September 2015 Namibia - Sambia -

Demokratische Republik Kongo

             

 

 

Dienstag den 01.09.

Um kurz nach acht fährt mich Aron mit dem Pritschenwagen über die Sandpiste bis zur B8. Obwohl ich die Strecke erst vor drei Tagen gefahren bin, entdecke ich doch immer wieder neue Fotomotive.

 

Hübsche Dörfer

 

Bildhauer

 

Gerne hätte ich mir die Werkstatt von Innen angeschaut aber die Tür war verschlossen.

 

Das Gesetz der schiefen Ebene

 

Um 13:00 Uhr stehe ich vor dem „MUKUSI CABINS“ und werde von Bertes, dem Eigentümer, wie ein Stammgast begrüßt. So fühlt es sich ein ganz klein wenig wie nach Hause kommen an.

 

Meine Hütte für die nächsten Tage.

 

zur Karte bitte hier klicken

Tagesdaten: 72Km / 3:55Std.Fz. / 50m Anstieg

 

 

 

Mittwoch den 02.09.

Nach dem Frühstück auf der winzigen Holzterrasse, sattele ich meinen Zossen und mache einen Ausritt zum Ufer des Zambezi. Meine Freunde mit dem Schwertransport, haben ihre Papiere bekommen und fahren gerade los zur Grenze. Wenn das kein gutes Omen ist!

 

Baobab Tree

 

Auf dem Weg runter zum Fluss, vor dem Büro der Regierungspartei SWAOP steht dieser mächtige Baum.

 

Der Zambezi River

 

Die alte Fähre rostet still vor sich hin, seit die neue Brücke da ist. Gegen Mittag bin ich wieder zurück. Mit Recherchen über die beiden Kongo Staaten kann ich mich beschäftigen. Gerade bin ich auf dem Weg zur Rezeption, da fährt die Nampost vor.

 

„Tari tara“ die Post ist da.

 

Unter den Drei Päckchen die der Wagen geladen hat ist auch mein Reisepass.

 

 

Kompliment an meine Bodenstation und an die Post jetzt kann ich Morgen weiter Fahren.

 

 

 

RÜCKBLICK  NAMIBIA

Auf den ersten Blick ist Namibia kein Land das sich zum Fahrradfahren eignet. Die großen Entfernungen, die vielen  teils schwierigen Pisten und die spärliche Infrastruktur sprechen dagegen.  

Für den erfahrenen Langstreckenradler mit der nötigen Ausrüstung, ist Namibia ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Die vielseitige abwechslungsreiche und bezaubernde Landschaft entschädigen für so mache Strapazen die er auf sich nimmt.  Die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der meist deutsch stämmige Farmer und Geschäftsleute lassen das „ zu Hause Gefühl“ aufkommen. Was man unbedingt braucht, ist Zeit. Die drei Monate die ich durchs Land gekurbelt bin ist das Minimum um Land und Leute kennen zu lernen.

 

 

 

 

Donnerstag den 03.09.

Von Bertes, dem Eigentümer der Lodge, habe ich mich verabschiedet und stehe nach ein paar Minuten Kurbelarbeit vor dem namibischen Zollbeamten. Den ausgefüllten Laufzettel und Ausweis reiche ich ihm durch und bekomme den ersehnten Ausreisestempel in den Reisepass gedrückt.

 

Schwertransporter in Warteschleife

 

Auf dem Weg zum sambischen Zoll sehe ich meine Freunde aus Südafrika wieder. Eine freundliche junge Dame an der sambischen Grenzabfertigung verkauft mir ein 30 Tage Visa für 50,-US Dollar. Gerne hätte ich dieses in den Pass mit dem Kongo Visa gehabt, was aber nicht möglich war.

 

Ein breiter Strom der Zambezi

 

Kurz vor Zehn Uhr passiere ich den Zambezi und komme nach Sesheke, ein quirliger Ort der sich rechts und links an die Hauptstraße schmiegt.

 

Bunte Geschäfte reihen sich aneinander

 

Open Air Bekleidungsgeschäft

 

In der „ Goodwill Lodge „ bekomme ich ein Zimmer für die Nacht. Gleich werde ich in die Stadt gehen und schauen ob ich eine Simcard fürs Internet erstehen kann.

Morgen werde ich Früh los radeln denn bis Kazungula, dem nächsten Ort sind es 125Km

 

Tagesdaten: 13Km / 0:20 Std.Fz./ 58m Anstieg

 

 

 

Freitag den 04.09.

In der Nacht, von 0:00 – 6:00 Uhr wird der Strom abgeschaltet, das hatte mir die Vermieterin gesagt als sie mir eine Solarlampe bringt. Die Akkus sind aufgeladen, was Solls. Den Wecker habe ich auf fünf gestellt und so bin ich schon um 6Uhr40 auf dem Asphalt wo nach vier Kilometer das erste Hinweisschild auf meine Ziele heute und Morgen Kommt.

 

 

Wie an einer Perlenkette reiht sich eine Siedlung an die Nächste, die meist von einer Familie bewohnt wird.

 

Nach dem Motto „ Die Kilometer werden Vormittags gemacht  “ habe ich schon um halb Elf, zur Tee Pause, 66 Km auf dem Tageskonto.

 

Gerade habe ich zusammen gepackt und ich will losfahren, da fährt der ZA Schwertransporter vorbei. Die Fahrer grüßen mich mit einen lautstarken Hupkonzert.

 

Bei der Mittagspause wo ich mir aus einer halben Avocado, einer Zwiebel und zwei Tomaten eine Salat mache, schaue ich den Männern beim Wasser holen zu. Das mit dem Salat habe ich von Heinz übernommen. Für Verbesserungen bin ich immer zu haben gerade wenn es um eine ausgewogene Ernährung geht.

 

Das Rennen mit den Südafrikanern kann ich heute für mich entscheiden. Die Straße ist streckenweise mit Schlaglöchern übersäht, wo ich drum herum kurve aber der Konvoi nur im Schritttempo vorankommt.

 

Am Rest Camp heute sogar mit Militär Bewachung natürlich extra für mich

 

Fast zeitgleich kommen wir am Kazungula Rest Camp an. Das Zelt steht, Nshima ( Maisbrei )  mit Huhn und Gemüse und kaltes Bier, stillen meinen Hunger und Durst. Später versuche ich bei der Beschallung durch afrikanischen Sprachgesang und bei Südafrikanischen Volksweisen Schlaf zu finden.

 

zur Karte bitte hier klicken

Tagesdaten: 134 Km /7:50 Std. auf dem Rad und 137m Anstieg gemacht.

 

 

 

Samstag den 05.09.

Da heute nur eine Kurzetappe nach Livingston ansteht schaue ich beim Frühstücken den Fahrern zu, wie sie Ihre Trucks startklar machen.

 

Um Acht starte auch ich mein Long Vehicle und rolle auf fast neuen Asphalt Richtung Livingston.

 

„Land der tausend Hügel“. So habe ich Sambia noch in Erinnerung.

 

In der Ferne im Dunst ist der Zambezi zu sehen.

 

Hier kann der Fensterbauer kein Geld verdienen

 

12:45 bin ich in Livingstone wo ich mir an einer Garküche ein Mittagessen einverleibe, bevor ich die Lodge vom Frühjahr (31.03.15) ansteure. Hier schließt sich der Kreis meiner Rundfahrt durch das südliche Afrika.

 

Die Qualität und die Sauberkeit haben sich in der kurzen Zeit drastisch verschlechtert so dass ich Morgen umziehen werde.

 

Als ich meine Mails lese ist diese dabei von Andreas aber lest selber.

 

Hallo Walter,


ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht deinen Blog zu lesen wenn ich hier in Lagos, Nigeria im Stau stehe. Es macht riesig Spaß  Dir auf deiner Reise zu folgen. Ich bezweifle dass dich dein Navi in diese Region hier bringt, aber ein Bett und etwas Müsli in der Früh wären jederzeit vorhanden.

Bin letzten Sommer Budapest-Wien-Prag-Berlin geradelt und träume seither von etwas wie deiner Reise.

Ich wünsche dir weiterhin alles Gute!

Andreas
Schwabe in Nigeria

 

zur Karte bitte hier klicken

Tagesdaten: 65km /4:45 Std Fahrzeit /319m Anstieg 335m Abstieg

 

 

 

Sonntag den 06.09

Eine Unruhige Nacht habe ich hinter mir. Im zum Haus gehörenden Club ist bis halb vier Remmidemmi. reger Verkehr herrscht auf dem Flur und auf den Zimmern, so dass von Nachtruhe keine Rede sein kann. Nach dem Frühstück reinige ich noch mein Rad und verlasse gegen zehn dieses ehrenwerte Haus. Gestern habe ich schon das Schild gesehen „ Olgas Italien Corner Guesthaus und Restaurant“, das schaue ich mir an und bin begeistert.

 

Für drei Tage niste ich mich hier ein. Raus aus dem Camper leben, rein in die Komfort Zone.

 

Einfach zum Wohlfühlen und abhängen

 

Das Italienische Restaurant wo ich mir gleich eine der vielen Nudelspezialitäten bestellen werde.

 

Morgen steht die Besichtigung der Victoriafälle, von der sambischen Seite, auf der Agenda.

 

 

 

Montag den 07.09.

Zwölf Kilometer sind es vom Centrum Lusaka bis zum Eingang zu den Victoriafällen auf der sambischen Seite. Hier werden erst mal 160,- Kwacha fällig für den Eintritt.

 

                

 

So ähnlich hat es wohl ausgesehen als David Livingstone, Missionar und Entdeckungsreisender, am 16.November 1855 die Fälle zum ersten Mal sah. Bei mir ist es nicht ganz so lange her, wo ich hier war.  Am 02.04.2015 genau gesagt, in der Regenzeit hatte der Zambezi Hochwasser und es stürzen dann bis zu 5000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde 107m in die Tiefe und die Gischt kommt als Dauerregen herunter. Das ist schon ein spektakulärer Anblick.

 

Karte mit der Übersicht der Fälle von der sambischen Seite

 

Zuerst steige ich 100m runter zum Boiling Pott. Wieder hoch und gehe den Photographic Trail entlang bis zur Brücke. Danach über die Knife Edge, den Island Trail. Das aufregendste Stück habe ich mir bis zum Schluss aufgespart, wo ich von der Picnic Site entlang des Estern Cateract, Rainbow Falls, Horseshoe Fall, nach Livinngston Island und zurückgehen will.  

Das zur Orientierung damit ihr wisst von wo die Fotos gemacht wurden.

 

Blick vom “ kochenden Kessel" auf die Brücke über den Zambezi

 

Junger Mann am Boiling Pott

 

Ausgerechnet den Photograph Trail kann man sich sparen bei niedrigem Wasser.

 

             

 

Vom Island Trail aus aufgenommen

 

Estern Cateract

 

Wo noch im Frühjahr riesige Wassermassen über die Basaltkante in die Tiefe stürzen gehe ich heute zu Fuß. Drei junge Amis hatten sich mir angeschlossen aber nachdem ich zum ersten Mal bis an die Knie im Wasser stehe und kurz vor der Abrisskante, zwischen den Felsbrocken durchs Wasser wate, drehen sie um.

 

Blick in die Schlucht vom Rainbow Fall

 

                

 

Als ich auf Livingstone Island ankomme werde ich höflich aber bestimmt von zwei Uniformierten Damen zurückgeschickt, das ist privat Besitz Opa sagen sie mir. Auf meine Frage, ob ich zum Devils Pool gehen könnte sagen sie mir, das könne ich buchen für 55 US Dollar beim Eingang. Das ist aber teuflisch teuer meine ich und trete den Rückweg an.

 

Das Loch habe ich dann „ des Teufels WC „ getauft

 

Horseshoe Fall

 

Nach fünf Stunden bin ich wieder zurück bei Olga und stelle erst mal meine Schuhe zum Trocknen in die Sonne.

 

Fazit: Nach meiner persönlichen Meinung fand ich die Sambische Seite interessanter. Ideal ist es natürlich in der Trockenzeit die Sambische und in der Regenzeit die Simbabwe Seite der Fälle zu besuchen. Aber wer kann und will das schon, außer ein einzelner Radträumer

 

 

 

Dienstag den 08.09.

Nach dem Frühstück suche ich eine Garage auf die schweißen können denn diesmal ist die Aufhängung des Gepäckträger am Anhänger abgebrochen. Den Gepäckträger habe ich erst seit Kenia also kein Verschleiß sondern eine Schwachstelle.

 

Das Schweißgerät, Marke Eigenbau, sieht recht abenteuerlich aus aber es funktioniert.

 

Um 15Uhr 30 werde ich abgeholt, um mir mit einem Micro Light Flieger die Victoria Fälle von Oben anzusehen. Der Flug mit Hans Peter über Osire Namibia, hat mir so viel Spaß gemacht, das ich einstimmig beschlossen habe mir das heute zu gönnen.

Der Fahrer ist schon 15 Minuten früher da und auch am Flugfeld brauche ich nicht lange zu warten.

 

Der Start

 

Daumen hoch über den Fällen

 

Am linken Flügel ist eine Kamera montier die alle paar Sekunden ein Foto schießt. Aus Sicherheitsgründen ist das Fotografieren an Bord verboten.

 

 

 

Links der Boiling Pott

 

 

 

Über dem Zambezi an dessen Ufer ich einige Elefanten ausmachen kann

 

 

Nach 25 Minuten hat die Erde mich wieder

 

Die Fotos lasse ich mir auf einen Stick laden, normal bekommt man eine CD. Anschließen fährt mich ein Wagen zurück zu Olgas Project. Das kann ich nur empfehlen und ich habe es nicht bereut, das ich dafür ca. 170 € ausgelegt habe. „ man jönnt sich ja sonst nix“

 

 

 

Mittwoch den 09.09.

Heute möchte ich zur Zambezi Water Front pedalen. Dort ein Stück Flussaufwärts am Ufer entlang fahren, um vielleicht ein paar Elefanten und Hippos vor die Linse zu bekommen, welche ich Gestern aus der Luft beobachten konnte.

 

 

Mein Vorhaben endet schon am Tor des Nationalparks. Man darf nur mit dem Auto hinein. Auf meine Nachfrage ob ich auf eigene Verantwortung fahren darf, schaut man mich verständnislos an. Als ich nicht locker lasse darf ich bis zum Zambezi fahren muss aber direkt wieder zurückkommen.

 

Die „African Queen“

 

Die „African Prinzess“

 

Von hier laufen diese beiden Schiffe allabendlich zu einer Flusskreuzfahrt aus, wie ich sie schon im April von Simbabwe unternommen habe. Dabei habe ich die sympathische Familie Mörchen, Vater mit seinen beiden Töchtern, kennengelernt.

Lisa Mörchen hat einen Artikel über mich geschrieben der am 19.09 im Reiseteil der Westfalenpost erscheint.

 

Zurück in Livingston fahre ich zum Bahnhof um Infos über die Zugfahrt nach Lusaka zu bekommen. Das Stück Lusaka-Livingstone habe ich Ende Mai in 4 Tagen mit dem Rad bewältigt.

 

             

 

Der Zug steht schon da aber er fährt nur Freitag, Sonntag und Montag um 18:00Uhr.

 

 

Wenn diese alte Dampflock nach Lusaka fahren würde hätte ich das noch mal überlegt.

 

Kurzer Hand plane ich um, erstehe ein Ticket für eine Busfahrt Morgenfrüh um 9:00 Uhr und fahre bis zum Ort Monze. ( ca. die Hälfte der Strecke )

 

Der Ticketschalter des Mazhard Familienbus

 

So habe ich noch zwei Radtage bevor ich in Lusaka noch mal eine Pause einlege. Jetzt fragen sich sicher einige warum ich so viele Pausentage einlege. Auf meinen Visa für die demokratische Republik Kongo steht  Einreisebeginn ab dem 23.09.15 also bin ich gut in der Zeit und in Lusaka wartet es sich angenehmer als an der Grenze.

 

 

 

Donnerstag den 09.09.

Kurz nach Acht habe ich gefrühstückt und fahre zum Busbahnhof. Dort angekommen möchte man von mir noch mal 80,-Kwacha haben für den Transport vom Fahrrad und Anhänger. Ganz entrüstet weise darauf hin dass ich schon 90,-K. für die Fahrt bezahlt habe. Er hat es dann auch eingesehen und ich brauche nur 50,-bezahlen. So kosten die 300 Km Busfahrt jetzt umgerechnet 18.50 €. Wie weit kommt man damit in Deutschland?

 

 

Selber verstaut, festgezurrt und die Gepäcktaschen mit Kabelschloss verbunden und gesichert.

 

13:00 stoppt der Bus und als ich die Klappe öffne sehe ich dass später noch alles Mögliche reingestopft wurde, ohne Rücksicht auf Verluste. Die linke Hinterradtasche hat neben der Schnalle ein 3cm großes Loch. Ich tue meinen Unmut sehr laut kund, weil von allen Seiten versucht wird Gepäckstücke heraus zuziehen. Das zeigt Wirkung, denn erst als ich alles ausgeladen habe trauen die Anderen wieder ran. 

 

Bunte Verkaufsstände am Straßenrand in Monce

 

Ein Stück muss ich zurück fahren um zur Garden Lodge zu kommen.  Das gleiche Zimmer wie im Mai bekomme ich als ich hier übernachtet habe. Clara, dem guten Geist des Hauses zeige ich das Loch in der Tasche und als ich alles eingeräumt habe geht sie mit zum Markt wo wir einen Schneider aufsuchen.

 

 

Der setzt ein Stück Ortlieb Stoff darunter, was ich bei den Ersatzteilen hatte, und vernäht es. Auch eine Schnalle lasse ich austauschen, die zweite die schon gebrochen ist von der erst 10 Monate alten Tasche. Ortlieb sollte doch wieder etwas mehr auf die Qualität achten.  Als ich mir hinterher das Flickwerk anschaue erkenne ich darin die Umrisse von Afrika

 

Mal ein etwas anderes Souvenir     

 

zur Karte bitte hier klicken         

Tagesdaten : 294 Km Busfahrt in 3:30 Std.

 

 

 

Freitag den 11.09

Auch wenn nur eine Kurzetappe ansteht, sitze ich schon um sieben Uhr im Sattel. Die Landschaft wirkt trostlos, denn Kilometerweit ist vertrocknetes Gras, rechts und links der Straße abgebrannt. Der Wind gesellt sich nach einer Weile dazu und bläst mir den Staub ins Gesicht. Nach drei Stunden Kurbelarbeit lenke ich mein Gefährt unter einen schattenspendenden Baum um meine obligatorische Tee Pause abzuhalten. Auf der anderen Straßenseite sitzt ein Junge und beobachtet mich. Als ich ihm mit einem Stück Brot zuwinke kommt er rüber geflitzt.

 

Habe einen Mitesser gefunden

 

Drei Stullen und zwei Becher Tee verdrückt der Knabe

 

Das Tagesziel die süßeste Stadt Sambias erreiche ich um 12Uhr 30. Riesige Zuckerrohrplantagen säumen den Weg.

 

 

Der Wind ist zum Sturm angewachsen und treibt Sand und Müll vor sich her. Bald erreiche ich die Muko Lodge wo ich auch im Mai schon mal genächtigt habe. Fürs Abendessen ordere ich mir einen Fisch denn der war hier besonders gut. Nach dem das Radler Dress auf der Leine hängt, mache ich einen Stadtbummel. Das verbinde ich mit einigen Erledigungen, zum Beispiel Internet aufladen,Getränke, Tomaten, Zwiebel und Joghurt einkaufen.

 

Ein Nickerchen in Ehren

 

zur Karte bitte hier klicken

Tagesdaten: 63 Km /4:35 Std.Fz. / 231 m Anstieg

 

 

 

Samstag den 12.09.

Als ich im Mai den Ort verlassen habe, hatte es in Strömen geregnet. Heute Morgen habe ich den Wind gegen mich, es ist diesig und die ersten 32Km steigen sanft aber stetig an. Alles in allem eine kräfteraubende Angelegenheit. Nach 40 km mache ich im Schatten des Eingangsportal der Munali Kaffee Plantage, die einer Dänischen Familie gehört, meine Tee Pause.

 

Hier packt jeder mit an

 

Viele Familien verdienen ihren Lebensunterhalt mit der Köhlerei. Die Holzkohle wird direkt an der Straße verkauft. Es sind 12Uhr 50 als die T1, auf der ich mich befinde, in die T2 mündet. Da es jetzt nach Norden Richtung Lusaka geht habe ich endlich Rückenwind und merke wie schön es ist fast mühelos mit 20 Km/h über den Asphalt zu gleiten.

 

Die Jungs mit der abnormalen Ladung müssen gegen den Wind kurbeln

 

Kurz vor dem Ort Kafue finde ich ein nettes Guesthouse „House of Excellence“, wo man extra für mich den roten Teppisch ausgerollt hat. Oder?

 

Das wäre aber nicht nötig gewesen

 

Nach dem ich mich frisch gemacht habe gehe ich noch eine Runde um die Häuser. Im nahen Freizeit Club trinke ich mir ein Bier und schaue den Jungs beim Billard spielen zu.

 

 

Als ich zurückkomme ist das Fest schon voll im Gange. Es hat mit einer Hochzeit was zu tun. Genaues muss ich noch herausfinden.

 

 

Es sind nur Frauen anwesend und viele tanzen nach den rhythmischen Trommelklängen.

 

Die Schlacht ums kalte Büffet

 

Mal schauen wie lange das Fest noch dauert.

 

zur Karte bitte hier klicken

Tagesdaten: 80 Km / 6:15 Std Fz./ 601m Anstieg

 

 

 

Sonntag den 13.09.

 

 

Es ist 18:00 Uhr, ich sitze vor der gleichen Holzhütte hier im Backpacker Hostel, wie im Frühjahr dieses Jahres. Eine kühle Brise weht durch die grüne Oase mitten in Lusaka. Vieles ist passiert und noch mehr habe ich in der Zeit gesehen und erlebt.  Aber am besten fange ich erstmal von vorne an.

Ausgeschlafen und nach dem ich Müsli und Kaffee konsumiert habe, mache ich mich gut gelaunt auf die 48 Km Kurzstrecke nach Lusaka. Die T1 hat einen von mir so geschätzten Seitensteifen und teilweise sogar einen Radweg. So ist die Fahrt trotz starken Verkehr entspannt und ich kann meinen Gedanken nachhängen. Natürlich kreisen diese um den Kongo, weil ich glaube dass dieses Land schon eine Herausforderung ist. Die Informationen über Radfahren im Kongo sind dürftig und meist veraltet.

 

    

Einen jungen Mann beobachte ich wie er mit einer Axt bewaffnet die Äste eines Baumes abhackt und mit nackten Füßen immer höher klettert.

 

Die zugemüllten Vororte habe ich hinter mir und gegen halb Zwei stehe ich vor der Rezeption des Backpacker Hostel. Hier buche ich für die nächsten drei Tage um dann am Mittwoch die letzten ca.450 Km durch Sambia zur Grenze der  Demo. Rep. Kongo, unter die Räder zu nehmen.

 

zur Karte bitte hier klicken

Tagesdaten: 48Km / 3:35Std Fz./ 395 m Anstieg

 

 

 

Montag den 14.09. und Dienstag den 15.09. in Lusaka

 

 

Dieses Hostel ist ein Geheimtipp. Preiswerte saubere Unterkünfte. Gutes schmackhaftes Essen wo auch ich satt werde zu einem günstigen Preis  40, - bis 50,- Kwacha die Mahlzeit.

Nachdem die Wäsche gemacht ist und ich eine Firma gefunden habe die mir den hinteren Bügel vom Gepäckträger kostenlos schweißt, jetzt war die andere Seite gebrochen, gehe ich noch einkaufen. Mittags mache ich mir einen frischen Salat und abends muss es mal wieder ein Stück Fleisch sein das auf einen separaten Teller serviert wird weil sonst kein Platz wäre für die Beilagen.

Dienstag nach dem Frühstück gehe ich mit meinem Rad auf Schatzsuche. Zwei Stunden und 15 Km pedale ich durch die Stadt und frage mich durch, von einem Laden zu anderen.

 

Hier werde ich fündig

 

 

Das ist meine Beute

 

Alles wichtige Sachen die ich brauche: Silikon in der Tube z.B. dichtet kleine Löcher in Zelt und Packtaschen ab. Isolierband brauche ich täglich zum Verschließen von Tüten. Gaskartusche, rußt und riecht nicht, zum Kochen im Zelt. Ölspray fürs Rad und zum Reinigen der Brennstoffleitung vom Benzinkocher.

 

Auf dem Rückweg zum Hostel fahre ich beim Kapper vorbei. Die Chefin erkennt mich wieder denn auch hier war ich im März schon zum Haare schneiden.

 

Nach getaner Arbeit

 

Morgenfrüh mache ich mich auf den Weg um die letzte Etappe in Sambia zu Radeln.

 

 

 

Mittwoch den 16.09.

Um 8 Uhr verlasse ich das Hostel und quäle mich durch den Berufsverkehr von Lusaka. Vorbei am riesigen Stadion der Stadt.

 

 

Nach 15 Km habe ich auch den letzten Vorort der Hauptstadt hinter mir gelassen. Der ca.2m Seitenstreifen ist stellenweise bis auf wenige Zentimeter weggebröselt. Nach 50 Km werden aus dem Buschland, fruchtbarer Äcker und Rinderweiden. Farmerland soweit das Auge blickt.

 

Große Getreidefelder die goldgelb auf die Ernte warten. Bisher für mich ein seltener Anblick. 

 

 

Eine sinnvolle Entwicklungshilfe im Agrarbereich. In Trainings Centren wird den Farmern aufgezeigt wie und was man anpflanzen kann. Auf Schildern kann ich lesen, dass hier auch Kaffee, Gemüse, Mais und Baumwolle angebaut wird.

 

Schon ab 70 Km beginne ich nach einer Unterkunft ausschau zu halten, doch auf irgendetwas Besonderes scheine ich zu warten.

 

 

„Der ideale Platz“ das muss es doch sein wonach ich gesucht habe. Mit etwas Verhandlungsgeschick bekomme ich das Zimmer mit Bad für 150,-K. Das Abendessen habe ich auch geordert. Es gibt Fisch mit Reis und Gemüse für 35,-K.  Bei  dem Preis brauche ich keinen Kocher auszupacken.

 

zur Karte bitte hier klicken

Tagesdaten: 92 Km / 5:40 Std.Fz. / 346m Anstieg

 

 

 

Donnerstag den 17.09.15

Am 17.09.2012 um 6:50 Uhr er blickte Emma Johanna in Townsville Australien das Licht der Welt. Sie ist sowieso einzigartig, wie jeder Mensch auf dieser Welt, doch schon jetzt ist sie für mich eine besondere Persönlichkeit.

Da die letzte Etappe bis zur kongolesischen Grenze in je 70 – 80 km Tagestouren aufgeteilt ist, brauche ich heute nur schlappe 54Km zu radeln. So steige ich gegen neun Uhr auf mein Velo und pedale los. Die T2 weist Streckenweise tiefe Spurrillen auf, so dass ich froh bin auf dem Seitenstreifen fahren zu können.

 

 

 

Das Land ist Fruchtbar, das sieht man schon an den Verkaufsständen rechts und links der Straße.

Mir scheint ich fahre dem Frühling entgegen, denn je weiter ich nach Norden komme umso Grüner wird es. Wo vor ein paar Tagen noch beige und gelb die dominierenden Farben waren, macht heute ganz klar Grün das Rennen. Büsche und Bäume haben ein zartes junges Grün angelegt und blühen zum Teil in gelb, rot oder violett.

 

Blütenpracht

 

Mein Tagesziel die Stadt Kabwe erreiche ich schon um 13:00Uhr und halte Ausschau nach einer Unterkunft mit Free Wifi. Nach dem vierten Anlauf finde ich ein Guesthouse das auch einen guten Wifi Empfang hat. Ich habe Glück denn um 16:15 Uhr erreiche ich Pamela und Emma die mit einigen Gästen Emmas Geburtstag feiern. Der Empfang ist so gut, dass wir eine gute halbe Stunde ( mit Bild ) erzählen können. Das war ein sehr schöner Tag heute.

 

zur Karte bitte hier klicken

Tagesdaten: 54 Km in 3:45 Std. Fahrzeit und 160 m Anstieg.

 

 

 

 

Freitag den 18.09.

Heute Morgen bin ich schon hellwach bevor der Wecker um sechs klingelt. Der Morgen ist angenehm ein kühles Lüftchen weht und mit 25Grad die richtige Temperatur zum Biken.

 

Was ein Unterschied zu gestern, heute rollen die drei Räder auf einem neu asphaltierten Straßenbelag.

 

Wenn man die Fotos betrachtet meint man da liegen Welten zwischen, hier in Sambia nur 30 Kilometer.

 

Deutschland Fan

 

Diesen sympathischen jungen Mann musste ich einfach porträtieren. Vieleicht könnten solche positiven Bilder den Deutschen in der Heimat aufzeigen, das auch eine große Chance für uns darin liegen kann, wenn Flüchtlinge bei uns eine neue Heimat suchen.

 

 

Auch heute erreiche ich um die Mittagszeit, mein heutiges Ziel die Kleinstadt Kapiri Moposi

 

zur Karte bitte hier klicken

Tagesdaten: 64Km / 4:15 Std.Fz. / 332m

 

 

 

Samstag den 19.09.

Es ist 20:30 Uhr, in meinem super schönen Zimmer habe ich die Beine hochgelegt, das Laptop auf dem Schoß und tippe diese Zeilen ins Schreibprogramm. Eigentlich habe ich schon die nötige Bettschwere nach dem ausgezeichneten Abendessen, aber es ist heute so viel passiert das muss ich noch niederschreiben.

Heute Morgen um acht Uhr, starte ich voll Elan in den neuen Radtag. Die Landschaft ist vom Farmland wieder zum Bush geworden, der immer dichter und grüner wird, auch die Bäche und Flüsse haben wieder Wasser. Heute habe mein Augenmerk auf die Dinge gerichtet, die man nur bei genauen Hinschauen sieht.

 

Der Liegestuhl, “ Prackesiere kütt von ärm Lüh“

 

Der Supermarkt

 

Kalebassen in allen Größen

 

Die T2 habe ich schon umbenannt in „Straße der Kalebassen“ weil fast alle paar hundert Meter wieder ein Stand mit dieser getrockneten Kürbisart zu sehen ist, die hier zum Transport von Flüssigkeiten genutzt werden

Bei Tageskilometer 71 frage ich in einer Lodge nach dem Preis. 250,-Kwacha sind mir zu viel oder es ist mir noch zu früh, oder oder oder. Manchmal weiß ich auch nicht genau warum.

Im nächsten Dorf bei T.Km 85 reichte ein Blick aufs Bett um „Nein danke“ zu sagen, auch wenn das Loch nur 50 Kwacha gekostet hätte.

Die Straße, bzw. der Belag wird immer schlechter und in den Schlaglöchern, die oft über die ganze Straße reichen, könnte ich spielend mein Rad samt Anhänger verschwinden lassen.

Bei Tageskilometer 120 kommt das Schild „ Lowden Guest Lodge“, die ich im Garmin gefunden habe. Ein Stück weg von der Straße, wunderschön im Wald gelegen, steht die Lodge und ich denke noch  so „ das wird teuer heute.“

Auf Janet die sympathische Chefin, treffe ich auf der Terrasse vor dem Haus. Als ich sie nach dem Preis frage und dabei meine Situation als Weltumradler schildere, zeig sie mir erst mal das Zimmer. Dort frage ich noch mal nach und Janet sagt zu mir, du bist heute mein Gast. Da bin ich erst mal Sprachlos.

 

Mein Gemach für heute

 

In solchen Situationen frage ich mich, sind das Zufälle? Ist das reine Glückssache? Warum fahre ich bis hier?

 

Der Haushund. Als ich ihn nach seinem Namen gefragt habe hat er Wauwau gesagt. Da frage ich Morgenfrüh noch mal nach.

 

zur Karte bitte hier klicken

Tagesdaten: 120 Km  und 7:45 Std im Sattel verbracht, dabei 584 m Anstieg bewältigt.

 

 

 

Sonntag den 20.09.

Die Lowden Lodge

 

Den  Sonntag verbringe ich mit relaxen und schwimme ein paar Bahnen im Pool.

 

Auf der Terrasse

 

Blick in den Garten von meinem Fenster aus

 

Bei Google Maps schaue ich mir die Route durch den Kongo an. Am meisten interessieren mich dabei die ca. 1000 km nicht asphaltierten Straßen die durch den Regenwald führen. Sie bestehen aus Erdpisten und geschotterten Wegen. Wo sind dort Orte und Siedlungen? Da wo Menschen leben gibt es Nahrung und eine Möglichkeit zu übernachten.

Das Hauptproblem sind die Erdpisten die sich nach kräftigen Regenfällen in Schlamm verwandeln. Dann dreht sich kein Rad mehr bis alles wieder abgetrocknet ist. Im nächsten Monat beginnt im Kongo die Regenzeit. Morgen werde weiter nach Kitwe fahren und Übermorgen bis nach Chililabombwe, der letzten Stadt vor der Grenze.

 

 

 

Montag den 21.09.2015

Nach dem Frühstück frage ich Janet Kay, was ich jetzt zahlen dürfte. Ich hatte neben den zwei Übernachtungen mit Frühstück, zweimal Dinner, einmal Lunch, acht Bier und eine Sprite. Garnichts sagt sie und darauf besteht sie. Ich überreiche ihr eine Windmühlenkarte wo ich mich auf der Rückseite mit ein paar Zeilen bedanke für den schönen Aufenthalt auf der „LOWDEN LODGE“. Hundert Kwacha gebe ich ihr für die Tipbox und darauf bestehe ich wiederum.

 

Ein Abschiedsfoto mit Janet, dann schwinge ich mich in den Sattel und verlasse das kleine Paradies.

 

Nach 3Km wird die M6 wieder zur T3 die jetzt Autobahn ähnlich ausgebaut ist.

 

Der ausgebrannte LKW steht auch nicht erst seit gestern da.

 

Nach knapp 40 Km kommen schon die ersten Häuser der Bergbaustadt Kitwe. Schmutzig, vermüllt und desolate Straßen das  sind die ersten Eindrücke die ich von der Stadt bekomme.

 

Bergbausiedlung

 

Traditionelle Medizin, preisen die Schilder vor der “Clinic“ an.

 

Bin ich froh dass ich gesund bin, denke ich noch und suche mir eine Unterkunft.

 

 

zur Karte bitte hier klicken

Tagesdaten: 47Km / 3:10 Std. Fz. / 348 m Anstieg

 

 

 

Dienstag den 22.09.

Um 7Uhr 30 fahre, nein quäle ich mich, auf einer miserablen Straße  durch den dichten Verkehr zur Stadt hinaus. Dort beginnt eine ca. 50 Km lange Baustelle. Die Straße nach Shingola wird vierspurig ausgebaut. Ich kann meist die fast fertigen zwei Spuren als Radweg nutzen.

 

 

Hier fahre ich auf der fast fertigen Straße, gesäumt von einem Kiefernwald, der nächsten Mienenstadt entgegen. Vieles erinnert mich an China. Die Bauweise der hier arbeitenden Chinesischen Straßenbaufirmen und ihre Arbeitercamps wo ich mir in China heufig Wasser geholt habe. Auch die vielen chinesischen Schriftzeichen an Tankstellen und Einfahrten zu Minen lassen einen glauben, dass man sich in China befindet.

 

 

Kaum zu glauben aber war, das ist nicht im irgendwo auf dem Land sondern mitten in Chingola ein Kreisverkehr. Ich bin froh als ich die Stadt hinter mir habe und lege erst um 12:00 Uhr meine erste Pause ein. Danach sind es noch 16 Km bis zum kleinen und beschaulichen Ort mit dem langen Namen  vor der Grenze, wo ich mir eine Unterkunft suche.

 

CHILILABOMBWE

 

zur Karte bitte hier klicken

Tagesdaten: 75Km / 5:20 Std.Fz. / 594 m Anstieg

 

 

 

Mittwoch den 23.09.

Ausgerechnet Gestern Abend als ich meinen Tagesbericht mit Fotos an Ingo senden will, scheint mein Guthaben auf gebraucht und nichts geht mehr. Das ist zwar ärgerlich aber „da kannst du nichts dran machen da musst du kucken zu“, wie ein Freund von mir immer zu sagen pflegte. In der Früh versuche ich noch mal mein Glück und siehe da der Gott des Internets und Herr des WWW hat ein Einsehen und ich kann die Daten versenden.

Halb Sieben sind es, als ich mich auf den Weg mache die letzten 16 Km auf sambischen Boden abzureißen. An der Grenze bieten drei junge Sambier ihre Hilfe an und es geht alles wie geschmiert, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich brauche in keine Warteschlange, man kennt sich. Nachdem ich den Ausreisestempel im Pass 1 habe, geht es mit Pass 2 zur kongolesischen Border zur Anmeldung. Dann mit Impfheft zum Gesundheit Check. Danach winken die Drei einer kongolesische Beamtin zu, geben ihr ein Trinkgeld und ich bekomme den Einreise Stempel in den Pass 2 gedrückt, da ich ja schon ein Visa habe.

 

 

Die drei Helfer bekommen 200 Kwacha und bringen mich, nach dem sie mir die letzten Kwacha gegen Kongo Franc getauscht haben, noch bis zum Tor, wo wir uns verabschieden. Diese Art des stressfreien Grenzübertritts kann ich nur empfehlen.

 

Es ist 8:00 Uhr und ich schieße die ersten Fotos im Kongo

 

Vieles ist neu, wie die Währung der kongolesische Franc, die Sprache, Französisch und es herrscht Rechtsverkehr.

 

Schöne Behausung, die meisten Hütten sehen nicht so gepflegt aus.

 

Meine Kollegen mit denen ich ein Schwätzchen halte.

 

Die Landschaft ist üppig grün und viele kleinere Gemüsefelder sehe ich bevor die Vororte von Lubumbashi beginnen.

 

Hier fülle ich meine Wasservorräte auf

 

Aber ein kühles Bier in Lubumbashi vom Kaliber 6.5 cl schmeckt  noch besser.

 

Ich suche mir im Centrum ein Zimmer mit Wifi und buche direkt zwei Tage, denn es gibt noch einiges zu erledigen

 

zur Karte bitte hier klicken

Tagesdaten: 117Km / 7:40 Std.Fz. / 597m Anstieg

 

 

 

Donnerstag den 24.09.

Beim Frühstück lerne ich den Ungarischen Arzt Dr. Richard Hardi kennen. Wir frühstücken zusammen und er lädt mich ein, wenn ich nach Mbuji Maji komme, ihn zu besuchen.

Der Tag vergeht wie im Flug.  Die DHL Station suchen und den Pass 1 nach Deutschland schicken, damit Pamela sich um die letzten Visa der Reise kümmern kann. Für: TOGO, GHANA, MALI und MAURETANIEN.  Für den Senegal, die Elfenbeinküste und Marokko brauche ich kein Visum.

 

Bei Vodacom erstehe ich einen Internet Stick mit Simcard und eine Tel Simcard was fast 2 Stunden gedauert hat.

 

Auf einer großen Kreuzung in der Stadt, steht ein elektronischer Verkehrspolizist

 

Made in Congo

 

Nach dem Mittagessen noch mal zu Vodacom weil das Handy noch nicht funktioniert. Im Hotel 210 US$ getauscht und bekomme 189.000 Kongolesische Franc dafür. Das passt in keine Brieftasche. Größere Einkäufe werden hier in US$ getätigt. Auch in Supermärkten kann man mit beiden Währungen bezahlen.

Jetzt kann ich morgenfrüh meine Tour durch den Kongo starten. Nach meinen Recherchen liegen noch ca. 800 Km asphaltierte Straße und ca.1300 Km Piste bis Kinshasa vor mir.

 

 

 

Der Kongo

 

Viele von Euch, die den Namen Kongo lesen, wissen so wie ich, nicht viel über das flächenmäßig zweitgrößte Land Afrikas. Ich habe in den letzten Wochen viel über den Kongo gelesen und war gerade über die Gräueltaten in der Kolonialzeit entsetzt. In der Zeit von 1885 – 1908 war der Kongo privater Besitz vom belgischen König Leopold. In dieser Zeit kamen geschätzt 10 Millionen Kongolesen ums Leben.

 

Heute zählt der Staat trotz Rohstoffreichtum, bedingt durch Ausbeutung, Korruption und Kriege, zu den ärmsten Ländern auf dem afrikanischen Kontinent. Mehr im www. unter Kongo Wikipedia.

 

 

 

Freitag den 25.09.

Beim Frühstück, treffe ich auch wieder den Chirurgen Dr. Richard Hardi. Auf seine Frage, wie lange ich für die Strecke bis zu seinem Wohnort Mbuji-Mayi brauche, schaue ich mir die Karte an und schätze grob ca.14Tage. Das passt meint er, denn er operiert hier in Lubumbashi noch 10 Tage, dann fliegt er zurück.

 

Halb Sieben rollen die drei Räder schon zum Städele hinaus

 

Nach 10 Km liegt die Stadt hinter mir und die N1, wie eine Schneise durch den Busch gefräst vor mir. Da ist auch nicht viel Platz Rechts und Links, so mache ich nach 76Km direkt am Straßenrand Pause.

 

 

Der Besitzer des Ladens hält sein Mittagsschläfchen in der nicht gerade bequemen Schubkarrenstellung.

 

Kurz vor der Stadt Likasi hält vor mir ein schwarzer Van und zwei Beamte der Migrationsbehörde, als das sie sich ausweisen und verlangen von mir 50 US$ als einmalige Zahlung für den Kongo. Nach langer Diskussion  höre ich auf einmal die Summe 35 US$. Ich weiß das es eine Abzocke ist bezahle trotzdem, aber das war das erste und das letzte mal. Das nächste Mal bin ich besser vorbereitet. Auf die Quittung notiere ich den Namen des Beamten und fahr weiter. Ein Stück weiter haben die Beiden einen chinesischen Transporter angehalten. Ich schieß noch Fotos von den Beiden und bin dann schon in Likasi. Im Hotel Victoria bekomme ich ein Zimmer mit afrikanischer Dusche für 20.000,- FC = 20,-US$

 

 

zur Karte bitte hier klicken

Tagesdaten: 123 Km / 7:10 Std.Fz. / 764m Anstieg

 

 

 

Samstag den 26.09.

Am Morgen um Sieben Uhr bekomme ich noch mal Besuch von zwei Beamten der Migrationsbehörde, die auch wieder meinen Pass überprüfen. Ich frage den, der zu mir ins Zimmer kommt, ob es korrekt war das seine Kollegen mir Gestern 35,- Dollar abgeknöpft haben. Erst weicht er der Frage aus, aber nachdem ich ihm per Bilderbuch, meine Reise erklärt habe, ist er wie umgewandelt. Er sagt man bräuchte nur zahlen wenn man länger vor Ort bleibt. Er verabschiedet sich äußerst höflich von mir, dank und Kraft der Bilder.

Nach 62 Kilometer Knickt die Nationalstraße Nr. 1 nach rechts ab und wird zur Erdpiste. Jetzt sieht es hier so aus wie sich viele Afrika vorstellen. Ich glaube hier bin ich sicher vor den Hyänen, in den schwarzen Fans ohne Nummernschild.

 

Völlig überladen und dann noch ein Motorschaden

 

Die Piste ist für Zweiradfahrer(Dreirad) gut zu meistern. Auch die Steigungen sind so, dass ich nicht schieben brauche. LKW und 4x4, das ist hier angesagt. 15Uhr45 erreiche ich das Dorf Mwenda Mukose wo ich beim Krämerladen an der Piste nach einer Unterkunft frage. Erst bekomme ich mal einen Stuhl gebracht denn in Afrika dauert alles etwas länger.

 

Die Kinder von Mwenda Mukose

 

Vom Gemeindehaus wo man mich unterbringen will, ist der Shlüssel nicht da. Also bestelle ich mir im Restaurant mein Abendessen was wiederum etwas länger dauert.

 

Die Restaurantküche

 

Es schmeckt mir gut.

 

Danach ist auch der Schlüssel da und ich werde vom halben Dorf bis dort begleitet. Es ist schon fast dunkel als wir am Haus ankommen. Ein großer Saal wo mehrere Iglu Zelte und ein Schreibtisch drin stehen. Kanister mit Wasser stehen da, Toilette sind neben an, mehr brauche ich nicht. Nach dem Waschen nehme ich eine Matratze aus dem Zelt, wo ich mein müdes Haupt darauf bette.

 

 

zur Karte bitte hier klicken

Tagesdaten: 106Km / 6:50 Std.Fz, / 635m Anstieg

 

 

 

Sonntag den 27.09.

Sieben Uhr hat mich die rote Erdpiste wieder. Bis zur Teepause nach 55km läuft es ganz gut, dann geht es in die Berge.

 

Die wirbeln viel Staub auf, da hilft nur ein Tuch vor dem Mund.

 

Eine von zahlreichen Brücken

 

Blick von 1650m auf den Regenwald

 

Einige Regentropfen fallen, die sich von einem in der Ferne aufziehenden Gewitter verirrt haben. Regen auf der Piste ist das Letzte was ich brauchen kann, dann wird der oft knöcheltiefe Staub zu Matsch und ist wie Schmierseife.

 

Nach einer Abfahrt bei der ich mich etwas erholen kann, der letzte Anstieg zum Ort Lubudi

 

Bei der netten Familie von Clodaire und Judith, die Zimmer vermietet komme ich unter, wo sie auch Ihren Laden haben. Gut das ich zwei Lampen dabei habe, denn der Ort hat keinen Strom und fließend Wasser.

 

Nicht nur die Füße sehen so aus

 

Die Tochter Hauses setzt einen Kessel mit Wasser auf und in derzeit koche ich mir ein Reisgericht. Gut gegessen und gewaschen sieht die Welt schon anders aus. Ich beschließe einstimmig einen Tag Pause einzulegen denn: „ isch benn kapott wie ne Honk „

 

zur Karte bitte hier klicken

Tagesdaten: 107Km / 9:15 Std.Fz. / 1134m Anstieg und 869m Abstieg

 

 

 

Montag den 28.09.

Bis acht Uhr schlafe ich wie ein Stein, mache mir Frühstück und setze mich an den PC, aber Internetzugang Fehlanzeige. Gegen Mittag gehe mit Clotaire zum Bügermeisteramt und anschließend zur Distrikt Verwaltung wo meine Daten aufgenommen werden.

 

Ortseingang von Lubundi

 

I

m Privathaus der Familie kann ich auch das Laptop und Batterien aufladen. Judith nimmt sich meiner Radklamotten an, die ich waschen wollte. Sie laden mich zum Essen ein. Es gibt das National Gericht: Bukari, ein Maisbrei der mit der rechten Hand geknetet wird um damit dann das Gemüse aufzunehmen. Dazu Spinat und Fisch. Kann man essen aber für uns Europäer gewöhnungsbedürftig. Ich fühle mich etwas schlapp als hätte ich mir eine Erkältung ein gefangen.

 

 

 

Dienstag den 29.09.

Meine Gastgeber sind Beide um sieben Uhr erschienen um sich von mir zu verabschieden. Wenn ich gewusst hätte wie die Piste zu meinem Tagesziel Luena beschaffen ist wäre ich vielleicht im Bett geblieben. Dazu kommt noch das ich mir keine Erkältung, sondern einen Magen-Darm Infekt eingefangen habe. Erst mal nehme ich drei Tage keine Medikamente und dann sehen wir weiter.
Bilder von der Nationalstraße No.1

 

Die haben immer Vorfahrt

 

Durch den Urwald

 

Total versandet da geht nichts mehr. Da heißt es schieben, zerren hinfallen aufstehen und hoffen das bald besser wird.

 

 

Oben auf, nun geht es Berg ab.1253m Abstieg wird mein Tacho heute Abend anzeigen. Durch den Regenwald verläuft die N1 schmal und Kurvenreich. Oft muss ich Bergab schieben weil es so steil und steinig ist.

 

Matsch aber mit dem Rad findet sich noch ein trockener Streifen am Rand

 

19Uhr 10, es ist stockfinster erreiche ich die Stadt Luena

 

zur Karte bitte hier klicken

Tagesdaten: 78Km / 9:18 Std Fahrzeit /612m Anstieg

 

 

 

Mittwoch den 30.09.2015
Die Kurzetappe bis zur Stadt Bukama, die am Kongo liegt habe ich schon um 13Uhr30 hinter mir gebracht. Die Piste ist gut und nur an einigen Stellen muss ich schieben.

 

Menschen an der Nationalstraße No:1  

Ich glaube die Bilder brauchen keinen Text

 

 

 

 

 

Der Kongo bei Bukama

 

Der Kongo, mit einer Länge von 4374Km ist der zweitlängste Fluss Afrikas. Er entspringt ca. 100 km westlich von Lubumbashi an der Sambischen Grenze.
 
Tagesdaten: 36 km / 3:40 Std / 203m Anstieg