Januar 2016 Mali

 

 

Freitag den 01.01.2016

Einen Internet Stick habe gestern nicht bekommen. Das funktioniert im Moment nicht sagt mir ein junger Mann im Orange Center. Das dauert noch 1-2 Wochen meint er. So bin ich jetzt auf das Cyber Cafe angewiesen. Als ich wieder zurück aus der Stadt im Hotel bin, sind die Öffnungen meines Rußfiltersystems (Nasenlöcher) schwarz, so schlecht ist hier in der Stadt die Luft.

Den Jahreswechsel habe ich verschlafen, hier war es total ruhig.

Ein neuer Morgen ein neuer Tag ein neuer Monat und ein neues Jahr, neuer geht es nicht mehr.

Wie schon seit dem Grenzübertritt fahre ich im muslimischen Land Mali mit langer Hose. Man sollte auf die Gefühle der Menschen Rücksicht nehmen, das ist meine Meinung. Es geht ca. 8Km quer durch die Stadt.

 

Das ist kein Müll vom Jahreswechsel, so sieht es jeden Tag hier aus

 

Sobald ich die Stadt hinter mir habe, ändert sich das schlagartig. dünn besiedelt, sehr wenig Verkehr, saubere Luft und kein Müll.

 

Kleine Siedlung

 

Es macht richtig Spaß hier zu radeln. Die Landschaft wird Zusehens trockener und die ausgetrockneten Flussläufe häufen sich.

 

Der hier hat noch genug Wasser

 

Am Wasserloch trifft sich alles was Beine oder Flügel hat.

 

Bäume üben auf mich eine ungeheure Faszination aus. Für mich sind es Lebewesen.

 

 

Am späten Nachmittag erreiche ich die Stadt Koutiala und find auf Anhieb das Motel „la Schaumiere“ das auch Wifi hat. So kann ich meinen Mitbewohnern der Altenwohngemeinschaft Angelika, Gabi und Werner ein frohes neues Jahr wünschen.

 

Tagesdaten: 144 Km / 9:10 Stunden Zeit in Fahrt / 577m Anstieg

 

 

 

Samstag den 02.01.2016

Fünfzehn Grad sind es um halb acht Uhr als ich Stadtauswärts fahre.

 

Morgenstimmung in Kutiala

 

Die Menschen sind warm angezogen haben Feuer gemacht und schauen meist verdutzt, was für ein komischer Kauz auf einem Fahrrad mit drei Rädern durch ihre Stadt rollt. Mein guten Tag Gruß „ bonjour“ wird meist überschwänglich erwidert.

 

Frische Fritten wie Früher auf dem Markt in Tegelen

 

Nach zwanzig Kilometer lockt der Geruch von frischen Fritten mich von der Straße. Eine junge Frau bereitet eine Portion für mich zu die ich genüsslich verzehre.

 

Nun noch eben beim Metzger vorbei und den Sonntagsbraten bestellen

 

 

Die Landschaft ist Abwechslungsreich und die riesigen Bäume sind immer wieder ein Hingucker. Der Verkehr beschränkt sich meist auf Fahrräder oder Mopeds. Wenn mal alle halbe Stunde ein PKW oder LKW vorbei kommt ist das schon viel. Der Wind, der aus der Sahara kommt,  bläst mir heute Vormittag schon ins Gesicht und drosselt meine Geschwindigkeit.

 

Pause muss sein

 

Meine Tee Pause war bei 50Km fällig und bei der Mittagrast, die ich im Schatten einer Schule halte, stehen 90 Km auf dem Tacho. Einen Tomatensalat habe ich mir zubereitet der schmeckt erfrischend gut.

 

Schöne Moschee und schöner Baum

 

Ein Stück weiter kommt wieder ein Prachtexemplar von Baum. Man muss schon eine bekannte Größe daneben stellen um die wirkliche Größe zu sehen.

 

Ein Vorort von San

 

Es dämmert schon als ich durch San Radele und nach einem Hotel Ausschau halte. Die erstbeste Unterkunft nehme ich. Es ist eine Nobelherberge aber der Chef mach für mich einen Sonderpreis 10.000 CFA das habe ich gestern auch bezahlt. Wifi funktioniert nur bedingt, aber Skypen Klappt und so er reiche ich meinen Sohn im neuen Jahr.

 

Tagesdaten: 136 Km gekurbelt, 9 Std. im Sattel verbracht und 258m  Anstieg gemacht also das ist Flachland.

 

 

 

Sonntag den 03.01.2016

Nach dem ich mir Frühstück gemacht habe und die Wäsche auf der Leine hängt, bringt mich ein Angestellter des Hotels mit dem Moped in die Stadt und setzt mich an der Moschee ab.

 

 

 

 

Man kann nur außen herum gehen nach innen kommt man nicht. Ich habe auch keinen Gläubigen gesehen der dort hinein ging. Es könnte eine Koranschule sein, weil einige Schüler draußen saßen und von Holztafeln Suren aus dem Koran zitierten.

 

Wasserbehälter

 

Von der Moschee ist es nicht weit zum Markt. Der Transportbeutel der Liegematte ist eingerissen, den lasse ich beim Schneider flicken. Im Internet Cafe bekomme ich auch kein Yahoo, also muss ich warten bis ich in Djenne bin, und hoffe dass es da funktioniert.

 

 

 

Auf dem Heimweg

 

Gegen 14:00 Uhr bin ich wieder im Hotel.

Am späten Nachmittag koche ich mir Spagetti und bereite aus dem frischen Gemüse das ich auf dem Markt erstanden habe, eine Soße zu. Den Wecker stelle ich auf 4:00Uhr denn ich möchte früh los.

 

 

 

Montag den 04.01.2016      Eine gute Freundin, Gisela Esser hat heute Geburtstag

Kurz vor Sechs ist es und noch stockdunkel als ich mein Gefährt bis zur asphaltierten Straße schiebe. Zehn Kilometer muss ich zurück bis zum Abzweig nach Mopti. Erst kurz vor Sieben kann ich ohne Licht fahren und da ich jetzt Richtung Osten kurbele, sehe ich den Sonnenaufgang, bevor die Sonne dann wieder hinter den Wolken verschwindet und sich erst um die Mittagszeit blicken lässt.

 

Ein großes Feuchtgebiet

 

Für eine kurze Zeit lässt sie sich blicken

 

 

Dieser Hügel ist die Ausnahme sonst ist es doch plattes Land. Da ist der Wind, der aus Nordost kommt schon eher ein Problem. Mit einem Kacken macht das linke Pedal auf sich aufmerksam. Das Kugellager gibt seinen Geist auf.

 

Da wo Wasser ist sind auch die Lehmziegelmacher am Werk. Ein echter Knochen Job.

 

Nach 114 Km kommt der lang ersehnte Abzweig zu meinem Zielort Djenne. Nach dem ich das Trinkwasser aufgefüllt, eine Coke weg gezischt habe, nehme ich die letzten 30 Km in Angriff.

Außer den ersten 10 Km hatte ich den ganzen Tag Gegenwind und nun „hann isch do Wenk ob dor Röök.“ Dazu die tolle Landschaft, da kommt Freude auf.

 

Dorf mit Moschee

 

Meine gute Laune scheint sich auf die Menschen zu übertragen, denn sie sind alle überaus freundlich und lächeln mich an, oder belächeln sie doch eher mein Erscheinungsbild?

 

Alles andere aber nicht Afrika vermutet man hinter diesem Bild

 

Die Straße verläuft jetzt über einem Damm und rechts und links soweit das Auge reicht, ist Schwemmland das durch einen Seitenarm des Niger entsteht, den ich mit der Fähre überqueren muss.

 

 

Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur Stadt die auf einer Insel liegt. Zwei Übernachtungstipps habe ich unterwegs bekommen. Ich entscheide mich für das Hotel „ Residence Tapama“ das mitten in der Stadt steht. Auf dem Weg dorthin komme ich an der Lehm Moschee vorbei.

 

 

Die große Moschee im abendlichen Licht.

 

Für genau dieses Foto bei den Lichtverhältnissen, hat es sich gelohnt heute Morgen schon um vier aufzustehen. Das Hotel ist ein altes traditionelles Gebäude in der Altstadt genau nach meinem Geschmack. Die Vermieterin koch mir mein Leibgericht Spagetti Bolognese dazu gibt es Castel Beer eiskalt, was kann den Tag noch übertreffen?

 

Tagesdaten: Trotz Gegenwind 148 Km in harten 9:45 Stunden Kurbelarbeit mit nur 236m Anstieg.

 

 

 

 

Dienstag den 05.01.2016  Besichtigung  Djenne

Nach dem ich ausgeschlafen bin und ich gefrühstückt habe fragt Jusuf vom Hotel, ob ich noch eine  Nacht bleibe. In dem Zimmer nicht, sage ich ihm. Die Toilettenspülung funktioniert nicht und wenn ich am Waschbecken den Wasserkran auf drehe, ist Überschwemmung im Bad. Ich bekomme ein Zweizimmer mit Bad Appartement, wo alles in Ordnung ist und habe viel mehr Platz wie vorher.

 

Der Innenhof des Hotel

 

In der Residence Tapama bin ich der einzige Tourist und wie mir Jusuf später erzählt auch der Einzige in der Stadt. Jusuf  bietet sich an mir die Stadt zu zeigen, er hat Zeit und möchte sich was dazuverdienen. Da ich so einiges zu erledigen habe willige ich ein. Das erste Internet Cafe das wir ansteuern ist eine Niete, kein Empfang zurzeit, sagt man dort. Dann schauen wir uns erst mal die Moschee an.

 

       

Auf dem Weg zur Moschee                                            Erster Blick auf das Bauwerk 

 

 

Das größte sakrale Lehmbauwerk der Welt. Die Entstehung wird heute auf den Zeitraum von 1180 bis 1330 eingegrenzt. Es gehört auch zum Weltkulturerbe der UNESCO. Einen Teil der Moschee kann man auch als Ungläubiger besichtigen. Ein Imam führt mich durch die Innenräume nach dem ich 10,000 CFA bezahlt habe. Zweitausend hatte ich verstanden als ich Jusuf nach dem Preis fragte. Warum werde ich das Gefühl nicht los das die Beiden mich gelinkt haben?

 

            

Der überdachte Gebetsraum

 

Blick von einer Dachterrasse auf die Moschee

 

 

Das linke Pedal von meinem Fahrrad bringen wir zum Radklempner, der aber auch nur die Kugeln vom defekten Lager herausnehmen kann, so dass sich das Pedal wieder dreht ohne zu haken. Mal schauen wie lange das so gut geht.

 

Das ist eine propere Werkstatt

 

Am Nachmittag finde ich doch noch ein Cyber Cafe das über eine gute Internetverbindung verfügt und ich kann alle Daten an Ingo senden.

 

 

Mittwoch den 06.01.2016

Auch heute als ich durch die Stadt spaziere merke ich das ich wohl zur Zeit der einzige Tourist im Ort bin. Die Kinder fragen mich ob ich von ihnen ein Foto machen will. Ist ja auch Ok, aber wenn jeder Dreikäsehoch in der Stadt dich mit dem gleichen Spruch anquatscht, kann das auf Dauer nerven.

 

Besuch auf dem Markt mit farbenfrohen Bildern und intensiven Gerüchen.

 

 

Frischer Fisch

 

Blick auf den Nebenfluss des Niger, den Bani der bei Mopti in den Niger mündet.

 

 

Weltkulturerbe was ist jetzt damit gemeint, die Stadt oder der Müll der überall zu finden ist. Jetzt, da keine Touristen da sind wäre ja Zeit genug um mal den Müll zu beseitigen. Aber wie so oft in Afrika heißt es hier Abwarten und Tee trinken.      

 

 

Morgen werde ich weiter fahren mit dem Ziel, Bandiagara was im Land der Dogon liegt, das ich Übermorgen erreichen will.

 

 

 

Donnerstag den 07.01.

Morgens um kurz nach Sieben, ist noch nicht viel los auf dem Marktplatz vor der Moschee. Schon gar nicht wenn es total bewölkt und 15 Grad ist. Das ist für einen Malier bitterkalt.

 

Abschied von einer herben Schönheit, der Stadt Djenne. Bitte bleib so wie du bist, aber dein Müllproblem muss gelöst werden.

 

Nach dem ich bei absoluter Windstille die 30 Km zurück geradelt bin und am Abzweig nach Mopti stehe, bekomme ich sogar noch ein wenig Rückenwind mit hier und da ein paar Regentropfen ab.

 

Kinderwagen

 

Nach dem das Foto gemacht habe und mit einem Griff in die linke Lenkradtasche Bonbons hervor hole, stürmen sie alle auf mich los. Ich werfe die Klümkes wie Prinz Karneval in die Menge.

 

 

Die Landschaft wird zunehmend karger und die ersten Hügel und Felsen sind zu sehen. An der Auberge „la Belle Etoile“ in Somadougou meinem Tagesziel, bin ich schon um 13Uhr 45. Zu früh für mich um die Beine hoch zulegen und gebe als neues Ziel die 30 Km entfernte Stadt Sefare ins Garmin ein.

 

Mittagspause

 

Gut drei Stunden nach der Teepause sind die Kalorienspeicher fast leer und ich lege noch mal eine Rast ein. Gesättigt und erholt nehme ich die letzten Kilometer unter die Räder und bin um 16:00 Uhr in Sefare. Von hier geht die Straße ins Dogon Land ab, die ich Morgen bis Bandiagara fahren möchte.

 

Ein weiteres Highlight in Mali

 

Im Motel Sevare kann ich durch geschicktes Handeln mir das Abendessen verdienen. Schnitzel paniert mit Fritten Brot und einem Castel Beer. (Wenn man ein Schnitzel nur alle Jubel Jahre bekommt ist das eine Delikatesse)

 

Tagesdaten: 117Km / 7 Std in Fahrt / 264m Anstieg

 

 

 

Freitag den 08.01.2016    

 

Mein Arbeitsplatz auf der Terrasse vor meinem Zimmer im Hotel“ la Falaise“ in Bandiagara.

 

Das Hotel ist normalerweise  nicht meine Preisklasse, aber da seit 2011 der Tourismus in Mali auf dem Nullpunkt gesunken ist, sind die Hotels froh um jeden Gast. Vielleicht sehen sie auch in mir einen Vorboten für bessere Zeiten. Wenn die Reiseveranstalter aus Deutschland Österreich und der Schweiz wieder Mali ins Programm nehmen geht es wieder Berg auf. Aber fangen wir doch von vorne an.

Genau am Kreisverkehr in Sevare wo ich nach rechts abbiegen muss, ist eine ECOBANK wo ich noch mal am ATM mein Bares aufstocke. Am Ortsausgang, wie in den letzten drei Tagen, die übliche Kontrolle der Ausweispapiere und den Eintrag der Daten in ein Meldebuch. Dort frage ich noch mal nach der Sicherheitslage und ob ich auch nach Timbuktu fahren könne. Hier gibt es keine Probleme sagt mir der Offizier doch Timbuktu ist zurzeit vom Militär abgeriegelt wegen Kampfhandlungen die dort stattfinden.

 

Eine der wenigen Siedlungen an der Strecke

 

Schöner Ausblick von hier Oben

 

Bizarre Felsen

 

Die Straße steigt ganz sachte an so dass es sich noch gut radeln lässt. Das Wetter wird auch besser und bald bekomme ich wieder die Sonne zu Gesicht.

 

Sicherheitskräfte der UN vor der Koranschule in Bandiagara

 

Die heutige Kurzetappe beende ich in Bandiagara, welches  ich als Basislager ausgesucht habe. Von hier will ich mehrere Tage das Umland erkunden. Im Hotel buche ich vier Übernachtungen und drei Tagestouren mit Guide Ousmane und seinem Motorrad in das Dogon Land.

Mehr Infos unter im www. unter Dogon

 

Tagesdaten: 64Km / 4:35Std.Fz. /  318m Anstieg

 

 

 

Samstag den 09.01

Besichtigungstour 1.Tag von Bandiagara über Djiguibola, Kanikombole nach Teli und das Dorf Ende.

Ein Paar Fakten vorab. Heute haben wir, das ist mein kompetenter Guide Ousmane und ich, 74Km zurückgelegt. Das meiste mit dem Moped und vielleicht 10 Km zu Fuß. Dabei habe ich 150 Fotos geschossen und zwei Videos gedreht. Das Dogon Land ist unglaublich schön und authentisch und Mali gehört ab heute zu den Favoriten in Afrika. Nun habe ich das Problem das in einen knappen Bericht zu packen mit maximal 15 Bildern. Versuchen wir es mal.

Nach sechs Kilometer ist das Hinterrad fast Platt so dass ich absteige und Oumane zum nächsten Dorf fährt um den Schlauch flicken zu lassen.

 

Schöner Baum  beim Dorf Jombolo

 

Touguna

 

Ein offener Versammlungsraum nur für Männer, wo die Probleme des Dorfes debattiert werden. Man kann meist nicht darin stehen, das soll die Männer davon abhalten aufzuspringen und sich allzu heftig zu streiten.

 

 

Der Schmied der mit Händen und Füßen arbeiten muss

 

 

Das Könighaus im Dorf in Djiguibombo

 

Jetzt kommen die Drei Dörfer die am Fuße des Cliff liegen. Kani Kombole, Teli und Ende. Das Dorf Ende werden wir nicht besuchen weil es einfach zu viel wird. In Teli gibt es ein schmackhaftes Mittagessen und eine Rast die uns gut tut bevor wir zum zweiten Mal hoch ins Cliff steigen. Hier ein paar Fotos von den Dörfern die unter dem Felsvorsprung bebaut sind und noch vor 50 Jahren bewohnt waren bevor die Dogon im Tal gesiedelt haben.

 

 

 

 

   

 

 

 

Herrlich finde ich das Begrüßung Ritual bei den Dogons, was Ousmane perfekt beherrscht. Es ist wie eine Litanei die im Wechsel Frage und Antwort, der sich begrüßenden Personen herunter gebetet wir. zB. Hallo wie geht es dir, gut, und dir , gut, wie geht es deiner Familie , gut , und deiner Familie ,gut , was macht deine Schwiegermutter,  und so weiter, und so weiter.

 

Frauen beim Verarbeiten der Baumwolle

         

        

Am Mörser                                                         Die Moschee von Teli

 

Gebetstafeln , Suren aus dem Koran  

 

Wir machen uns auf den Heimweg. Die Fahrt verläuft pannenlos so dass wir um 16:30 wieder in Bandiagara sind.

 

 

 

Sonntag den 10.01.

Besichtigungstour  2. Tag. Von Bandiagira nach Sanga dann über Banani, Ireli, nach Tereli und zurück. Heute werden zum Schluss 132Km und 7Stunden in Bewegung auf dem Tacho abzulesen sein.

Als Erstes bringen wir das linke Pedal zu einer Zweiradwerkstatt und Ousmane erklärt ihm das bei dem vorderen Kugellager die Kugeln fehlen, die er ersetzen soll.

Nun geht es nach Sanga wo wir uns die Altstadt mit dem Königshaus anschauen.

 

             

Der König der Stadt der hier wohnt hat bei den Dogon mehr spirituelle und repräsentative Aufgaben.

 

Eine Toguna. Alles nur alte Männer die sich hier treffen, so wie in Dülken vor dem Kaisersmarkt.

 

Gerne wird von den Herren, als kleines Dankeschön fürs das Fotografieren,  Kolanüsse genommen und meist direkt mit Genus zerkaut.

 

Kolanüsse

 

Am Ende der großen Höhle wartet schon eine Schaar von Kinder auf mich um mir ein Ständchen zu bringen. Für die Kinder habe ich immer eine Tüte Bonbons dabei, die aber auch von den Erwachsenen nicht verachtet werden.

 

Ein imposanter Ausblick bevor wir, über eine schmale und sehr steile Straße die nur teilweise befestigt ist und unten dann zur sandigen Piste wird, zum Fuße des Cliff fahren.

 

Hier in der Steilwand sind die Telem Häuser zu sehen. Die Telem waren ein Pygmäen Stamm die als Ureinwohner gelten und von den Dogen vertrieben wurden.

 

Noch ein Ständchen für mich

 

Unter dem Cliff

 

Nicht mehr bewohnte Dogon Siedlung

 

In Amani schaue ich mir einen kleinen See an wo noch Krokodile leben. Der Tümpel ist mit Holzzäunen gesichert  so dass die Rinder es als Wasserloch nutzen können.

 

Hier in Dogon Land scheint die Heimat der Baobab Bäume zu sein. Ihre Rinde wir alle zwei Jahre abgeschält und so entstehen die Ringe am Baumstamm. Die Rinde wird als binde Material genutzt auch Stricke und Zaumzeug für die Tiere wird daraus hergestellt.

 

Mittagspause in Tereli

 

Tereli

 

Kinder auf dem Weg zum Markt von Tereli

 

Auf dem Rückweg erwischt uns noch mal der Pannenteufel. In der Zeit wo das Hinterrad geflickt wird schaue ich beim Nachbarn den Fahrrad Schrotthaufen etwas genauer an.

 

Ich finde ein Paar Pedale aus Europa, fast die gleichen wie ich habe nur kein Klicksystem. 20,000 will er, auf 6,000 CFA kann ihn runterhandeln. Die Pedale nehme ich als Ersatz mit und komme bestimmt damit bis nach Hause.

 

 

 

 

Montag den 11.01.

Besichtigungstour 3.Tag Von Bandiagara  nach Duorou über Yava, Begnemayo, bis Indelloud. Wir werden am Ende der Tour, mit dem Moped und zu Fuß, 81 Km in 5,5 Std. zurückgelegt haben.

Auch heute kommen wir durch ein landwirtschaftlich stark genutztes Gebiet. Der Geruch von Zwiebel liegt in der Luft. Es werden Kartoffel, Tomaten aber hauptsächlich Zwiebel angebaut.

 

Wabenförmige Felder damit der Boden nicht davon geschwemmt wird.

 

Denn ohne Bewässerung aus dem nahen Fluss gedeiht hier nichts

 

Ein Ständchen der besonderen Art bringen diese Jungens uns dar. Ousmane der sichtlich Spaß hat am rhythmischen  Klang der Rasseln, singt laut mit. In das Quadrat, was sie mit Zweigen vor sich ausgelegt haben, wirft man eine Münze als Belohnung.

 

Am Rand der senkrecht abfallenden Felswand von wo man eine fantastische Aussicht hat.

 

Durch eine Felsspalte verläuft ein Weg bis runter ins Tal. Wir gehen aber nur ein Stück hinunter, weil wir heute oben auf dem Cliff bleiben.

 

Die zu steilen Passagen sind nur über Dogon Leitern zu bewältigen

 

Eine Landschaft zum hinknien

 

Dorp of The Top

 

Frauen bei der Arbeit

 

In Tereli machen wir Mittagspause und beim anschließenden Rundgang durch das Dorf erklärt mir Ousmane so einiges über das Dorfleben. Er selber kommt aus Dourou einer Nachbarsiedlung.

 

 

Die größeren Hütten sind die der Männer, die kleinen der Frauen. Die Frauen welche die Periode haben gehen für eine Woche in besondere Hütten. Die Dogon Woche hat nur fünf Tage.

 

Blick über Tereli

 

Der Ort ist bei den Dogon bekannt für die Vielzahl an Medizin Häuser. Das sind die Häuser mit den vielen kleinen Öffnungen. Das Gebäude das mit Blut und weißer Hirse übergossen wird soll die bösen Geister aus dem Dorf fernhalten.

 

Letzter Blick auf die zauberhafte Landschaft bevor wir uns auf den Heimweg machen.

 

Zurück in Bandiagara hole ich mein Pedal ab. Das Lager scheint wieder in Ordnung zu sein.

Warten wir es ab.

 

Den Männern die auf ihren Köpfen die Säcke balancierend die Leiter hochsteigen, schaue ich beim überladen des LKW zu.

 

 

 

Dienstag den 12.01

Am Morgen kommt Ousmane zu mir und wir besprechen die Schiffstour von Mopti nach Segou. Er telefoniert mit einem Freund in Mopti  der mir einen Platz auf einem Schiff besorgt. Da mir Ousmane Postkarten von seinem Heimatdorf mitgebracht hat, frage ich ihn nach Briefmarken. Die Post ist zwei Kilometer außerhalb der Stadt warum auch immer.  Ousmane fährt mich mit dem Moped hin.

 

Die Hauptpost      

 

Danach brauche ich nur noch zwei Tagesberichte zu schreiben Fotos aussuchen und an Ingo zu schicken. Morgen kurbele ich nach Mopti suche das Hotel „ya pas de probleme“ was mir Ousmane empfolen hat.

 

 

 

Mittwoch den 13.01.16

Gestern Abend habe ich mir im Hotelrestaurant ein Steak mit Kartoffeln gegönnt. Mit Anda, dem Sohn des Eigentümers, der in Bamako studiert und auch dort die Deutsche Sprache lernt, kann ich mich ganz gut unterhalten. Er ist, genau wie ich, froh wenn er sich mit jemanden auf Deutsch unterhalten kann. Gestern hatte er mir eine Dogon Mütze und eine Salami geschenkt. Heute bringt er mir aus der Stadt Tomaten, Obst und Brot mit. Zum Abschied schenkt er mir eine traditionelle Halskette so wie sie die Dogon Frauen tragen, mit den Worten „ Die ist für deine Frau“. Als ich ihm von Hanni erzähle, ist er ganz niedergeschlagen. Ich kann ihn wieder aufmuntern in dem ich ihm verspreche, dass ich die Kette meiner Tochter schenken werde, wenn ich nach Hause komme.

 

Kurz vor sieben Uhr ist Anda da und verabschiedet mich vor dem Hotel Tor.

 

Die bizarren Felsformationen laden zum Fotografieren ein.

 

Im Hintergrund ist Silhouette der großen Moschee zu erkennen.

 

Die Stadt Mopti ist, am Zusammenfluss von Bani und Niger auf drei Inseln erbaut, die mit Dämmen verbunden sind. Kurz vor 11:00 Uhr werde ich schon am Ortseingang von einem Mopedfahrer in Empfang genommen, der mich auf dem direkten Weg zum Hotel“ ya pas de probleme“ bringt. Im Hotel rufe ich Cema den Bootvermittler an. Er kommt direkt und zeigt mir im Hafen die Pinasse, mit der ich morgen fahren werde.

 

Morgen 15:00 Uhr an der Pinasse    

 

Die Bootstour geht auch nur bis Massina, das ca. 130 Km vor Segou liegt. Weiter geht nicht weil der Niger zu wenig Wasser führt erklärt mir Cema. Comes ein Freund von Cema zeigt mir seine Stadt.

 

Der Hafen von Mopti

 

Steinsalz aus Taouenni, einer Salzmine 700Km nördlich von Timbuktu in Mali.

 

Langsam meldet sich mein Magen und an einem Cafe (wie eine Garküche) lasse ich mir ein Omelett machen und trinke dazu einen Kaffee Ole. An dem Stand wimmelt es nur so von Fliegen meinen Kaffee schütze ich durch einen Deckel und das Baguette mit Omelett steckt in einer Plastiktüte. Hier hätte das tapfere Schneiderlein gleich zwanzig auf einen Streich sich auf den Gürtel sticken können.

 

Die große Moschee

 

Der Fischmarkt

 

Die Werft wo die Pinassen gebaut werden

 

Zurück im Hotel koche ich mir Spagetti und von Anda`s Tomaten eine leckere Soße.

 

Tagesdaten: 75 Km / 4 Std. in Fahrt / 182 m Anstieg

 

 

 

Donnerstag den 14.01. + Freitag den 15.01.2016

Bis halb Acht habe ich geschlafen und bei der ersten Tasse Kaffee rufe ich meinen Lieblingssohn im Laden an, denn er hat heute Geburtstag. Im empfehlenswerten Hotel, kann ich bis Mittag bleiben. So habe ich Zeit, mein Gästebuch zu lesen und alle eingegangenen E-Mails zu beantworten. Auch die Strecke bis zur Grenze Senegals arbeite ich aus und nach meinen Berechnungen sind es noch 890 Km und ich müsste am 28.01.2016 an der Grenze sein.

( LT. Der Botschaft von Mali in Berlin, ist das Visum ein Monat gültig und es gilt das Einreisedatum ins Land. Der 29.12.2015 bin ich eingereist und muss am 29.01.2016 das Mali verlassen.)

Um 12:30 verlasse ich das Hotel und drehe noch eine Runde durch die Stadt. Genau wie in Djenne fliegt hier der Müll herum. Ganze Berge von Unrat türmen sich im Hafenviertel auf.

 

 

Um 15:00 Uhr bin ich am Boot und schaue zu wie mein Rad verladen wird. Mein Platz ist im vorderen Teil der Pinasse wo ich eine gute Sicht auf den Fluss habe.

 

Kurz nach vier Uhr buxieren die Männer das Boot mit langen Stangen aus dem Hafen und dann geben zwei Dieselmotoren den Takt an.

 

Blick nach hinten

 

Erster Stopp an einer Insel

 

Die Muslime nutzen den Landgang zum Beten und Andere machen Pinkelpause. Später an Bord wird über die Seitenwandung in den Niger gepinkelt, was nicht so einfach ist man muß auf die Bordwand klettern. Wie die Frauen das machen weiß ich nicht, die sind durch den Frachtraum vom Männer Abteil getrennt, nahe bei den Dieselmotoren.

 

Vor uns versinkt die Sonne im Niger

 

Die beiden Steuermänner lösen sich ab und fahren die ganze Nacht durch. Nach dem Abendgebet gibt es Essen das auf einem Holzkohlefeuer erhitzt wird.

 

Gegessen wird mit den Händen aus einem Topf

 

Danach wird es langsam aber sicher ruhiger auf dem Schiff. Jeder sucht sich einen Schlafplatz und versucht es sich so gemütlich wie möglich zu machen. Ich krieche in meinem Schlafsack den es ist recht kühl geworden.

Ein paar Stopps werden auch in der Nacht eingelegt, die sternenklar ist und die Sichel des Mondes liegt auf dem Rücken. In Dülken sagt man: „ Dat Strippke lek op do Röök“

 

Um sechs Uhr dreißig geht die Sonne auf

 

Auch beim Frühstück sitzen die Männer um einen Topf mit Fischsoße und jeder taucht sein Stück Brot hinein und versucht ein Stück Fisch zu ergattern. Die Zahnpflege passiert mit einem Zigarettengroßen Holzstückchen, wo oft noch Stunden später darauf herumgekaut wird.

 

Morgendlicher Stopp zum be und entladen

 

Das Einparken klappt gut, hätte ich nicht besser machen können. Mein Rad und Gepäck bringt die Mannschaft unversehrt an Land wo es Prompt es einen Menschenauflauf gibt.

 

 

Im nahe gelegenen Hotel, das so aussieht als wäre die letzten fünf Jahre kein Gast gewesen, bekomme ich einen Raum mit Bad für 7,000 CFA. Ist auch nicht mehr wert. Das Essen dagegen ist dafür gut und preiswert.

 

 

 

 

Samstag den 16.01.

Drei Auskünfte habe ich über die Strecke Massina nach Segou eingeholt und alle sagten erst ab der RN 33, ( 92Km) ist die Straße asphaltiert.

 

Die Route National 33 ist asphaltiert. Ich nehme das als Geschenk des Tages an und ruf in die Landschaft „ Malimalieee“ mein Schlachtruf der Ausdruck meiner Begeisterung für dieses Land ist.

 

Das Fruchtbare Schwemmland des Niger ist für Malische Verhältnisse dicht besiedelt.

 

Der Metzger hat gerade einem Rind das Fell über die Ohren gezogen. Frischer geht es nicht.

 

Links der Straße ist fruchtbares Land wo Ackerbau und Viehzucht betrieben wird und Rechts fahre ich schon seit 20 Km an einer Flusslandschaft vorbei, die manchmal eher einer Seenplatte gleicht.

 

Ab der RN 33 bei Tageskilometer 92 wird die Landschaft eintöniger.

 

Eine mir neue Art der Abzocke.

Kurz vor dem Ort Markala an der Brücke über den Niger mache ich ein Foto. Ein Posten der die Brücke bewacht das sie niemand stielt, mein zu mir, das es verboten ist hier zu fotografieren. Ok sage ich dann lösche ich das Bild und mache es vor seinen Augen. Dann rückt er mit seiner Forderung heraus, ich soll 18,000 CFA bezahlen. Ich erkläre ihm das hier nirgends ein Schild hängt wo Fotografieren verboten drauf steht. Er zeigt auf ein Din A4 Blatt was in seinem Büro hängt. Jetzt weiß ich dass es sich um Abzocke handelt. Um die Rechtmäßigkeit seiner Forderung zu unterstreichen  ruft seinen imaginären Chef an der englisch spricht. Ich erkläre ihm dass ich nicht bereit bin auch nur einen CFA zu zahlen. Nach einigen hin und her kann ich dann fahren.

Versuchen kann man es ja mal, aber ich habe auch dazu gelernt.

 

Wer hat mein Rad blau gestrichen

 

Die dreizehn Kilometer bis Segou mache ich mit links und finde eine Unterkunft im Motel Mivera an der Straße nach Fana, meinem Tagesziel für morgen.

 

Tagesdaten :137Km / 7:30Std. Fz. / 90m Anstieg

 

 

 

 

Sonntag den 17.01.2016

Wie jetzt in letzter Zeit öfter, bin ich um sieben Uhr auf der Straße, dann ist es gerade hell genug um ohne Licht zu fahren. Heute erwartet mich eine weit einsehbare Landschaft. Für meine seit Tagen verwöhnten Augen gibt es nichts Besonderes zu sehen.

Die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel und treibt die Temperaturen von morgens 20 Grad auf 40 Grad in der Mittagszeit. Der Trinkwasserverbrauch steigt so fülle ich die beiden 1.5 Liter Trinkflaschen in Konobougou der ersten richtigen Ortschaft wieder auf. Jetzt sind es noch ca. 25 Km bis nach Fana.

 

Der will mir doch unbedingt ein Perlhuhn verkaufen, aber meine Kochtöpfe sind zu klein dafür.

 

Vierzehn Uhr dreißig rolle ich durch Fana  und kaufe noch beim Bäcker Brot ein.

 

 

Das Motel “Moullin“ liegt schon außerhalb der Stadt. Hier bekomme ich ein schönes großes Zimmer

und im Bad heißes Wasser. Welch ein Luxus, das nutze ich um mein Rad Dress zu waschen.

Ein Gemüsereiseintopf koche ich mir zum Abendmahl. Die Zutaten hatte ich auch in Konobougou eingekauft. Jetzt sitze ich bei einem kühlen Bier und tippe den Text ins Schreibprogramm.

 

Tagesdaten: 114 km / 6:35Std.in Fahrt / 298m Anstieg

 

Betrachtungen eines Niederrheinischen Reiseradlers.

Von meinem Stahlross aus betrachtet haben die Frauen es hier in Mali und in vielen Afrikanischen Ländern wirklich gut. Ihr Tag ist ausgefüllt mit Arbeit. Die Kinder betreuen meist sind es ja nur acht oder zehn, Waschen, Putzen, Feuerholz holen, Kochen und die Feldarbeit.

Dagegen sitzen oder liegen die Männer, meist in Sichtweite der Straße und haben keine Arbeit, zuhause macht ja die Frau alles und so diskutieren sie über Gott und die Welt und warum die Hörner der Rinder krumm sind.

Der Radträumer

 

 

Montag den 18.01.

Um halb sieben pedale ich schon Richtung Bamako es ist nicht hell und ich fahr mit Licht.

 

 

Doch es dauert nicht lange und die Sonne hat ein Loch in den morgendlichen Dunst gebrannt und scheint mir wärmend auf den Rücken. Auch heute ist ein typischer Transit Tag wo Kilometer machen angesagt ist, weil es nicht viel zu sehen gibt.

 

 

Eine Felsenlandschaft bietet dann doch etwas Abwechslung. Die große Brauerei kurz vor Bamako, kommt aus Holland nicht aus Bayern wie man denken könnte. Sie hat sich auf alkoholfreies Bier, vermischt mit Fruchtsäften spezialisiert. Das kenne ich noch aus dem Iran wo ich es gerne getrunken habe.

 

 

In einem Vorort der Hauptstadt mache ich Mittagspause. Es ist ein moderner kleiner Supermarkt mit Garküche. Doch die Essenszubereitung und das Kochen findet noch auf dem Boden statt.

 

 

Kurz hinter dem Kreisverkehr finde ich ein Hotel mit Wifi und buche eine Übernachtung. Das Zimmer ist nicht so gut wie das von Gestern, dafür aber doppelt so teuer. Morgen werde ich eine Stadtbesichtigung mit dem Rad machen und dann entscheiden ob ich in der Stadt bleibe oder mir Außerhalb ein Quartier suche.

 

Tagesdaten: 119Km / 7:00Std.Fz. / 380m Anstieg

 

 

 

 

Dienstag den 19.01.16

Heute Morgen lasse ich ganz ruhig angehen. Mit meinem Frühstück und dem Laptop mache ich es mir auf dem Bett gemütlich, beantworte alle E-Mails aber für sonstige Recherchen ist die Leitung zu schwach.

 

 

Moped Verkehr fast so wie in Saigon

 

Im Hotel hatte ich nach dem Weg zum Immigration Büro gefragt und man konnte es mir gut erklären. Durch den dichten Großstadtverkehr manövriere ich mein Dreirad bis zu Nigerbrücke, hier finde ich zwar nicht das Immigration Büro dafür aber die Deutsche Botschaft. Dort schildere ich Herrn Bender, auch ein Zweirad begeisterter Zeitgenosse, mein Problem mit dem Visum für Mali. Eine Auskunft konnte er mir nicht geben aber die Adresse wo ich die Einwanderungsbehörde finde.

 

Herr Axel Bender ein hilfsbereiter Mitarbeiter der Botschaft

 

Dann ruft ihn der Botschafter an und lädt mich in seine Residenz zum Mittagessen ein, die ganz in der Nähe ist.

 

Eine weiße Villa direkt am Niger gelegen

 

Der Botschafter ist noch nicht da aber das Personal weiß schon das ich komme. Das Rad kommt in die Garage und ich werde in den Salon geführt, wo ich bei Erdnüsse und Fruchtsaft auf den Chef der Deutschen Botschaft in Mali warte.

Nach der Begrüßung schildere ich ihm mein Problem mit dem Mali Visum und bitte ihn den Kommissar anzurufen mit dem ich auch schon in Sikasso gesprochen habe. Er ist zwar auch der Meinung dass der Tag der Einreise maßgebend ist aber um sicher zu gehen ruft er auf der Behörde an. Der Kommissar sagt, da morgen ein Feiertag ist solle ich Donnerstag kommen dann würde er mein Visum verlängern. Herr Becker rät mir dies zu machen um ohne Probleme aus Mali ausreisen zu können.

 

 

Der Bo(o)tschafter Dietrich Becker ist auch ein Outdoor Fan, ein Faltboot hängt in der Diele und ein gutes Tourenrad steht in der Garage. So haben wir genügend Gesprächsstoff bis das Essen serviert wird. Er ist mit seinem Partner schon durch Sibirien gekurbelt und er weiß wie es ist auf Tour zu sein. Wir hätten uns sicher noch Stunden unterhalten können, aber als Botschafter hat er eine Menge Termine.

 

Nach dem Essen noch ein Foto dann wird er im gepanzerten Wagen, die 500m zur Botschaft gefahren. Vorschrift ist Vorschrift.

 

 

 

Direkt hinter der Botschaft ist die Auberge Camel wo ich für 3000,-CFA mein Zelt aufbauen kann.

 

Hier werde ich die nächsten beiden Tage verbringen und wenn alles klappt werde ich Freitag die letzten 510 Km durch Mali in Angriff nehmen.

 

Tagesdaten: 12 Km / 1,5 Std Fz. / 48m Anstieg

 

 

Mittwoch den 20.01.

Heute ist in Mali ein Feiertag: “ Der Tag der Streitkräfte“ das Leben geht aber seinen gewohnten Gang, nur die Behörden haben geschlossen. Im Camel sind drei Mopedfahrer aus Europa eingetrudelt. Pawel aus Polen, der Tscheche Martin und Jacob aus Holland. Alle werkeln an ihren Maschinen rum, warten oder reinigen sie.

 

Martin mit seinem Oldtimer

 

Pawel hat die halbe Maschine vor sich liegen und bekommt sie aber wieder zusammen geschraubt.

 

Auch ich nehme mir mein Rad vor. Das Hinterrad verliert Luft, woran ein winziges Loch schuld ist. Bei der Gelegenheit tausche ich die Mäntel. Der vom Vorderrad kommt hinten drauf. Der Hinterradreifen hat schon an den Flanken Risse die ich mit Silikon schließe. Später montiere ich ihn auf die Vorderradfelge. Kette spannen, reinigen und fertig bin ich. Nun kann ich mich meiner Pasta widmen. Pawel bekommt eine Portion mit und hat es überlebt. Am Nachmittag gehe ich zum Supermarkt und kaufe ein paar Dinge ein die man hier nur in der Großstadt bekommt. Zum Beispiel: Camembert, Joghurt, Rosinen, Kaugummi und Ölpray. Ein Spaziergang runter zum Fluss, dann beginnt es schon zu Dämmern.

 

Am Niger

 

Morgen werde ich mich um die leidige Visum Geschichte kümmern.

 

 

Donnerstag den 21.01.

Pasis, ein junger Mann vom Camel fährt mich mit seinem Moped zur Immigration Behörde. Ein Formular ausfüllen, zwei Passbilder plus 15,000 CFA dann bekomme ich ein Formblatt, Verlängerung Visum, als Quittung. Als ich auf das Datum sehe wann ich meinen Pass abholen kann, kriege ich fast einen Schlag. Da bin ich überhaupt nicht mit einverstanden. Die Nachfrage ergibt, zwei Tage Bearbeitungszeit plus Wochenende, ergibt Montag den 25.01. Was soll ich hier das ganze Wochenende machen, die Tage verbringe ich lieber im Senegal am Meer. Ich möchte den Kommissar sprechen der auch mit dem Botschafter telefoniert hat, dies lasse ich der Beamtin wissen, die meinen Antrag bearbeitet und zeige ihr die Visitenkarte vom Botschafter. Schon sieht die Sache anders aus und ich kann meinen Pass Morgenfrüh abholen.“ Geht doch“

 

 

Am Nachmittag fahre ich mit dem Rad ins Zentrum und suche die Post. Wie immer frage ich mich durch und nach einer Weile kann ich die Postkarte, die seit dem Dogenland in meinem Tagebuch lag einwerfen.

 

Die Hauptpost in Bamako

 

Ich bin nicht aufs Land gefahren, nein das ist mitten in der Hauptstadt von Mali. Eine quirlige Stadt ohne nennenswerte Sehenswürdigkeiten.

 

Wenn alles so Klappt wie ich es mir vorstelle werde ich morgen noch die Großstadt hinter mir lassen.

 

 

 

Freitag den 22.01.

Gestern Abend war im Camel richtig was los. Nicht nur Gäste die hier übernachten, nein auch aus der Stadt kommen sie in Scharen um am allwöchentlich stattfindenden Quizabend teilzunehmen. Tischweise werden die Rateteams gebildet und dann geht es los, mit Fragen bunt gemischt, aus Politik, Geografie und  Allgemeinwissen. Unser Tisch war das kleinste Rateteam mit 8 Personen aus sieben Ländern. Vier Mädels die vom Alter alle meine Töchter hätten sein können. Pawel, Martin, Jakob und Ich. Es war ein unterhaltsamer Abend.

Am Morgen bin ich Früh auf habe alles verpackt und das Dreirad ist startklar als ich mit Pasis zum Immigration Büro fahre. Erst als ich die Visitenkarte vom Deutschen Botschafter vorlege, hat die Warterei ein Ende und ich bekomme meinen Pass mit einem neuen Visum und das ganz ohne Schmiergeld.

Nach dem ich mich von allen im Sleeping Camel verabschiedet habe, sind es 10:00 Uhr und ich fahre nicht durch die verstopfte Innenstadt sondern durchs Regierungsviertel.

 

Das Regierungsviertel mit den Ministerien und einigen Botschaften

 

Die Straße wird immer schlechter und es herrscht reger Verkehr auf der Hauptroute Richtung Senegal.

 

KIta ist nicht die Abkürzung für Kindertagesstätte, sondern so heißt die Stadt, mein Ziel morgen.

 

Das ändert sich erst als ich auf die Nebenstrecke RN 24 nach Kita abbiege. Hier ist die Straße im besseren Zustand und es ist sehr wenig Verkehr auf der Strecke. Um 15Uhr 30 passiere ich das Dorf Negala wo es aber keine Unterkunft gibt. Bald aber kommt eine gute Möglichkeit um zu Zelten. Ein Sichtschutz zur Straße ein Brunnen und ein Stehkloo sind vorhanden. Hier lasse ich mich häuslich nieder. Später rufe ich meine Lieblings Kusine Hannelore aus Österreich an und gratuliere ihr zum Geburtstag. Vielleicht klappt es ja noch mit einem Treffen mit Hannelore und Andrä in Afrika.

 

Der Eingangsbereich zum Nationalpark und Reserve de Fina, mein Zeltplatz für heute.

 

Tagesdaten: 72Km  / 4:20 Std / 369m Anstieg

 

 

 

Samstag den 23.01.16

In der Nacht wecken mich seltsame Geräusche. Als ich nachschaue, sehe ich, in der vom Mond beleuchtet Szenerie, eine Herde Rinder die äsend langsam vorbei zieht. Hast du es gut, die müssen auch noch nachts fressen um satt zu werden, denke ich so bei mir und lege mich wieder schlafen. Nach acht Stunden Schlaf, bevor um Fünf der Wecker klingelt, schäle ich mich aus dem Schlafsack und setze als erstes Kaffeewasser auf. Der Rest ist Routine

Sieben Uhr Fünfzehn hat die Straße mich wieder. Sie schlängelt sich durch das hügelige Bushland wo mir die Bäume auffallen die keine Blätter haben aber wunderschöne rote Blüten.

 

Blütenpracht

 

Drei Blüten die ich aufgehoben habe

 

 

Ein Stück weiter steht ein alter Bekannter auf dem Balkon der Tankstelle. Man muss schon zweimal hinschauen um den „ Ottifanten“ zu erkennen. Für alle jungen Leser, der Ottifant ist eine Zeichentrickfigur von Otto Waalkes, einem Komiker und Alleinunterhalter der Spitzenklasse.

 

Landschaft kurz vor Kita

 

Gegen 15:00 Uhr rolle ich durch die Stadt und suche als erstes ein Restaurant auf, um meinen Bärenhunger zu stillen. Ich esse ein Steak mit selbstgemachten Fritten und Kochbanane. Angenehm gesättigt, oder wie der Dülkener sagt: „ Driet satt“, mache ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft möglichst mit Wifi. Internetzugang haben sie alle nicht. Das Touristik Hotel „Relai“ ist ausgebucht aber ich kann mein Zelt unter einem Pavillon aufbauen.

 

 

Ich gebe meine Schmutzwäsche zum Waschen ab, in der Hoffnung dass sie sauberer wird, als wenn ich sie selber wasche.  Am Abend esse ich mir noch einen Salat im Hotelrestaurant und tippe anschließen den Bericht ins Schreibprogramm. Ich habe wieder einmal Einstimmig beschlossen den morgigen Tag hier zu bleiben und keine Sonntags Radtour zu machen. Vielleicht finde ich ja noch ein Cyber Cafe ihr werdet es sehen.

 

Tagesdaten: 122Km / 7:00 Std. /562m Anstieg

 

 

 

Sonntag den 24.01.
Ben der Bruder vom Hotelbesitzer bietet sich an für 5000,- CFA mich mit seinem Wagen zum außerhalb der Stadt gelegenen Cyber Cafe zu fahren, mich zum Frisör zu bringen und meinen Benzintank zum Kochen aufzufüllen. Ich nehme das Angebot an, so habe ich viel Zeit gespart.
 

Vor dem Hotel

Der ganze Tag steht im Zeichen eines Basketball Turnier das um 17:00 Uhr beginnt und zu dem ich eingeladen bin. Viele Teams aus den umliegenden Städten sind angereist. Jetzt weiß ich auch warum die Hotels ausgebucht waren.
 


Begrüßung der Teams
 


Das Team von Kita
 


Ein Flottes Spiel wird uns geboten


Neben Ben und mir sitzt der Präsident des Vereins der sich furchtbar aufregt wenn es nicht so läuft wie er sich das vorstellt. Der Trainer ebenso der sich an der Außenlinie die Lunge aus dem Hals schreit.  „ Männer“
Ich gehe um 19Uhr 30 zum Hotel mache mir noch einen Tomaten Salat. Morgen in der Früh geht es weiter Richtung Kayes.

 

 


Montag den 25.01.16    Heyer Jupp hat heute Geburtstag
Mali ist immer für eine Überraschung gut. Als ich Kita verlasse beginnt eine rote Erdpiste und ich bin wieder im tiefsten Afrika.

 


Der Eingang zu einem Naturschutzgebiet

 


Dörfer wie aus dem Bilderbuch

Bei der Tee Pause, die ich nach dreieinhalb Stunden Kurbeln einlege, tausche ich den Vorderradschlauch aus, denn er verliert Luft.
Ben hatte von einer neuen Straße gesprochen, das muss diese Straße sein, denn sie verläuft nach Norden, so müsste ich morgen Nachmittag irgendwann auf die RN 1 stoßen die asphaltiert ist. Die Piste heute war gut bis sehr gut und ganze neun Fahrzeuge kamen mir entgegen und ein Auto fuhr in meine Richtung. Trotz der geringen Staubbelästigung fahre ich fast den ganzen Tag mit einem Tuch vor dem Mund, so trocknet der Mund nicht so aus und man atmet die Feuchtigkeit wieder mit ein.

 

In Touboundo einem kleinem Nest sehe ich ein Krankenhaus, das eine gute Campingmöglichkeit bietet. Tisch, Stühle, Schatten, Wasser und eine Toilette alles da. Natürlich schaue ich mir auch die Krankenstation von innen an.

 

Der OP Bereich

 

Krankenzimmer


Wer von uns Europäern möchte schon gern hier Patient sein.


Tagesdaten: 106 Km Piste, 7:10 Std. im Sattel und immerhin 490m Anstieg

 

 



Dienstag den 26.01.16
Sieben Uhr ist es als ich in den neuen Radtag starte. Die Piste wird immer schlechter umso länger ich radele. Genau wie gestern merke ich in der Pause dass der Hinterradreifen Luft verloren hat. Also pumpe ich Luft nach und schau mal wie lange das vorhält.

 

Dorf an der der Strecke

 

Ein mächtiger Baobab Baum

 


Bei 91 Km trifft die Piste auf die RN 1. Im Dorf gibt es keine Übernachtungsmöglichkeit was meine Nachfrage ergibt. In Lakamane, der nächste Ort in 44 km da gibt es ein Hotel. Ich bin da skeptisch denn in der Karte ist davon nicht eingetragen. Es rollt gut auf dem glatten Asphalt so dass ich um 17Uhr 10 in Lakamane bin. Hier gibt natürlich kein Hotel so fahre ich zum Ortseingang zurück, denn dort habe ich ein Haus mit Bierreklame gesehen. Oft ist es so dass der Verkauf von alkoholischen Getränken an den Stadtrand verbannt wird. Dabei ist doch Bier ein Lebensmittel. „ Ne isch köt ja nie enne Muselmann werde, wode ke Bier oder ens e` Schnäpske drenke darfst.“
Dort frage ich nach ob ich mein Zelt aufbauen kann. Kein Problem heißt es, auch kocht mir die Frau des Hauses Spagetti. Einen Eimer mit Wasser bekomme ich um mir den Staub der Piste abzuwaschen. (Afrikanische Dusche) Hier ist es ein Quadratischer Raum nach oben offen. In der Mitte ist die Toilette (Loch im Boden) rechts davon auf einer Matte steht der Eimer Wasser zum Duschen.

 

meine Gastfamilie


Die Familie sitzt später um ein Feuer auf dem Hof. Auf einer Seite liegt eine Matratze wo sich schon zwei unter einem Laken zum Schlafen gelegt haben. Das Transistorradio läuft und alle hören amüsiert zu was zwei Komiker von sich geben. Das Radio spielt in Mali noch eine große Rolle und meist hat jede Region ihren eigenen Sender.

 

die Gastgeberin


Die Spagetti waren so reichlich und schmackhaft, dass ich mir eine Portion für Morgen eingepackt habe.

 

Tagesdaten: 136 Km / 9:10 Std. in Bewegung / 574m Anstieg

 

 


Mittwoch den 27.01.
Heute schlafe ich mal eine Stunde länger denn bis Kayes sind es noch 193 Km eineinhalb Tagesetappen, also keine Eile. Die Familie sitzt schon ums Feuer trinkt Tee und das Transistor Radio ist auch schon eingeschaltet. Ich kontrolliere den Luftdruck der Reifen, pumpe ein Bar nach.
Kurz nach halb Neun Uhr verabschiede ich mich, kaufe im Ort noch Wasser ein und los geht es bei trüben, diesigen Wetter.

 

Die mächtigen Baobab sind immer wieder ein Hingucker

 

Bäume haben es mir angetan

 

Um 12:00 Uhr ist es Zeit für eine Pause. Den Platz suche ich mit Bedacht aus denn schnell hat man sich durch Dornen einen Plattfuß eingefangen.

 


Die Landschaft ist jetzt eine Augenweide nur schade dass es so diesig ist, was zum Fotografieren äußerst schlecht ist.


Fünfzehn Uhr bin ich In Marena, wo ich nach einer Unterkunft frage. Dort sagt man mir im 30 Km entfernten Segala gibt es ein Hotel. Mittlerweile bin ich skeptisch geworden was die Auskünfte angeht. 17:Uhr stoppe ich an der Polizeistation in Segala und Frage nach dem Hotel. Die Beamten sagen im 60 Km entfernten  Kayes gibt es Hotels hier nicht. Das ich das heute nicht mehr schaffe mit dem Velo muss ich ihnen erstmal klar machen und frage ob ich hier irgendwo Zelten könne. Das ist kein sicheres Gebiet hier und an der Polizeistation kann ich auch nicht bleiben, bekomme ich zur Antwort. Jetzt rufen sie ihren Vorgesetzten an, der mich auch noch mal darauf hinweist das es zu gefährlich ist um zu Zelten. Die Beamten bekommen die Anweisung einen LKW zu stoppen der mich mit nach Kayes nimmt.

 


Eine halbe Stunde später sitze ich im Führerhaus eines LKW. Als ich am Ortseingang von Kayes mein Rad belade ist es 19:00 Uhr. Von einem Mann den ich nach einem nicht zu teuren Hotel frage bekomme ich den Tipp „ Hotel Medine“ und die Wegbeschreibung: Über den Senegal River dann links  ca. 500m auf der linken Seite. Ich finde das Hotel direkt und buche erst mal zwei Übernachtungen. Nach achtmal Camping ist es wieder mal schön heiß zu Duschen und in einem noch dazu guten Bett zu schlafen.


Tagesdaten mit dem Rad: 133 Km / 7:00 Std auf Achse / 366m Anstieg  / mit dem LKW  60 Km / 1:20Std


Betrachtungen eines Niederrheinischen Reiseradlers
Pannen gibt es genug auf Malis Straßen. Um die anderen Fahrzeuge zu warnen, werden vor und hinter dem liegen gebliebenen Wagen  Äste und Steine oder alte Autoreifen auf die Fahrbahn gelegt. Ist die Panne behoben wird die Fahrbahn nicht etwa geräumt, nein man lässt die Sachen liegen für den Nächsten der genau hier eine Panne hat.

 

 

 

Donnerstag den 28.01.

Der heutige Tag steht unter dem Motto, Internet, Waschen Reinigen und Radpflege. Im Cyber Cafe habe ich eineinhalb Stunden gebraucht um die Berichte der letzten vier Tagen zu verschicken. Von den dazugehörigen 19 Bildern sind nur 5 bei meinem Sohn Ingo angekommen, wie ich am Abend bei einem Telefonat mit ihm erfahre.

Am Nachmittag mache ich einen Bummel durch die Stadt die am Fluss Senegal liegt.

 

Brücke über den Senegal

 

Die mir sympathische Stadt hat einen bunten und weitläufigen Markt der sich runter bis zum Fluss ausdehnt.

 

Spieglein ,Spieglein an der Wand……..

 

Ein wahrlich schöner Platz zum Beten

 

Das Internet Cafe öffnet um 8:00 Uhr morgen in der Früh, da werde ich noch mal mein Glück versuchen.

 

 

 

Freitag den 29.01.16

Um 8Uhr 30 stehe ich im Internet Cafe auf der Matte. Und siehe da der Gott des www hat ein Einsehen und gibt mir eine super gute und schnelle Leitung. Eine Stunde und ich habe alle Daten auf den Weg nach Deutschland gebracht, alle E-Mails gelesen und beantwortet. Auch das Info Material zur Westsahara, was meine Bodenstation mir rausgesucht hat, kann ich mir in Ruhe durchlesen. Bei den E-Mails war auch eine vom deutschen Botschafter in Bamako, der rät mir bevor ich in die Westsahara einreise, mich noch mal über die Sicherheitslage zu erkundigen. „ Danke für den Hinweis" das werde ich machen.

 

Das Hotel Medine

 

In der Altstadt

 

Bestens gelaunt, das alles so gut geklappt hat, kauf ich noch fehlende Lebensmittel ein und zwei dreiviertellange Baumwollhosen die ich über die Radler Unterhose anziehe kann. Mal schauen wie sich das bewährt. Am Nachmittag besorge ich auf dem Markt frisches Gemüse für eine Gemüsepfanne „ alla Hannelore“ ein, die ich heute Abend zubereiten will. Morgen werde ich zeitig losfahren bis zur letzten Stadt Diboli in Mali an der Grenze zum Senegal.

 

 

 

Samstag den 30.01.16

Um sieben Uhr radele ich auf der Rue Magdeburg Stadtauswärts bis ich auf der RN 1 komme die zur Grenze Senegal führt.

 

Dieser Teil der Strecke ist sehr dünn besiedelt und eintönig von der Landschaft her, wenn da nicht die Baobab Bäume wären einer schöner wie der Andere. Als wenn sie mir den Abschied von Mali verschönern wollten.

 

Der Grenzfluss zwischen Diboli Mali und Kidira Senegal. Auf beiden Seiten wird schmutzige Wäsche gewaschen.

 

Die Grenze

 

13:00 Uhr sind es als ich die Border Mali – Senegal erreiche und in fünfzehn Minuten habe ich meinen Einreisestempel vom Senegal im Pass.

Ich hatte vor in Diboli oder KIdira zu übernachten aber beide Orte sind typische afrikanische Grenzstädte, dreckig, laut, vermüllt und nach Diesel stinkend. Also fahre ich bis zur nächsten Stadt Goudiri, von der Grenze 66 Km entfernt, und finde um 17Uhr 45 ein günstiges Quartier.

 

Magische 11 Km vor dem Tagesziel

 

Diese Entfernungen in so relativ kurzen Zeit zurück zulegen ist auch nur möglich da ich seit Tagen mit Ostwind radele.

 

Tagesdaten: 166 Km / 8:50 Std in Fahrt / 315m Anstieg

 

 

 

Rückblick Mali

Einen Monat habe ich in dem schönen und abwechslungsreichen Muslimischen Land verbracht. Nette und Hilfsbereite Menschen haben mir das Reisen einfacher gemacht.

Nach den letzten Terroristischen Anschlägen in Mali die Meines Artens von Banditen verübt wurden, denen es nur um Macht und Geld geht und mit dem Islam so wenig zu tun haben wie die Kuh mit dem Sonntag, war es fraglich ob ich das Land bereisen konnte.

Durch das Sammeln von Informationen über die Lage im Land, die ich von Reisenden oder von Malis die in der Elfenbeinküste leben bekommen habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen das Land zu bereisen so wie ich es geplant hatte.

Es war einfach fantastisch und hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen.

 

„Mali ist ein verborgener Schatz in West Afrika „

 

 

 

Sonntag den 31.01.16

Über dem Senegalesischen Bushland geht die Sonne auf
 
Seit sieben Uhr bin ich schon auf der RN1 unterwegs und mein Tagesziel ist die Stadt Tambacounda. Die Landschaft hat sich nicht verändert auch an den schönen Baobab Bäumen kann ich mich weiterhin erfreuen.

 

Einige Rinderkadaver liegen in Straßennähe die wohl dem Schwerverkehr zum Opfer gefallen sind.

Am Brunnen
 
Die Menschen in den wenigen Siedlungen an der Route National 1 sind freundlich und winken mir zu. Manche schauen auch mit offenen Mund zu, wenn ich vorbei fahre. Das ist ja so als wenn einer auf einem Kamel durch Dülken reiten würde.

 

Wer wenig Zeit hat oder wem die Strecke zu einsam ist kann auch mit der Eisenbahn von Bamako nach Dakar fahren. Die Gleise verlaufen in Straßenähe und sind gut in Schuss.

 

Meine Ziele für die nächsten Tage
 
Das Thermometer zeigt noch 40 Grad als ich um 15:00 Uhr mein Ziel für heute erreiche, die Stadt Tambacounda. Von der Hauptstraße folge ich dem Schild „ Auberge Afia“ und habe Glück, ein gutes Zimmer mit Bad inc. Frühstück und Wifi zu bekommen. ( 10000,- CFA ) Auch der Senegal gehört dem Währungsverbund an und hat den CFA als Zahlungsmittel.

 

Der Internetzugang ist gut und stabil so dass ich, wie seit langen ich mehr, mit der Familie skypen kann.

 

Tagesdaten: 117km / 6:30 Std Zeit in Fahrt / 246m Anstieg

 

 

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