftigsten Tieren und wo passiert was? In Buxtehude!

 

 

Tagesdaten: 48 km in 2:45 Stunden und 117 Höhenmetern.

 


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Freitag den 15.08.14

Für die nächsten 3 Tage habe ich das Schreiben der Tagesberichte übernommen.  Ich bin Dieter Haacke, der von Gabi in einem der letzten Berichte der „Eingeborene“ von Buxtehude genannt wurde. Als ich vor einigen Wochen einen Anruf von Walter bekam, ob ich Lust habe, mit ihm und Gabi eine Radtour zu machen habe ich keinen Moment gezögert und sofort zugesagt. Mit den Radträumern unterwegs zu sein, ist für mich als Hobbyradler wie ein Ritterschlag.

 

 

Heute Morgen sind wir nach einem ausgiebigen Frühstück in meinem Wohnort Buxtehude gestartet. Die Tour führte uns über kleine Orte nach Lühe an die Elbe.

 

 

Über Hollern-Twielenfleth fahren wir weiter nach Stade. Wir fotografieren die schönen Fachwerkhäuser in der Innenstadt.

 

 

Schwedenspeicher in Stade

 

Zwei Weißkopfradler beim Fachsimpeln

 

Speziell für Walter eingerichtete Behandlungsbank

 

Weiter ging es über Himmelpforten nach Osten.

 


Hier haben wir ein Zimmer im Hotel Fährkrug gebucht, direkt an dem Fluss Oste. Von unserem Balkon aus haben wir einen Blick auf den Fluss und auf eine über 100 Jahre alte Schwebefähre.

 

Tagesdaten: 64 KM, Fahrzeit: 4,20Std  Tageshöhe 119 Meter

 


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Samstag, 16.08
Ein neuer Tag und wieder eine Herausforderung. Heute Morgen wurden wir vom Regen geweckt, der in den Fluss Oste plätscherte. Es war 7:15 Uhr als wir aus den Betten gekrabbelt sind.  Es erwartete uns ein reichhaltiges Frühstücksbüffet bei dem wir die Eckdaten für den heutigen Tag nochmal besprochen haben. Der Regen ließ leider nicht nach, so dass wir uns total verkleiden mussten. Will sagen, volle Montur inklusiv Regenhose. Als wir  angezogen waren, ließ der Regen nach, also alles zurück. Wir starteten um 10:00Uhr und befuhren den Oste-Radweg.

 

 

Unser heutiges Ziel Cuxhaven. Wettermäßig war es schon heftig (für mich den Hobby-Fahrer) Der Regen kam zurück und der Wind hatte auch etwas gegen uns. Wir fahren trotzdem weiter, unsere Route führte uns über Oberndorf, nach Neuhaus / Oste.

 

 

 

Hier sehen wir und den Historischen Hafen an, bevor wir nach Otterndorf weiterfahren. Zeit für das zweite Frühstück. Bevor es nach Cuxhaven weitergeht, machen wir eine kurze Bierpause am Hafen in Altenbruch.

 

 

Dieter mit aufsteigender Form

 

Auf geht‘s nach Cuxhaven. Da wir zu dem Zeitpunkt noch keine Unterkunft hatten, aber nicht verhungern wollten, haben Gabi und Walter Vorräte eingekauft.   Wir fahren durch Cuxhaven, weiter nach Sahlenburg in der Hoffnung, in der Nähe eines Campingplatzes vielleicht einen Ferienbungalow für eine Nacht zu bekommen. Leider Fehlanzeige.

 

 

Nach zwei Versuchen bei denen wir an den Häusern mit dem Schild „Zimmer frei“ vergeblich geklingelt haben fahren wir weiter. Walter sieht ein Werbeschild vom Gasthaus „Berenscher Hof“, in der gleichnamigen Ortschaft. Ein Anruf genügt, wir hatten wieder ein 3er-Zimmer, 5 Kilometer von unserem Standort entfernt. Als wir eine gesicherte Unterkunft hatten, lief das Rad wie von selbst. Kann aber auch sein, dass uns Hunger und Durst zusätzlichen Antrieb gegeben hat. Wir wurden von der Seniorchefin begrüßt und nach allen Regeln der Grillkunst verwöhnt.

 


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Sonntag, 17.08.
Ich habe schlecht geschlafen, war um 2:30 das erste Mal wach. Vielleicht war es gestern Abend eine Bratwurst oder ein Bier zu viel. Möglich ist auch, dass es ein Schnaps zu wenig war. Ab 09:30 treten wir in die Pedalen in Richtung Bremerhaven. Unser für heute angedachtes Tagesziel ist Brake an der Unterweser. So hatten wir jedenfalls geplant. Ich könnte es mir jetzt ganz einfach machen und schreiben: Siehe oben. Aber einfach kann jeder. Um es kurz zu machen, unser Freund der Wind hatte etwas gegen unsere Planungen. Hinzu kam noch ein heftiger Regen, sodass wir teilweise nur 4 km/h fahren konnten.  

 

Haus hinter dem Deich

 

Hafen bei Ebbe

 

Über Cappel-Neufeld, Dorum-Neufeld fahren wir nach Wremen. In der Fischerstube essen wir eine leckere Krabbensuppe. Walter und ich trinken einen „Eisbrecher“, einen Glühwein mit 2 Glas Rum. Er wärmte bis in die Zehenspitzen. Man kann es glauben oder nicht: NDR-Radio spielte den Titel „One way wind“ von den Cats. Wir waren angekommen.

 

 

Seute Deern

 

Auf der Fähre

 

Wir fahren weiter nach Bremerhaven, fahren durch den Container-Terminal um zur Fähre  zu kommen, die uns nach Nordenham bringt. Auf der anderen Weserseite angekommen, nehmen wir die Zimmersuche auf. Der 1. Versuch ist gleich ein Volltreffer. Wir finden im Garmin das Gästehaus Marek, rufen an und buchen. Wir haben wieder ein schönes 3-Bett-Zimmer mit Kochgelegenheit und was wichtig ist, endlich mal wieder Internet.

Meine Radtour mit den Radträumern geht morgen schon wieder zu Ende. Ich danke Dir Walter und Dir Gabi für die 3 Tage und auch für die wertvollen Tipps, die ihr mir gegeben habt.  Gleichzeitig verabschiede ich mich von der Fangruppe des Radträumers und übergebe das Schreiben der Tagesberichte wieder an Gabi.

 

 


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Montag den 18.08.

Heute hat mein Sohn Martin Geburtstag. Happy Birthday von uns Dreien!!!

Das Frühstück in der Pension Haus Marek in Abbehausen ist ein Gedicht. Das Haus bietet alles was Reiseradler so brauchen und das alles für 30 € pro Person.

 

 

Trotz des tollen Frühstücks sind wir heute Morgen etwas bedrückt. Unser Freund Dieter verlässt uns und radelt wieder nach Buxtehude. Bei Tages-km 11 ist es dann so weit. Dieter es war eine tolle Zeit mit Dir und wir nehmen Dich in unseren Club der Long-Distanz-Biker auf.

 

 

Weiter geht es und Walter hat schon wieder Topmädels entdeckt.

 

 

Es ist sehr stürmig und immer wieder regnet es. Da ist es gar nicht einfach einen Platz für unsere Teepause zu finden. Doch Walter entdeckt mit seinem geschulten Auge eine Bude mit überdachtem Vorbau, die wohl nur am Wochenende zum Verkauf von „Berlinern“ gebraucht wird.

 

 

Mittlerweile hat es sich eingeregnet, so dass wir die komplette Regenbekleidung mit Regenüberschuhen anziehen. Es schüttet immer wieder wie aus Eimern.

 

 

Echt geiles Wetter!!!!!

 

Aber wir lassen uns unsere gute Laune nicht verderben. Mit der richtigen Kleidung macht das Radeln auch bei diesem Wetter noch Spaß.

 

 

Weiter geht es am Ems-Jade-Kanal entlang. Hier gibt es viele Boote und schöne Häuser zu sehen.

Unser Weg führt uns anschließend über den „Westfälischen Mühlenweg“.

 

 

Eine schöner als die Andere.

 

In der Stadt Aurich suchen wir nach einem geeigneten Nachtlager. Da es immer noch und wieder regnet möchten wir nicht zelten. Im Sporthotel Aurich-Middels finden wir was Passendes.

 

Tagesdaten: 105 teils sehr nasse km, 7 Std. im Sattel und 264 Höhenmeter.

 


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Dienstag den 19.08.

Im Sporthotel haben wir gestern unsere Fietsen mit aufs Zimmer genommen, die waren vom vielen Regen sowieso klinisch rein. Walter hat uns im Badezimmer am offenen Fenster unser Essen warm gemacht und so hatten wir einen gemütlichen Abend.

Gut ausgeruht starten wir um 8:30 Uhr Richtung Stadt Norden. Im weiten Bogen fahren wir an saftigen Wiesen vorbei nach Greetsiel. Eine gute Empfehlung von Dieter. Hier ist richtig was los.

 

 

 

Von einer Dame erfahren wir dass es hier das beste Eis in Ostfriesland gibt. Das lassen wir uns natürlich nicht zweimal sagen. Ich reihe mich in die Warteschlange ein und es hat sich gelohnt. So ein leckeres Eis habe ich noch nirgendwo bekommen.

 

 

 

Heute regnet es erst ab 15 Uhr und wir haben den Wind im Rücken, so dass wir am frühen Mittag schon den Hafen von Emden erreichen.

 

 

Da es gerade so gut rollt beschließen wir noch bis Leer zu fahren. Während Walter einkauft, suche ich schon eine Pension im Internet raus. Ein Anruf genügt und wir haben ein schönes Zimmer in der Pension „Lüttje Sünnblöm“.

 

 

Wir hoffen morgen auf schönes Wetter. Die Ostfriesische Wetterstation hilft uns nicht wirklich weiter.

 

Tagesdaten: 104 km, 6:45 Std im Sattel bei 91 Höhenmetern.

 


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Mittwoch den 20.08.

Unseren elften Rad-Tag starten wir sonnig um 8:30 Uhr. Es geht Richtung Bunde und um 11 Uhr pedalen wir in die Niederlande ein.

 

Start im sonnigen Leer

 

Auf eine Eisenbahnhebebrücke überqueren wir die Ems

 

                     

 

In Nieuweschans möchten wir eine neue Straßenkarte kaufen. Die Touristeninfo öffnet erst um 12 Uhr, darum halten wir hier erstmal unsere Teepause. Wir müssen leider überstürzt abbrechen da es zu regnen  beginnt. In der Touristeninfo bekommen wir nur eine kleine Karte von der unmittelbaren Umgebung. Aber besser als nichts.

 

Slalomfahrt um die vielen Schnecken auf dem Weg

 

Mittlerweile haben wir wieder die komplette Regenbekleidung an und ein starker Wind bläst uns ins Gesicht. Das finde ich sehr unfair. Walter und ich essen wirklich jeden Tag den Teller leer. Unsere Teller sehen eigentlich immer aus wie abgeschleckt, aber so etwas würden wir ja niemals machen. Ich hoffe doch mal dass unsere holländischen Freunde jetzt mal für ordentliches Wetter sorgen. Nicht wahr Udo.

In Delfzijl fahren wir durch die Stadt. Hier gefällt es uns. Wir finden ein Geschäft mit Straßenkarten und essen uns leckeren Kibbeling.

 

Info in der Mühle

 

In Appingedam

 

Radquälerei

 

Es geht weiter nach Appingedam. Da wir schon 17 Uhr haben, suchen wir hier nach einer Bleibe für die Nacht. Ein netter Herr, der unseren suchenden Blick bemerkt hat, spricht uns an. Er bietet uns sein Gartenhaus für eine Nacht an. Es ist total nett eingerichtet und wir fühlen uns hier sofort wohl. Klaas Stobbe wohnt mit seiner Frau direkt nebenan und wir dürfen in seinem Haus duschen.

 

 

 

Tagesdaten: 75 km geradelt, 5:45 Std. im Sattel und 155 Höhenmeter

 


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Donnerstag, den 21.08.

Frau Stobbe kocht uns noch ein paar Eier für unterwegs und ihr Mann erklärt uns den schönsten Weg zum Meer, dann nehmen wir Abschied.

 

 

Es war schön bei Euch. Hier kommen wir gerne nochmal hin, so Gott will.

 

Als wir aus dem hübschen Ort heraus radeln, entdecken wir den Friedhof. Den möchte Walter sich auf jeden Fall näher ansehen.

 

 

Die Sonne lacht und wir fahren über alte Dorfstraßen. Die Menschen sind sehr freundlich. Diese Gegend nennt sich Friesland. Walter war hier in der Ecke auch noch nicht und ist ganz begeistert.

 

Mal bin ich zu klein

 

…und mal zu groß.

 

Die Orientierung ist hier sehr einfach wenn man das System mit den „Knooppunt“(Knotenpunkt) erstmal durchschaut hat. Man kann auf einer Karte, die an der Strecke steht, die Nr. der gewählten Route abschreiben.

 

                     

An jedem Abzweig stehen diese Hinweisschilder.

 

Bei Tages km 45 klingeln wir Beide wie wild, weil wir 1000 km bis jetzt auf dieser Tour gefahren sind.

Heute ist unser 12. Radtag und wir hatten bis jetzt beide noch keine Lust einen Rasttag einzulegen. Bei unserer Pause um 12 Uhr haben wir Glück. Wir bekommen eine ganze Kanne Kaffee gebracht und haben Wifi-Empfang. Also schickt Walter die Daten und den Bericht vom Vortag an Ingo.“ Wat fott is is fott“. So gegen 14 Uhr erreichen wir das erste Mal das Meer hier in Holland.

 

Eine Schulklasse macht einen Ausflug am Deich entlang.

 

Das letzte Stück der heutigen Etappe führt an einem Kanal entlang, der sich durch malerische Landschaften schlängelt.

 

Den Naturcampingplatz Martenastate, den wir gegen 19 Uhr erreichen, bevölkern wir ganz alleine.

 

„Wer einmal aus dem Blechnapf frisst“.

 

Tagesdaten: 108 Km in 7 Std. geradelt, ohne Regen!!! Höhenmeter 143 m

 


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Freitag den 22.08.

Das erste was ich heute Morgen höre ist der Regen, der auf unserer Zelt tröpfelt.

Naja wird wohl nur ein Schauer sein, denke ich und pelle mich aus dem Schlafsack. Walter ist bei der Morgentoilette.

Wir bringen erstmal unsere Taschen und Zelt unter das Dach vom Waschhaus. So kann das Zelt etwas abtropfen bevor wir es einpackt.

Der Kaffee dampft und mit dem Müsli werden auch meine Lebensgeister geweckt.

Nach dem alles verzurrt ist, schieben wir die Räder über den nassen Rasen auf die Straße.  Um Neun Uhr geht es endlich los und nach kurzer Zeit werden wir vom einem ohrenbetäubenden Geräusch erschreckt. Walter erkennt aber schnell woher der Lärm kommt. Es befindet sich hier ein Fluggelände des Militärs und der Lärm wird von Düsenjäger verursacht. Schrecklich sage ich Euch.

Mittlerweile regnet es wieder so stark das wir die komplette Regenbekleidung anziehen müssen.

Wir fahren durch Harlingen und kommen vom Weg ab. Müssen mehrfach fragen um aus dem Wohngebiet wieder auf die Hauptstraße zu gelangen. Das alles bei strömenden Regen. Kurz vor Zurich legen wir unsere Pause in einer Bushaltestelle ein. Mittlerweile zeigt der Tacho 48 km und 3:20 Std. an. Das Müsli ist verbrannt und wir brauchen Nahrung.

Direkt hinter Zurich geht es auf den Deich. Er verbindet Friesland mit Nordholland und ist 30 km lang.

 

Die Nordsee

 

 

Blick zurück

 

Rechts die Nordsee und links das Ijsselmeer so zieht sich der schier endlose Deich dahin. Zuerst haben wir Gegenwind und Hagelschauer, dann kräftigen Regen, zwischendurch auch mal Sonnenschein, den wir nutzen um ein paar Fotos zu schießen. Zwei Schleusen durchfahren wir und um 16 Uhr kommen wir ziemlich geschafft in  Den Oever an.

 

 

Der Hunger treibt uns in eine Gaststätte wo wir dampfend heiße Tomatensuppe essen. Ein Zimmer ist auch schnell gefunden. Die Pension heißt „Waddensee“ und Radler sind hier herzlich willkommen. Heute muss noch dringend Wäsche gewaschen werden.

 

Der Hafen von Den Oever

 

 

Tagesdaten: 83 Km / 5:50 Std / 125 Hö.m.

 


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Samstag den 23.08.

Der Wecker klingelt schon um 5:30 Uhr, denn wir haben uns für heute viel vorgenommen. Wenn alles gut läuft möchten wir gerne bis hinter Amsterdam kommen. Das heißt wir radeln die komplette West-Küste des Ijsselmeeres ab. Um 7:20 Uhr rollen unsere Räder schon durch den Hafen von „Den Oever“. Die Sonne scheint und es herrscht Windstille. Die Boote spiegeln sich in der glatten Wasseroberfläche.

 

 

 

 

Die ersten 20 km gehen endlos geradeaus. Natürlich regnet es auch heute immer mal kurz aber heftig. Um 10:45 Uhr rollen wir schon durch die wunderschöne Hafenstadt Hoorn.

 

Betriebstüchtige Windmühle

 

                      

 

Auf einer sonnigen Bank im Hafen halten wir unsere Frühstückspause. 46 km und 2:50 Std. liegen schon hinter uns. Es folgen noch einige schöne Städte wie z.B. Edam, Volendam und Monnickendam.

Es gibt viel zu sehen. Da heute Samstag ist befindet sich fast in jeder Stadt ein Wochenmarkt und es sind viele Leute unterwegs.

Kurz vor Amsterdam sehen wir in den Kanälen wunderschöne Hausboote. Vor den Ortseingangsschild Amsterdam müssen wir noch mal unsere Kalorienspeicher füllen.

 

 

 

Fietsendepo

 

Wir radeln in die „Hauptstadt der Fahrradfahrer“. So viele Fietsen habe ich im Leben noch nicht gesehen. Der Verkehr läuft trotzdem sehr fliesend und zügig. Für die Fahrradfahrer ist überall eine Extra-Spur. Klasse!! Ein heftiger Regenschauer treibt uns in ein Cafe.

 

 

 

Op de Amsterdamer Brück da liegen ………

 

 

Wieder einmal ziehen wir die Regensachen an um weiter fahren zu können.

Walter findet super den Weg durch die Altstadt und wieder heraus. Dann fahren wir am riesigen Flughafen Schiphol vorbei. Zum Teil verläuft der Radweg sogar unter der Start- und Landebahn. Es ist ein riesen großes Gelände mit vielen Bürogebäuden, die einfach nicht enden wollen. Wir halten uns Richtung Den Haag dann Richtung Hoofddorp und gelangen so in den Ort Nieuw  Vennep. Nach 132 km beschließen wir hier ein Hotel zu nehmen, da es bis zur Küste noch zu weit ist.

 

Tagedaten: 132 km, 9 Std. geradelt und 204 Höhenmeter.

 

 

 

Sonntag den 24.08.      Heute feiert unsere Freundin Elvira ihren Geburtstag

Bevor wir um 8:30 Uhr vom Hotel aus starten, rufen wir erstmal Elvira an und gratulieren zum Geburtstag. Auch heute geht es direkt mit einem sintflutartigen Regenschauer los. Wir können uns gerade noch in eine Tankstelle flüchten um die Regenbekleidung anzuziehen. Hier trinken wir erst noch einen Kaffee weil es wirklich wie aus Kübeln schüttet.

 

Vielleicht verspricht der Herr uns mit diesem schönen Regenbogen besseres Wetter.

 

Das Wasser steht hier aber auch wirklich überall bis Oberkante Unterlippe, wie man so schön sagt. Einige Wiesen sind schon überflutet. Heute ist wohl die Bergwertung auf unserer Tour. Wir fahren wieder nach den „Knoopunts“ und der Weg führt durch die Dünen, ständig auf und ab.

 

 

Nachdem die Sonne jetzt auch wieder scheint, ist es hier herrlich zu fahren. Da heute Sonntag ist sind wohl auch jede Menge Rennradfahrer unterwegs. Das ist manchmal schon etwas nervig, weil sie oft haarscharf an einem vorbei zischen. Um 12 Uhr erreichen wir Den Haag und pausieren auf einer sonnigen Bank.

 

Inthronisiert

 

Mit Rückenwind entlang der Maas

 

 

Es geht jetzt nach Hoek van Holland. Mit dem Wind im Rücken zischen wir an der Nieuwe Maas entlang und kommen genau pünktlich um die Fähre nehmen zu können. Um 16 Uhr halten wir in einem Park unsere zweite Pause und beschließen heute bis Renesse zu fahren. Dort können wir im Wohnwagen von Angelika und Werner schlafen. Auch einige Freunde sind zurzeit noch auf dem Platz.

 

 

Frisch gestärkt geht an Rozenburg vorbei durch den kleinen netten Ort mit dem hübschen Namen „Hellevoetsluis“. Schon überqueren wir den Damm und radeln über die Insel Goeree-Overflakkee. Auch hier ist es wunderschön. Den Ort Ouddorp lassen wir rechts liegen und fahren über den Damm der Göeree-Overflakkee mit Schouwen-Duiveland verbindet.

 

Am Strand                                        

 

 

 

Die Sonne steht schon tief und das Wasser glitzert. Die Wolken sehen einfach Klasse aus. Nach diesem langen Tag gönnen wir uns an einer Strandbude Frikandel Spezial und Pommes.

 

 

Die Möwen warten schon auf ihr Abendessen. Allabendlich bekommen sie die restlichen Fritten

Jetzt schaffen wir die letzten 12 km bis Renesse mit links. Um 20:30 Uhr treffen wir auf dem Campingplatz ein und werden von unseren Freunden Nelly, Walter, Ingrid, Helmut, Beate und Werner begrüßt. Es wird noch ein langer feucht - fröhlicher Abend bei Walter und Nelly vor dem Wohnwagen.

 

 

Montag und Dienstag legen wir mal zwei Ruhetage ein. Wir waren jetzt 15 Tage ohne Ruhetag unterwegs und sind schon 1410 km geradelt. Unsere Muskeln und wir müssen sich mal ausruhen.

 

Tagesdaten: 136 km in 8:38 Stunden geradelt, holländische Bergwertung: 385 Höhenmeter

 

 

 

Mittwoch den 27.08.
 
Die letzten beiden Tage waren unsere Ruhetage. Montag musste die Wäsche gewaschen und das Zelt zum Trocknen aufgestellt werden usw. Ab Montag 15 Uhr hat es ununterbrochen geregnet, so dass wir viel Zeit im gemütlichen Wohnwagen mit Lesen und abhängen verbracht haben. Gestern spätnachmittag lies der Regen dann allmählich nach. So konnte man mal nach Renesse in die Stadt gehen und schließlich das Zelt einigermaßen trocken wieder verpacken. Auf Wunsch eines einzelnen Herrn habe ich dann Bechamelkartoffel gekocht, dazu gab es Gurkensalat. Die Wettervorhersage ist sehr gut, so dass wir um 22:30 Uhr in den Federn liegen.
 

 
Um 7 Uhr stehen unsere Räder gepackt vor dem Wohnwagen. Der Himmel ist wolkenlos aber es ist nur 10 Grad. Das heißt wir müssen uns warm radeln.
 
Gegen 8 Uhr durchqueren wir schon die schöne Stadt Zierikzee. Es gibt so viele tolle Motive zum Fotografieren. Hier eine Auswahl.
 

 

 

 

 
Es geht weiter über die Zeelandbrug die über die Oosterschelde führt, vorbei an Goes und über einen Kanal. Der Hunger lässt uns in der kleinen Stadt Kruiningen unsere Frühstückspause einhalten. Wir haben schon 55 km in 3:15 Std. geschafft. Wie heißt es so schön: „Der frühe Vogel fängt den Wurm!“
 

 
Die Sonne scheint mittlerweile schön warm, sodass wir die langärmligen Shirts ausziehen können.
 
Nachdem wir die Schelde Rijnverbinding überquert haben gelangen wir auf den Fernrad-Wanderweg LF13a, der von Middelburg bis Venlo führt.
 

 
Um 16:15 Uhr machen wir auf dem Campingplatz Priem bei Schijf Schluss für heute.
 
Tagesdaten: 112 sonnige km, 6:50 Std. entspanntes radeln bei 196 Höhenmetern.

 

 

 

Donnerstag den 28.08.
 
Auch heute lockt uns ein klarer Himmel schon zeitig aus dem Zelt. Walter macht wie jeden Morgen leckeres Frühstück.
 

 

 
Wir folgen wieder der LF13a-Route und sind immer wieder überrascht wie viel es hier zu sehen gibt. Mal für der Weg durch schöne Laubwälder in deren Blättern sich das Licht bricht und mal sind es ganz enge Wege, die an Hecken vorbei führen.
 

 

 

 
Viele kleine Brücken überqueren wir und ehe wir uns versehen ist es 11 Uhr und Zeit für unsere Pause. Weiter geht an Kanälen vorbei. Wir befinden uns in der Nähe der belgischen Grenze. Die zweite Pause halten wir so gegen 15:15 Uhr bei Tageskm 96 ein. Hier trinken wir Kaffee und essen Apfelkuchen mit Eis. Sehr lecker!!!
 

 

 

Passt, wackelt und hat Luft
 
Mittlerweile sind wir hinter Eindhoven und es wird Zeit einen Campingplatz zu suchen. Gesagt, getan so sitzen wir jetzt hier und schreiben den Bericht. Inzwischen hat es angefangen zu regnen. Naja vielleicht nur eine Schauer?
 
Tagesdaten: 109 km durch schöne Gegenden geradelt, 7 Std. im Sattel gesessen und 160 Höhenmeter bewältigt.
 
 
 
Freitag den 29.08.
 
Es hat nicht nur geregnet letzte Nacht sondern es hat geschüttet. Ich musste eine Regenpause abwarten um mal zur Toilette gehen zu können. Zum Glück ist es um 5:30 Uhr, als unserer Wecker klingelt trocken. So schaffen wir es zügig alles einzupacken und radeln mit einem sättigenden Müsli im Bauch um 7:45 Uhr vom Platz. Wir müssen bis zur Ortschaft Lierop ca. 2 km zurück radeln, weil wir dort wieder auf unsere Route LF13a gelangen.

 
Im Morgenlicht sieht die Kirche von Lierop besonders schön aus.

 


 
Auch heute werden wir wieder mit wunderschöner Landschaft verwöhnt. Soweit das Auge reicht nur sattes Grün und viel Wasser. In den Wäldern fällt uns heute besonders der schöne Moosteppich auf. Oft geht es über Holzbrücken und dann wieder durch eine kleine Stadt. Also rundum sehr abwechslungsreich. Gegenüber des Klosters Steyl treffen wir auf die Maas, die wir auch direkt mit einer Fähre überqueren.
 

 
Walter ruft bei Peter Hauers an, der in Tegelen wohnt. Leider ist dort keiner zuhause. Das zweite Frühstück schmeckt wieder hervorragend. Wir haben Tee, Brote, Eier, Käse, Wurst, Senf, Erdnussbutter, Honig, Marmelade also alles was das Herz begehrt. „Ne wat jet et us jout.“
 
Jetzt ist es bis zuhause nur noch ein Klacks. Um 13:30 Uhr schließt sich die Runde unserer Tour und zwar genau an unserem Gartentor. Ca. 1700 km liegen hinter uns. Die genaue Statistik gibt Walter noch ein. Für mich war es wiedermal ein toller Urlaub und bisher meine weiteste Tour.
 

 
Tagesdaten: 71 km in 4:15 ganz entspannt geradelt, 116 Höhenmeter