Iran und Pakistan

       

 

 

Montag den 01.08

Gestern Abend habe ich versucht meine Seite zu aktualisieren, doch die Leitung war schlecht.

Heute in der Früh um 5:00 Uhr versuch ich es noch mal, doch auch jetzt hab ich keinen Erfolg.

Ich kopiere den Text vom Schreibprogramm in eine E-Mail, hänge die Bilder an, und schick sie an Ingo.

Ortsausgang an einem Market schlürfe ich einen heißen Tee.

 

                                                                                      

Der Besitzer fegt noch vor seinem Laden. Einige Fernfahrer füllen hier ihre Thermoskannen mit heißem Wasser.

 

 

 

Die Sonne luckt gerade über die Hügel und taucht die gegenüberliegenden Berge in ein weiches Licht. Durch die tiefstehende Sonne und noch klare Luft entsteht ein Licht und Schattenspiel was man nur Morgens so sehen kann.

Die Strasse steigt an aber selten über die 3% hinaus.

 

Die Fahrbahnen verlaufen getrennt voneinander und der Gegenverkehr ist 100 m oder mehr entfernt. Regelmäßig kommt ein U-turn um in die Gegenrichtung zukommen. 9:30 Uhr ist das Müsli verbrannt und beim zweiten Frühstück füll ich die Speicher auf. Zwei Spiegeleier, Fladenbrot, eine rohe Zwiebel, eine Cola und Tee, damit läuft mein Motor wieder eine Weile. Dazu sechs bis acht Liter Flüssigkeit am Tag. Ich merke sofort wenn ich zu wenig trinke, Kopfschmerzen stellen sich ein und ich fühl mich matt und ausgelaugt. Wenn ich trotz schwitzen noch regelmäßig pinkeln muss, dann hab ich auch genug getrunken.

 

 

 

 

Fünf Kilometer vor der Passhöhe steht ein Sattelschlepper der eine Reifenpanne hat. Es ist ein MACK ein alter Ami -LKW, von denen hab ich schon einige gesehen. Der Fahrer läd mich zu einem Tee ins Führerhaus ein.

Bald hab ich die 1600 m erreicht und die 15km bis nach MYMEH sind schnell zurückgelegt. Am Ortseingang 13:45 Uhr höre ich das es doch ein Hotel gib im Ort. Da es noch zu früh fürs Hotel ist, kaufe etwas ein und fahre zum Picknick -Areal wo genügend Schatten und ein Wasseranschluss ist. Dort koche ich mir Nudeln mit Tomatensoße und schütte mir Tee auf . Den Nachtisch Melone und die Kekse zum Tee bekomme ich von meinen Nachbarn, die mir beim kochen interessiert zugesehen haben, geschenkt. Spätnachmittag fahr ich zum Hotel , wo ich ein schönes Zimmer mit Bad für umgerechnet 12 Euro bekomme. Eine Gemeinschaftsküche mit großem Kühlschrank kann ich mitbenutzen. Ein paar Sachen wasch ich im Handwaschbecken aus und hänge sie zum trocknen auf die Dachterrasse.

 

Dienstag den 02.08.

Als erstes setze ich, Morgens als ich aus dem Bett bin, Teewasser auf. Der übliche Ablauf ,duschen, frühstücken und packen, so bin ich um 6:30 Uhr auf der Strasse. Bei angenehmen 16 Grad starte ich. Ideale Bedingungen zum Radfahren ,

   

Rechtes Bild :Eine Gedenktafel für die Gefallenen des Ortes links Kahmeneie rechts Khomeyni sind kaum zu erkennen.

Böse wer da schlechtes denkt.

Kein Wind 1-2% Gefälle , so habe ich bei der ersten Teepause um neun Uhr schon 50 Km geschafft. !3.00 Uhr stehe ich im Zentrum von ESFAHAN und rufe Reza an. Reza habe ich an der Grenze kennen gelernt wo sein Wagen mit Trierer Kennzeichen vor mir stand . Zwei Tage später überholt er mich mit seinem Wagen hält an und läd mich ein zu sich nach hause ein wenn ich in Esfahan bin. Und Jetzt bin ich da. Das Rad lasse ich bei seinen Eltern, mein Gepäck kommt in den Kofferraum.

 

   

 

Er wohnt etwas Außerhalb und seine sehr nette Frau hat schon für uns persische Lasange gekocht. Später fahren wir seinen Onkel, der unten im Haus wohnt, zum Flugplatz und gehen bummeln. Der Fastenmonat Ramadan hat angefangen. INFO ( Der gläubige Moslem ist und trinkt dann von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts. Auch was für viele das schlimmste ist man darf nicht rauchen.) Wir essen bei der Familie seines Onkels und es ist schon nach 24 Uhr als ich zu Bett gehe.

 

Mittwoch den 03.08.

Nach dem Frühstück fahren Reza und ich in die Stadt zum Amt in der Strasse um mein Visa zu verlängern. Am Eingang muss ich alle elektronischen Geräte ( Handy Kamera ) abgeben. Anschließend werde ich abgetastet und meine Lenkradtasche wird durchsucht. Der Soldat findet mein Taschenmesser. Da fällt es mir siedend heiß ein, in der Seitentasche steckt das Pfefferspray. Das zeig ich ihm und er sagt zu Resa das dies im Iran nicht erlaubt ist. Jetzt müssen wir zu seinem Vorgesetzten und Reza erklärt im das ich das auf meiner Tour als Abwehr gegen die Hunde brauche .OK. Das Spray kann ich behalten und kommt zu meinem Handy. Der Beamte der die Anträge für die Verlängerung annimmt sagt uns das dies erst zwei Tage vor Ablauf des Visa möglich ist. Nun erklärt Reza im meine Situation und er schickt uns zu seinem Chef weil er das nicht entscheiden darf. Das ist ein General und nach einigen hin und her und dank den Überredungskünsten von Reza , gibt er sein OK. Jetzt zurück zum Schalter dort erklärt der Beamte uns was wir tun müssen. Als erstes am nächsten Schalter einen Ordner und Formulare kaufen und ausfüllen. Zwei Kopieen vom Visa machen lassen ,das haben wir schon vorher gemacht. Zur nächsten MELI - Bank mit dem Wagen, wenn man rein kommt Nummer ziehen ,wir haben noch ca. 50 Nummern vor uns. In der Zeit füllen wir die Formulare und die Überweisung aus. Dann geht alles schnell. Bevor das Amt schließt können wir den Antrag noch abgeben und Samstag kann ich den Pass abholen.

Ein gutes Mittagessen wartet schon bei Rezas Eltern auf uns. Am Nachmittag besichtigen wir einen altes Gebäude mit zwei Türmen, Ein Mann steigt in den rechten Turm, der auf einer Balkenlage steht, und bringt ihn ins schwingen. Es dauert nicht lange und der linke Turm kommt auch ins schwingen.

 

   

Der Turm mit den schwingenden Türmen.                            Ein schattiger Platz unter der Brücke.

Als wir wieder zurück sind tipp ich noch einen Bericht ins Schreibprogramm. Bilder aussuchen und bearbeiten. Im Netcafe um die Ecke, ein Freund von Reza, kann ich meine Seite bearbeiten. Ingo die Garmin Daten schicken und E-Mails beantworten, dann ist der Tag auch schon wieder um.

Den Donnerstag gehen wir auf Besichtigungstour und es gibt viel zu sehen.

 

Eine Brücke ohne Wasser

 

  

 

Im Hamam

Abends ist Familien-Treffen bei Rezas Eltern und ich bin auch eingeladen.

 

 

Ein richtig schöner Abend und wir kommen erst spät ins bzw. früh ins Bett

 

Freitag schlafen wir lange und Frühstücken ausgiebig. Nachmittags fahren wir mit der ganzen Familie, zwei Wagen, in die Berge zu einem kleinen Ort CHELGERD mit wunderschönem Picknickplatz,

 

Dort sind mehrere Quellen, glasklares Wasser und saubere Luft.

Unterwegs haben wir schon Holzkohle gekauft. Frischen Fisch kann man vor Ort kaufen , der wird direkt ausgenommen und geputzt. Die Männer kümmern sich um das Feuer und der Fisch wird im Grillgitter über der Holzkohlenglut gegrillt.

 

 

Vorher frisches Obst und Tee was will man mehr. Gegen 21:30 Uhr machen wir uns auf den zweihundert Kilometer weiten Rückweg und sind so gegen Mitternacht wieder zuhause. “Wer käme schon bei uns zuhause auf die Idee Sonntags Nachmittags Ausflug von 400 Km zumachen.”

Samstag stehen wir früh auf und fahren nach dem Frühstück zum Ausländeramt und ich kann meinen Pass mit Visa Extension entgegen nehmen. Der Beamte wünscht mir noch viel Glück auf meiner Reise, das kam von Herzen das konnte ich sehen. Nun fahren wir zu einem Jugend Fußball-Tunier . Der Sohn von Rezas Schwester spielt dort mit und wir müssen ihn doch anfeuern. Anschließend suchen wir ein Postamt um für die Ansichtskarten, die ich geschrieben habe, Briefmarken zu kaufen. Als wir zurückkommen hat Rezvan für uns gekocht. Proviant für die Tour kaufen. Mein Rad was ich zum Transport auseinander genommen habe wieder zusammen bauen, zum Netcafe gehen und packen dann ist der Tag gelaufen.

 

Ich gehörte wie selbstverständlich fünf Tage zur Familie.

 

AUCH AUF DIESEM WEG MÖCHTE ICH MICH FÜR DIE GROSSZÜGIGE GASTFREUNDSCHAFT BEDANKEN. IMMER WENN DER NAME  IRAN ODER PERSIEN  FALLEN WIRD, IST DER MIT REZA REZVAN UND IHRER FAMILIE VERBUNDEN.

  

Sonntag den 07.08.

Nach dem gemeinsamen Frühstück starten wir, vom Vorort Khomeyni Shahr was im Norden von Esfahan liegt, in Richtung Naein.

 

 

Reza und Rezvan fahren mit ihrem Wagen vor und lotsen mich durch den Großstadtverkehr. Am Verteilerring verabschieden wir uns mit dem gegenseitigen Versprechen über E-Mail Kontakt zu halten. Den Weg über die Autobahn zum Flughafen ist der Einfachste den nehme ich, trotz großen Schilder “für Radfahrer verboten. Ein Sreifenwagen überholt mich, hupt, die beiden Beamten grüßen und fahren weiter. Am Airport zweigt die 62 ab nach Naein. Bei Km 46 kommt der Wegweiser noch 130 Km . Mittagspause mache ich an einer Tankstelle. Wegen dem Fastenmonat Ramadan sind die Gaststätten nur Abends geöffnet. An einem schattigen Platz, mache mir eine Büchse Tunfisch auf, Brot und Brot Käse sind auch noch da. Dazu ein kaltes Bier was will man noch mehr. Ich ruf Amir an, den junge Mann den ich in Maku kennen gelernt hatte, das hatte ich versprochen. Nach eineinhalb Stunden, es sind 14:40 Uhr fahr ich weiter. Die Strecke wird jetzt sehr monoton, rechts und links nur Wüste

 

 

Auch geht es immer höher, bis ich um 19:15 Uhr die Passhöhe mit 2404 m erreicht habe. Bis nach Naein sind es noch ca. 27 Km. Also mach ich mich auf die suche nach einem geeigneten Schlafplatz. Ich sehe auf der rechten Seite eine alte Karwansery und ein paar Häuser.

 

 

 

Guter und schöner Platz zum zelten denk ich mir. Da kommt ein Rettungswagen vom ” Roten-Halbmond-Iran “ und die Männer bieten mir einen Schlafplatz in ihrer Station an. Das Angebot nehme ich doch gerne an. Ich brauch kein Zelt auf bauen und für ALI, Jasser, Mohammad, und Mehdi, so heißen die Vier, ist das eine Abwechslung im abendlichen Unterhaltungsprogramm. Nach ca. 2Km erreiche ich den Stützpunkt. Nur das nötigste nehme ich vom Rad und die Männer zeigen mir mein Bett.

 

 

 

Als ich aus der Dusche komme ist der Abendbrottisch nein Teppich schon gedeckt und als der Muezzin ruf kann das Fastenbrechen beginnen. Es ist ein richtig netter Abend. Um 23:00 Uhr gehe ich zu Bett. Es war auch ein anstrengender Tag. Die Temperatur klettert von Morgens 25 Grad auf 50 Grad auf dem Rad.

Tagesdaten: 150 Km, 950 Höhenmeter und 9Stunden im Sattel.

 

Montag den 08.08.

Das Quartet war schon seit 4:00 Uhr auf, haben gefrühstückt und legen sich noch mal hin als ich los fahre.

 

   

 Die Sonne ist gerade erst auf gestanden.

Bis Naein geht es nur Berg ab. Im Ort erst mal einkaufen .Das Wichtigste sind die Getränke. Bei den Temperaturen trinke ich zwischen 8-10 Liter am Tag.. Mittagspause mache ich in dem Wüstenort Aqda.

Nach zwei Stunden schwing ich mich wieder auf mein Rad. Mein Tacho zeigt 46 Grad und es wird heute noch heißer. Nach 142 km hab ich die Stadt Ardakan erreicht. Ein Hotel an der Strasse nach Yazd, mein Ziel für Morgen, ist meine Bleibe für Heute.

 

Dienstag den 09.08.

Da Heute nur 60 Km zu kurbeln sind schlaf ich länger und Frühstücke ausgiebig. Gegen 11:00 mach ich eine kurze Pause. Da sehe ich es, ich kann es erst gar nicht glauben ,”MEIN ERSTER PLATTFUSS,” auf dieser Tour nach 9106 Km. Ein kleines Stück Draht hatte sich durch den Reifen gebohrt:

 

   

 Irgendwann ist immer das erste mal.                                     Ortseingang YAZD

 

Yazd kommt schon in Sicht, da lese ich auf einer Reklametafel,” Traditionelles MEHR CHAIN HOTEL in der Altstadt.” Das ist genau das richtige für mich. Also lenk ich mein Dreirad in die Altstadt, frage mich durch und rolle um 14:30 Uhr auf den Innenhof des Hotel MEHR.

 

Zufahrt zum Hotel

Als ich mir das Zimmer 113 ansehe bin ich begeistert. Wie aus Tausend und eine Nacht. Die massive zweiteilige Holztür geht nach außen auf und gibt den Blick frei auf eine steile Steintreppe die in einen Vorraum führt. Von hier kommt man ins Bad und auf einen kleinen Balkon.

Ist das nich ein Gedicht.

Wenn man den Schlafraum betritt schaut man auf ein großes mit Buntglas verglastes Holzfenster. Von dort schaut man auf einen Innenhof der komplett mit Stoff als Sonnenschutz überdacht ist und eine Gaststätte beherbergt.

 

Nach dem Duschen mach ich einen ersten Stadtbummel, gehe zum Frisör und kaufe ein. Zum Abendessen bin ich wieder im Hotel und genieße beim Essen die wundervolle Atmosphäre. Um meinen Schwager Werner zum Geburtstag zu gratulieren kann ich die junge und hübsche Dame an der Rezeption überreden mich mit meinem Laptop ans netz anzuschließen. So kann ich mit ihm skypen. Den Abend bis nach Mitternacht gebe ich noch Berichte ins Schreibprogramm ein.

 

Mittwoch den 10.08.

Um neun Uhr gehe ich runter ins Restaurant frühstücken. Fangen wir den Tag doch ganz gemütlich an! Da es hier im Hotel mit Wlan nicht funktioniert, gehe ich in die Stadt und such mir ein Coffenet ,so heißen hier die Internetcafe´s. Am Nachmittag mach ich eine Fotosafari durch die Altstadt. "ABER SEHT SELBER "

 

    

Mit den vier Windtürmen das ist ein Wasserspeicher        Die Lembauweise erinnert mich an Marokko

 

 

    

Die für YAZD  typischen Windtürme.

 

Davon zurück, bearbeite ich die Bilder schreibe den Text dazu, und spring noch mal kurz ins Coffenet rein.

Auf dem Rückweg zum Hotel kauf ich noch ein. Den defekten Schlauch flicken, packen und Abendbrot essen. Heute geht’s früh ins Bett denn ich möchte sobald es hell ist starten.

 

 

 

 

Donnerstag den 11.08.

Die Etappe YAZD bis BAM sind nach Karte 568 Km.

Gestern Abend wollte ich die Rechnung begleichen, das war aber nicht möglich wegen dem Computerprogramm, wie die Junge Dame an der Rezeption mir sagte. Ist aber kein Problem sechs Uhr Morgenfrüh geht in Ordnung. Also komme ich auch pünktlich in die Lobby. Ein junger Mann liegt auf dem Sofa und schläft tief und fest. Als ich ihn wach gerüttelt habe, und ich ihm klargemacht habe das ich bezahlen wollte, war er restlos überfordert. Kein Wort englisch und nur arabische Zahlen. Wie hatte REZA an der Grenze zu mir gesagt “ich sollte doch etwas Geduld mit seinen Landsleuten haben.” Eine halbe Stunde vergeht bis ich endlich auf meinem Drahtesel sitze. Bei angenehmen 27 Grad verlasse ich die Stadt.

 

 

Bei Kilometer 102 hab ich den höchsten Punkt für heute erreicht. Einige Zeit später winkt mir ein MAC Fahrer zu sich rüber, gibt mir kaltes Wasser und wir essen gemeinsam eine Melone.

 

 

Anschließend hab ich gedacht, mit so einem Truck das Stück durch BALUCHISTAN bis QUETTA zu fahren wäre bestimmt schöner und interessanter als mit dem Bus. INFO Baluchistan ist die Provinz von Pakistan die an den Süden Afghanistan grenzt. Schmuggler machen die Gegend unsicher und es kommt da häufiger zu Gefechten mit der Polizei. Aus dem Grund ist der Bahnverkehr eingestellt worden. Die Busse und LKW fahren im Konvoi bis nach Quetta. Das sind die Informationen die ich habe.

Ortseingang ANAR kauf ich ein und baue mein Zelt im Stadtpark auf.

 

Dabei habe ich natürlich auch genügend neugierige Zuschauer. Nach dem ich gekocht und gegessen habe lege ich mich ins Zelt. Aber es dauert eine geraume Zeit bis ich eingeschlafen bin, denn es sind noch 36 Grad.

Freitag den 12.08.

Ich bin im Pistazien-Land. Soweit das Auge reicht erstrecken sich die Plantagen.

 

Ein Pärchen mit Kind beschenken mich mit selbst gemachten Gebäck, Wasser und Obst. Sie laden mich in ihr Haus in RAFSANJAN ein. Dort bin ich um 17:45 Uhr will aber meine Ruhe haben und nehme mir ein Zimmer. Nach Zwanzig Uhr gehe ich mir eine Pizza essen, nicht zu vergleichen mit der Pizza die ich von zu Hause kenne.

Samstag den 13.08.

Die Landschaft wird wieder abwechslungsreicher. Jetzt geht es wieder in die Berge. Bis auf 1925m hoch muß ich mit meinem Gefährt, und so bin ich froh als nach 143 Km der Ort MAHAN auftaucht. Bevor ich auf Zimmersuche gehe, schaue ich mir den schönen Moscheenkomplex an.

Zwei Zwiebel ,Tomaten und Gurken für einen Salat kauf ich noch ein. Man sagt hier im Iran “wenn du in eine neue Stadt kommst sollst du eine rohe Zwiebel essen, dann bleibst du gesund.” Im Hotel koch ich und schaut mal, sieht das nicht gut aus.

 

Sonntag den 14.08.

Heute Morgen bin ich schon um sechs Uhr fünfzehn auf Tour. Da Walter Mess mir das Streckenprofil durch gegeben hatte, wusste ich das es direkt zur Sache geht

 

 

Um 10:00 Uhr und nach 45 Km habe ich den wohl letzten Berg im Iran, 2550m hoch geschafft.

Die restlichen 135Km fahr ich bergab durch ein bizarre Berglandschaft.

 

 

Vor BAM verschwinden die Berge und es ist nur noch Wüste rechts und links. Zehn Km vor Bam sieht man schon das grüne Band.

 

 

Rechts und links vom Wadi stehen die Dattelpalmen und die roten Früchte leuchten schon von weitem. Am erste Kreisverkehr frag ich nach dem Weg. Man sollte immer mehrere fragen, hab ich nich und werde direkt mit einem Umweg von acht Kilometer bestraft. Zwei Polizisten auf dem Motorad fahren mit mir ,bis sie durch eine Zivilstreife abgelöst werden. Der Wagen hat keine Nummernschilder. Sie bringen mich zu einem Vier Sterne Hotel. Ich kann den Preis noch etwas runter handeln und muss 400,000 Rial bezahlen. ( sind 24 Euro ) Nach dem ich mich geduscht habe meine Radlersachen gewaschen habe mach ich mir einen Salat, schütte mir Kaffee auf und schreib noch bis zwei Uhr Berichte.

Tagesdaten: 182 Km fast 10 Std im Sattel und 650 Höhenmeter.

Morgen ausschlafen die Stadt besichtigen und in Internet-Cafe

 

 

Montag den 15.08

Besichtigung der Stadt BAM

Nach dem Frühstück versuche ich noch mal ins Netz zu kommen, leider vergebens. Ich vermute das die in Esfahan im Internet - Cafe etwas verstellt haben, da war Wlan. Anschließend war ich immer im Netcafe und mit Kabel direkt verbunden. Der Manager vom Hotel Herr SHARAM FASHAMI, gibt mir die Adresse von einem Computerspezialisten aus BAM. Er zeichnet mir die Lage im Stadtplan ein, also kein Problem. Als ich mein Rad nehme und losfahren will, heißt es die Zivilstreife kommt in fünf Minuten und begleitet mich. Als die Beamten nach 15 Minuten noch nicht da sind, fahr ich schon mal zum Computerladen. Das Büro liegt in der ersten Etage. Das Rad nehme ich mit ins Haus. ALI heißt der junge und sympathische Mann, Er ist schon informiert und hat die Ursache schnell gefunden. Da kommen auch meine neuen Begleiter einer in Zivil mit Sprechfunkgerät, der andere im Kampfanzug und mit MP bewaffnet, Mein Einwand das ich die letzten vier Wochen ohne Begleitung ausgekommen bin, nutzt nichts. Sie fragen nach wie lange es dauert, zwei Stunden sag ich, kein Problem und sie nehmen Platz. Als ich alles erledigt habe fahren wir zur Zitadelle “Arge Arad.” Das Gelände ist geschlossen. Einmal hupen genügt, die Schranke geht hoch und wir sind auf dem Gelände. Alleine wäre ich hier unter Garantie nicht rein gekommen.

 

 

 

Ich habe mir vorab Bilder von dem größten Lehmbauwerk der Welt angesehen, wie es aus gesehen hat bevor am 26.12.2003 ein gewaltiges Erdbeben die ganze Stadt in Schutt und Asche gelegt hat. Dabei ließen über 30.000 Menschen ihr Leben. Am 21.07. 2004 bebte erneut die Erde.

Die Zitadelle wurde 2004 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt und gleichzeitig auf die rote Liste des gefährdeten Welterbe gesetzt um den Wiederaufbau zu unterstützen.

Der Wiederaufbau hat schon große Fortschritte gemacht, aber es wird sicher noch Jahrzehnte dauern.

 

 

 

   

 

Nach dem ich noch einkaufen war, geleiten die Herren zum Hotel. Jetzt klappt auch hier die Internetverbindung. Ich koche mir Nudeln und schütte Tee auf. An meinem Rad ist das Ritzel verschlissen was ich gegen ein neues austausche. Packen, und den heutigen Bericht eingeben, danach gibt es Abendessen. Vielleicht kann ich ja noch mit meinen Lieben Daheim skypen ?

Nach dem auch Shahram mir dazu geraten hat, die Strecke BAM bis ZAHEDAN mit dem Bus zufahren, werde ich Morgen gegen 9:00 Uhr mit ihm zur Bushaltestelle gehen. Es gibt keinen Busbahnhof hier in BAM.

 

Dienstag den 16.08.

Gegen neun Uhr fahren wir vom Hotel los. Wir, das heißt, vor mir fährt Shahram mit eingeschalteter Warnblinkanlage, hinter mir zwei Beamte in Zivil mit dem besagten PKW ohne Nummerschilder. Nach fünfzehn Km, am Polizeikontrollpunkt außerhalb der Stadt, stoppen wir. Hier muss der Bus durch, nur wann der kommen sollte war wohl nicht klar. War er schon durch?, dann kommt heute Nachmittag gegen sechs noch einer. Das hieße zurück zum Hotel. Ich mache den Vorschlag doch einen LKW zu stoppen . Gesagt getan. Die ersten beiden Truck`s fahren nach Afganistan, doch schon beim Dritten habe ich Glück er fährt nach Sahedan.

 

    

Links ist der Manager SAHARAM

Es ist ein VOLVO GLOBETROTTER ( der Name passt doch schon mal gut ) und sein Fahrer heißt AZEZ. Das Rad kommt auf den Sattelzug, der mit Marmorplatten beladen ist. 10:15 Uhr geht es los. Bis zur Oase FAHRAJ sind rechts und links der Strasse Dattelplantagen,in denen jetzt die Erntezeit begonnen hat.

 

  

                                                                                    Die wegweiser und Wasserstellen für die Karawanen

Frisch vom Baum schmecken sie natürlich am besten. Danach kommt nur noch ein “Nichts.” Wüste soweit man sehen kann. Die die Strasse ist auch nur noch zweispurig mit Gegenverkehr. Auch der Seitenstreifen fehlt. Um die Mittagszeit geht es in die Berge bis über 1530 Meter hoch, wo uns AZETZ eine Reispfanne mit Hammelfleisch kocht. Dazu gibt es eingelegte Zwiebel, Fladenbrot und Tee. Sehr lecker kann ich da nur sagen.

 

 

 

Anschließend muss sich der schwerbeladene Truck noch zweimal auf 1500 Meter hoch quälen, dann kommt ZAHEDAN in Sicht. Im Ort lasse ich mich absetzen. Beim Fahrer bedanke ich mich und gebe ihm 30000 Tuman und er freut sich riesig.( Ich hatte, bevor wir losgefahren sind SHAHRAM gefragt was ich dem Fahrer geben sollte.)

Also radel ich ins Zentrum. Die meisten Männer haben hier die traditionelle Kleidung an. Weiße Hose und weites weißes Hemd mit Kragen, was über der Hose getragen wird. Man könnte meinen man ist schon in Pakistan. Ein Hotel ist schnell gefunden. Der Chef hatte schon Anweisung bekommen, wenn ein Radler aus Germany kommt muss er das melden und die schicken dann zwei Bodyguards. Also dann werde ich die 105 Km bis zur Grenze mit dem Rad fahren. Da bin ich mal gespannt ob die wirklich solange hinter mir herfahren.

 

 

ABSCHIED VOM IRAN

Nun verlasse ich Persien, ein neues Land erwartet mich auf meiner Reise. Ich benutze lieber den alten Namen weil durch die Medien das Wort Iran negativ besetzt ist. Das Besondere an dem großen und schönen Land ist nicht die Vielfältigkeit der Landschaft,auch nicht seine Baudenkmale und reichhaltige Kultur, nein die Menschen mit ihrer offenen und ehrlichen Art und haben mich ganz in ihren Bann gezogen. Viele Bekanntschaften habe ich gemacht, so viel Hilfe und Gastfreundschaft erfahren. Doch hier in Persien habe ich neue Freunde gefunden, REZA mit seiner Frau REZVAN und seiner Familie. Bei ihnen hab ich mich vom ersten Tag an wie Zuhause gefühlt, dafür bin ich ihnen sehr dankbar. Diese wunderbaren Menschen haben eine bessere Regierung verdient. Die Perser brauchen keine Machthaber die ihnen vor schreiben was sie zu tun haben. Es sind tiefgläubige Menschen doch viele wenden sich ab vom Islam weil er zu sehr mit dem Regime verbunden ist. Das ist allein meine Meinung.

 

 

“ DER STAAT MUSS FÜR DAS VOLK DAS SEIN UND NICHT DAS VOLK FÜR DEN STAAT “

 

PAKISTAN

 

Mittwoch den 15.08

Um 6:15 stehe ich an der Rezeption. Das Übliche wie immer. Erst mal den zuständigen Herrn wecken und der muss die Polizei anrufen weil ich ja Begleitung haben muss. Mein Rad ist gepackt und ich werde schon ungeduldig, da kommt ein Streifenwagen und es geht los. Denkste, nur bis zur Polizeistation an der Ausfallstraße nach MIR JAVE. Dort sitze ich und nerve den diensthabenden Beamten, bis endlich um zehn Uhr zwei Männer auf einem Motorrad ankommen. Weiter geht es bis zum Kontrollpunkt außerhalb der Stadt. Dort wieder das gleiche Spiel, warten bis der geeignete Wagen kommt und es weiter geht´s. Das wiederholt sich noch zweimal bis ich an der Grenze bin. Formalitäten sind schnell erledig und ich bin in Pakistan. Auf der pakistanischen Seite der Grenze werde ich von einem Geldwechsler in Empfang genommen, natürlich ganz uneigennützig hilft er mir das Formular ausfüllen und bringt mich zu den richtigen Beamten. Ich tausche bei ihm die restlichen RIAL in Rupien um und noch 100 Euro. Ingo hatte mir per SMS den Wechselkurs durchgegeben. Damit müsste ich bis QUETTA auskommen. INFO an der Grenze nur das nötigste eintauschen, denn man bekommt hier den schlechtesten Kurs. 

 

In der Mitte das ist die Moschee von Taftan

 

Anschließend fahr ich einen Steinwurf entfernt in das Dorf TAFTAN um mich wegen der Busfahrt zu erkundigen.

Hier werde ich von “ Hü nach Hot” geschickt. Ein Mann aus Multan klappert auch noch mal die Busbüros ab und

ich kriege eine mündliche Zusage für morgen 2:00 Uhr PM. Fakt ist, heute geht nichts mehr,

also such ich mir erstmal eine Bleibe für die Nacht.

 

   

 

Das Zimmer ist zwar unter aller Sau aber ich bin froh das ich überhaupt was habe.

 Ich Kauf noch was ein und esse was. Zwei Strassen weiter stehen bunt geschmückte LKW.

 

 

 

Ich mach ein Paar Fotos und setze mich zu den Pakistaneschen Truckern um was über die möglichen Routen die

ich geplant habe, raus zu finden. Sie raten mir alle zu der von mir auf der Karte eingezeichnete gelben Strecke.

Zurück in meinen Absteige sitze ich noch lange mit ein paar Balochis INFO BALOCHISTAN ist eine Provinz von

Pakistan die im Norden an Afganistan grenzt. zusammen auf der Terrasse. Nach dem ich was über mich und

meine Reise erzählt habe, sind sie sichtlich beeindruckt und das Eis ist gebrochen.

Zwei von den Busunternehmern sitzen mit in der Runde und ich kann in Erfahrung bringen das sie Ausländer nicht

 so gerne mitnehmen weil es wohl an den zahlreichen Kontrollpunkten Probleme gibt. Was genaues weiß ich noch nicht .

 Doch nach dem heutigen Abend bin ich zuversichtlich das ich Morgen hier wegkomme.

 

Donnerstag den 18.08.

Um vierzehn Uhr hab ich mein Ticket in der Tasche. Gepackt ist alles, das hatte ich schon nach dem Frühstück gemacht.

 Eine Stunde vor Abfahrt beginnt das beladen ( überladen ),und ich bin dabei und verfrachte eigenhändig mein Rad

 mit Anhänger auf das Busdach.

 

 

Von ZOHAIB und und seinem Vater verabschiede ich mich, sie waren mir beim buchen des Bustickets behilflich.

 PASLWAN fährt auch die Strecke und hat zufällig den Platz neben mir.

Da hätte ich jetzt nicht mit gerechnet, doch pünktlich und mit einem Hupkonzert verlässt der Bus Taftan.

 

 

Am ersten Kontrollpunkt muss ich als Einziger den Bus verlassen und zum Kommandanten des Checkpoint.

Da geht ein großes Palaver los, und PASLWAN, der hinter mir her gekommen ist, palavert lautstark mit.

Ich muss meine Passdaten in ein Buch eintragen. Dann kommt der Kommandant zu mir schüttelt mir überschwänglich

die Hand und wünscht mir gute Reise. Am nächsten Kontrollpunkt bringt man mir das Buch schon zu meinem Sitz und

ich fülle es aus und weiter geht es,

 

   

 

Die schmale zweispurige Strasse ist streckenweise mit Schlaglöchern übersäht. Es rüttelt, rappelt, quietscht und kracht

und ich denke das jeden Moment die Achsen brechen, doch sie halten das aus.

Alle zwei Stunden wird eine kurze Pause von fünfzehn Minuten gemacht.

 

 

Nach acht Uhr eine längere Rast wo was gegessen wird. 11:00 Reifenpanne hinten links

 den Zwillingsreifen hat es erwischt.

 

 

 

Mein Headlight leistet gute Dienste da sie nur “Funzeln “haben wo man gerade noch ein Schlüsselloch finden kann.

Eine knappe Stunde später geht es weiter. Es geht durch eine wilde Bergregion.

Hier ist die Fahrbahn noch enger und die Felswände sind fast senkrecht, wo die Straße aus den Berg gesprengt wurde.

Ein wenig später klirrt es gewaltig, die obere Scheibe der Tür ist geborsten. 4 Uhr AM und nach 600 Km kommen wir

in QUETTA an. Als alle ausgestiegen sind und ihr Gepäck haben fahren wir noch mit zum Garagenhof der ein paar

 hundert Meter entfernt ist. Dort hole ich mein Rad vom Dach und ich glaube es hat den Transport gut überstanden.

 

 

Ich mache das Rad startklar und montiere den Rückspiegel auf die rechte Seite. INFO in Pakistan ist Linksverkehr.

 Als es hell ist verabschiede ich mich von Paslwan und fahre Richtung Zentrum.

 

 

Am ersten Kontrollpunkt werde ich schon von der Strasse geholt und muss warten bis die Eskorte da ist.

Das geht aber schnell und der Wagen geleitet mich bis zum Hotel “Bloom Star “ Zimmer Nr.308 bekomme

ich für 1000 Rupees INFO 1€ = 122 RS

 

 

Ein schönes Hotel mit begrünten Innenhof.

 

Nach dem Duschen schlafe ich bis 12 Uhr. Der Schlaf hat gut getan aber ich merke wie der Hunger kommt. Erst schütte ich mir ein Kanne schwarzen Tee auf du koche mir Nudeln mit einer Soße aus der Büchse. Die Wäsche mach ich noch bevor ich in die Stadt gehe. SIM CARD frei schalten lassen. Zur Bank und endlich mal wieder Geld per Automat abheben. Einkäufe erledigen. Ein Internet Cafe hab ich auch schon gefunden, was ich aber morgen erst ausprobieren kann. Denn als ich um 19:00 Uhr dort hin will legt man mir ein Schreiben der Polizei vor das man das Hotel nach 18:00 nicht verlassen darf. Also gehe auf mein Zimmer, schütte mir Tee auf, mache es mir gemütlich und schreibe diesen Bericht.

 

Samstag den 20.08.

Frühstück auf dem Zimmer. Danach gehe ich zum Bahnhof, keine viertel Stunde vom Hotel entfernt und kaufe ein Ticket für den Jefia-Train von QUETTA nach SUKKUR ca. 390 Km südöstlich. In SUKKUR komme ich über den Hindus und bin dann auf der linken Seite vom Fluss. Ab da, kann und darf ich die ca. 1800Km bis China radeln. Ich müsste eigentlich in nordöstlicher Richtung doch das ist DANGER-GEBIET . Morgen um 9 Uhr AM muss ich mein Rad und Packtaschen an der Gepäckabfertigung abgebenden. Der Zug fährt um 10.00 Uhr ab. Das Ticket kostet 330,- Rupees ,das Rad 170,- und pro Gepäckstück 5,- Rupees. Bei solchen Preisen macht doch Bahn fahren Spaß. Auf dem Weg zum Internet Cafe find ich in einem Laden ein Packet Nussmischung genau Richtig für mein Müsli. Das Cafe hat noch geschlossen dann muss ich es Nachmittags noch mal probieren. Zurück im Hotel mach ich mir einen Salat und schütte mir einen Kaffee auf. Wenn der aufgebraucht ist hole ich keinen neuen mehr, denn ich trinke mittlerweile lieber Tee. 14 Uhr gehe ich noch mal zum Internet-Cafe doch das Online kommen gestaltet sich schwierig nach zwei Stromausfällen.

Wenn alles gut geht kann ich Übermorgen wieder in die Pedale treten.

 

Sonntag den 21.08.

Zugfahrt von Quetta nach Sukkur

Fast pünktlich kommt die Eskorte und begleitet mich die Tausend Meter bis zum Bahnhof und in die Gepäckabgabe. Als das erledigt ist, werde ich in die Obhut der Polizeistation am Bahnhof gegeben. Ein Polizist mit Gewehr bringt mich zu meinem reservierten Sitz und bleibt auch im Zug .

 

 

Dieser fährt mit zwanzig Minuten Verspätung ab. Ich habe extra zweiter Klasse gebucht, um mitten drin zu sein.

 

 

 Es sind Wagons mit offenen Sitzreihen wobei man die Rückenlehne runterklappen kann und dadurch rechts 

 und Links jeweils Drei Liegen hat.

 

 

An der Gangseite sind Einzelsitze direkt am Fenster, ideal für mich zum beobachten und fotografieren .

Mir gegenüber hat eine Gruppe junger Männer häuslich nieder gelassen. Sie sind wohl sehr gläubig und zu den Gebetszeiten wird der Teppich ausgerollt und gebetet. Tagsüber versuchen sie zu schlafen und als das Fastenbrechen beginnt wird auch noch im Abteil gekocht und gegessen.

 

 

Draußen zieht eine schöne Berglandschaft vorbei und geht langsam in Flachland über

 

 

 

Nach und nach wird es grüner

 

 

Die ersten Reisfelder tauchen auf und Wasserbüffel ziehen neben den Gleisen her. 22:10 Uhr erreicht der Zug SUKKUR .Es dauert etwas bis ich mein Rad und Gepäck habe. Als ich vom Bahnhof in die Stadt komme merke ich das ich richtig Hunger habe, im nächsten Restaurant esse ich mich erstmal satt um gestärkt auf Zimmersuche zugehen. Nach vierten Versuch hab ich endlich Glück und ich habe eine Bleibe für die Nacht. Es sind schon 1 Uhr ehe ich im Bett liege.

 

 

Montag den 22.08. “ MEIN 100. RADTAG “

 

Da es Gestern so spät geworden ist, schlafe ich lange und mach mir ein gutes Müsli zum Frühstück. Um 9:30 verlasse ich die Stadt, aber schaue mir noch die alte Brücke über den Hindus an. Ich befinde mich jetzt im Bundesland SIDH, was bis runter nach KARACHI an die Arabische - See reicht. An die neuen klimatischen Bedingungen muss ich mich erst einmal gewöhnen. Bei einer Höhe von 60 m üNN, 95% Luftfeuchtigkeit und Temperaturen auf dem Rad von 47Grad bleibt kein Fetzen Stoff am Leib trocken. Die Luft ist schwer und man kann nur flach atmen.

 

      

Das ist nicht der neue Prinzenwagen vom Karnevalszug in DÜLKEN.

Der National Highway Nr, 5 führt mich auf der linken Seite des Hindus entlang nach Nordost. Den ganzen Tag fahre ich unter Beobachtung der Polizei. Ich soll das wohl nicht merken, aber dann müssen die sich was geschickter anstellen. Um 16:oo Uhr erreiche ich den Bypass GHOTKI, wo ich direkt ein Hotel bekomme. Nach dem Duschen bekommt mein Rad auch eine Dusche verpasst und einen neuen Schlauch in´s Hinterrad , das verliert Luft und ich musste alle 3-4 Tage nach pumpen. Zum Abendessen hab ich mir Reis mit Hühnchen bestellt. Als ich später am Laptop die Reiseberichte schreibe, sehe ich das Internetzugriff habe, jetzt kann ich ohne Passwort online gehen, meine E-Mails lesen und Ingo die GPS Daten schicken.

 

Dienstag den 23.08.

Heute bin ich wie gewohnt um 5:00 Uhr auf und viertel vor sieben schon auf dem Highway Nr.5. Es ist ein abwechslungsreicher und fruchtbarer Landstrich. Ich sehe Reisfelder, Bananen und Tabak-Plantagen.

 

Wasserbüffel stehen im gelbbraunem Wasser. Gegen Mittag werde ich von zwei Reportern um ein Interview gebeten. Sie kommen von einem hiesigen lokalen Fernsehsender PTV NEWS.

 

   

 

 

Kurz vor Mittag verlasse ich das Bundesland SINDH und komme jetzt in das Land der fünf Flüsse den PUNJAB wie mir das große Schild an der Strasse anzeigt.

 

     

                                                                                                    Pause muß sein gerade bei diesen Temperaturen

 

Die Mittagspause verbringe ich in einem typischen Fernfahrer Restaurant. Da ja noch Ramadan ist gibt es nichts zu essen aber man kann sich mal langmachen und ausruhen. Nach einer guten Stunde geht es bei 39 Grad im Schatten weiter. Auf dem Rad in der Sonne sind es dann schnell 47 Grad. Da heißt es viel trinken und den Kopf kühl halten. Spätnachmittag, ein langer Stau vor dem Bypass zu meinem heutigen Ziel der Stadt RAHIMYAR  KHAN.

Ein schwerer Unfall hat sich ereignet. Mit meinem Rad kann ich mich an den in dreier Reihe stehenden LKW vorbei schlängeln und komme in die Stadt. Dort frage ich an einer Garküche nach einem Hotel und der Chef weist mir den Weg und so fahr ich um 18:00 Uhr und nach schweißtreibenden 123 Km auf den Innenhof des Hotel FARAN.

Nach dem ich mein Zimmer bezogen habe gehe ich noch mal in die Stadt einkaufen. Der Chef von der Garküche sieht mich und läd mich spontan zum essen hinter dem Verkaufstresen ein wo mit seinen Leuten zu Tisch sitzt, denn das Fastenbrechen hat begonnen.  " Das sind die Momente die einen für alle Strapazen des Tages entschädigen."

Zurück im Hotel mach ich es mir gemütlich,bestelle mir eine Kanne Tee und setze mich an mein Laptop den das Hotel hat WLAN und ich kann nach Herzenslust Skypen. Bis nach Mitternacht schreibe ich noch und bearbeite die Fotos. Morgen kann ich ausschlafen, habe mir einen Tag Frei genommen.

 

Mittwoch den 24.08.

Um 5:00 Uhr in der Frühe klopft jemand an meine Zimmertür, man bringt mir das Frühstück.  Das hatte ich auch so bestellt aber für Morgenfrüh wenn ich abreise. Macht nichts dann frühstücke ich jetzt und lege mich noch mal ins Bett. 8:30 Uhr stehe ich auf und schütte mir Tee auf. Kleidung waschen, Kocher reinigen,und in die Stadt Besorgungen erledigen .Streichhölzer, Spühlschwamm,Kernseife,ist Zuhause kein Problem ,aber hier geht die Sucherei und Fragerei los.Habe alles bekommen.Gleich werde ich noch mit meiner Tochter skypen und meiner Frreundin Elvira zum Geburtstag gratulieren.den Tourenplan für die nächsten Tage erstellen, packen und früh ins Bett . Morgen möchte ich früh los.

 

Donnerstag den 25.08.

Als ich auf stehe habe ich so ein rumoren im Bauch aber denke mir noch nichts dabei. Das Frühstück wird gebracht. Spiegeleier, Brot und Tee. Müsli hatte ich mir gestern Abend schon angesetzt. Keinen Appetit habe ich, das ist schon ein schlechtes Zeichen. Doch ohne Kalorien läuft nicht. Ich habe noch nicht den letzten Löffel Müsli auf gegessen, da geht es schon los mit dem Brechdurchfall. Was nun ? Noch einen Tag hier bleiben, oder los fahren und sehen was passiert. Ich habe mich für das letztere entschieden. Ich lass mir noch mein Thermoskanne mit heißem Wasser füllen und hänge zwei Beutel Fencheltee hinein.

Bei 29 Grad bewölkt und 100 Regentropfen Pedale ich den Ort hinaus zu Highway Nr. 5 die von Karachi nach Islamabad führt. Total schlapp und kraft los drehe ich die Kurbel rund. Ich mache kurz Pause und trinke den restlichen Tee. Als ich einen Stück gefahren bin, komme gar nicht schnell genug vom Rad, da fällt mir schon alles aus dem Gesicht. Das haben die Beiden in dem LKW die hinter mir waren, wohl gesehen und halten ein paar hundert Meter weiter an und kontrollieren die Bereifung.

 Als ich bei ihnen ankomme fragen sie mich das Übliche “woher und wohin” und ob ich nicht mitfahren wollte.

 

     

 Beim  verladen.                                                       Der Beifahrer hat sich auf einem luftigen Plätzchen niedergelassen

 

OK. Das Gepäck und der Anhänger kommen in die Schlafkabine die sich hinter dem Führerhaus befindet.

Das Rad wird davor gestellt und fest gebunden. Der Sattelzug ist mit zwei Containern beladen und fährt

Höchstgeschwindigkeit 40 Km/h. Ich bin froh das ich weiter komme. Als ich später höre das sie bis kurz vor

LAHORE müssen entschließe ich mich bis dahin mit zu fahren. Landschaftlich verändert sich nichts.Intensive landwirtschaftliche Nutzung und zahlreiche Ziegeleien bestimmen das Bild. Gegen 14:00 Uhr haben wir eine Reifenpanne .

 

     

An dem inneren Reifen ist ein Loch in der Lauffläche                    Der Riss ist kaum zu übersehen

 

Die Reifendecke ist beschädigt und wird hinter legt. Die Werkstätten hier sind Meister im Improvisieren. Abends esse ich nur trockenes Brot und trinke Cola dazu. Anschließend lege ich mich zu meinem Gepäck in die Schlafkabine. Es ist zwar sehr beengt aber besser als nichts.

Die Beiden wechseln sich ab am Steuer und im Führerhaus ist auch noch ein Schlafplatz.

Um 11:00 Uhr haben wir die Abfahrt erreicht 538Km in 25Std.

 

 

Ich pack mein Rad und verabschiede mich von den Beiden und radel die letzten 52Km bis nach LAHORE hinein und finde um 15.30 auch direkt ein Hotel “BRAVO HOTEL” direkt an der Canal Road gelegen. Ist zwar nicht billig aber für mich heute genau das Richtige. Abends merke ich aber das ich nichts gegessen habe und bestelle mir was auf Zimmer. Da Internet vorhanden ist check ich meine Mail und skype mit meinen lieben Daheim. Auch mit meinem Patenkind Julia konnte ich sprechen. Von Angelika höre ich das in DÜLKEN Mühlenfest ist und sie mit ein paar Freundinnen hin geht. Da wäre ich gerne mitgegangen, aber man kann nicht alles haben.

 

Samstag den 27.08

Beim Frühstück kommt der Manager des Hotel zu mir und hat noch Fragen zu meiner Tour.

 Er hatte wohl das Interview mit mir im TV gesehen, und war ganz begeistert von meinem Vorhaben. Er läd mich für heute Abend zum Essen ein, was ich gerne annehme. Mit dem Rad fahre ich in die Innenstadt um Einkäufe zu erledigen und zur Bank Geld abheben. Der Verkehr ist mörderisch in 10cm Abstand rauschen die Autos und Mopeds an mir vorbei. Da macht Fahrrad fahren nun wirklich keinen Spaß mehr.

 

Das Foto gibt das wirkliche Verkehrsaufkommen nicht wieder. Dann kann man nicht anhalten und Fotos machen.

 

 

Auf dem Rückweg, so um die Mittagszeit gerate ich in den ersten richtigen Regen seit Monaten und ich fahr bis ich nass bis

 auf die Haut bin und stell mich dann unter einen Baum um ein Foto zu machen. Zurück im Hotel Berichte eingeben.

An meinem Rad ist das rechte Lenkerhörnchen gerissen muss ich schienen und mein Anhänger hat einen Platten. Taschen packen. Morgen geht’s weiter Richtung ISLAMABAD:

Um 8Uhr PM bin ich mit Herrn NAEEM AHMAD zum Essen verabredet.

 

 

Sonntag den 28.08.

Pünktlich, wie bestellt, bringt man mir den Tee aufs Zimmer. Draußen regnet es in Strömen und der Himmel ist rabenschwarz. Kurz vor sieben, bei leichten Regen und angenehmen fünf und zwanzig Grad starte ich meine heutige Etappe.Die Stadt hinaus geht es immer die Kanal Road entlang. Eine Gruppe junger Leute auf ihren Mopeds keilen mich regelrecht ein. Als sie wehrend der Fahrt an meinem Rad zerren ,reicht es mir ich bremse abrupt ab und mach meinem Ärger Luft. Danach habe ich Ruhe. Einen Polizisten frage ich nach dem Weg und der schickt mich auf die Autobahn.

 trotz Verbotsschilder fährt hier alles was Räder hat. Eselskarren mit Heu beladen, Handkarren und Fußgänger benutzen die Autobahn, Wo es den Anwohnern als notwendig erscheint brechen sie in die Betonleitplanke, zwei Meter hoch, ein Loch um von der parallel laufenden Strasse auf die Autobahn zukommen.

Die typischen Ziegeleien

Jetzt komme ich durch ein Industriegebiet. Es qualmt und stinkt bestialisch. Riesige Müllhalden reichen direkt bis an die

Autobahn. Die ärmsten der Armen durchwühlen die Berge von Müll nach Brauchbaren. Endlich komme ich wieder auf den Highway Nr. 5 Richtung RAWALPINDI.

 

 

Doch die Orte die ich durchfahre sehen auch so verdreckt und zugemüllt aus. Dazwischen immer wieder Müllkippen.

Das Wasser des neben der Strasse verlaufen Bachs ist schwarz und riecht übel. Heute sind die Mopedfahrer besonders nervig und zahlreich, die mich fragen “WO HER und HIN.” Nachmittags, die Sonne ist wieder da,

fahre ich eine Tankstelle an und spritze mein Rad und die Gepäcktaschen mit Wasser ab. Die Tankstellen werden immer moderner und sauberer seit Lahore. Da gibt es Duschen, WC und ich kann mal in Ruhe Pause machen.

 

Direkt an der Brücke über den Fluss SHENAB finde ich ein Quartier für die Nacht.

TAGESDATEN: 140 Km Schnitt 18,3 Höchstgeschwindigkeit 38 Km/h Temperatur: min 25-33 Grad

 

 

Montag den 29.08.

Seit gestern Abend verspüre ich Schmerzen an meinem überkronten letzen Backenzahn unten rechts.

Ich will hoffen es gibt sich wieder. Die Landschaft ähnelt der von Gestern aber es ist nicht mehr so dreckig.

 

Abseits der Hauptstrasse im  ORT Jhelum

 Wasserbüffel :Die Einen kommen die andern gehen zum Fluss JHELUM

 

Mittagspause mache ich an einer Tankstelle und werde vom Eigentümer in sein klimatisiertes Büro zu Tee und Kekse

eingeladen. Heute mache ich schon um 15 Uhr und nach 82 Km Schluss.

 

     

Ein Prachtstück von einem Reisebuss.

 

 

Der Ort heißt DINA und liegt 17 km hinter der Brücke über dem Fluss JHELUM .Im Hotel nehme ich meinen Benzinkocher auseinander reinige ihn und siehe da er funktioniert wieder. Das Hotel war früher mal mit offenen Treppenhaus innen.

Die Fester der Zimmer liegen alle zum Innenhof. ( wie ich das aus Marokko kenne. Jetzt hat man nachträglich den Innenhof mit Zwischendecken geschlossen. Dem entsprechend stickig und schlecht belüftet sind die Zimmer. Der Ventilator an der Decke bringt Kühlung ist aber sehr laut. In der Nacht liege ich im eigenen Saft und ich bin froh als morgen um fünf unter der Dusche stehe.

 

Dienstag den 30.08.

Heute Abend geht der Fastenmonat Ramadan zu Ende. Endlich kann man wieder überall tagsüber essen und frisches Brot kaufen. Heute Morgen starte ich um 7:15 Uhr bei wolkenlosen Himmel.

Die Landschaft wird hügelig und ist oft bis an die Strasse bewaldet. Es wird schnell heiß und ich kann mein T-Shirt beim wechseln auswringen.

 

 

Mittags mache ich Pause im Schatten von drei riesigen BOHR ( in Urdu Sprache ) Bäumen. Sie sehen vom Blattwerk aus wie Gummibaume die man bei uns im Blumentopf sieht. Ein Mann erzählt mir das sein Großvater ihm erzählt hat das die Bäume 600 Jahre alt sind.15:15 Uhr bin ich an dem Abzweig rechts zur neuen Hauptstadt ISLAMABAT und links zur Alten RAWALPINDI wo ich auch hin will.

 

 

 

       

 Das Geschäft auf der Strasse                                            Eine Kirche ein ungewohnter Anblick iin Pakistan

 

Nach kurzer Suche habe ich Glück bei meiner Auswahl des Hotel und finde das Sunset-Motel.

Sehr schöne Zimmer und nettes Personal.

 

Eine Oase in Mitten der Großstadt.  Das Sunset

Abends wird draußen gegessen und das Ende der Fastenzeit gefeiert wie überall rundum.

Man hört wieder Musik, Böller und Kracher werden gezündet. Mit meinem Laptop kann ich noch vom Room aus

mit meinen lieben Daheim skypen,

 

Mittwoch den 31.08.

Bis 8:30Uhr habe ich dank ruhiger Lage und guter Klimaanlage geschlafen. Heute werde ich mich um die Aktualisierung

meiner Web-Seite kümmern. Das Rad reinigen, durchsehen, alle Schrauben nachziehen.

Morgen werde ich die 10,000 Tausend Km voll haben also Öhlwechsel beim Rohloff-Getriebe.

Morgen noch ca. 25 Km dann bin ich auf der N35 "KARAKORUM HIGHWAY.”